Jacqueline Carey - Kushiel's Mercy (Kushiel 6 / Imriel 3)

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    Kushiel’s Mercy ist der letzte Band der Geschichte um Imriel und die Autorin schickt ihn, wie erwartet, reichlich in der Weltgeschichte herum, genauer gesagt, rund um das Mittelmeer. Die Beziehung zwischen Imriel und Sidonie hat endlich einen offiziellen Status, den Preis für eine gemeinsame Zukunft soll Imriels Mutter zahlen – und seine Aufgabe soll es dabei sein, sie aufzufinden und den Gerichten Terre d’Anges zuzuführen. Doch bevor es dazu kommt, wird durch magische Einflüsse einer fremden Macht der gesamte Hof auf den Kopf gestellt und Imriel macht sich auf eine lange Reise, um Sidonie erneut zurück zu gewinnen und den Frieden in Terre d’Ange wieder herzustellen.


    Am Plot dieses Bandes gefiel mir schon alleine sehr gut, dass Imriel einige Zeit „undercover“ verbringt – so etwas mag ich grundsätzlich, vor allem wenn es wie hier ziemlich gut gelingt, die damit in Verbindung stehenden Schwierigkeiten deutlich zu machen. Imriel selber ist das Erwachsenwerden sehr gut bekommen, er hat sich zu einer wirklich sympathischen Figur entwickelt, auch wenn er einfach nicht an die Phèdre aus den ersten Kushiel-Bänden herankommt. Phèdre ist in diesem Buch allerdings endgültig auf einen Nebenrollenplatz verdrängt worden und diesmal so erfolgreich, das ich gar nicht erwartet oder gehofft habe, dass sie noch eine wichtige Rolle spielen möge. Kushiels Rolle war allerdings wieder nicht sonderlich groß, der Einfluss der Götter Terre d’Anges erweist sich gegenüber der fremden Magie generell schon als ziemlich schwach. Da hatte ich zwar auf mehr gehofft, bin im Endeffekt aber durchaus mit dem Verlauf der Geschichte zufrieden.


    Alles in allem ein gelungener Abschluss einer sehr guten Reihe und ich freue mich auf die neuen Werke Jacqueline Careys, in der Hoffnung, dass sie genauso gut werden. Nachschub liegt bereits in meinem SUB bereit.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Nachdem Imriel von seiner letzten gefahrvollen Reise in den kalten Norden zurückkehrt, wagt er endlich, Königin Ysandre seine Liebe zu Sidonie zu gestehen. Diese ist zwar erwartungsgemäß nicht begeistert, doch sie ist immerhin bereit, ihm eine Chance zu geben, wenn er gewisse Bedingungen erfüllt. Das ist mehr, als sich Imriel angesichts seiner Abstammung von der Verräterin Melisande Shahrizai erhofft hätte, und er ist gerne bereit, sich der Liebe willen dieser Herausforderung zu stellen.


    Doch nur wenig später geschieht etwas völlig Unvorhergesehenes, ein Paukenschlag, mit dem niemand hatte rechnen können und der Imriel auf neuerliche gefahrvolle Wege in fremde Länder schickt, jedoch unter ganz anderen Vorzeichen und in der wohl schwersten, gefährlichsten und verantwortungsvollsten Mission seines auch bis dahin nicht gerade ereignisarmen Lebens.


    Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, um die Überraschung für weitere Leser*innen nicht zu verderben. Ich habe ganz und gar nicht kommen sehen, was das Schicksal in diesem Band für Imriel und seine Angebetete bereithält. Imriels Herkunft spielt diesmal eine noch größere Rolle, er muss sich auf ein heikles Tarnmanöver einlassen und mehr als einmal alles auf eine Karte setzen, ohne zu wissen, wem er eigentlich trauen kann, weil nicht nur sein eigenes Glück und Leben auf dem Spiel steht, sondern die Zukunft von ganz Terre d'Ange.


    Der letzte Band der zweiten Kushiel-Trilogie gefiel mir besser als der Mittelteil. Überraschenderweise gelingt es der Autorin hier, dem Ganzen noch mal eine ganz neue Richtung zu geben, Imriel in Länder zu schicken, mit denen er wie auch wir Leser*innen bisher wenig konfrontiert waren, und einen hochspannenden Plot zu komponieren, der einen bis zur letzten Seite in Atem zu halten versteht, das eine oder andere Schlachtengetümmel inklusive. Die erotische Komponente empfand ich diesmal als nicht ganz so ausgeprägt, dafür nimmt Magie einen wichtigen Platz ein.


    Die Figurenzeichnung ist vielschichtig und abwechslungsreich und man entdeckt auch in diesem Band bei Charakteren, die man schon in den Vorgängerbänden irgendwo eingeordnet hatte, plötzlich ganz neue Facetten. Nur die große wahre Liebe zwischen Sidonie und Imriel wäre auch dann spürbar gewesen, wenn sie ein ganz kleines bisschen weniger perfekt dargestellt worden wäre - aber das ist wirklich Meckern auf ganz hohem Niveau.


    Ein würdiger, krönender Abschluss der Imriel-Trilogie und feine Unterhaltung für alle, die Fantasy mit historisierenden Anklängen mögen.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen