Sue Monk Kidd - Die Bienenhüterin

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 16.735 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Das hört sich ja schööön an :smile: eine Liebeserklärung an den Sub :breitgrins: cool!


    Jetzt habt ihr mich aber alle mal so richtig heiß gemacht auf diesen Roman! :breitgrins:


    Aber bitte klärt mich "Frischling" doch mal auf: Was ist ein SuB? :schulterzuck:

  • @Glücksi: Das was sich bei dir auch explosionsartig vermehren wird, wenn du zu viel Zeit hier verbringst: Der Stapel ungelesener Bücher ;)


    Liebe Grüße, Pandora

  • Hallo! :winken:


    Das Buch steht ganz hoch auf meiner 2007-Wunschliste und wahrscheinlich werde ich es bei der LR mitlesen. :smile:


    Ich freu mich schon sosehr auf das Buch! Solch eine Begeisterung lösen ja nicht soo viele Bücher aus! :zwinker:


    mfG
    zauberin

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Sylvan, South Carolina, 1964:
    Es ist ein Sommer des Umbruchs. Während die Bürgerrechtsbewegung um die Rechte der Schwarzen in den Südstaaten kämpft, muss sich Lily ihrer Vergangenheit stellen, um sich der Zukunft zuwenden zu können.


    Lily lebt mit ihrem Vater T. Ray auf dessen Pfirsichplantage, wo sie weniger geliebt wird als der Haushund. Nur die schwarze Kinderfrau Rosaleen Daise gibt ihr etwas Liebe.
    An Lilys 14. Geburtstag erhält sie die Erlaubnis, Rosaleen in die Stadt zu begleiten. Letztere möchte sich in das Wählerverzeichnis eintragen. Doch leider gelangen die beiden nicht so weit. Statt sich ihre Bürgerrechte zu verschaffen, landen die beiden im Gefängnis. Während Lily von ihrem Vater aus dem Gefängnis abgeholt wird, muss Rosaleen dort bleiben und die Willkür und den Hass der Weißen erdulden. Was Lily zuhause erwartet, zwingt sie auszureißen.
    Auf ihrer Flucht befreit sie Rosaleen und gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg nach Tiburon, wo sich Lily Neuigkeiten zu ihrer Mutter erhofft.


    Zitat von "Seite 71"

    "Ich hatte einfach bis dahin mehr oder weniger gehofft, wir würden irgendwo auf ein offenes Fenster stoßen, durch das wir dann in ein neues Leben klettern könnten. Rosaleen aber wartete nur ddarauf, dass man uns finden würde - für sie war es eine Art Sommerurlaub vom Gefängnis."


    Und so führt sie ihr Weg in das Haus von Augusta, June und May Boatwright. Drei Frauen, die in irgendeiner Weise mit dem Leben ihrer toten Mutter verbunden sind.


    Ein fantastisches Buch, das Mut zum Leben macht. Es behandelt die Themen Vorurteile und Toleranz, aber auch die Notwendigkeit, sich der Wahrheit zu stellen, um sich selbst zu verstehen und akzeptieren zu können.
    Allen Kapiteln sind Fakten zu Bienen vorangestellt, die auf das Thema des Kapitels hinweisen. Ich mag dieses Stilmittel sehr gerne.


    Während des Lesens entsteht eine sehr intensive Atmosphäre: man meint förmlich, die Hitze der Südstaaten auf der Haut zu spüren. Auch der Honiggeruch scheint in der Luft zu liegen. Sicher wäre diese Illusion noch größer, wenn man das Buch im Hochsommer liest und selbst schwitzt. :zwinker:


    Zitat von "creative"

    Hin und wieder allerdings befindet sich m.E. die Schilderung am Grat zum Kitsch und zur Gefühlsduselei aber die Kurve wurde doch immer wieder gekratzt :) .


    Das sehe ich genauso. Man darf zudem nicht vergessen, dass das Buch in den Südstaaten der USA spielt, wo Gefühlsäußerungen und Kitsch eine ganz andere Bedeutung im Leben der Menschen haben als z.B. bei uns. Deshalb halte ich solche Stellen sogar für einen Pluspunkt, weil hier die Lebenseinstellung eindringlich gezeigt wird. Allein die Sprache der Südstaaten ist sehr viel blumiger und sprechender als die der Nordstaaten oder der deutschen.


    Ich bin der sowieso der Meinung, dass die Ausdrucksmöglichkeiten einer Sprache auch den Charakter eines Menschen ganz entschieden prägen. Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür.


    Leider habe ich das Buch in der deutschen Übersetzung gelesen (die gut ist). Das Original wäre vielleicht noch intensiver gewesen.


    5ratten

    Ich werde kein&nbsp;Geld hinterlassen. Ich werde keinen Aufwand und Luxus hinterlassen. Aber ich möchte ein engagiertes Leben hinterlassen.<br />(Martin Luther King)

    Einmal editiert, zuletzt von marilu ()

  • Hallo,


    ich habe das Buch gestern beendet und hier ist meine Meinung. (An die Leserundler: Ich hab es bisher noch nicht geschafft zu posten, hab Euch aber nicht vergessen und ich hol das auch noch nach!!)


    Meine Meinung


    Die Halbwaise Lily, gerade 14 Jahre alt geworden, läuft vor ihrem lieblosen, kalten Vater davon und nimmt ihr schwarzes „Kindermädchen“ Rosaleen mit. Einziger Anhaltspunkt für ein Ziel ist das kleine Bild einer schwarzen Madonna auf dessen Rückseite Tiburon steht, das ihre verstorbene Mutter hinterlassen hat. Die beiden finden in Tiburon Unterschlupf bei einer farbigen Bienenzüchterin und deren zwei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Augusta ist der warmherzige Mittelpunkt und die Älteste, June ist eher kühler Natur und nüchtern, May, die jüngste der Schwestern, ist hypersensibel und trägt nicht nur ihren eigenen Kummer, sondern auch den der ganzen Welt auf ihren Schultern. Täglich hilft Lily Augusta mit ihren Bienen und lernt nicht nur viel über diese nützlichen Tiere, sondern auch über sich, die Welt und die Liebe. Da sie als Weiße in einem Haus voller farbiger Frauen wohnt, erlebt sie Rassenhass und die Einführung der Bürgergesetze für Schwarze hautnah mit und bezieht Stellung. Lily findet zu sich selbst, lernt zu lieben und sich lieben zu lassen und erfährt wie es sich anfühlt, geliebt zu werden. Doch plötzlich wird ihre neue, wunderschöne Welt durch Schicksalsschläge zum Wanken gebracht…



    Obwohl Sue Monk Kidd gelegentlich etwas sehr abstrakte, kaum vorstellbare Bilder benutzt, um ihren Lesern etwas zu veranschaulichen, haben mir Sprache und Stil der Autorin sehr gut gefallen. Ich brauchte nicht lange, um mich an Lilys Seite in den 1960er Jahren der amerikanischen Südstaaten wiederzufinden.
    Sehr gelungen sind die Zitate über Bienen zu Beginn jedes Kapitels. Sie passen inhaltlich nicht nur perfekt zum Kapitel, sondern geben auch eine Botschaft an den Leser weiter.


    „Die Bienenhüterin“ ist ein sehr bewegendes Buch, das eine, durch Liebesentzug durch den Vater und den frühen Tod der Mutter, stark beschädigte und unendlich traurige Seele auf dem Weg der Heilung begleitet. Ich persönlich finde, Sue Monk Kidd ist es sehr gut gelungen, die Zerrissenheit Lilys und ihre Veränderungen, die bestimmte Ereignisse nach sich gezogen haben, darzustellen.
    Aber nicht nur Lily verändert sich im Laufe dieses Romans, auch viele der anderen Figuren machen Veränderungen durch. Das hat mir außerordentlich gut gefallen. Insgesamt sind die Figuren recht facettenreich, auch wenn ich mir hier und da ein wenig mehr Tiefe hätte vorstellen können. Aber da eine Menge sehr sympathischer Figuren geschaffen wurden, hat mich das nicht sonderlich gestört. Besonders gelungen empfinde ich die Figur des T.Ray, Lilys Vater, der zunächst einfach nur als zutiefst kalt und böse erscheint und zum Ende hin dann doch Facetten zeigt, mit denen man nicht gerechnet hat und die sein Verhalten Lily gegenüber eindeutig erklären.
    Rosaleen, Lilys Kindermädchen, ist eine schöne Figur, tolpatsigch, unkultiviert aber absolut liebenswert und immer für einen Lacher gut. Die drei Boatwright-Schwestern stechen durch ihre so unterschiedlichen Naturen hervor und bilden zusammen eine Einheit, ein wunderbares Ganzes. Auch die Nebenfiguren mochte ich sehr.


    Dass Thema Rassenhass hat die Autorin geschickt eingewebt. Nicht zu dick aufgetragen, ohne sichtbaren persönlichen Stempel. Alles was in dieser Richtung in „Die Bienenhüterin“ geschieht war für mich absolut im Rahmen des Vorstellbaren und ohne Hang zur Übertreibung.
    Sehr interessant war natürlich die Bienenzucht, und ich habe dank dieses Buches jetzt eine andere, bessere Beziehung zu Bienen. Vieles, was für das Leben der Bienen gilt, kann auch auf unser Leben 1:1 übertragen werden. Mir schien es, als würden Bienen für den Menschen Brücken bauen.
    Etwas befremdlich könnte vielleicht die leicht obskure Religion der Boatwright-Schwestern sein, die sich aus Katholizismus , Aberglaube, Blasphemie und Einfallsreichtum zusammensetzt. Ich persönlich habe mich nicht daran gestört. Im Gegenteil, ich fand es recht amüsant. Aber ich befürchte, so mancher gläubige Katholik könnte Anstoß daran nehmen.


    Insgesamt habe ich einige wunderbare, kurzweile Lesestunden mit Lily und ihren Freunden gehabt, die ich nicht missen möchte und hoffe darauf, dass sich Sue Monk Kidd doch noch dazu durchringen kann, eine Fortsetzung zu schreiben.


    Bewertung


    4ratten


    LG
    Cait

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Südstaaten der USA in den 60er Jahren. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter lebt Lily allein mit ihrem gefühlskalten und brutalen Vater und der Haushälterin Rosaleen, ihrer einzigen wirklichen Bezugsperson. An die Mutter hat sie nur noch verschwommene Erinnerungen - insbesondere an ihren Tod, an dem sie sich die Schuld gibt.


    Als Rosaleen aufgrund ihrer Hautfarbe verhaftet und später im Gefängnis zusammengeschlagen wird, ist Lily entsetzt. Und als der Vater wieder auf sie losgeht, flieht sie, nicht ohne vorher noch Rosaleen aus dem Krankenhaus zu holen, wo sie wie eine Schwerverbrecherin bewacht wird.


    Diese Flucht führt die beiden zu den Boatwright-Schwestern, die in einem abgelegenen, knallrosa Haus leben und eine verschworene Gemeinschaft bilden. Und Honig herstellen und verkaufen.


    Die lebenskluge, naturverbundene Augusta, die spröde, musikalische June und die empfindsame, traumatisierte May bilden schon bald Lilys neue Familie. Sie lernt mit den Bienen umzugehen und Honig herzustellen und könnte rundum glücklich sein, wenn sie nicht immer noch die Frage quälte, was in der schrecklichen Nacht, als ihre Mutter starb, wirklich geschehen ist.


    Ein warmherziges Buch über Familie und Freundschaft, die Liebe zur und den achtsamen Umgang mit der Natur und die Rassenproblematik in den USA der 60er Jahre (es erschreckt mich immer wieder aufs neue, dass noch vor nicht einmal 50 Jahren Menschen allein ihrer Hautfarbe wegen wie Untermenschen behandelt wurden :sauer: ).


    Zu Beginn musste ich mich erst einmal einlesen, es dauerte eine Weile, bis ich mit dem Stil warm wurde. Ein paar Wendungen waren recht vorhersehbar, doch diese kleine verschworene Gemeinschaft von Frauen, die liebevollen Schilderungen über den Umgang mit den Bienen und der Natur im allgemeinen und die treffsichere Beschreibung von Lilys widerstreitender Gefühlswelt sorgten dennoch für ein schönes Leseerlebnis und haben mir Lust gemacht, auch den eventuell irgendwann geplanten 2. Teil von Lilys Geschichte zu lesen.


    Allerdings hat mich das schlampige Lektorat geärgert. Neben ein paar kleinen Übersetzungsmacken fanden sich andauernd Fälle von "Deppenleerzeichen" à la "Mississippi Dampfer" - das darf in dem Ausmaß nicht passieren.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mir hat das Buch, mit ein paar kleinen Abstrichen, wirklich sehr gut gefallen. Es ist jetzt nicht der Buchtipp schlechthin, aber wer eine leichte Sommerlektüre zum Abschalten sucht, wird hier sicherlich nicht enttäuscht.


    Sollte es wirklich einen 2. Teil geben, werde ich den mit Sicherheit lesen. Mich würde es auch interessieren, wie es mich Zach und Lily weitergeht!


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • „Die Bienenhüterin“ ist ein Buch, das ich wahrlich wie Honig verschlungen habe – und ich liebe Honig! Ich habe nur ein paar Seiten gebraucht, um mich einzulesen und schon war ich eingetaucht in die Geschichte. Das Buch hat einen sehr starken Sog entwickelt, so dass ich kaum mit Lesen aufhören konnte, nachdem ich einmal angefangen habe.


    Ein großer Pluspunkt war für mich die Hauptfigur Lily. In vielen Büchern, die aus der Sicht von Jugendlichen geschildert werden, reden diese altklug wie Erwachsene daher. Hier liest man aber die Angst und Unsicherheit, aber auch die Naivität und den Übermut der 14jährigen Lily deutlich heraus. Aber auch alle anderen Charaktere, vor allem die Boatwright-Schwestern, habe ich sofort ins Herz geschlossen und selbst T. Ray verrät am Ende so etwas wie Menschlichkeit.


    Die kleinen Abschnitte über Bienen am Anfang jedes Kapitels, die die Autorin aus wissenschaftlichen Werken entnommen hat, haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, zum einen weil ich dadurch viel über Bienen gelernt habe, zum anderen weil sich im Nachhinein fast immer ein Zusammenhang zum Inhalt des jeweiligen Kapitels herauskristallisiert hat.


    Es gab nur ein paar kleine Sachen, die mich gestört haben, z.B.



    Dies hat meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch getan. „Die Bienenhüterin“ ist die ideale Sommerlektüre, nicht nur weil die Handlung selbst im heißen Sommer der Südstaaten Amerikas spielt. Der Roman ist angenehm und flüssig zu lesen, aber nie so leicht, dass man die Handlung schon gleich nach Zuklappen des Buches wieder vergessen hätte. Es ist einfach die richtige Mischung aus herzerwärmenden und ernsten Themen.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich war wirklich hin und weg. Das ist genau so ein Buch wie ich es liebe. :) Etwas zum Nachdecken und einfach zum glücklich sein. Und wisst ihr was? Ich verspüre seitdem total die Lust einmal eine Imkerei zu besuchen und auch mal tätig zu werden. :D Hat noch wer Lust und wohnt nähe Duisburg? ;)

    MfG Mandel :-)<br />-------------------------------------------------------<br /><br />&quot;Ein Apartment voller kluger Bücher ist das<br />Erotischste überhaupt&quot; - Nick Hornby<br /><br />&lt;b&gt;Mein Blog: http://www.BuchLeben.com&lt;/b&gt;

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es vermittelt ein einzigartiges warmes Gefühl, wie ich es nur aus jüdischen Romanen kenne. Es tröstet und macht glücklich.


    Mir haben die kurzen Absätze über das Leben der Bienen, die den Kapiteln voran gestellt wurden, besonders gut gefallen. Parallelen zwischen einem Bienenstock und dem Leben in dem rosa Haus sind sicher nicht zufällig und der Honig kann mit der Liebe gleichgesetzt werden: ein Heilmittel für fast alles, süß, klebrig und unheimlich gut.


    Ein wirklich schönes Buch, in das man sich einfach hineinfallen lassen muss.


    4ratten

  • Inzwischen ist "Die Bienenhüterin" verfilmt worden und ich hatte gestern das Vergnügen, mir den Film auf Teleclub anzuschauen. Ich war zwar erst ein wenig skeptisch, weil mir das Buch so gut gefallen hat und ich dachte, der Film könnte mich enttäuschen. Doch das Gegenteil ist eingetroffen, er hat mir sehr gut gefallen! Die Geschichte wurde sehr warmherzig und schön umgesetzt. Und auch die Schauspieler haben mich restlos überzeugt. Die Stimmung und das Gefühl, was ich beim Lesen hatte, empfand ich auch beim anschauen des Filmes. Das wollte ich hier nur rasch vermerken. :zwinker:


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    Liebe Grüsse Hanni 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Hanni ()

  • [size=13pt]Sue Monk Kidd - Die Bienenhüterin[/size]

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    OT: The Secret Life Of Bees
    OA: 1997
    337 Seiten
    ISBN: 978-3442732814


    Kurzbeschreibung:
    Als Lily 4 Jahre alt war, starb ihre Mutter einen tragischen Tod. Seit dem lebt die 10jährige alleine mit Ihrem Vater auf einer Pfirsich-Farm in den Südstaaten der USA. Einzige Mitbewohnerin ist Rosaleen, eine farbige Frau, die Haushälterin und Kindermädchen ist.
    Eines Tages fliehen Lily und Rosaleen vor dem tyrannischen Vater und dem allgegenwärtigen Rassenhass.
    Sie finden Unterschlupf im Haus von drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können.
    Augusta, die Bienen züchtet und von der Imkerei die Familie ernährt
    June, die misstrauische und künstlerische Schwester
    und zu guter letzt May, die sich die Ängste und Sorgen aller Menschen viel zu sehr zu Herzen nimmt.


    Eigene Meinung:
    Die Protagonisten des Buches sind überwiegend Frauen. Männer kommen nur am Rande vor. Es handelt von Vertrauen, Mutterliebe, Freundschaft, Rassismus, Lebensfreude und Toleranz. Eine sehr gelungene Mischung eingepackt in eine Geschichte, die nicht langweilig wird. Dieses Buch macht traurig, bringt einen zum schmunzeln, berührt und klagt an. Es handelt von den Päckchen der Vergangenheit, die jeder Mensch mit sich herumträgt, und die einen prägen und beeinflussen, ob man nun will oder nicht.
    Interessant an diesem Buch ist, dass am Anfang eines jeden Kapitels ein oder zwei Sätze über das Leben und Verhalten der Bienen geschrieben stehen, welche äußerst interessant sind und zum Nachdenken über unser eigenes kleines Leben anregen.


    Ein schönes Buch über Freundschaft, Vertrauen und Toleranz.


    4ratten

  • Ich habe das Buch vor ein paar Jahren von den Mitarbeitern meiner Praktikumsstelle als Abschiedsgeschenk bekommen. Ich muss zugeben, ich hätte es zum damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich nicht selbst gekauft oder es wäre mir nicht wesentlich aufgefallen.


    Obwohl ich deswegen anfangs auch noch skeptisch war, merkte ich bald, dass ich alle Zweifel über Bord werfen kann, denn das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen.
    Anfangs fand ich den Vater T-Ray etwas zu geradlinig und einfach als "den Bösen" dargestellt, doch im Laufe der Geschichte entwickelt auch diese Figur mehrere Facetten und man erkennt, was hinter der Fassade dieses Menschen alles durchscheint.
    Am besten haben mir die drei Schwestern gefallen und die Art und Weise, wie sie mit den Bienen ihr Leben bestreiten fand ich sehr schön beschrieben; man konnte sich richtig in diese kleine Welt hineinversetzen. Obwohl es natürlich auch hier viel Traurigkeit und Rückschläge gibt.
    Auch dass man als Leser wie von selbst über die Rassenproblematik zum damaligen Zeitpunkt in den USA erfährt, war für mich sehr geschickt gemacht. Ich hatte nicht den Eindruck, die Autorin wolle mir etwas über die Zeit beibringen, sondern die Informationen darüber kamen, ohne sich irgendwie aufzudrängen und hinterließen dennoch einen bleibenden Eindruck.


    4ratten


    Den Film habe ich noch nicht gesehen, bin aber schon gespannt darauf.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Naja.
    Das buch war sehr leicht zu lesen und nicht sonderlich anspruchsvoll. Stellenweise wurden problematiken wie Gewalt udn Rassenhass angesprochen, aber insgesamt blieb mir das zu knapp.
    Über Bienen und Imkerei wusste ich als Ernährungswissenschaftlerin schon Einiges, auch hier hätte die Autorin noch mehr in die Tiefe gehen können.


    Als Katholikin möchte ich darauf hinweisen, dass nicht alle Katholiken marianisch sind.


    Die Marienschwestern fallen unter "künstlerische Freiheit" , und dadurch, dass Lilly dazu durchaus kritische Anmerkungen macht, war das auch erträglich. Wobei die Sache mit dem "Leib Mariens " wirklich nur knapp und nur durch Lillys Sichtweise an der Blasphemie vorbeigeht.


    Noch einige Anmerkungen zur Recherche:
    Das "Perlengebet" ist der Rosenkranz. Was Marienschwestern wissen sollten.


    Am 15. August ist zwar auch laut meinem Kalender "Mariä Himmelfahrt", das ist aber theologisch falsch. Maria ist nicht wie Jesus aktiv in den himmel "aufgefahren" sondern wurde passiv aufgenommen. Korrekt heißt es auch "Fest der Aufnahme Mariäs in den Himmel".
    Und Maria ist nicht Gott!


    Gib dem Leben Farbe, bring dich ein mit einem Wort, einem Lächeln.

  • So viele begeisterte Meinungen, denen ich mich anschließen kann.
    Ein wunderbares Buch, eine tolle Atmosphäre und sehr sympathische Charaktere (also die Schwestern, Lily, Rosaleen, Zach und Co, natürlich nicht der Vater)! Obwohl das Buch eigentlich traurig ist, gab es mir doch ein gutes Gefühl und ließ mich nicht traurig zurück.


    Ich hab schon mehrmals über das Buch gelesen, dass es ein perfektes Sommer-Buch ist und das kann ich nur unterschreiben. Wahrscheinlich hatte ich auch Glück mit dem Lesezeitpunkt, mir hätte das Buch im Winter zwar bestimmt auch gefallen, aber so vielleicht noch etwas mehr.


    Den Vergleich mit "Grüne Tomaten" am Anfang des Threads finde ich übrigens interessant. Ich wäre zwar nicht auf diesen Vergleich gekommen, finde ihn aber sehr passend - und habe nun Lust, "Grüne Tomaten" mal wieder zu lesen. :breitgrins:


  • Den Vergleich mit "Grüne Tomaten" am Anfang des Threads finde ich übrigens interessant. Ich wäre zwar nicht auf diesen Vergleich gekommen, finde ihn aber sehr passend - und habe nun Lust, "Grüne Tomaten" mal wieder zu lesen. :breitgrins:


    Vom Schauplatz und von der Stimmung her passt das durchaus. (Bei "Grüne Tomaten" mag ich übrigens den Film viel, viel lieber als das Buch.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das sind aber auch geniale Schauspieler. Komischerweise habe ich hier genau aus diesem Grund auch gar kein Bedürfnis das Buch zu lesen. Es ist einer meiner Lieblingsfilme. :smile:

  • Ich bin über „Gute Geister“ hier auf Die Bienenhüterin gestoßen, mich hat es dann aber tatsächlich auch sehr an die wunderbare Atmosphäre von Grüne Tomaten erinnert.

    Ein sehr liebevolles Buch, in dem viele Themen gleichzeitig angesprochen werden, dabei aber trotzdem niemals oberflächlich wirken. Alles geht alles Hand in Hand, und fügt sich zusammen. Im Mittelpunkt steht Lily, und sogar der Kindercharakter hat mir sehr gut gefallen. Nur in der Mitte fand ich es stellenweise etwas langatmig, und die Auflösung der Probleme schlussendlich ein bisschen leicht abgehandelt.


    Dafür hat es aber den schönsten Schlusssatz, den ich seit langem in eine Buch gelesen habe. Darauf hat man irgendwie die ganze Zeit gewartet. Ganz wunderbare Szene.
    Dieses Buch über Frauen, Freundschaft, Liebe, Geborgenheit und Mütter driftet niemals in Kitsch ab, es wirkt immer ungekünstelt und irgendwie bescheiden. Auch der Humor war ganz auf meiner Linie. Danke Forum für den schönen Tipp! Wirklich ein Wohlfühl-Buch.


    4ratten

    ~ es gibt andere Welten als diese ~<br /><br />SUB-Challenge<br />Start: 31.07.2014

  • Meine Meinung
    In Die Bienenhüterin wird vieles angesprochen: die Unterdrückung der Farbigen in den USA in den 60er Jahren, das harte Leben auf einer Farm in den Südstaaten und wie es ist, ohne Mutter aufzuwachsen. All das wird angesprochen, aber nicht vertieft. Lily ist vierzehn, als sie ihre Geschichte erzählt. Vielleicht wirkt die Erzählung deshalb auf mich so oberflächlich. Sie sieht Dinge passieren, aber sie blickt (noch) nicht tiefer. Deshalb entgeht ihr vieles und sie zieht auch manchmal die falschen Schlüsse.


    Vielleicht lag es daran, dass mich Die Bienenhüterin nicht richtig berühren konnte. Ich fand die Geschichte nett, aber nicht mehr.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Sue Monk Kidd


    Die Bienenhüterin


    The secret life of bees


    Hörbuchversion


    USA in den 1960er Jahren.


    Die 14jährige Lily ist seit 10 Jahren Halbwaise. Ihre Mutter kam bei einem tragischen Unfall ums Leben, der Vater, ein Pfirsichfarmer, ist als alleinerziehender Vater vollkommen überfordert, wenn nicht ungeeignet. Lily fühlt sich ungeliebt und schuldig.


    Als Präsident Johnson den Farbigen das Wählen ermöglicht, kommt es auch im ländlichen Bereich zu Rassenunruhen. Lilys einzige Vertraute, die Haushälterin Rosaleen, provoziert unvorsichtigerweise einen Zwischenfall, woraufhin sie und Lily vom Sheriff kassiert werden. Lily organisiert ihre Flucht.


    Die beiden kommen bei Augusta unter, einer Imkerin. Sie und ihre Schwestern führen ein freundliches Haus, ein gemütliches Familienunternehmen. Man möchte am liebsten selbst sofort dort einziehen. Dort können sie ihre Wunden heilen und ein bisschen zur Ruhe kommen.


    Ich bin von diesem Buch total und restlos begeistert. Das Hörbuch ist wunderbar gelesen von Andrea Hörnke-Triess. Die Geschichte ist so atmosphärisch, die Gefühlswelt einer 14jährigen glaubhaft getroffen. Die Sommerhitze, die Farben, alles ist da. Einfach herrlich. Ich muss mehr von der Autorin haben!


    Fette 5ratten :tipp:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.