Tess Gerritsen - Angst in deinen Augen

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  • Tess Gerritsen - Angst in deinen Augen


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    Allgemein:
    252 Seiten
    Mira Taschenbuch im Cora Verlag


    Klappentext:
    Schon zweimal hat der Cop Sam Navarro der Krankenschwster Nina bei Attentaten das Leben gerettet. Er sieht die Angst in ihren Augen - und verliebt sich in sie. Doch solange er nicht weiß, wo ihr mörderischer Feind lauert, darf er sich nicht zu seinen Gefühlen bekennen. Fingerabdrücke führen ihn schließlich auf die Spur des Täters. Plötzlich ahnt Sam, warum Nina getötet werden soll.


    Meine Meinung:
    Mit dem Klappentext ist auch schon wirklich alles gesagt. Leider haben weder die Charaktere noch die Story an sich eine nennenswerte Tiefe. Keiner der Protagonisten wird sympathisch, da sie sich in ein nicht nachvollziehbares Gefühlschaos verstricken. Die ganze Geschichte ist sehr unglaubwürdig konstruiert. Der Erzählstil ist absolut einfach gehalten und viele Details der Story die dem Buch Spannung hätten einhauchen können, wurden einfach weggelassen (zB Sam geht in ein Gebäude um eine Bombe zu suchen... und kommt wieder raus als er nicht gefunden hat). Viele Mögliche Spannungspunkte wurden so wegrationalisiert. Die ausgeführten "Spannungsmomente" strotzen nur so von Klischees ("Keinen Schritt näher oder ich jage ihr eine Kugel ins Gehirn" ... etc). Schon sehr früh wird dem Leser der Auftragsgeber auf dem Silberteller serviert (der im Rest des Buches dann im übrigen nicht mehr auftaucht). Der Täter wird, wie der Auftraggeber auch, sehr plump in die Geschichte eingeführt.
    Der "Showdown" Cop gegen Bombenleger wurde schon oft geschrieben und leider konnte Gerritsen diesem auch nichts Neues hinzufügen. So endet es genauso platt, wie es begann.


    Tess Gerritsen richtet sich vor Beginn mit einem Brief an die Leserschaft:

    Zitat

    ... Kein Wunder also, dass meine ersten acht Krimis zugleich Liebesromane sind: Bedrohung begegnet Verlangen, und nicht nur Leben, sondern auch Herzen sind in Gefahr!...


    Man merkt sehr stark, dass sie sich zwischen Liebesroman und Krimi nicht entscheiden konnte und das Ergebnis ist, dass es weder das eine noch das andere geworden ist. Der Krimi wirkt unausgereift und kann den Leser nicht fesseln.
    Wer Gerritsen von "Die Chirurgin" kennt, wird von diesem Werk sehr enttäuscht sein (Was aber wieder zeigt, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist :zwinker:).


    Von mir gibt es: 1ratten

  • Meine Meinung


    Der Krimi wirkt unausgereift und kann den Leser nicht fesseln.


    Da stimme ich dir zu! Es kam mir so vor, als ob die Autorin manchmal selbst nicht wusste, wie es weitergehen soll. Manchmal nahm die Geschichte eine Wendung, die sie wahrscheinlich selbst überrascht hat.


    Bei Nina habe ich mich manchmal gewundert, wie dumm man eigentlich sein kann. Ihr Leben ist in Gefahr und sie fährt munter in der Weltgeschichte herum :rollen: Da bewahrheitet sich mal wider der Spruch, dass Dumme und kleine Kinder das größte Glück haben, ein anderer wäre schon längst seinem Verfolger zum Opfer gefallen.


    Dass sich Sam und Nina in einander verlieben, war eigentlich von Anfang an klar. Die beiden haben sich so wenig leiden können, da konnte nur Liebe daraus werden. Ich habe es den beiden gegönnt, nur gegen Ende wurde es ein bisschen kitschig.


    Einen Satz möchte ich nicht unerwähnt lassen. Als es dann endlich zur Sache geht spürt Nina "den Beweis seiner Begierde, der sich an sie drückte" :ohnmacht:
    2ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich kann euch beiden nur zustimmen: zu flach, zu wenig Tiefgang, zu viele aufgewärmte Klischees.
    Die Charaktere konnten mich allesamt nicht wirklich überzeugen und auch Sam und Nina, die immerhin die größte Rolle spielen, haben mich nicht wirklich berührt.
    Mehr Details aus Sams Leben, die immerhin erklären, weswegen er Liebesgeschichten zuerst nichts abgewinnen kann und nicht so viel Gedankenlosigkeit Ninas hätten der Geschichte geholfen.


    Zudem erscheint mir das Motiv dahinter, so viele Leute umbringen zu wollen, mangelhaft. Der Auftraggeber wird sehr kurz erwähnt.
    So gesehen fehlten mir viele Einzelheiten, die man hätte mit einarbeiten müssen sowie mehr Tiefgang bei den Charakteren.


    Schade: 1ratten