Axolotl Roadkill - Plagiatsvorwurf

Es gibt 79 Antworten in diesem Thema, welches 17.262 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tigi86.

  • Ganz ehrlich... wenn jetzt Romane die ein Autor selbst verfasst hat sich an einem Buch messen lassen muss dessen Autorin einfach mal munter alles mögliche abschreibt was ihr in den Weg kommt dann läuft hier definitiv einiges verkehrt...

  • Aber so etwas wie Pressefreiheit existiert ja auch noch im Land. Ich kenne auch eine Person, die sicherlich nichts von dem ganzen Rummel mitbekam und sie mochte das Buch.
    Ich möchte nun nichts verteidigen, aber immer nur auf jemanden einprügeln und ihn an den Pranger stellen bringt auch nichts.

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

  • Ich frage mich inwieweit sich das Mädchen auch selber belügt, wenn man so abgebrüht Sachen klaut und veröffentlicht. Da muss ja auch in ihrer Wahrnehmung von der Welt etwas nicht ganz richtig sein und da kann man wiederum nicht nur ihr die Schuld geben, sondern sollte eher in ihrem Umfeld nach den Schuldigen suchen.


  • Aber so etwas wie Pressefreiheit existiert ja auch noch im Land. Ich kenne auch eine Person, die sicherlich nichts von dem ganzen Rummel mitbekam und sie mochte das Buch.


    Der zitierte Artikel wurde meines Wissens noch vor den Plagiatsvorwürfen veröffentlicht.


    Inzwischen glaube ich kaum, dass noch irgendein Kulturjournalist nichts davon mitgekriegt hat (bei "Laien" ist das natürlich was anderes, nicht jeder schmökert in den följetongs ;) ).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich meinte auch eine private Person und keinen Journalist. ;D


    Naja, ich tendiere immer dazu, nicht alles gleich so rigoros zu verurteilen. Irgendwie kann ich das nicht. :redface:

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

  • Niechen: jeder wie er mag ;)


    Aber einfach abschreiben und dafür auch noch einen Preis absahnen finde ich schon ätzend (und unfair anderen Jungautoren gegenüber, die vielleicht weniger "originell" wirken, aber ohne Plagiat auskommen ...)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hätte man direkt von Anfang mit offenen Karten gespielt, dann hätte das Buch dieselben Chancen verdient wie andere, auch wenn Textpassagen abgeschrieben worden sind.


    Doch so, wie es sich tatsächlich abgespielt hat, ist es natürlich nicht vertretbar, dass sie einen Preis dafür erhält.

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.


  • Hätte man direkt von Anfang mit offenen Karten gespielt, dann hätte das Buch dieselben Chancen verdient wie andere, auch wenn Textpassagen abgeschrieben worden sind.


    Kannst Du mir kurz erklären, wieso Diebstahl, ganz oder in Teilen - immerhin ist es ja, s.o. doch einiges an Material, was bisher nachgewiesen wurde - die gleichen Chancen haben soll wie Ehrlichkeit? Bedeutet das Spielen mit offenen Karten einen offenen Hinweis auf Diebstahl, und, falls ja, was würde durch ein solches Vorgehen anders?

  • Nun, wenn man Zitate angibt, dann ist es ja kein Diebstahl, oder?

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

  • Also anscheinend wie ich das mitbekommen habe, hat sie ja auch nur soviel Aufmerksamkeit bekommen wegen ihrem Vater, der Kontakte hat und dadurch, dass ihr Buch eben nur so strotzt von Kraftausdrücken, man könnte den Erfolg auch mit Charlotte Roche ihrem Buch vergleichen (nur dass die ihr Buch hoffentlich selber geschrieben hat).


    Habt ihr das Mädchen eigentlich schon mal live gesehen? Ich kann mir gar kein richtiges Bild von ihr machen.


  • Nun, wenn man Zitate angibt, dann ist es ja kein Diebstahl, oder?


    Wenn man die Zitate angibt, nachdem man erwischt wurde...das ist etwas anderes, als das bekannte und akzeptierte Zitationsverfahren, nein?


    Meine Fragen sind damit allerdings nicht beantwortet.

  • Wenn man die Zitate angibt, nachdem man erwischt wurde...das ist etwas anderes, als das bekannte und akzeptierte Zitationsverfahren, nein?


    Meine Fragen sind damit allerdings nicht beantwortet.


    Ja, ich verstehe dich nicht. Ich meine, hätte sie gleich von Anfang an die Stellen, die sie aus einem anderen Buch genommen hat, auch angegeben, dann wäre es kein Problem gewesen.

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.


  • Also anscheinend wie ich das mitbekommen habe, hat sie ja auch nur soviel Aufmerksamkeit bekommen wegen ihrem Vater, der Kontakte hat und dadurch, dass ihr Buch eben nur so strotzt von Kraftausdrücken, man könnte den Erfolg auch mit Charlotte Roche ihrem Buch vergleichen (nur dass die ihr Buch hoffentlich selber geschrieben hat).


    Habt ihr das Mädchen eigentlich schon mal live gesehen? Ich kann mir gar kein richtiges Bild von ihr machen.


    Du kannst bei youtube einige Videos anschauen, in denen sie zu sehen ist.

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

  • Gerade habe ich mir mal die Rezi-Schlacht bei Amazon angesehen. Über 80 (!) Kritiken, davon gut drei Viertel mit der niedrigsten Wertung, der verbleibende Rest fast vollständig am entgegengesetzten Ende. Das nenne ich Polarisierung!


    Einige der negativen Kritiken treffen den Kern der Sache sehr präzise. Es geht dabei gar nicht einmal um Unappetitlichkeiten an sich - de Sade, Burroughs, Thompson oder Bukowski verlangen auch einen starken Magen. Aber: hier geht es vor allem um ein mit kalter Berechnung zusammengekleistertes Machwerk zu dem einzigen erkennbaren Zweck des Kassemachens. Über "Strobo" mag man denken, was man will, aber für das Original spricht wenigstens die Authentizität, Airen wusste aus eigener Anschauung, wovon er schrieb. Hegemann weiß das nicht, sie textet aus zweiter Hand. Sie ahmt Erlebnisse und Jargon nach. Offensichtlich hatte sie spitzgekriegt, dass hier ein veritables kleines Kultbuch zirkulierte, aus dem sich noch etwas herausquetschen lassen würde. Mission accomplished!


    Was bleibt aber von Strobo, wenn man die Authentizität entfernt? Ein halbstarker Gestus. Niemand kann mir einreden, der sei preiswürdig.

  • Niechen


    Ist wohl ein Missverständnis. Ich dachte bei den von Dir angesprochenen offenen Karten an das sofortige Zugeben des Diebstahls, weil ich korrekte Zitation damit nicht in Zusammenhang bringe: Spiele ich mit verdeckten Karten oder unehrlich, wenn ich Textstellen anderer Verfasser ohne Hinweis auf die Verfasser als meinen Text ausgebe? Verdeckt/offen ist für mich etwas anderes als ehrlich/unehrlich.


    Aber wahrscheinlich ist die ganze Diskussion unsinnig, schließlich ist Hegemanns Vorgehen ja genuin postmodern. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von mohan ()

  • Hat jemand Lust, den letzten Dan Brown von seinen Fehlern zu erlösen, die Redundanzen zu beseitigen und ihn in der Straffung um ungefähr 40% zu einem spannenden Thriller zu machen? Eigener Name drunter, an Ullstein geben, 100.000 Startauflage, Party...?


  • Es geht dabei gar nicht einmal um Unappetitlichkeiten an sich - de Sade, Burroughs, Thompson oder Bukowski verlangen auch einen starken Magen. Aber: hier geht es vor allem um ein mit kalter Berechnung zusammengekleistertes Machwerk zu dem einzigen erkennbaren Zweck des Kassemachens.


    Das ist für mich das eigentlich ärgerliche, die Berechnung die dahintersteht. Und dass es funktioniert: Schreibe ein für die Masse schockierendes Buch mit ekligen Details und das Feuilleton feiert dich als rebellisch und unangepasst. Ich frage mich, was gewesen wäre, wäre die Autorin nicht weiblich und 17 gewesen. Bei einem noch nicht volljährigen Mädchen ist sowas doch gleich ein noch größerer Schocker, lässt sich noch besser vermarkten.
    Seit heute ist sie 18, da musste man sich sicher beeilen, das Buch noch früh genug auf den Markt zu bekommen. :rollen:


  • Also anscheinend wie ich das mitbekommen habe, hat sie ja auch nur soviel Aufmerksamkeit bekommen wegen ihrem Vater, der Kontakte hat und dadurch, dass ihr Buch eben nur so strotzt von Kraftausdrücken, man könnte den Erfolg auch mit Charlotte Roche ihrem Buch vergleichen.


    Darin sehe ich die Hauptursachen für die Verlegung dieses Machwerks. Der Vater ist Autor und Dramaturg in Berlin, der Ullstein Verlag ist in Berlin: Da kannte jemand jemanden und schwupps war sie drin. So wie sie auf mich wirkt wäre sie selbst gar nicht in der Lage gewesen ihren Roman einer Agentur (oder gar dem Verlag der vielleicht 1 von 1 000 eingschickten Manuskripten verlegt) erfolgreich anzubieten und wieso sollte sie auch? Es geht ja auch einfacher :rollen:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie