Markus Thannhofer - Begegnung im Schneekar

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  • Markus Thannhofer


    Begegnung am Schneekar


    Die Malerin Marlen Leitner führt in Sinnbach, einem Bergdorf, ein relativ zurückgezogenes Leben. Ihr Sohn Thomas besucht sie immer in den Semesterferien. Dann steigt er oft zum Schneekar hinauf, um zu zeichnen. Bei einem dieser Ausflüge beobachtet er eine junge Frau, die offensichtlich versucht, sich umzubringen. Thomas greift ein und rettet die Lebensmüde. Sie heißt Eva und stammt aus Schwarzau, einem Dorf auf der anderen Bergseite. Die beiden lernen sich schnell kennen und schätzen. Evas großer Liebeskummer, der Grund für den Selbstmordversuch, ist allzu schnell unwichtig geworden. Ihr Verlobter Jochen hatte sich nicht mehr gemeldet, auf keinen ihrer Briefe geantwortet. Klein, wie die Welt (in manchen Romanen) nun mal ist, kennt Thomas Jochen und kann sich nicht vorstellen, dass dieser seine Verlobte einfach so verlässt. Er vermutet, dass jemand die Briefe unterschlägt.
    Der Knecht Philipp hat ein Auge auf Eva bzw. deren Mitgift geworfen. Als er merkt, dass er neben dem feschen Thomas keine Chance hat, versucht er, diesen durch Gewehrschüsse zu vertreiben. Selbstverständlich erreicht er bei unserem Helden damit nur das Gegenteil.
    Zwischen Eva und Thomas scheint sich eine Romanze anzubahnen, doch sowohl Thomas´ Mutter, Jochens Eltern als auch Evas Vater sind strikt dagegen. Viel zu früh ist dem Leser klar, warum das so ist: Die beiden sind Halbgeschwister, Evas Vater ließ dereinst die schwangere Marlen sitzen (nachzulesen im Roman Nr. 575 :lachen:). Auch heute noch ist er zu feige, zu seiner Entscheidung zu stehen. Er hofft, sein uneheliches Kind weiterhin vertuschen zu können...


    Positiv zu vermerken ist, dass das sagenhafte Titelbild tatsächlich ganz genau zur Geschichte passt bis hin zur Kleidung des schmucken Paares, also extra für diesen Roman in Auftrag gegeben wurde.
    Leider sind sämtliche Gegebenheiten schon seitenweit im voraus vollkommen klar, so dass man sich immer nur fragt, wann die Betroffenen endlich auf die Wahrheit stoßen. Evas Handlungsweise ist unglaubwürdig. Dass es im vorletzten Absatz dann auch noch zu zwei Hochzeiten kommt, halte ich außerdem auch für reichlich dick aufgetragen.


    Fazit:
    Für einen 60seitigen Groschenroman ganz ok. Mit einem mehrere hundert Seiten langen Buch können sich diese "Kurzgeschichten" natürlich nicht messen, deshalb lasse ich die Rattenvergabe mal unter den Tisch fallen.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Na toll, da wollte ich Dich fragen, ob Du mir dieses Literatur-Juwel mal leihst,
    und jetzt hast Du schon fast alles verraten was passiert!


    Trotzdem: für im Sommer auf dem Stühlchen bestimmt genau das Richtige.
    Bringst Du mir das mit?


    LG
    Mone

    Lach, wenn´s zum Weinen nicht reicht.<br /><br />:lesen:

  • So, jetzt habe ich diesen Bergroman aus dem Zauberkreis-Verlag auch gelesen.
    Mir hat er gut gefallen.


    Zwei Sachen sind mir besonders aufgefallen:
    Thomas Leitner muß alleine wandern; seine Mutter kann ihn nicht wie früher begleiten, weil sie nicht mehr so gut laufen kann - kein Wunder, die "alte Dame" ist ja auch schon 45 Jahre alt! :spinnen:


    Aber der Oberhammer ist die Annonce am Ende des Romanheftchens: Dort wird geworben für "außergewöhnliche Latex- und Lackbekleidung, Korsagen, Stiefel, usw.". Aha. Das war mir neu, das die Omis, die diese Groschenromane lesen, unter ihren Kittelschürzen derart extravagante Unterwäsche tragen... :entsetzt:


    LG
    Mone

    Lach, wenn´s zum Weinen nicht reicht.<br /><br />:lesen: