Gerade im letzten Kapitel auch zeigt Szczypiorski ja die"Traditionen" auf, die sich durch die Jahrhunderte und Jahrtausende zieht: Die Starken misshandeln die Schwachen, egal ob es sich bei den Mächtigen um Römer, Nazis oder israelische Juden handelt. Kein Neuanfang also, nur die Fortsetzung alter Verhaltensweisen unter anderen Vorzeichen. Deprimierend, so wie das ganze Buch ganz schön deprimierend ist. Nicht wegen der entsetzlichen Untaten der Nazis, sondern wegen der fehlenden positiven Entwicklung für die Überlebenden und wegen des sehr traurigen Grundtons im gesamten Buch. Dieser Grundton wirkt auf mich noch bedrückender, weil es sich um keine lautstarke Klage im Stil von Hiob handelt, sondern eine akzeptierende, hoffnungslose Trauer. Mich hat die Lektüre jedenfalls ziemlich mitgenommen.
Ich finde das Buch jetzt nicht deprimierend -aber schon teilweise sehr traurig. Stimmt Saltanah - die Entwicklung der Überlebenden klingt nicht wirklich positiv. Durch die emotionslose Schreibweise des Schriftstellers empfand ich das alles jetzt aber auch nicht so deprimierend wie evtl. Du - vielleicht war das ja auch etwas beabsichtigt??