Susanne Gerdom - Die Seele der Elben

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    Susanne Gerdom - Die Seele der Elben


    Seit vorgestern lese ich Susannes neuen Roman. Ich bin derzeit mit einer verschleppten Grippe ans Sofa gefesselt und hatte mich daher bewusst für eine Taschenbuchlektüre entschieden - Hardcover können sehr schnell zu schwer werden.


    Und meine Wahl war sooo gut. Vor einiger Zeit hatte ich ja für mich festgestellt, ruhige Bücher zu lieben und dieses Buch trifft wirklich genau meinen Nerv! Es ist ruhig, verbreitet keine Hektik, sondern erzählt in einem angenehmen Tempo die Geschichte einiger überaus lebendiger Charaktere. Ich bin noch nicht ganz durch, ca. 100 Seiten habe ich noch vor mir aber wie damals bei Anida bin ich besonders von der vorurteilsfreien Erzählweise und der strotzenden Toleranz begeistert. Ach, ich liebe das einfach, wenn den Beziehungen der Personen untereinander keinerlei Grenzen gesetzt sind. Wenn sich gesellschaftliche, äußerliche, geschlechtliche und Rassenunterschiede einfach so in Luft auflösen und völlig unwichtig sind.


    Gehe dann gleich weiterlesen :breitgrins::lesen:

  • Danke Kati :)



    Oh... ist das der zweite Teil zu "Elbenzorn" ?


    Ja, allerdings erzählt er eine neue Geschichte und spielt in der Vergangenheit. Aber unsere Lieblinge Lluigolf und Trurre :bang: spielen zwei der Hauptrollen! Mehr zum Inhalt dann später in meiner Rezension.

  • Ja, allerdings erzählt er eine neue Geschichte und spielt in der Vergangenheit. Aber unsere Lieblinge Lluigolf und Trurre :bang: spielen zwei der Hauptrollen! Mehr zum Inhalt dann später in meiner Rezension.


    Wo ist mein Wunschzettel *such* :breitgrins:
    Freu mich schon sehr auf deinen Lesebericht. Angenehme Sofastunden :winken:

  • Meine Rezension, die ich so auch auf Amazon einstellen werde.


    Inhalt
    Lluigolf wächst in Weidenheim auf. Hier im ländlichen Gebiet haben sich sowohl Waldelben, als auch Menschen angesiedelt. Trotzdem fühlt sich Lluigolf immer als Außenseiter, in die Familie wird er nicht richtig einbezogen. Schließlich ist er als Spross von Rialinn, seiner menschlichen Mutter und eines unbekannten Elbenmannes, doch etwas sehr seltenes: Ein Halbelb. Als dann seine Liebste, eine junge Elbenfrau namens Siiran, in seinen Armen stirbt, stellt er sich die Frage wie dies denn überhaupt geschehen konnte, schließlich werden Elben nicht einfach so krank. Lluigolf wird von seiner liebenden Mutter fort geschickt in die Residenz Raakus, nach dem Tod Siirans hält ihn nichts mehr in Weidenheim und er zieht mit kargem Geldbeutel los.


    Angekommen in Raakus trifft er nicht zuletzt auf Trurre Silberzunge, den Zwerg, einer illustren Truppe von Wachleuten, die aus Orks besteht und Hadmut, die geschickte Diebin und Einbrecherin...


    Meinung
    Dieser Roman ist nicht reißend spannend, schnell und hektisch. Nein, im Gegenteil, er bietet Ruhe, sehr lebendige Figuren und eine wunderbare Geschichte, ohne großes Schwertgefuchtel. Genau das macht ihn zu einer tollen Lektüre für ruhige Stunden, in denen man ihn nicht aus der Hand legen wird. Trotz der wenig actionreichen Story, schafft es Susanne Gerdom mit dieser Geschichte zu fesseln. Sie schreibt Fantasy mit einer großen Portion Phantasie, sie stellt mutig "Regeln" auf den Kopf. Ihre Orks zum Beispiel sehen völlig anders aus, als die normalerweise anzutreffenden grünhäutigen Gesellen. Es sind Tiermenschen mit Schafs-, Hunde- und Raubtierköpfen, auch wenn ihr Intellekt dem des tumben grünen Orks in einigen Fällen sehr ähnlich ist.


    Die Charaktere entsprechen keinen Archetypen, mit Klischees wird gespielt und immer wieder gebrochen. Es zeigt sich, dass Liebe keine Grenzen kennt. Alter, Geschlecht, Volk, gesellschaftlicher Stand - das alles ist unwichtig, wenn es um Liebe und Freundschaft geht. Gerade das macht diesen Roman wieder zu einem absoluten Vergnügen. Wer will denn auch immer am Ende nur die hübschen Helden glücklich in den Sonnenuntergang reiten sehen? 'Die Seele der Elben' ist wie die Anida-Trilogie aus Susanne Gerdoms Feder, ein Paradebeispiel für einen Roman voller Toleranz, der mit jeglichen Vorurteilen aufräumt.


    Wem das Spaß macht, wer keine Probleme mit neuen Ideen hat, wer endlich die heimlichen Hauptdarsteller aus Elbenzorn: Trurre und Lluigolf wiedersehen möchte und wer schon immer mal von einer Trinklieder schmetternden Riesenadlerdame lesen wollte, muss dieses Buch lesen!


    5ratten

  • Übrigens gibt es dazu ab dem 8. Mai 2010 eine Leserunde mit der Autorin auf leserunden.de


    Sehr schöne Rezi, Ingroscha. Ich bin schon sehr gespannt, auf das Buch, aber vorher will ich noch "Elbenzorn" lesen!


    :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice


  • Wem das Spaß macht, wer keine Probleme mit neuen Ideen hat, wer endlich die heimlichen Hauptdarsteller aus Elbenzorn: Trurre und Lluigolf wiedersehen möchte und wer schon immer mal von einer Trinklieder schmetternden Riesenadlerdame lesen wollte, muss dieses Buch lesen!


    Allein schon ein Wiedersehen mit Trurre und Lluigolf ist bestimmt die Lektüre wert, so richtig neugierig macht mich jetzt aber diese „Trinklieder schmetternde Riesenadlerdame“ :breitgrins:

  • Lustig finde ich die negative Kritik auf Amazon, in der der Verfasser Markus Heitz als Autor deutscher Fantasy empfiehlt. Ohje - das sind ja nun wirklich zwei Welten und Herr Heitz hat leider vorrangig nur noch Action in seinen Geschichten. Klar, dass einem solchen Leser dieses Buch dann nicht gefällt.


  • Lustig finde ich die negative Kritik auf Amazon, in der der Verfasser Markus Heitz als Autor deutscher Fantasy empfiehlt. Ohje - das sind ja nun wirklich zwei Welten und Herr Heitz hat leider vorrangig nur noch Action in seinen Geschichten. Klar, dass einem solchen Leser dieses Buch dann nicht gefällt.


    Och, mir gefallen Markus' Bücher ja trotz aller Action (oder gerade wegen) ebenfalls sehr gut. Vergleichen würde ich die Bücher aber auch nicht unbedingt (obwohl ich "Die Seele der Elben" noch gar nicht gelesen habe).



    Huch, Seele der Elben mit meiner Rezi ist ja der Monatstipp im Januar 10 *freu*


    :breitgrins: Dank Dir!

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hier poste ich meine Rezi von "drüben" auf Leserunden.de natürlich auch nochmals:


    Inhalt:


    Der Halbelbe Lluigolf wird nach dem schmerzhaften Verlust seiner Geliebten Siiran von seiner Mutter fortgeschickt in die markgräfliche Residenz. Dort verliert er das wenige Geld, das er mit auf Reisen genommen hat und durch Zufall trifft er die geheimnisvolle und resolute junge Frau Hadmut. Diese vermittelt ihn in eine Ausbildung, in welcher er ein sehr ungewöhnliches „Handwerk“ erlernt. Durch einige Verwicklungen und Zufälle gerät er in das markgräfliche Schloss, wo er schließlich gezwungen ist, als Diener zu leben. Dort begegnet er auch der wunderschönen Elbin Chaantrea, die ihn sofort verzaubert und in seinen Bann zieht – doch diese Elbin scheint ein düsteres Geheimnis zu umgeben…


    Meine Meinung:


    Ein wunderbarer Roman, den ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, da ich mich nicht mehr imstande sah, das Buch wieder aus der Hand zu legen und damit diese wunderbare, fantasievolle Welt zu verlassen.
    Die größte Stärke dieses Romans sind die Charaktere – ich gewann jeden einzelnen von ihnen lieb, da nicht nur die Hauptcharaktere, sondern auch die Nebencharaktere so liebevoll ausgearbeitet sind, dass ich das ganze Buch über mit ihnen litt und mich mit ihnen freute.


    Das Buch wird abwechselnd aus der Perspektive von Lluigolf, von der widerspenstigen und selbstbewussten Prinzessin Vanandel und des Schreibers Tijan erzählt.
    Neben Lluigolfs Geschichte wird auch die Geschichte der Prinzessin Vanandel erzählt, die von ihrem Vater für ein Adlerei – das perfekt in seine Kuriositätensammlung passt - an einen Mann verheiratet werden soll, für den sie keine Gefühle hat. Das will Vanandel verhindern und versucht auf einem gefährlichen Weg, diesem Schicksal zu entgehen.


    Auf dem markgräflichen Hof und in der Residenz begegnet der Leser allerlei außergewöhnlichen und bemerkenswerten Figuren – so begegnet uns beispielsweise ein liebenswertes Rudel Orks mit ihrem cleveren und gutmütigen Rudelführer Groszbarrt, seines Zeichens Kommandeur der Stadtwache - Orks einmal anders! Auch der geheimnisvolle, blinde Elbenbarde Maris, den einige Geheimnisse zu umranken scheinen und der Barde und Frauenschwarm Garness, der äußerlich gar nicht wie ein sanfter Poet wirkt, haben mir sehr gut gefallen.


    Wunderbar finde ich auch den Humor des Buches, der immer wieder aufblitzt und mich so manches Mal zum Schmunzeln brachte – allen voran der Zwerg Trurre, der sich schnell mit Lluigolf anfreundet, ist immer für einen Lacher gut und ein echtes Original.
    Sehr gut gefällt mir auch die poetische Sprache und der ruhige Erzählstil der Kapitel, die aus der Sicht des Schreibers Tijan, der dem Schreiberorden angehört, erzählt werden. Hier begegnen wir so individuellen Wesen wie einem Riesenadler, der gerne nicht ganz jugendfreie Lieder zum Besten gibt.


    Die Geschichte ist durchzogen vom Geheimnis um die Seelentrinker und dem geheimnisvollen Bann, unter dem die betroffenen Elben zu stehen scheinen. Was hat es mit diesen alten Geschichten auf sich? Immer wieder wird dem Leser ein Teil der Lösung dieses Rätsels offenbart – und doch kam ich bis zum Schluss nicht ganz hinter das Geheimnis, so dass ich immer weiter lesen musste, um es zu erfahren.
    Der Schluss war denn auch stimmig und beantwortete die meisten Fragen, ließ aber doch noch ein paar Geheimnisse um die Figuren offen, so dass ich mich über einen weiteren Ausflug in diese wunderbare Welt sehr freuen würde.


    „Die Seele der Elben“ ist ein wunderbar kurzweiliger Fantasy-Schmöker, der immer flüssig zu lesen ist und mit seiner teils sehr poetischen, teils auch eher flapsigen, aber immer passenden Sprache eine tolle Atmosphäre aufbaut, in die ich immer wieder gerne eintauchte.


    5ratten

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

  • Hier ist auch meine Rezi nach der Leserunde von "drüben" :zwinker:


    Inhalt:


    Nach dem Verlust seiner Geliebten, verlässt der junge Halbelf Lluigolf auf den Wunsch seiner Mutter seine Heimat um zur markgräflichen Residenz zu gehen. Kaum ist er dort angekommen, wird ihm auch schon das bisschen Geld, das ihm seine Mutter mitgegeben hat, gestohlen. Infolge dessen trifft er die geheimnisvolle, aber auch resolute Hadmut. Durch sie gerät er an die zwielichtige Gestalten der Stadt und beginnt bei ihnen eine "Ausbildung". Durch einige Zwischenfälle kommt er schließlich in das markgräfliche Schloss und wo bestimmt wird, dass er dort als Diener zu arbeiten habe.
    Zeitgleich wird die arrangierte Hochzeit der Prinzessin Vanandel vorbereitet. Vanandel kann ihren Verlobten nicht leiden. Sie versucht alles, um ihm und der ganzen Vorbereitung aus dem Weg zu gehen. Sie lässt nichts unversucht, um dieser Heirat zu entgehen.
    Während der Verlobungsfeier lernt Lluigolf die schöne Elbin Chaantrea kennen. Er ist sofort von ihr verzaubert und kann sich ihr nicht mehr entziehen. Doch dies birgt eine große Gefahr.


    Meine Meinung:


    Nachdem ich bereits "Elbenzorn" gelesen hatte, hatte ich schon hohe Erwartungen an diesen Roman. Da ich viele der Charaktere bereits kannte, hatte ich keine Schwierigkeiten mir die Szenerie vorzustellen und in das Buch einzutauchen. Ganz besonders hat es mich hier gefreut, dass meine Lieblingsfigur Lluigolf aus "Elbenzorn" hier eine ganz besondere Rolle zu Teil wird. Dies hat dem Buch von vornherein unheimlich viele Pluspunkte beschert.


    Insgesamt sind auch in diesem Buch die Charaktere die Stärke dieses Buches. Dadurch, dass sie nur schwierig in eine bestimmte Form zu passen scheinen, macht es sehr viel Spaß sie kennenzulernen und sich immer wieder von ihnen überraschen zu lassen.


    Dadurch, dass das Buch aus drei Perspektiven geschrieben wurde, hatte ich manchmal Schwierigkeiten mich sofort wieder in die Handlung einzufinden. Es fiel mir dadurch manchmal schwer zu verstehen, wo in der Handlung ich mich befinde und was dies mit der ganzen Geschichte zu tun hatte. Dies hat zwischenzeitlich dafür gesorgt, dass ich aus meinem Lesefluss geworfen wurde. Zum Ende hin, hat diese Erzählweise jedoch Sinn gemacht und hat sich so gut in die gesamte Handlung gepasst.


    Mir ist zudem positiv aufgefallen, dass das Buch wenig vorhersehbar war. Dadurch konnte ich mitfiebern oder raten und wurde so manches Mal überrascht. Viele Fragen die sich mir während des Lesens gestellt haben, wurden zum Ende hin beantwortet, jedoch nicht alle, sodass man darauf hoffen kann das vielleicht in einer anderen Geschichte diese Geheimnisse noch gelüftet werden.


    Alleine dadurch, dass ich in diesem Roman soviel über meine Lieblingsfigur Lluigolf erfahren habe, ist dieses Buch empfehlenswert ;D, aber auch ansonsten kann dieses Buch mit seinem Vorgänger absolut mithalten. Es ist ein schöner Fantasy-Roman, der durch seine Charaktere glänzt und Lust auf mehr macht!


    4ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

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    Susanne Gerdom - Die Seele der Elben


    Klappentext :


    Seelentrinker - allein das Wort löst bei dem Halbelben Lluis eiskalte Schauer aus. Lluis verrichtet in der Mark Raakus Dienst auf dem Gut des Markgrafen. Dort verfällt er der atemberaubend schönen Elbin Chaantrea. Diese verfolgt jedoch andere Ziele, als er sich erhofft. Denn Chaantrea gehört zu den gefürchteten Seelentrinkern. Sie giert danach, ewige Jugend zu erlangen. Chaantrea aber hat nicht mit der Widerstandskraft des Halbelben gerechnet. Und auch nicht mit Lluis`engstem Verbündeten, dem zwergischen Magier Trurre....


    Meine Meinung :


    Mich hat das Buch begeistert und Llui und Trurre sind in meine Favoritenliste gewandert !


    Die Charaktere in diesem Buch sind alle wie sie da sind gelungen und zu den Meisten baut man als Leser schnell eine Beziehung auf - man kommt gar nicht drum herum


    Ich kam einmal kurzfristig ins straucheln, als der Erzählstrang von Tijan, dem Schreiber, in die Geschichte eingriff - das war kurz unübersichtlich - aber ansonsten las sich das Buch schön flüssig und die Autorin hat es geschafft mich durch ihren Schreibstil und eine wirklich gute und aufregende Geschichte so zu fesseln, das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte. Sehr gut haben mir auch die witzigen Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren gefallen, das lockerte die Geschichte schön auf. Noch besser fand ich die chaotische Kampfszene am Ende des Buches. Hier habe ich sehr lachen müssen !!


    Fazit : Bitte mehr davon !!!


    Ich gebe : 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Meine Meinung:


    Nachdem Susanne Gerdom in meinem Augen mit „Elbenzorn“ eine recht ansprechender und innovativer Fantasyroman gelungen ist, war ich sehr gespannt auf „Die Seele der Elben“, ein Prequel mit bekannten Figuren aus dem Vorgängerroman. Und ich wurde nicht enttäuscht; der flüssige und unverbrauchte Schreibstil der Autorin haben mir wiederum ein sehr schönes Leseerlebnis bereitet und ich fühlte mich sehr wohl mit der Geschichte.


    Konkret geht es um Lluigolf, eine der Hauptfiguren aus „Elbenzorn“ – dort bereits ein mit allen Wassern gewaschener Haudegen, erleben wir ihn hier als unbedarften Halbelben-jüngling, der gezwungenermaßen in die weite Welt hinauszieht und seine ersten Erfahrungen macht – mit dem Leben an sich, mit Intrigen und Versteckspielen, aber auch mit der Liebe und nicht zuletzt mit geheimnisvollen magischen Kräften, die ihn in ihren Bann ziehen.


    Damit er nicht so ganz einsam und verlassen umherirrt, hat die Autorin ihm einige recht interessante Figuren zur Seite gestellt, die seinen Weg fortan begleiten und mit seinem Schicksal verflochten sind. Vor allem möchte ich da natürlich den heimlichen „Star“ aus „Elbenzorn“ hervorheben, den allseits beliebten Zwerg Trurre, der hier als angehender Zauberlehrling seinen Auftritt hat und Lluigolf aus so mancher Patsche hilft.


    Aber auch das geheimnisvolle Halbweltmädel Hadmut, der Barde Garness, der geheimnisumwitterte Elb Maris, der magische Schreiber Tijan und die unzufriedene Prinzessin Vanandel sind einige Beispiele für tolle Protagonisten mit einer liebevollen und ausgeprägten Charakterzeichnung, die jeder Figur ihre eigene Note gibt. Selbstverständlich gibt es auch die titelgebenden Elben in der Geschichte, die hier eine ganz eigene Rolle spielen und den Schlüssel für so manche rätselhafte Geschehnisse bilden, ohne aber allzu sehr im Vordergrund zu stehen.


    Erfrischend fand ich die Riesenadlerfrau Ranvidar, die als Luxus-Transportmittel herhalten muss und die Handlung mit frechen Sauf- und Seemannsliedern belebt, so dass auch der Humor nicht zu kurz kommt. Überhaupt finden sich neben der doch eher düsteren Haupthandlung sehr viele kleine Szenen, die zum Schmunzeln einladen und mir riesig Spaß gemacht haben. Aber der Roman hat auch eine gewisse poetisch-romantische Seite, ebenso wie eine reichliche Portion Phantastik im ansonsten mittleralterlich geprägten Ambiente und ist weniger episch angelegt, als dies in der Fantasyliteratur oft der Fall ist; daher wirkt die Handlung auch sehr temporeich und hat keine Längen.


    Durch den häufigen Perspektivenwechsel werden alle Handlungsstränge gleichmäßig aufgebaut, ver- und entflechten sich immer wieder, bis dann am Ende ein fulminanter Showdown für die Auflösung der zahlreichen Rätsel sorgt, die mich bis dahin immer wieder in Atem hielten. Dennoch bleiben einige interessante Fragen offen und lassen mich hoffnungsvoll auf eine Fortsetzung oder ähnliches spekulieren... Insgesamt ist die Geschichte aber schon in sich abgeschlossen und hat mich auch in der Auflösung voll überzeugt.


    Ein toller Roman und ein echter Buchtipp!


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Die Geschichte um Lluigolf und seine Freunde wirkte auf mich von Anfang an sehr stimmungsvoll und wurde in einem ruhigen Ton erzählt. Dadurch habe ich mich beim Lesen einfach wohl gefühlt und konnte - sicher auch durch die gelungenen Charaktere - tief in diese Welt eintauchen. Das Buch las sich sehr flüssig, konnte mich überraschen und mit tollen Szenen sowie ungewöhnlichen Ideen überzeugen.


    Es gab auch einige unheimliche Stellen, die jedoch nie sehr blutig waren und nicht überhand nahmen. Durch viele ruhige, geheimnisvolle und auch humorvolle Momente wurden diese aufgelockert und zu einem abwechslungsreichen Ganzen verwoben.
    Ein zentrales Thema sind Freundschaften, sowohl neu entstandene (wie beispielsweise die zwischen Trurre und Lluigolf) als auch schon länger bestehende. Mir gefallen da besonders die kleinen und großen Unterschiede, die diese Beziehungen so besonders machen - und von Offenheit und Toleranz zeugen.


    Mit einer Entwicklung kann ich mich leider immer noch nicht so recht anfreunden - auch wenn es eigentlich nichts "schlimmes" ist, so passt es doch einfach nicht zu meinem Gefühl. Allerdings gab es noch so viele andere tolle Figuren, dass ich mich da schnell ablenken konnte.
    Eine meiner Lieblingsfiguren war Tijan der Schreiber, er bringt noch mal eine ganz eigene Atmosphäre in die Geschichte. Besonnen, etwas poetisch, geheimnisvoll und mit der Magie seiner Schreibkunst hat er einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Ebenso wie einige Nebenfiguren, die sehr liebevoll dargestellt wurden - ganz zu Schweigen von einer tragischen Figur, die mich dann doch noch zum Weinen gebracht hat...


    5ratten

  • Lange hatte ich mich auf dieses Prequel zu „Elbenzorn“ gefreut. Lluis und Trurre waren mir schon damals sehr ans Herz gewachsen.
    Nun bekommt der junge Lluigolf seinen eigenen Roman.
    Da „Die Seele der Elben“ jedoch weit vor dem ersten Roman spielt, ist Lluis noch lange nicht so abgebrüht, wie wir ihn kennen.
    Und auch sein Freund Trurre steht erst am Anfang seiner Karriere. In diesem Buch treffen die beiden das erste Mal aufeinander. Für jeden Fan ein wunderbarer Moment!


    Aber dieser Roman konzentriert sich nicht alleine auf Lluigolf, sondern teilt sich in weitere Perspektiven. Da ist zum einen die widerspenstige Prinzessin Vanandel und zum anderen der scheue Schreiber Tijan. Das gab der ganzen Handlung mehr Abwechslung, Atmosphäre und Tempo.
    Obwohl die ganze Handlung nie atemlos spannend wird oder in reinen Actionszenen ertrinkt, so bleibt man als Leser doch ständig gespannt auf den weiteren Verlauf.


    Besonders gut sind Susanne Gerdom mal wieder die Charaktere an sich gelungen. Nicht nur die Hauptprotagonisten werden mit viel Liebe zum Detail beschrieben, sonder auch die Nebenpersonen.
    Die waren mir oft so sympathisch, das ich am liebsten gleich noch mehr von ihnen gelesen hätte!


    Am Ende finden alle Handlungsstränge zusammen und lösen sich.
    Hier hätte ich aber persönlich gerne noch mehr Fragen beantwortet bekommen. Allerdings scheine ich die Einzige gewesen zu sein, die noch mehr Antworten wollte.


    Fazit: Ein ruhiger Fantasyschmöker, der dazu einlädt die reale Welt zu vergessen.


    4ratten