Ich bin wieder zurück von meiner Reise mit Shackleton und noch sehr beeindruckt. Lansing hat aus den vielen Einzelberichten einen anschaulichen und sachlichen Bericht verfasst, der sich auf die Abläufe um die Expedition beschränkt. Ein bisschen mehr Zwischenmenschliches hätte es sein dürfen, denn dass alles gar so konfliktarm ablief, kann ich mir nicht vorstellen. Es gab zwar einige Streitereien, aber erstaunlich wenige für die Dauer der Fahrt und das Maß an Belastung. Diesbezüglich dürfte etwas unter den Tisch gefallen sein.
Die Reise wird sehr plastisch beschrieben, da war es nicht schwer, sich förmlich mit ins Boot zu setzen. Am spannendsten waren die Fahrten mit den kleinen Booten, nachdem die Endurance gesunken war. Alleine die Vorstellung löste schon ein beklemmendes Gefühl aus. Wären da nicht die ganzen Augenzeugenberichte und Tagebucheinträge der verschiedenen Mannschaftsmitglieder, könnte man glatt vermuten, dass ein Autor sich bei seiner Erzählung ein wenig übernommen hat. Es ist eine erstaunliche Leistung, eine Reise unter so widrigen Umständen ohne Verluste abzuschließen. Man darf nicht vergessen, dass die Leute damals ohne technische Hilfsmittel, Funktionskleidung und mit wenig Nahrung auskommen mussten. Dass die Expedition letztlich zu einem glücklichen Ende führte, ist vor allem Ernest Shackleton zu verdanken, der die Mannschaft mit Einfühlungsvermögen und Führungsqualitäten immer wieder positiv beeinflussen konnte, auch wenn er selbst manchmal schon am guten Ausgang zweifelte.
In der Dezember-Monatsrunde habe ich mehr dazu geschrieben. Ab hier geht's los. Man möge mir verzeihen, dass ich nicht alle Beiträge einzeln verlinke.
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