Astrid Lindgren - Ronja rövardotter

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 10.514 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Madicken.

  • :klatschen: Die erste schwedische Leserunde dieses Forums! D. h., gelesen wird auf Schwedisch, diskutiert auf Deutsch.


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    Inhalt:
    In einem tiefen Wald hausen zwei Räuberbanden. Auf der einen Seite Mattis' Bande und auf der anderen Borka's. Konkurrenten waren sie schon immer. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass beide eines Tages Väter wurden. Mattis bekam eine Tochter und Borka einen Sohn. Erst als es Mattis gelingt, Borkas Sohn gefangen zu nehmen spizt sich die Situation gefährlich zu. Aber kommt seine Tochter Ronja auf eine ganz ungeheuerliche Idee, die sie um ein Haar die Liebe ihres Vaters gekostet hätte...


    Teilnehmer:
    Madicken
    Saltanah
    Wendy
    Wickie
    Bibse
    [hr]
    Viel Spaß!

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich fange jetzt einfach mal an.


    Ich habe das 1. Kapitel fertig gelesen und ich finde das Buch einfach wieder wunderbar. Diese Atmosphäre die da entworfen wird finde ich so schön. Am besten gefällt mir ja der Satz:
    "Medan Lovis låg där och födde och sjöng..." Das charakterisiert sie schon so schön.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Ich habe heute morgen im Bett auch das erste Kapitel gelesen und kann mich Madicken nur anschließen, was die Atmosphäre angeht. Ich finde sie einfach nur geglückt.
    Dabei muss ich allerdings anmerken, dass ganz deutliche Bilder aus dem großartigen Film in meinem Kopf auftauchen. Das wird wohl auch daran liegen, dass ich Ronja zuerst im Film kennengelernt hatte (für das Buch war ich leider 10 Jahre zu alt). Wie ist das mit euren Vorkenntnissen - habt ihr das Buch schon mal (auf Deutsch) gelesen? Kennt ihr den Film?


    Mein Lieblings(teil)satz im 1. Kap. steht im Zusammenhang mit dem Füttern durch Mattis. Ronja stößt gegen den Löffel und der Brei fliegt Mattis ins Gesicht: men hon förstod snart att hon hade hittat på något roligt och gjorde gärna om det, vilket gladde rövarna mer än det roade Mattis. Ist das nicht wundervoll ausgedrückt? Lindgren versteht es, mit ein paar Strichen - ganz kurzen Szenen - eine ganze Welt vorzustellen. Sie hat es nicht nötig, alles im kleinsten Detail zu beschreiben; auch so sehen wir (oder zumindest ich) die Gesamtheit vor sich. So werden Ronjas erste Lebensjahre auf nur 13 noch dazu reichlich mit Illustrationen versehenen Seiten geschildert und trotzdem habe ich das Gefühl, umfassend informiert worden zu sein.
    Und nicht nur über Ronja haben wir viel erfahren, sondern auch über ihre Welt. Die Räuberburg, der große Wald, Mattis "Beruf" (inklusive eines Hinweises darauf, was andere - die Opfer - von seinem Treiben halten), der Konflikt mit Borka, andere Bewohner des Waldes (vildvittror und grådvärgar) - alles ist schon da, aber ganz zentral steht natürlich das enge Verhältnis zwischen Ronja und ihrem Vater. Großartig!

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Dabei muss ich allerdings anmerken, dass ganz deutliche Bilder aus dem großartigen Film in meinem Kopf auftauchen. Das wird wohl auch daran liegen, dass ich Ronja zuerst im Film kennengelernt hatte


    So geht es mir auch, ich habe soweit ich mich erinnern kann auch den Film vor dem Buch kennengelernt. Aber da ich den Film sehr gelungen finde stört mich das nicht. Gelesen habe ich das Buch bisher nur auf Deutsch.




    Lindgren versteht es, mit ein paar Strichen - ganz kurzen Szenen - eine ganze Welt vorzustellen. Sie hat es nicht nötig, alles im kleinsten Detail zu beschreiben; auch so sehen wir (oder zumindest ich) die Gesamtheit vor sich.


    Das hast Du schön auf den Punkt gebracht :smile:

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  • Unterbrochen von Olympia ist Kapitel 2 nun beendet:


    Ronjas erste Begegnung mit dem Wald wird geschildert. Ihre pure Lebensfreude die sie dabei empfindet, konnte ich anhand der Beschreibung wunderbar nachvollziehen, Ich konnte die imposante (schwedische) Natur geradezu vor mir sehen, den Wald und das Moos förmlich riechen.


    Ronjas Art und Weise „att akta och att öva sej“, ihre Konfrontation mit ihren Ängsten finde ich einfach nur toll. Sie lebt ziemlich behütet in ihrer eigenen Welt (Die „Arbeit“ ihres Vaters hinterfragt sie (noch) nicht. ) lernt aber auch, selbstständig mit den Gefahren die diese birgt umzugehen. Dazu empfindet sie eine ungetrübte Lebensfreude, freut sich einfach, da zu sein. Dennoch hat dieser Satz, wie ich finde, etwas trauriges: „Ja, ensam var hon, men hon saknade ingen. Vem skulle hon sakna?“ Obwohl nichts fehlt, fehlt doch etwas. Daher ist mein Lieblingssatz dieses Kapitels auch der letzte. „Och hon skrattade tyst för att han fanns“.

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  • Hallo! :winken:
    Ich habe heute Morgen auch schon ein bisschen in das Buch reingelesen, aber ich bin nicht so wirklich weit gekommen, gerade mal bis Seite 10. Ich muss mich an das Schwedisch erst noch ein bisschen gewöhnen. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich das Meinste vor allem desshalb verstehe, weil der Inhalt bei mir noch sehr present ist.
    Ich habe übrigens auch den Film gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe. Deshalb habe ich beim Lesen auch sofort die Bilder des Filmes im Kopf. Das Buch habe ich erst vor einem knappen Jahr das erste mal gelesen und zwar auf Norwegisch.

  • Hej, ihr Lieben!


    Ich habe heute Morgen auch angefangen, das Buch zu lesen und bin mit Kapitel 1 fertig. Bei mir wird das allerdings ein bisschen dauern, weil ich Ronja bis jetzt sprachlich viel schwieriger finde als Mio, min Mio.
    Aber auch mir geht es so wie euch und ich sehe auch ganz deutlich die Bilder des Filmes vor mir. Den habe ich als ganz kleines Kind gesehen und gar nicht so sehr gemocht. Erst als ich ihn mir später noch einmal angesehen habe, hab ich ihn richtig lieb gewonnen und denke jedes Jahr wenn der Frühling kommt an Ronja. :breitgrins:


    Was ich am Buch bisher ganz toll finde ist Mattis. :herz: Ich weiß auch nicht, aber so einen Vater hätte ich auch gerne. Der sein Baby in den Armen hält, mit glänzenden Augen, und vor Stolz fast übergeht. Und wie pragmatisch er Probleme löst. Da wird seine Burg in zwei Teile gesprengt und was sagt er? "Ach, wir haben ja eh nie alle Räume benutzt." :lachen:


    Die Stimmung ist jedenfalls toll und ich freue mich schon auf Ronjas Abenteuer und aufs Entdecken neuer Vokabel (für Mattis Warnungen bezüglich des Waldes musste ich, glaube ich, jedes zweite Wort nachschlagen :breitgrins:).


    Liebe Grüße,
    Wendy (mit Vokabelheft)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Ich muss mich an das Schwedisch erst noch ein bisschen gewöhnen. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich das Meinste vor allem desshalb verstehe, weil der Inhalt bei mir noch sehr present ist.



    Bei mir wird das allerdings ein bisschen dauern, weil ich Ronja bis jetzt sprachlich viel schwieriger finde als Mio, min Mio.


    Kein Problem :winken:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Kein Problem :winken:


    Genau! Gebt Bescheid, wenn ihr ein Kapitel geschafft habt, dann lese ich weiter. Ich hab's nicht eilig.
    Ach ja - ich würde euch empfehlen, den Film, falls ihr mal die Gelegenheit bekommt, auf Schwedisch zu gucken. Im Original ist er noch viel besser als synchronisiert. Vielleicht gibt es ihn ja irgendwo mit Untertiteln.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich werde jetzt noch ein paar Seiten lesen. Aber wahrscheinlich komme ich nicht mehr sehr weit, weil mich gleich eine Freundin abholt.

    Was ich am Buch bisher ganz toll finde ist Mattis. :herz: Ich weiß auch nicht, aber so einen Vater hätte ich auch gerne. Der sein Baby in den Armen hält, mit glänzenden Augen, und vor Stolz fast übergeht. Und wie pragmatisch er Probleme löst. Da wird seine Burg in zwei Teile gesprengt und was sagt er? "Ach, wir haben ja eh nie alle Räume benutzt." :lachen:


    Ja der große starke Räuberhäuptlich der von kleinen Baby in seinen Armen total hingerissen ist, dass ist wirklich ein total tolles Bild. Und auch wie er sich später um Ronja kümmert finde ich ganz großartig.


    Ich finde aber auch Lovis total toll. Sie ist so eine richtige Löwenmutter und außerdem finde ich es super wie sie sich gegen die ganze Räuberbande durchsetzt. Genau das richtige Vorbild für Ronja.
    Mein Lieblingssatzt von ihr: "Har jag bestämt att mitt barn ska heta Ronja, så blir det en Ronja!"



    Ach ja - ich würde euch empfehlen, den Film, falls ihr mal die Gelegenheit bekommt, auf Schwedisch zu gucken. Im Original ist er noch viel besser als synchronisiert. Vielleicht gibt es ihn ja irgendwo mit Untertiteln.


    Das würde ich wirklich sehr gerne mal machen. Im Moment habe ich nämlich ständig die Norwegische Aussprache im Kopf wenn ich Schwedisch lese und das stört mich schon ein bisschen. Mal schauen ob ich den Film irgendwo auftreiben kann.
    Liebe Grüße Wickie


    PS: Ich bin gerade auf der Suche nach einem guten Deutsch - Schwedischen Online-Wörterbuch. Vielleicht hat ja von euch jemand einen Tipp für mich


  • PS: Ich bin gerade auf der Suche nach einem guten Deutsch - Schwedischen Online-Wörterbuch. Vielleicht hat ja von euch jemand einen Tipp für mich


    Ich benutze meistens pauker. Der kennt zwar nicht alles, aber das Tolle daran ist, dass man sich einen persönlichen Vokabelvorrat anlegen kann und mit diesem Lernprogramm üben kann. Ich mache das tatsächlich hin und wieder und es ist zwar nicht weniger anstrengend, dafür aber schneller als gewöhnliches Vokabelpauken. :breitgrins:


    Zurück zu Ronja: Den Film würde ich wirklich gerne mal im Original sehen. Vor allem wenn ich nach der Lektüre alle Spezialvokabeln kenne. Vildvittrorna sind ja nun zum Beispiel keine Wesen, die mir tagtäglich unterkommen, in welcher Sprache auch immer. :zwinker:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Huhu! :winken:


    Ich habe heute Kapitel 2 gelesen und mir gefällt das Buch wirklich gut. Ich finde die Erzählweise einfach hinreißend. Und Ronja, die in ihrer Naivität gleich alles ausprobiert, was sie nicht machen darf um sich zu hüten und zu üben, keine Angst zu haben. :breitgrins: Was für ein sympathisches Kind.


    An so viele Details kann ich mich aus dem Film gar nicht mehr erinnern. Aber die Atmosphäre, die Astrid Lindgren auf so wenigen Seiten schafft (und für diese wenigen Seiten brauche ich schon sehr lange), ist wunderschön. Als Ronja durch den Wald gelaufen ist und unter den Bäumen geschlafen hat, das sind so Szenen, die man als Leser richtig genießen kann, wo man einfach abschaltet und sich selbst wie unter sonnenbeschienenen Baumwipfeln fühlt.*seufz*


    Mit der Sprache komme ich auch langsam besser zurecht, obwohl ich schon viele Wörter nachschlagen muss. Ich habe mich köstlich über mich selbst amüsiert als ich beim Wort grådvärgar nicht genau wusste, wonach ich suchen sollte. Ich hab schließlich gute 10 Minuten damit verbracht nach den Wörtern gråd und värgar zu suchen, in allen Variationen. :elch:
    Bis mir dann irgendwann der Knoten aufging und ich mich erinnert habe, dass ich das Wort für Zwerg ja sogar kenne. *an die Stirn klatsch* Dann ist auch klar geworden, wo welches Wort aufhört und dass diese Wesen Grauzwerge sind. Ich musste jedenfalls sehr über mich lachen.


    Liebe Grüße,
    Wendy (immer noch mit Vokabelheft)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Willkommen im Club, bei dem Wort habe ich auch lange gebraucht, um dann letztendlich doch in meiner deutschen Ausgabe zu spinxen.
    Die ersten Seiten habe ich kaum verstanden, aber so langsam komme ich auch rein.


    Hej då
    Karin

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

  • Hallo!
    Ich bin jetzt schon fast am Ende von Kapitel 2 angekommen und das ich verstehe das Schwedisch auch immer besser. Ich habe beim Lesen allerding ständig das da jetzt Norwegische Wörter stehen und bin dann im ersten Moment total irritiert wenn es zum Beispiel inte statt ikke heist.


    Richtig gut haben mir die Naturbeschreibungen im 2. Kapitel gefallen. Da hatte ich sofort die Bilder aus meiner Zeit in Norwegen im Kopf. Toll finde ich auch Ronja's kindliche Freude über die Wunder der Natur. In Sätzen wie "..., och hon skrattade tyst bara för att älvar och skogar fanns" kommt das einfach wunderschön rüber.


    Ronjas Art und Weise „att akta och att öva sej“, ihre Konfrontation mit ihren Ängsten finde ich einfach nur toll.


    Das finde ich auch total süß. Wenn Lovis und Mattis wüssten wo die sich überall rumtreibt. Richtig toll finde ich die Begründung für ihre gefährlichen Kletterturen. Wie soll man üben nicht in den Fluss zu fallen wenn man irgendwo im Wald rumläuft. Diese klindliche Logik ist so toll.


    Liebe Grüße
    Wickie

    Einmal editiert, zuletzt von Wickie ()

  • So, mein Buch ist zwischen den Bücherstapeln wieder aufgetaucht -> ich kann weiterlesen!

    Das 2. Kap. ist wirklich wundervoll. Wie Ronja die große, weite Welt entdeckt, ist mit soviel Herz und Gefühl geschildert, dass ich es kaum fassen kann. Aber was Lindgren eben zu einer ganz besonderen Schriftstellerin macht, ist das, was hinter dem Text auch steht. Sie beschreibt eigentlich nicht nur Ronjas ersten Ausflug, sondern die normale Kindheitsentwicklung. Erst beschränkt sich die kindliche Welt auf den ganz engen Familienrahmen, um sich dann auszuweiten. "Inte ens det höga Mattisberget var hela världen, nej världen var större än så."
    Das Kind löst sich von den Eltern und fängt an, die Welt selbst zu erkunden, und entdeckt dort, was die Worte, die es von den Eltern gelernt hat, wirklich bedeuten. "Skogen hade de talat om. Men inte förrän hon nu såg den så mörk och underlig, förstod hon vad skogar var"
    Dieses Zitat könnte man eigentlich als Argument gegen das Bücherwissen nehmen. Nur selbst erfahrene Wirklichkeit ist richtig wirklich.


    Das alles merkt ein Kind beim Lesen natürlich nicht, aber das ist auch nicht wichtig; das Buch funktioniert ja hervorragend auch auf der reinen Handlungsebene, aber dahinter gibt es - wenn man will und kann - mehr zu entdecken, und ich bin überzeugt davon, dass Kinder das irgendwie auch wahrnehmen, wenn auch nicht bewusst.


    Meine Lieblingsstelle im Buch ist ja seit jeher das "akta och öva sig". Lovis und Mattis wussten nicht immer, wie sehr sie sich übte und achtete :lachen: . Welch ein Glück für deren Seelenfrieden! Und diese kindliche Logik: Ich kann doch wohl nicht aufpassen, nicht ins Wasser zu fallen, wenn ich mitten im Wald bin. Das kann ich nur am Wasser tun. Zum Kringeln. :breitgrins:
    Auch hier der Hintergrund: Kinder müssen sich der Gefahr aussetzen, sonst können sie nicht lernen, mit ihr umzugehen, sie zu bewältigen. Das Überbeschützen der Kinder, das Einwickeln in Watte, die ständige Kontrolle, die manche Eltern ausüben, ist - auch wenn es die Erwachsenen nur zum Wohle des Kindes tun - eben nicht das Beste für ein Kind. Das sieht selbst Mattis ein und lässt seine Tochter alleine in den Wald. Aber, wie es bei wirklich guten Eltern der fall ist, ist er zur Stelle, wenn seine über alles geliebte Tochter Hilfe braucht.


    Aber da ist eben auch die Einsamkeit. Madicken hat die Sätze ja schon zitiert, und ja, in dem "Vem skulle hon sakna?" steckt eine unbewusste Traurigkeit, die erst aufgelöst wird, als Ronja Birk zum ersten Mal sieht. Ich zitiere den Satz noch einmal, weil er so schön ist: "Och hon skrattade tyst för att han fanns."


    Ich habe mich köstlich über mich selbst amüsiert als ich beim Wort grådvärgar nicht genau wusste, wonach ich suchen sollte. Ich hab schließlich gute 10 Minuten damit verbracht nach den Wörtern gråd und värgar zu suchen, in allen Variationen. :elch:


    :breitgrins: Hach, an solche Situationen erinnere ich mich nur zu gut. Da muss man durch - und fleißig Wörterbücher wälzen.


    Vildvittrorna sind ja nun zum Beispiel keine Wesen, die mir tagtäglich unterkommen, in welcher Sprache auch immer. :zwinker:


    Die werden dir auch nur hier unterkommen. Das sind keine Wesen aus dem schwedischen Volksglauben, sondern Astrid Lindgren hat sie sich selbst ausgedacht. Wie heißen sie eigentlich in der deutschen Übersetzung?


    Ich bin jetzt schon fast am Ende von Kapitel 2 angekommen und das ich verstehe das Schwedisch auch immer besser.


    Super! :klatschen: Aber die Sprachen sind ja wirklich ganz schön ähnlich, wobei es natürlich auch einige Fallen gibt. Ich bin überzeugt, dass die skandinavischen Sprachen bei einer anderen geschichtlichen Entwicklung - wenn es ein großes Nordisches Reich gäbe - den Status von Dialekten, nicht von eigenen Sprachen hätten. Aber so ist es schon ein tolles Gefühl, wenn man ein Buch auf einer Sprache liest, die man eigentlich nicht kann.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • :winken:
    Ich habe jetzt Kapitel 3 beendet und bin richtig stolz wie gut das mit dem Schwedisch schon klappt. Allerdings habe ich heute festgestellt, dass ich das Buch am 9. März schon wieder zurückgeben muss und es nicht verlängern kann. Ich muss mich mit dem Lesen also ein bisschen beeilen.


    Ich finde es so toll wie es Astrid Lindgren immer wieder schafft, dass ich nach nur 2 oder 3 Sätzen total in dieser wunderschönen Geschichte versinke und den Alltag total vergesse. Im 3. Kapitel wir es ja zum ersten mal richtig dramatisch und ich habe total mitgezittert als Birk abgestürtzt ist, obwohl ich ja schon wusste, dass es gut ausgeht.


    Besonders gut gefällt mir ja Lovis' Reaktion auf Mattis' Wutausbruch. Als er anfängt Geschirr gegen die Wand zu schmeißen, drückt sie ihm einfach eine Schüssel Eier in die Hand und meint trocken: "Här har du. Men du gör själv rent efter dej, kom ihåg det!" :lachen:



    Sie beschreibt eigentlich nicht nur Ronjas ersten Ausflug, sondern die normale Kindheitsentwicklung. Erst beschränkt sich die kindliche Welt auf den ganz engen Familienrahmen, um sich dann auszuweiten.


    So habe ich das noch nie gesehen, aber du hast recht. Kapitel 3 wäre dann das Ende der sorglosen Kindheit. Ronja muss sich zum ersten mal mit den Problemen der Erwachsenen, nämlich der Feindschaft zwischen Borka und Mattis und auch mit ihren Vorurteilen auseinandersetzen. Zuerst freut sie sich total, dass sie Birk trifft. Aber sobald sie herausfindet dass er ein Borkaräuber ist, steht für sie fest, dass sie und Birk nie Freunde werden können. Dass das allerdings nicht immer so bleiben wird und Ronja schnell dazulernt deutet sich allerdings schon am Ende des 3. Kapitels an.


    So jetzt werde ich noch ein bisschen weiterlesen, vielleicht schaffe ich ja heute noch Kapitel 4.


    Liebe Grüße
    Wickie


  • Kapitel 3 wäre dann das Ende der sorglosen Kindheit. Ronja muss sich zum ersten mal mit den Problemen der Erwachsenen, nämlich der Feindschaft zwischen Borka und Mattis und auch mit ihren Vorurteilen auseinandersetzen.


    Stimmt, in ihre bis dahin "heile" Welt dringen Fremde ein, sie zeigt erste Risse, das Leben in der Burg wird von diesem großen Konflikt zwischen den beiden Banden überschattet. Das ist etwas, was Ronja bis dahin nicht kannte, auch Mattis ist anders, sie beginnt ihn jetzt schon langsam kritischer zu sehen. Ein Prozess, den alle Kinder durchmachen müssen.
    Zum ersten Mal werden die Räubertaten von Mattis angesprochen, auch wenn sie nicht versteht, was Borka damit mein, kommt sie doch ins Grübeln. Der Grundstein für viele Konflikte ist gelegt.


    Und ja, Lovis ist toll :breitgrins:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Hej!


    Ich bin auch noch am Lesen, bin aber letzte Woche gar nicht vorangekommen. Darum bin ich noch mitten in Kapitel 3, wo es mir aber dafür auch außerordentlich gut gefällt. Ronjas Treffen mit Birk ist einerseits sehr lustig, andererseits dramatisch. Auch ich habe gezittert, obwohl ich ja weiß, dass alles nochmal gut geht.


    Dass unsere Ronja ein schlaues Kind ist, war ja schon immer klar, aber ich mag es, wie sie auch vorhersieht, dass Mattis total durchdrehen wird, wenn er die Neuigkeiten hört. :breitgrins: Das Buch ist wirklich eines zum Hineinkriechen und sich-vor-der-echten-Welt-verstecken. Aber im guten Sinne. Darum werde ich mir heute wohl auch noch ein Stündchen gönnen und das Kapitel fertig lesen.


    Nächsten Montag geht der Schwedischkurs wieder los, da muss ich mich sowieso wieder etwas einstimmen. :zwinker:


    Gute Nacht, ihr Lieben.


    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallo, ich hab mal eine Vokabelfrage:
    wie würdet ihr "pipsvängen" übersetzen? Ich habe schon ewig gebraucht, um zu verstehen, dass es pip-svängen heißt, und sväng heißt "die Runde, der Spaziergang" und pip heißt "Pieps".
    In der Übersetzung heißt der Ausruf "zum Donnerdrummel" (was wohl eine Wortschüpfung der Übersetzer ist?).


    Hej då
    bibse

    Wear the old coat and buy the new book (Austin Phelps)

  • Hej ihr Lieben!


    Sooo, nach langer Zeit melde ich mich wieder mal hier. Da ich heute erfolgreich einen Schwedisch-Vokabletest hinter mich gebracht habe, habe ich mich gleich mit einem Kapitel in Ronja belohnt. Und es ist wirklich erstaunlich, wie viel Unterschied kleine Wörter machen können. Ob ich wirklich die gesamte Bedeutung des wortes nog verstehe, um nur ein Beispiel zu nennen, weiß ich zwar nicht, aber langsam wird's. :breitgrins:


    Kapitel 4 hat mir besonders gut gefallen. Die Stelle, an der Birk Ronja erklärt, dass der Wald nicht ihr alleine gehört, sondern allen Lebewesen darin, fand ich nicht nur schön, sondern das war auch wieder so eine Szene, die für Ronja eine neue Welt eröffnet. Dass sie ihren geliebten Wald plötzlich durch die Augen eines anderen sieht, verändert ihr Denken wohl schon sehr. Und meines als Leserin auch. :zwinker: Vielleicht gönne ich mir heute ja noch ein Kapitel.


    Hej då,
    Wendy

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