Joachim Köhler - Ich, Cosima

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    Inhalt:
    In diesem Buch wird eine fiktive autobiografische Geschichte von Cosima Wagner erzählt. Cosima selbst läßt im Jahre 1923 ihr Leben Revue passieren über Kindheit und Jugend als uneheliche Tochter von Franz Liszt, die nie bei Ihren Eltern aufwuchs, weiter zur ersten Ehe mit Hans von Bülow und dem Verhältnis bis hin zur zweiten Ehe mit Richard Wagner. Am Ende werden dann auch Freunde wie Nietzsche oder König Ludwig einbezogen sowie ihre Kinder und Houston Chamberlain genannt. Umrahmt wird diese Nacht der Lebensbeichte von der Ankündigung und danach dem Erscheinen von Adolf Hitler in Wahnfried. Die nächtlichen Gespräche sind dabei gedachte Dialoge mit Richards Marmorbüste, dem ausgestopften Papagei Coco oder König Ludwigs Medallion.


    Meinung:
    Die Idee eine fiktive Biografie mit den Worten Cosimas zu schreiben fand ich reizvoll. Ich habe mir hier den Blick auf eine starke Frau im 19. Jh. erwartet, die durch Gefühl und Verstand, Schicksal und Intrige zu Macht und Anerkennung gelangt. Leider war das gesamte Buch eher zynisch und kaum gefühlvoll geschrieben. Cosima kam mir immer kalt und lieblos rüber. Die angedeuteten Gefühlsstürme mit Selbstmordgedanken aber auch die Gefühlsdarstellungen bei Wagners oder auch Liszt Musik wurden mir sprachlich nicht eingängig genug dargestellt - für mich scheint der Autor keine so tiefe Verbundenheit und Herrlichkeit in der Musik Wagner zu sehen um diese glaubhaft mit Worten darzustellen, aus diesem Grund bleibt sowohl die Begeisterung für seine Musik als auch die Treue und Verbundenheit vieler Freunde Wagners für mich nur schemenhaft.
    Da nun das Buch mit Hitler beginnt und schließt, hätte ich mir dahingehend auch mehr "Inhalt" gewünscht, welche Ebenen nun Wagners Kunst und die nationalistischen Gedanken verbindet - auch hier blieb der Autor weit hinter meinen Erwartungen zurück.
    Aber gut, es sollte ja die Lebensgeschichte Cosimas werden, die ich nun zwar in bestimmten Zügen kenne, bei der ich aber nicht wirklich sicher bin - ob ich alles so glauben kann und will, denn es bleibt mir hier eine unsympathische, intrigante, unzufriedene Frau in Erinnerung die ihr über 90jähriges Leben und vor allem das Leben anderer zu kaum einer Zeit geschätzt hat. Ich werde mich wohl mit einzelnen Personen aus dieser Zeit und deren Verbindungen nochmal näher auseinandersetzen um mir ein einschlägiges Bild auch über Cosima machen zu können.


    Von mir gibt es 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele Grüße
    schokotimmi