Judith Lennox - Das Winterhaus

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    [b]Judith Lennox - Das Winterhaus


    Zum Inhalt:


    Die drei Freundinnen Robin, Maia und Helen schwören sich, dass sie sich ein Leben lang alles anvertrauen würden. Doch ihre Leben gehen in unterschiedliche Richtungen und jede versucht auf ihre Weise die unbeständige Zeit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu bestehen. Robin zieht bald nach London und versucht dort ihr Glück zu finden. Maia heiratet einen älteren, reichen Mann, in der Hoffnung das Geld ihre Zukunftsängste nehmen würde und Helen bleibt in ihrem Heimatdorf. Alle drei merken, dass der Weg den sie sich ausgesucht haben, schwierig ist und jede von ihnen versucht das Beste daraus zu machen. Dabei stoßen sie an ihre Grenzen und merken das sie ihre vermeintlich besten Freundinnen doch gar nicht so gut kennen, wie sie es gedacht haben.


    Meine Meinung:


    "Das Winterhaus" ist das erste Buch, das ich von Judith Lennox gelesen habe und ich bin begeistert. Nachdem ich anfänglich Schwierigkeiten hatte mich in die Geschichte einzufinden, hat sie mich doch nach etwa 50 Seiten in ihren Bann gezogen. Lennox hat eine sehr feinfühlige Art ihre Protagonisten zu beschreiben. Man lernt alle Personen aus verschiedenen Perspektiven kennen. Innerhalb der Kapitel gibt es Wechsel der erzählenden Personen. Dies ist aber auf keinen Fall störend, sondern hilft das Bild zu vervollkommnen und die Geschichte im Ganzen zu verstehen. So lernt man die Charaktere aus verschiedenen Blickwinkeln kennen und kann sich so ein eigenes Urteil über sie bilden.


    Obwohl es viele Perspektivenwechsel gibt liest sich die Geschichte sehr flüssig und reißt einen mit. Dadurch das eine Person nur über eine gewisse Seitenzahl die Hauptperson ist, konnte ich an manchen Passagen gar abwarten um zu erfahren, wie es bei ihr weitergeht. Gut fand ich auch, dass Lennox nicht nur bei den drei Freundinnen als Hauptpersonen geblieben ist, sondern auch noch andere mit integriert hat. So wurde besonders, als die Freundinnen mehr und mehr getrennte Wege gegangen sind deutlich, wie es ihnen ergeht und wie sie auf andere Menschen wirken.


    Jede von ihnen hat ihre ganz eigenen Charaktereigenschaften, die sie so manches Mal in eine schwierige Situation bringen, sie aber auch gleichzeitig sehr liebenswert machen. Dadurch, dass jedes der Mädchen ganz andere Hindernisse zu überwinden hat, bleibt die Geschichte spannend und sie ist bis zum Schluss nicht vorhersehbar. Dies hat mir besonders gut gefallen. Mir fiel es schwer, als ich die letzte Seite gelesen hatte, mich von dem Buch wieder zu trennen. Mir sind die ganzen Charaktere sehr ans Herz gewachsen, da ich sie über 20 Jahre begleitet habe und gerne gewusst hätte, wie ihr Leben weitergeht.


    Es hat mir auch gut gefallen, dass man in dem Buch auch etwas über die Lebenssituation und über die gesellschaftlichen Sitten zu jener Zeit erfahren hat. Dadurch war das Handeln der Personen gut verständlich und machte es noch einmal deutlich, dass es eine andere Zeit war, zu der die Frauen in der Gesellschaft einen anderen Stellenwert hatten. Auch die Nachkriegszeit des 1. Weltkrieges und die Zeit bis zum 2. Weltkrieg wird gut dargestellt, sodass man die Angst, die die Menschen zur Zeit der Depression hatten, nachspüren konnte. Dadurch, dass Robin sich sehr für das politische Geschehen interessiert, kriegt man am Rande mit, wie wirr und chaotisch die Zeit war.


    Alles in allem habe ich das Buch sehr genossen und werde sicherlich bald wieder ein Buch von Judith Lennox lesen.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus::tipp:

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

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    Klappentext:


    Der Gartenpavillon der Familie Summerbayes, genannt das "Winterhaus", ist ein Ort der Zuflucht für drei Freundinnen, die während der turbulenten Jahre zwischen den Weltkriegen in der idyllischen Umgebung von Cambridge aufwachsen. Die drei Mädchen schwören, einander ein Leben lang alles anzuvertrauen und zusammenzuhalten - aber das Schicksal lässt sie ganz unterschiedliche Wege einschlagen...


    Eigene Meinung:


    Das Winterhaus war das erste Buch welches ich von dieser Autorin gelesen habe und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte dieser drei Frauen wirkt real. Genauso verläuft das Leben. Man hat gewisse Ziele, aber letztendlich ist es oft eine Verkettung ungünstiger Umstände, welche diese Pläne schnell vereiteln und im Keim ersticken. Die Protagonisten sind die typischen Frauen ihrer Zeit. Sie haben ihre guten Seiten und sie haben ihre Macken. Nichts wirkt übertrieben oder unrealistisch. Die Geschichte der Freundschaft zwischen drei ganz unterschiedlichen Frauen, welche sich in den Wirren des frühen 20ten Jahrhunderts auseinander leben und doch immer wieder zueinander finden.
    Das Buch ist kurzweilig und man nimmt Anteil an dem Leben der Protagonistinnen, so dass man auf alle Fälle erfahren möchte, wie es weitergeht. Ich fand dieses Buch auch interessant, weil es die Zeit war, in welcher meine Omi jung war. Es ist ein schöner Roman zum abschalten.


    3ratten


    Tina 22-12-2010

  • Ich hab schon einige Bücher von Judith Lennox gelesen und ich weiß, warum ich immer wieder gerne zu ihren Büchern greife.


    Was mir immer wieder aufs Neue auffällt, dass Lennox einen großen Zeitraum in ihren Büchern umreißt. Sie beschränkt sich nicht auf ein paar Monate oder ein, zwei Jahre, bei ihr durchlebt man eine regelrechte Entwicklung über einen langen Zeitraum der Protagonisten. Ich glaube, dass dies einer der Gründe ist, warum es nicht unrealistisch wird, auch wenn die Personen schwere Zeiten durchleben müssen. Dadurch dass Jahre dazwischen liegen, bleibt es im realistischen Rahmen und man kann die Entwicklung der Personen immer gut nachvollziehen.


    In diesem Roman hat die Autorin drei Frauen erschaffen, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Durch eine Freundschaft in ihrer Jugendzeit bleiben sie miteinander verbunden - und vor allem durch die Leute, die sie sonst in ihr Leben lassen. Der Zusammenhalt der Freundinnen gefällt mir dabei sehr. Sie leben sich auseinander, haben teilweise arge Auseinandersetzung, aber wie Maia Helen bei steht, war wirklich toll. Dabei wird von jeder Frau auch ein Abgrund, eine Seite gezeigt, die alles andere als lieb, nett und schön ist und auch wenn es eine Lesephase gab, wo man die ein oder andere gerade gar nicht mochte, wurden die Zusammenhänge später erklärt und man konnte Verständnis aufbringen. So werden die unterschiedlichen Geschichtsfäden immer wieder ineinander und auseinander gewebt.


    Die Perspektiven wechseln dabei recht schnell und häufig - doch wie YRachel schon schrieb - führt das zu einem Spannungsaufbau und Lesesog, wie man ihn als Leser gerne hat.


    Also mir hat das Buch sehr gut gefallen.


    4ratten