Isabel Abedi - Lucian

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    Kurzbeschreibung


    Es fühlt sich an wie ein Riss. Ein hauchfeiner Riss, tief in Rebeccas Innerem. Als ob ihr jemand mit der Pinzette ein Härchen ausgerupft hätte. Was bleibt: ein sonderbares Gefühl von Leere und der Angst. Doch dann taucht Lucian auf, wie aus dem Nichts. Ein Junge ohne Vergangenheit, jemand, der sich nicht erinnern kann, wer er ist oder wo er herkommt. Aber Lucian gibt Rebecca mit einem Mal das Gefühl, dass sie nicht mehr allein ist…



    Rezension


    Es war ein zutiefst unheimliches Bild, aber ich hatte merkwürdigerweise keine Angst. Im Gegenteil, ich sah auf die fremde Gestalt unter der Laterne und fühlte, wie etwas in mir zur Ruhe kam. (Seite 24)


    Es beginnt an einem gewöhnlichen Mittwochabend. Ganz plötzlich verspürt Rebecca tief in ihrem Inneren einen zarten Riss und eine unaussprechliche Leere bleibt zurück. In der Nacht träumt sie das erste Mal von ihrem eigenen Tod, ein Albtraum, der fortan immer wiederkehrt.
    In derselben Nacht sieht sie einen fremden Jungen vor ihrem Fenster stehen – Lucian, der sich an nichts und niemanden erinnern kann. Außer an Rebecca. Ihre Gedanken scheinen verknüpft, sie brauchen die Nähe des anderen und oft weiß Lucian Dinge aus Rebeccas Leben, die er eigentlich gar nicht wissen kann. Obwohl Lucian befürchtet, er könne eine Gefahr für Rebecca darstellen, können die beiden nicht voneinander lassen. Bis sie letztlich gewaltsam getrennt werden und bestürzt erkennen müssen, woher die Gefahr tatsächlich droht…


    Bis dahin dauert es allerdings eine ganze Weile, denn der fantastische Teil des Buches webt sich zunächst eher als zartes Band durch die Geschichte. So zart, wie die auf dem Schutzumschlag abgebildete Feder vermuten lässt.
    Zunächst einmal lernt man die Figuren näher kennen: Rebecca, ihre beste Freundin Suse, ihren (Ex)Freund Sebastian und ihre Mutter Janne, eine Psychologin, sowie deren Lebensgefährtin, die Künstlerin Spatz. All diese sind zu einem intensiven, emotionalen Geflecht verwoben, das im Laufe der Zeit einige Brisanz aufweist.
    Lucian spielt dabei vorerst keine große Rolle. Er taucht immer nur am Rande auf, während andere Themen wie Freundschaft, erster Herzschmerz und familiäre Probleme im Vordergrund stehen. Doch nach und nach sondert sich Rebecca immer mehr ab, verzweifelt geradezu in ihrer Sehnsucht nach Lucian und ist schließlich gezwungen, ihr altes Leben komplett aufzugeben.


    Der Verlag schreibt «Ein Zauberwerk über die Schönheit der Liebe». Ja, es geht um Liebe. Wunderschön beschriebene Liebe; nicht nur zwischen Rebecca und Lucian, sondern auch um die Liebe zwischen Eltern und Kindern, gute Freunden, gestohlene Liebe und die Liebe zur Literatur. So versprüht der Roman einerseits eine wohlige, warme Atmosphäre, die andererseits aber immer bedrohlicher wird. Die Gefühle der Personen sind dabei sehr eindringlich geschildert und auch wenn man ihr Verhalten nicht immer gutheißt, so kann man ihre Beweggründe doch nachempfinden.


    Sprachlich ist der Roman, auch wenn er sicherlich auch gut von älteren Lesern gelesen werden kann, der Zielgruppe angepasst. Die Dialoge sind sehr jugendlich gehalten, es wird (gerne auch mal auf Englisch) geflucht, Liedtexte zitiert und Soaps umbenannt. Jugendliche Leseratten dürften sich entsprechend leicht in der Geschichte zurechtfinden.
    Das fantastische Konstrukt, auf das die Handlung aufbaut, ist allerdings nicht ganz so leicht zu durchblicken. Zwar ist es gut durchdacht und gegen Ende laufen verschiedene Fäden zur großen Auflösung zusammen; vieles, was einem verdächtig vorkam, ist tatsächlich von Bedeutung, ohne dass man die genauen Zusammenhänge von alleine hätte erahnen können. Doch um diese zu verstehen, muss man sich Zeit nehmen und teilweise etwas um die Ecke denken. Hier hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht. Außerdem sind manche Geschehnisse des nicht-fantastischen Komplexes etwas unrealistisch.
    Dank der tollen Idee, des flüssigen Schreibstils und der kantigen, mal mehr, mal weniger sympathischen Charaktere kann man darüber aber getrost hinwegsehen.


    FAZIT: Empfehlung!


    Wertung: 5ratten

  • Oh, endlich ist es raus... Ich glaube, ich muss morgen in die Buchhandlung. :wegrenn:


    Danke für das Review, da will ich das Buch gleich noch mehr haben. :herz:

  • Ich hab das Buch wirklich sehr gerne gelesen. Zum Glück bin ich - mehr zufällig - überhaupt darauf aufmerksam geworden. Ich glaube, Isabel Abedi zählt bald wirklich zu meinen absoluten Top-Autoren.
    Das Buch ist schon Phantastik irgendwo, aber anders halt. Das gefällt mir wahnsinnig gut.

  • Ich hab es mir vor vier tagen gekauft und hab auch gleich damit angefangen(war zu dem zeit Punkt in Seelen vertieft ) bin jetzt über der Hälfte und ich kann den Schluss kaum erwarten. Nicht weil ich es nicht mag sonder ich will wissen was mit Lucian ist :breitgrins:
    das einzige was mich stört ist das mit den englischen Texten :grmpf: war in englisch nämlich eine Null.
    Aber das Buch ist gut geschrieben und ich glaub wenn mein Geldbeutel es zulässt kaufe ich mir noch ein anderes Buch von Isabel Abedi


    wenn nicht zu kurz komm um an meinem eigenem Buch zu schreiben :rollen:


    Ach wenn jemand das erste Kapitel von meinem Buch haben möchte der kann mir schreiben :zwinker:


    oki das war es jetzt von mir


    PS: Kauft euch das Buch es lohnt sich :winken:

  • Ich hab jetzt auch endlich das Leseexemplar in der Arbeit ergattert und gestern zu lesen begonnen. Ich bin erst auf Seite 80, aber ich bin schon sehr angetan.
    Ich mag diese ganzen Details am Anfang. Wie sie diese Flohmarktkiste packen und all die Erinnerungen aufkommen.
    Was mich etwas stört, ist, dass die Autorin für meinen Geschmack etwas zu bemüht versucht, Elemente der Jugendkultur einzubringen. Seien es Bands (merkwürdig gemixten Musikgeschmack hat diese Hauptfigur... :rollen:) oder auch populäre Fernsehsendungen und ähnliches... Aber das ist auch schon der einzige Kritikpunkt bislang. Sprachlich ist es mal wieder sehr angenehm und die Geschichte scheint auch die nötige Tiefe zu haben. Ich denke, morgen werde ich mich wieder eine ganze Weile in dieses Buch vergraben.


  • Was mich etwas stört, ist, dass die Autorin für meinen Geschmack etwas zu bemüht versucht, Elemente der Jugendkultur einzubringen. Seien es Bands (merkwürdig gemixten Musikgeschmack hat diese Hauptfigur... :rollen:) oder auch populäre Fernsehsendungen und ähnliches...


    Mir gefällt sowas eigentlich immer sehr gut, weil ich denke, dass jugendliche Leser sich noch leichter mit den Figuren identifizieren können, wenn diese dieselbe Musik hören/Filme sehen etc. Mir bringen diese Infos die Personen auch immer gleich noch näher. Blöd ist nur, dass manche Sendungen in ein paar Jahren wahrscheinlich von anderen abgelöst werden und dann natürlich nicht mehr aktuell sind. Auf mich würde das Buch dann vermutlich etwas veraltet wirken.



    das einzige was mich stört ist das mit den englischen Texten :grmpf: war in englisch nämlich eine Null.


    Ich habe mich auch gefragt, ob so manch Leser nicht seine Probleme damit haben könnte. Aber meist wird ja nur auf Englisch geflucht oder es sind kurze, einfach gehaltene Sätze. Ein zitierter Liedtext ist zwar etwas länger, aber dessen Übersetzung findet man zur Not auch im Netz, denk ich.
    Wenn du allerdings Fragen haben solltest, Noiri, nur zu! Ich helfe dir gerne, wenn es unklar geblieben sein sollte.

  • Mir gefällt sowas eigentlich immer sehr gut, weil ich denke, dass jugendliche Leser sich noch leichter mit den Figuren identifizieren können, wenn diese dieselbe Musik hören/Filme sehen etc. Mir bringen diese Infos die Personen auch immer gleich noch näher. Blöd ist nur, dass manche Sendungen in ein paar Jahren wahrscheinlich von anderen abgelöst werden und dann natürlich nicht mehr aktuell sind. Auf mich würde das Buch dann vermutlich etwas veraltet wirken.


    An und für sich mag ich es auch. Aber die Häufung lässt es sehr angestrengt wirken.

  • Zitat

    Wenn du allerdings Fragen haben solltest, Noiri, nur zu! Ich helfe dir gerne, wenn es unklar geblieben sein sollte.


    :redface: ohh danke aber das bisschen Schulenglisch was ich hab reicht doch noch aus :zwinker:


    aber trotzdem DANKE

  • Also ich hab es jetzt fertig gelesen und ich.........
    na ja ich war etwas enttäuscht, aber das ging wahrscheinlich nur mir so :angst:


    ich finde Trotz allem das es ein super Buch ist, es liegt bei mir gleich hinter Seelen und der Tweilight reihe.


    ich will auch einen Lucian haben :traurig:

  • Nein nicht wegen dem sonder


    so das wars :winken:

  • Ich setzte das folgende nicht in Spoiler, weil ich nichts konkretes verrate, aber wer empfindlich ist, sollte es vielleicht doch nicht lesen:


    Ich muss zugeben, das Ende war mir auch etwas zu abgehackt. Ich hätte mir da ein langsameres Ausklingen gewünscht. Ein Wiedersehen mit den anderen Figuren, die sie in der ersten Hälfte so liebevoll aufgebaut hat. Diese Schlussszene war mir leider etwas zu kitschig und der eine Satz am Ende zu klischeehaft und abgedroschen. Aber ihr Rückweg in die "Normalität" wäre etwas, das ich in einem Buch, das so vieles aufbaut, als sehr wichtig empfunden hätte, weshalb die Geschichte für mich nicht ganz auserzählt ist. Das lässt mich sehr unbefriedigt zurück, obwohl ich ansonsten mit dem Ausgang der ganzen Geschichte sehr einverstanden bin.



    Ein an sich wunderschönes und außergewöhnliches Buch, aber wegen des für mein Empfinden nicht wirklich gelungenen Endes doch nur:


    4ratten

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    Es fühlte sich an wie ein hauchfeiner Riss tief in meinem Inneren. Er war kaum wahrnehmbar, als ob mir jemand mit der Pinzette ein Härchen ausgerupft hätte, das nach innen gewachsen war. Ein kurzer Ruck, dann war es vorbei. Was blieb, war ein sonderbares Gefühl von Leere, das ich nicht deuten konnte.


    Dieser Riss veränderte von einem Moment das Leben von Rebecca Wolff. Plötzlich hat sie einen immer wiederkehrenden Alptraum von sich und begegnet einem Jungen immer wieder, einem Jungen ohne Vergangenheit, der nicht weiß, wer er ist, aber Rebecca und er, Lucian, spüren von Anfang an, eine Verbindung zueinander…


    Rebecca lebt bei ihrer Mutter Janne, die lesbisch ist und Psychologin von Beruf. Ihre Lebenspartnerin Patrizia, die von allen nur “Spatz” genannt wird, ist Künstlerin und sie ist es auch, die den Mittwochabend zum Ladys Night in macht, schon seit Rebecca klein ist.
    Eines Mittwochabend beschließt Janne, die an diesem Abend bestimmen durfte, den Dachboden zu entrümpeln um ein paar alte Sachen auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Und genau an diesem Abend kam es zu dem Riss in Rebeccas Innerem, ganz plötzlich und nichts war mehr so, wie sonst.


    Von Isabel Abedi habe ich noch nie etwas gelesen, aber ich hatte es immer vor. Und kaum hatte ich erfahren, worum es in diesem Buch geht, musste ich es einfach haben. “Lucian” hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen, einerseits wollte ich es ununterbrochen lesen, aber andererseits wollte ich einfach nicht, dass es zu Ende ist, aber jetzt weiß ich, dass ich das Buch sicherlich noch öfter lesen werde… Allerdings fällt es mir wirklich schwer, etwas zu dem Buch zu schreiben, da ich “Angst” habe, entweder zu viel zu verraten oder dem Buch nicht gerecht zu werden…


    Die verschiedenen Charaktere in dem Buch, seien es Janne, Rebecca, Spatz oder auch ihre beste Freundin Suse oder Rebeccas (Ex-)Freund Sebastian kamen mir sehr authentisch vor.
    Anfangs war die Sache mit Lucian eher nebensächlich. Zwar musste Rebecca oft an ihn denken, dass durch die Ich-Perspektive deutlich rüberkam, aber dennoch gab es zuerst noch ihr richtiges Leben mit ihrer Familie und Freunde, die sie lieben und für sie da sind. Und die auch Probleme haben, z.B. Janne, die einen “schweren” Fall zu behandeln hat oder Suse, die ihren ersten Freund hat, aber ein kleines körperliches “Problem” hat. So gewannen auch die “Nebenpersonen” an Farbe und an Tiefe.
    Doch genau dadurch wurde auch sehr gut hervorgehoben, wie Rebecca sich langsam immer mehr für Lucian interessierte und ihr familiäres Leben eher in den Hintergrund gerät und ihre Sehnsucht nach Lucian sie immer mehr zu ihm zog. Sie belog ihre Freunde, ihre Mutter, die sich Sorgen um sie machten, bis es zum Höhepunkt kommt und ihre Mutter keinen anderen Ausweg mehr sieht…


    Während des Lesens bin ich emotional Achterbahn gefahren und auch in vielen Sachen, die Rebecca tat, habe ich selbst schon hinter mir und sehr ähnlich gehandelt, von daher war sie mir von Anfang an sehr sympathisch.
    Das Geheimnis um Lucian ist zwar recht fantastisch, aber dennoch wunderschön. Vieles, z.B. das Verhalten von Personen, etc. kommt einem anfangs komisch vor, aber am Ende hat es Isabel Abedi geschafft, es zu einem Ganzen zu vereinen, sodass alles einen Sinn ergibt.


    Das Cover ist sehr einfach gehalten, aber dennoch finde ich es sehr schön. Zu sehen ist einzig eine weiße Feder auf schwarzem Untergrund. Der Schriftzug von “Lucian” ist weiß und geht ins rötliche und passend dazu ist der Name der Autorin in rot geschrieben. Alles nicht sehr aufwendig, aber die Wirkung zusammen mit dem Inhalt macht das auf alle Fälle wieder wett. Und dazu gibt es noch ein rotes Lesebändchen und ein tolles Lesezeichen, passend zum Buch!


    Ich muss sagen, mich hat das Buch tief berührt. Das Ende kam relativ plötzlich und schnell, aber für mich einfach ein perfektes Ende, dass an der richtigen Stelle aufgehört hat. Als ich das Buch zugeklappt hatte, hat es etwas gedauert, bis alles sacken konnte und auch immernoch ist der Inhalt in meinem Kopf verankert und wird sicherlich noch lange dableiben. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht, vorallem wie es wäre, selbst einen Lucian zu haben…aber wer weiß.
    “Lucian” gehört auf alle Fälle zu meinen Highlights und ich bin schon auf Isabel Abedis weitere Bücher gespannt.
    5ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Gerade eben hab ich auch Lucian fertig gelesen, und muss echt sagen dass mich Isabel Abedi mal wieder total begeistern konnte.
    Ich hab erst hier durch das Forum erfahren, dass es ein neues Buch von ihr gibt, und zufälligerweise hat unsre Schulbibliothek das Buch auch gleich angeschafft, was natürlich total in meinem Sinne war.
    Ich finde die Geschichte wurde wieder einmal total schön erzählt und ich konnte mich echt gut in Rebecca hineinversetzten. Die Beziehung zwischen ihr und Lucian ist zwar ziemlich tragisch aber trotzdem meiner Meinung nach wunderschön.
    Auch das Ende fand ich soweit gut.
    Meine Bewertung:


    5ratten


    Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Isabel Abedi auch weiterhin so schöne Bücher herausbringen würde. :klatschen:

    [center]:leserin:[size=3]&nbsp; Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.&nbsp; [/size]:leserin: <br />-arabisches Sprichwort-[/center]

  • Meine Meinung:


    Was wäre, wenn niemand von uns jemals ganz alleine auf der Welt wäre? Was wäre, wenn wir alle einen Begleiter hätten, mit dem wir untrennbar über ein unsichtbares Band verbunden wären?


    Als eines nachts ein Unbekannter vor Rebeccas Fenster im Regen steht und zu ihr hinauf sieht, ist das mehr als unheimlich für die 16-jährige. Trotzdem fühlt sie sich unerklärbar zu diesem Jungen, der sich Lucien nennt, hingezogen und schnell merken beide, dass es ihnen nur in Anwesenheit des anderen gut geht und sie sich erst dann vollständig fühlen. Lucien kann sich an nichts mehr erinnern, er weiß nicht, woher er kam, nichts über seine Vergangenheit. Und als beide von Rebeccas Tod träumen, gerät ihre Welt aus den Fugen.


    Isabel Abedi hat sich bereits mit "Whisper" einen Namen unter den deutschen Jugendbuchautoren gemacht. Auch dieses Mal trifft sie ihre Zielgruppe auf den Milimeter genau. "Lucian" ist eine spannende, machmal tragische und traurige Liebesgeschichte zwischen zwei Teenagern, die auch so manchen Erwachsenen in den Bann ziehen wird. Anfangs brauchte ich ein Weilchen, um in die Geschichte zu finden, aber schließlich versank ich in Rebeccas und Lucians Welt und ihr Ende kostete mich zahlreiche Tränen. Es ist wohl das, was man als bittersüßes Ende bezeichnen könnte und ich bin froh darüber, denn es ist perfekt.


    Was hinter dem Jungen Lucian steckt offenbart sich dem Leser zeitgleich mit Rebecca und es verbirgt sich dahiner eine wirklich faszinierende Idee fern dem gerade modernen Vampirkitsch. In einer Rezension habe ich vor kurzem gelesen "Ich möchte auch meinen Lucian" - erst hatte ich so meine Zweifel, aber nun bestätige ich diesen Satz von ganzem Herzen. Denn in fast jedem von uns schlummert eine romantische Seele, die sich wünscht, einen Begleiter zu haben, dessen Liebe zu uns fortbesteht bis in alle Ewigkeit.


    "Lucian" ist sprachlich der Zielgruppe angepasst und bezieht sich hin und wieder auf aktuelle Bands. Die Charaktere gehen bis in die Nebenfigur in die Tiefe - seien es Rebeccas Freunde Suse und Sebastian oder ihre Mutter Janne und deren Lebensgefährtin Spatz. Mit der Gestaltung des Umschlagbildes hat sich der Verlag meiner Meinung nach einen hervorragenden Dienst getan: Es ist sehr schlicht und weckt das Gefühl von Leichtigkeit in der Düsternis. Zu meiner Freude verfügt das Buch auch über ein praktisches Lesebändchen und rundet so das Gesamtbild ab. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Bücher der Autorin.


    5ratten

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

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    Inhalt:
    Becky, hast du dir eigentlich mal überlegt, dass Lucian vielleicht ... kein ... Mensch ist?
    Ich senkte den Kopf.
    Nein, flüsterte ich.
    Aber was ich dachte, war: Ja.


    Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnisvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt die beiden es auch versuchen, sie kommen nicht voneinander los. Aber bevor sie noch erfahren können, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet, ist weit mehr als Liebe.
    Der neue Roman von Bestsellerautorin Isabel Abedi. MAGISCH.

    Meine Meinung:

    Als am Anfang immer zwischendurch dieser Unbekannte auftaucht, war mir sogar ein bisschen mulmig zumute. Aber wie Isabel Abedi die ganzen Geschehnisse miteinander verknüpft hat finde ich total klasse. Wie sie schon das Buch eingeleitet hat mit dem Aufräumen auf dem Dachboden war sehr interessant. Eine gute Methode um dem Leser Einblicke in diese Geschichte zu geben, also Verhalten und Vergangenheit der Familie zu verdeutlichen. Als dann dieser Riss beschrieben wurde, wusste ich erst gar nicht wie ich mir das jetzt vorstellen soll, doch im Laufe des Buches wurde es klarer. Spätestens als ihr Lehrer diese Textstelle vorgelesen hat, in der es mehr beschrieben wurde.


    Die Spannung wird eigentlich durchgehend gehalten, weil man sehr lange im Unwissen bleibt und selbst wenn man dann weiß was bzw. wer Lucian ist, ist noch lange nichts geklärt. Ich mag Bücher, in denen am Ende Dinge heraus kommen, mit denen man so nicht gerechnet hätte

    Doch trotzdem muss ich sagen, dass mir das Ende irgendwie nicht sonderlich gefallen hat, ich hätte mir was schöneres vorgestellt. So war es meiner Meinung nach plump und stumpf.


    Zitat von "Pandora am 04. Oktober 2009

    Ich muss zugeben, das Ende war mir auch etwas zu abgehackt. Ich hätte mir da ein langsameres Ausklingen gewünscht. Ein Wiedersehen mit den anderen Figuren, die sie in der ersten Hälfte so liebevoll aufgebaut hat. Diese Schlussszene war mir leider etwas zu kitschig und der eine Satz am Ende zu klischeehaft und abgedroschen. Aber ihr Rückweg in die "Normalität" wäre etwas, das ich in einem Buch, das so vieles aufbaut, als sehr wichtig empfunden hätte, weshalb die Geschichte für mich nicht ganz auserzählt ist. Das lässt mich sehr unbefriedigt zurück, obwohl ich ansonsten mit dem Ausgang der ganzen Geschichte sehr einverstanden bin.


    Das trifft es genau, seh ich genauso.
    Aber im Allgemeinen hat mir das Buch trotzdem sehr gut gefallen, weil die Idee an sich ganz gut ist und mir es Spaß gemacht hat das Buch zu lesen.
    Deshalb vergebe ich 4ratten

  • Ich habe erst ca. 100 Seiten gelesen, kann mich aber den positiven Meinungen bisher anschließen. Besonders die handelnden Personen sind gut dargestellt und wirken richtig authentisch. Rebecca, ihre Mutter und deren Lebensgefährtin, Rebeccas Freunde, alle wirken so natürlich.
    Lucian ist nur zwei oder dreimal aufgetaucht, wird aber gut beschrieben, ihn umgibt von Anfang an etwas geheimnisvolles. Außerdem liegt schon seit seinem ersten Auftauchen eine subtile Spannung in der Luft.
    Ich glaube, das wird eine ziemlich interessante Geschichte.


    Und endlich gibt es mal ein übernatürliches Wesen, das nicht so übertrieben schön und unwiederstehlich dargestellt wird, sondern ganz normal, lediglich ein wenig geheimnisumwittert.
    Bisher bleiben keine Wünsche offen :klatschen: