Elizabeth Gilbert - Eat, Pray, Love

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    "Eat, Pray, Love" von Elizabeth Gilbert ist ein autobiografisches Werk. Nach ihrer Scheidung und einer weiteren gescheiterten Beziehung beschließt Liz diesem Leben zu entfliehen und die drei Is zu bereisen: Italien, Indien, Indonesien. In jedem dieser Länder macht sie unterschiedliche Erfahrungen. Sie hat sich auch für jedes Land verschiedene Ziele gesetzt. Es handelt sich um keinen normalen Reisebericht, sonder eher um einen Erfahrungsbericht, wie sie sich selbst fand.


    Das Buch ist in drei Teile zu je 36 Kapitel unterteilt - Kapitel, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Das kann wohl einerseits ein Vorteil sein, aber auch ein Nachteil, sicher nicht für Liz, aber für den Leser. Denn wer Liz' Erlebnisse in Italien interessant findet (Essen, Italienisch lernen, ...), der findet vielleicht die Passagen aus Indien (Yoga, Selbstfindung, Ruhe, ...) eher langweilig und erst Indonesien (Liebe, Freundschaft, ...) wieder spannender.


    Ich fand das Buch als Ganzes betrachtet sehr interessant. Ich habe es gerne gelesen, und habe vor allem die Erlebnisse in Indonesien, aber auch in Italien sehr genossen. Indien fand ich zwar auch interessant, aber es war stellenweise etwas langatmig.


    Die größte Stärke des Buches ist wohl, dass man sich selber zu fragen beginnt, wer man ist. Mag man sein Leben so, wie es ist? Man bekommt fast selber Lust darauf, sich selbst zu finden und zu meditieren. Und ich, für meinen Teil, habe noch nie Yoga oder ähnliches ausprobiert.


    Elizabeth Gilbert erzählt ihre Geschichte gut und mit viel Witz und Humor. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es die Geschichte gut auflockert. Anfangs hatte ich etwas Respekt vor der kleinen Schrift. Aber die Art, wie sie erzählt - sehr detailliert - macht deutlich, dass jedes dieser einzelnen Worte der Geschichte ihren Reiz gibt. Schnell war die Schriftgröße vergessen.


    4ratten

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    Nach einer turbulenten Scheidung inklusive Schlammschlacht und einer zweiten gescheiterten Beziehung beschließt Liz Gilbert sich ein Jahr Auszeit zu gönnen, um ihre Akkus wieder aufzuladen. So bereist sie für jeweils vier Monate Italien, Indien und Indonesien.

    Unterm Strich hat mir das Buch gut gefallen.
    Das Buch ist unterteilt in drei Teile zu je 36 Kapiteln. Diese Einteilung machte das Lesen für mich sehr kurzweilig, da keines der Kapitel allzu lang war, so dass ich zwischendurch immer mal kurz Zeit hatte ein paar Seiten einzuschieben.
    Liz Gilbert schreibt humorvoll, flüssig und das macht Lust auf mehr. Mehr von was? Mehr von allem! Mich überkam eine ungeheure Lust: Lust, Italienisch zu lernen, auf Yoga, Meditation, Eis essen in Rom sogar auf tagelanges Schweigen. Die Autorin beschreibt ihre Gefühle und Motivationen gut nachvollziehbar, man beginnt selbst über sein eigenes Leben nachzudenken.

    Allerdings hatte der Bericht für mich auch einige Längen. Vorallem im Indien- und Indonesienteil. Hier schweift Gilbert - ein bisschen zu oft für meinen Geschmack - ab und beginnt zu philosophieren. Das streckt sich dann einige Seiten hin.

    Eat, Pray, Love ist auf jeden Fall lesenswert, die kleinen Durststrecken lassen sich überwinden, und für alle, die schon immer mal wissen wollten, wie man in Indonesien zeugungsunfähige Männer "kuriert" ist das Buch ein Muss! :breitgrins:

    Übrigens, im September läuft in den Kinos die Verfilmung mit Julia Roberts als Elizabeth Gilbert.

    Von mir gibt es 4ratten

    LG Lorelai

  • Schöne Rezis. Nachdem ich die Filmvorschau gesehen habe interessiert mich das Buch auch sehr. Jetzt noch mehr. :breitgrins:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Ich dachte irgendwie immer, dass es in dem Buch um etwas ganz anderes geht :breitgrins: Aber die Rezis machen echt Lust auf das Buch. Ich setz es wohl auf meine Wunschliste.

    //Grösser ist doof//

  • Hallo zusammen.


    Ich habe das Buch gerade beendet.
    Auf eine ausführliche Rezension verzichte ich an dieser Stelle, da die beiden vorherigen Rezis eigentlich schon alles über den Inhalt an sich sagen.


    Für mich ist es auf jeden Fall endlich mal wieder ein absolutes Wohlfühl-Buch. Diese Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr beim Lesen. Es macht Lust auf einen Neuanfang und man möchte sich mit Liz´s Erlebnissen einfach nur in die Badewanne :titanic: und anschließend ins kuschelige Bett verziehen und es sich einfach nur gemütlich machen, und genießen. :kaffee:


    Ich denke dies ist eins der Bücher die definitive nochmal lesen werde. Und ich weiß schon jetzt was es zu den nächsten weiblichen Geburtstagen als Geschenk gibt.


    LG
    Dreamy

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:

  • Elisabeth Gilbert – Eat, Pray, Love
    Eine Frau auf der Suche nach allem quer durch Italien, Indien und Indonesien


    Kurzbeschreibung (Amazon):
    Essen. Beten. Lieben. Das braucht der Mensch zum Glücklichsein. Aber die einfachsten Dinge sind die schwersten, das weiß auch Elizabeth. Mit Anfang 30 hat sie ihren Mann verlassen und steht nun vor einem Scherbenhaufen. Nach tränenreichen Nächten beschließt die New Yorkerin, eine lange Reise anzutreten: In Italien lernt sie die Kunst des Genießens kennen, in einem indischen Ashram alle Regeln der Meditation und in Bali trifft sie auf Felipe und erfährt durch ihn die Balance zwischen innerem und äußerem Glück.


    Ich habe mir das Buch nun erst einmal als Hörbuch auf Englisch zu Gute geführt, gelesen von der Autorin selbst, mit viel Charme, aber auch Persönlichkeit. Dann wird einem noch mehr bewusst, dass es sich nicht einfach um eine Fiktion handelt, sondern sich die Autorin hinter allem Humor außergewöhnlich offen zeigt und liefert. Denn es ist ihre Geschichte. Diese aber erzählt sie nicht einfach akribisch genau, oder was die angesprochenen Länder betrifft, als Landes- oder Reisebeschreibungen, sondern als persönliche Erfahrung. Geht es um eine Art „Reise“, dann wohl eher um eine ins eigene Herz und dann auch zu und mit anderen. Denn auch da, wo es bei Gilbert im ersten, in Italien spielenden Teil also hauptsächlich ums Essen geht, handelt es sich weniger um die rein äußerlich notwendige Nahrungsaufnahme, als vielmehr die Entdeckung des Genießens. Herrlich, mit ihr in diesem Land auf Entdeckungsreise zu gehen, wie man sich etwas zu gönnen lernt! Das „süße Nichtstun“ als Kunst des Lebens, und Absage an die ständigen Rechtfertigungen seines Tuns durch Nutzsucherei!
    Die eher „spirituelle“ Suche in einem Ashram Indiens, oder auch Teile des Aufenthaltes in Bali, bei einem Medizinmann oder auch einer Heilerin, mögen uns ferner stehen. Dennoch erzählt sie auch dort vieles, indem man sich wiederfinden kann und wo spirituelle und menschliche Erfahrungen etwas Universales beinhalten.


    Dieses Buch könnte man tatsächlich auch in den Bereich „Weltsicht“ stellen, auf jeden Fall ist es kein Roman oder eine Erzählung im fiktionalen Sinne. Dann schon eher ein autobiographischer Bericht. Hier spricht jemand mit großem Humor von dem, was leben lässt! Prima! Die von einigen Lesern empfundenen Banalitäten halte ich für sehr wahre, zentrale menschliche Grunderfahrungen einer spirituell Suchenden. Natürlich können wir selbst woanders stehen, doch Frau Gilbert spricht mit bestechender Ehrlichkeit von selbst Erfahrenem und Durchreflektiertem.

    Gruß, tom leo<br /><br />Lese gerade: <br />Léonid Andreïev - Le gouffre<br />Franz Kafka - Brief an den Vater<br />Ludmila Ulitzkaja - Sonjetschka

  • Ich muss sagen, ich liebe dieses Buch. Hab ich hätte auch keinen besseren Zeitpunkt wählen können, dieses Buch zu lesen. Denn auch ich wurde gerade verlassen und da Elizabeth Gilbert in ihrem Buch ja auch ihre Scheidung und ihre Beziehung, die sie danach hatte, verarbeitet, konnte ich mich oft wiederfinden. Ich kann dieses Buch jedem als Seelentherapie empfehlen, wenn man selbst verlassen worden ist. (Auch wenn es natürlich kein Ersat zu einer richtigen Therapie ist. ;) Aber mir hat es ernorm geholfen.


    Der Schreibstil hat mir sehr zu gesagt, es las sich sehr flüssig und war lustig, ernst und vor allen Dingen ehrlich. Das fand ich so toll, so wurde das Ganze sehr authentisch. Ich war auch ehrlich gesagt teilweise sehr überrascht, wie ehrlich die Autorin über sich, ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle schreiben konnte.


    Schön fand ich auch die drei verschiedenen Länder oder Stationen und was sie dort erlebt haben - alles war ganz anders und unterschiedlich, aber trotzdem einmalig und schön. Ich muss sagen, ich wurde immer wieder ein wenig neidisch, weil ich sowas auch gerne machen würde. :)


    Ja, alles in allem nur zu empfehlen! So als Selbstfindungsroman. :) Und da es mich so bewegt und berührt hat, zählt es für mich definitiv zu einem meiner Lieblingsbücher.


    5ratten

  • Ich habe nur die Verfilmung mit Julia Roberts gesehen und tue der Romanverfilmung vielleicht Unrecht, aber der Film hat mir überhaupt keine Lust darauf gemacht, das Buch zu lesen, im Gegenteil. Die Protagonistin kam mir auf ihrem Selbstfindungstrip (für ihr Alter) sehr unreif vor. Außerdem hat mich gestört, dass wohl der Eindruck entstehen sollte (zumindest kam es mir so vor), sie wäre tatsächlich in das jeweilige Land eingetaucht - dabei hat sie doch nur genau das gemacht, was Individualtouristen mit der nötigen Kohle eben tun können. :rollen:


    Insofern würde mich schon interessieren, ob hier jemand einen Vergleich zwischen Buch und Film anstellen kann!?

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Ich hab den Film leider nicht gesehen, habe mich beim Lesen aber immer wieder gefragt, wie man das Buch gut umsetzen kann. Ich will mir den Film auf jeden Fall auch mal anschauen, aber wie gesagt, ich hatte beim Lesen meine Zweifel, ob man das, was der Roman mir persönlich geben konnte, filmisch auch umsetzen kann ...


  • Ich habe nur die Verfilmung mit Julia Roberts gesehen und tue der Romanverfilmung vielleicht Unrecht, aber der Film hat mir überhaupt keine Lust darauf gemacht, das Buch zu lesen, im Gegenteil. Die Protagonistin kam mir auf ihrem Selbstfindungstrip (für ihr Alter) sehr unreif vor. Außerdem hat mich gestört, dass wohl der Eindruck entstehen sollte (zumindest kam es mir so vor), sie wäre tatsächlich in das jeweilige Land eingetaucht - dabei hat sie doch nur genau das gemacht, was Individualtouristen mit der nötigen Kohle eben tun können. :rollen:


    Insofern würde mich schon interessieren, ob hier jemand einen Vergleich zwischen Buch und Film anstellen kann!?


    Mir geht es genauso. Ich habe vor kurzem die Verfilmung gesehen und war eher genervt. Am meisten hat mich fast der erste Teil in Italien gestört, zu viele oberflächliche Klischees und die Bilder von Pasta und Co. waren für mich gar nicht atmosphärisch. Italien hat zudem viel mehr zu bieten, als nur sein Essen...
    Generell kam mir alles viel zu oberflächlich und blos aneinandergereiht vor, das ist doch keine Selbstfindung :breitgrins:
    Jetzt würde mich auch interessieren, ob das Buch besser ist, denn nach dem Film hat es einen sehr wackeligen Stand auf meiner Wunschliste.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • 8 Personen in diesem Thread und niemand, der Film UND Buch kennt ... das Warten geht weiter! :breitgrins:

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  • 8 Personen in diesem Thread und niemand, der Film UND Buch kennt ... das Warten geht weiter! :breitgrins:


    Stimmt! Nach den Bewertungen des Films habe ich auch nicht besonders Lust ihn zu schauen.
    Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, das der Film gut umgesetzt wurde. Im Buch wird viel über das Seelenleben erzählt und Gedanken oder Gefühle werden in Verfilmungen meist schlecht bis gar nicht umgesetzt. Der Film reizt mich deshalb nicht besonders. Vielleicht kommt er ja irgendwann mal im TV ...


    Die "Italien-Klischees" kamen im Buch nicht so sehr rüber. Klar geht es viel um Essen usw., aber - wenn ich mich richtig erinnere - war Italien noch sehr von ihrer Trennung bestimmt und sie beschreibt einige durchheulte Nächte, ihre Einsamkeit und zeitweise drohende Depressionen.
    Allerdings ist es jetzt schon ein gutes Jahr her, dass ich das Buch gelesen habe und kann mich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern.

    Gruß Lorelai

  • Sooo, ich habe jetzt auch den Film gesehen. Das Buch habe ich ja ca. vor einem halben Jahr gelesen. :)


    Ich mochte das Buch sehr gerne, war nahezu begeistert und den Film finde ich nicht schlecht. Man darf es nicht als eins-zu-eins Verfilmung sehen, es ist zwar sehr textnah, aber die Szenen worden teilweise etwas vertauscht und natürlich sehr viel gekürzt. Erklärungen, Empfindungen, Gefühle fehlen. Es ist mehr Blockbuster, nicht so viel Selbstfindung. Also schon recht anders als das Buch. Während das Buch ja wirklich um die Schmerzüberwindung und Selbstwindung der Autorin geht, ist der Film mehr Liebesfilm, weil es einfach nicht so ausführlich ist. Aber wenn man beides getrennt voneinander genießt, ist es schon lesens- und sehenswert.

  • Ich hab nun das Buch gelesen und vor einem Jahr auch den Film gesehen. Den Film fand ich nicht so schlecht (allerdings auch nicht sehr besonders), aber das Buch ist, meiner Meinung nach, um Längen besser.


    Mir ging's beim Lesen wie euch. Ich hab mich in der Geschichte total wohl gefühlt und bekam große Lust darauf selbst zu verreisen, mit Yoga anzufangen, mir eventuell sogar einen Guru zu suchen :breitgrins: und über mein Leben nachzudenken. Vor allem der Teil der in Indien spielt hat mich sehr angesprochen. All die Erfahrungen, spirituellen Erkenntnisse und Gedanken, die Liz in diesen Monaten gemacht hat waren sehr interessant. Nicht nur einmal habe ich beim Lesen das Buch niedergelegt und über das Gelesene nachgedacht, denn ich finde, wenn man diesen Teil aufmerksam liest und ihn auch wirken lässt (ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken soll... :redface:) kann man sich die ein oder andere Lebensweisheit herauspicken und für sich selber nutzen. Dies gilt im Übrigen auch für Bali. Die Gespräche mit Ketut und Wayan waren für mich ebenfalls spannend und zum Teil lehrreich.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: (leider wurden es keine 5, da ich den Teil in Bali, der sich um Felipe dreht nicht so interessant fand. Diese Liebesgeschichte fand ich, auch wenn sie in Wirklichkeit passiert ist, viel zu perfekt und somit unglaubwürdig...)

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys


  • bekam große Lust darauf selbst zu verreisen, mit Yoga anzufangen, mir eventuell sogar einen Guru zu suchen :breitgrins: und über mein Leben nachzudenken.


    Genauso ging es mir auch, nur den Guru brauche ich nicht unbedingt! Aber ich überlege ja immer noch Yoga zu machen. Dabei muss ich immer wieder an das Buch zurückdenken.

  • Ich habe mich auch so gefühlt. Yoga + Guru. Wobei ich eher auf Yoga verzichten wollen würde, als auch den Guru. :breitgrins: (Aber im Endeffekt bin ich eh zu faul für alles. ;) )

  • Nach einer wahrhaft scheußlichen Scheidung ist Liz am Boden zerstört. Sie leidet unter Depressionen und ist völlig ausgelaugt von einem langwierigen, hässlichen Kampf mit dem Mann, den sie einmal geliebt hat. Die Beziehung mit David, in die sie sich direkt im Anschluss gestürzt hat, konnte auch nicht halten, was sie anfangs versprach, und so beschließt Liz, sich eine Auszeit zu nehmen, zu reisen und Abstand von allem zu gewinnen.


    Zunächst führt ihr Weg nach Rom, wo sie sich den Traum, Italienisch zu lernen, vor Ort erfüllen möchte - zunächst in einer Sprachschule, dann mehr und mehr im Gespräch mit den Einheimischen - und darüber hinaus das Genießen lernt, was angesichts der italienischen Küche auch nicht schwerfällt.


    Nächste Station ist ein Ashram in Indien. Krasses Kontrastprogramm zum "dolce vita" in Rom. Statt kulinarischer Genüsse und Sightseeing sind hier Meditation, Mantras und Tempelbodenschrubben angesagt, der Tag beginnt um drei Uhr früh, und die spirituellen Erfahrungen, die Liz sich erhofft hat, stellen sich nicht einfach so ein.


    Das letzte Drittel ihres Reisejahres verbringt sie auf Bali, wo ein Medizinmann undefinierbaren Alters und eine Heilerin ihre wichtigsten Ansprechpartner sind, bis sie ganz unerwartet einen faszinierenden Mann kennenlernt.


    Angesichts der Thematik hatte ich befürchtet, das Buch könne arg esoterisch-versponnen daherkommen. Das ist jedoch glücklicherweise überhaupt nicht der Fall. Transzendenz und Spiritualität spielen zwar natürlich eine wichtige Rolle, aber nur im persönlichen Kontext. Die Autorin versucht nicht zu bekehren und reklamiert auch keine Allgemeingültigkeit ihrer religiösen Ansichten und Erfahrungen. Im Gegenteil, immer wieder wirbt sie für Toleranz zwischen den Religionen.


    Dieser autobiographische Bericht über ein Jahr Auszeit vom Leben einer New Yorker Journalistin wirkt sehr ehrlich und authentisch. Liz Gilbert verschweigt weder Fehler noch Zweifel, verfällt aber auch nicht in selbstmitleidiges Gejammer, sondern schildert ihre persönliche Entwicklung auf sympathische und sehr humorvolle Art und schafft es dabei auch wunderbar, die Atmosphäre ihrer Reiseziele lebendig werden zu lassen. (Persönlich kenne ich zwar nur Rom, aber das hat sie sehr schön eingefangen.)


    Für mich ein überraschend gutes erstes Buch im neuen Jahr!


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Transzendenz und Spiritualität spielen zwar natürlich eine wichtige Rolle, aber nur im persönlichen Kontext. Die Autorin versucht nicht zu bekehren und reklamiert auch keine Allgemeingültigkeit ihrer religiösen Ansichten und Erfahrungen. Im Gegenteil, immer wieder wirbt sie für Toleranz zwischen den Religionen.


    Diesen Aspekt fand ich großartig in dem Buch und für mich persönlich wurde es dadurch auch so gut und ich am Ende absolut begeistert.

  • Huhu,


    ich stecke kurz vor Beendigung des Mittelteils, weiß aber nicht so genau, was ich denken soll. Einerseits gefällt mir sehr gut, wie authentisch die Erlebnisse von Liz geschildert werden. Weniger gut gefällt mir die Tatsache, welch ein Affentheater die gute Liz wegen einer Scheidung und einer Trennung veranstaltet - das macht jeder (oder zumindest fast :zwinker: jeder) mal durch und die Bedingungen sind bei ihr nur komfortabel zu nennen. Keine finanziellen Sorgen, ein stimmiges soziales Umfeld, wirtschaftliche Selbständigkeit und keine Verantwortung gegenüber Kindern. Nach diesem Trauma ( :rollen: ) muss sie sich nun ihrer selbst bewußt werden und startet die 3-teilige-Reise. Hier gefällt es mir nun gut. Alleine bei der Beschreibung Italiens aus ihrer Sicht habe ich mich schon zunehmen sehen :breitgrins: . Der Bereich im Ashram ist für mich besonders interssant zu lesen, da ich mich ja auch mit Yoga und zunehmend mit Ayurveda beschäftige...und es war für mich persönlich sehr interessant zu sehen, was diverse Selbstentwicklungsseminare bei mir leisten konnten. Es hat mich jetzt erst einmal zufrieden zurück gelassen.


    Auf den 3. Teil bin ich nun gespannt, werde aber für heute eine kleine Pause einlegen...


    LG
    Alexa

  • Na ja, aber jeder Mensch geh anders mit solchen Tiefschlägen um. Ich glaube, dass viele auch gerne so eine Reise gemacht hätten, aber es sich finanziell und beruflich nicht machen ließ. Das muss man ja auch mal bedenken ...