Da ich zum einen immer an Buchtipps zu diesem Thema (und speziell zum Viktorianischen England/London) interessiert bin und zum anderen gerade für die Uni verschiedene Bücher dazu lese, zu denen ich mir allerdings keine ausführlicheren Rezis zutraue und für die ich somit keine einzelnen Threads eröffnen möchte, dachte ich, ich eröffne stattdessen einen Sammel-Thread.
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Gelesen habe ich bisher:
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Liza Picard - Victorian London: The Life of a City 1840-1870
Das ist das erste Buch, das ich zum Thema viktorianisches England gelesen habe, sodass ich hier natürlich noch keinen direkten Vergleichsmöglichkeiten hatte. Wie der Untertitel schon verrät, behandelt das Buch nur die Zeit bis 1870, was ich zwar etwas schade finde, aber das ist dann auch schon alles, was ich an diesem Buch auszusetzen habe. Es liest sich sehr locker und unterhaltsam, absolut nicht trocken, ein wenig so, als säße man der Autorin gegenüber und höre ihr zu, ohne dass es deshalb zu oberflächlich würde. Im Gegenteil. "Victorian London" zeichnet ein sehr lebendiges, vielschichtiges Bild von Stadt und Gesellschaft. Es lässt sich dabei gut am Stück lesen, ist jedoch auch so gegliedert, dass man sich auch ohne weiteres einzelne Kapitel herauspicken kann. Sehr schön ergänzt wird das ganze durch teils farbige, teils schwarz-weiße Illustrationen und Photos (die man vielleicht etwas günstiger hätte anordnen können, aber das ist nich weiter störend). Insgesamt habe ich das Gefühl, mit diesem Buch einen sehr guten Einstieg zum Thema erwischt zu haben.
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Daniel Pool - What Jane Austen Ate and Charles Dickens Knew: From Fox Hunting to Whist - the Facts of Daily Life in 19th-Century-England.
Daniel Pool hat, was mir, da ich das Buch gekauft habe, ohne mich vorher groß darüber zu informieren, nicht ganz klar war, einen etwas anderen Ansatz: Er wendet sich gezielt an Leser von Romanen aus dem 19. Jahrhundert, die endlich mal verstehen wollen, was für die damaligen Leser selbstverständlich war, dem Leser von heute aber manchmal Rätsel aufgibt. Wie viel Shilling sind ein Sovereign? Wie spricht man welchen Adeligen an? Wie lief ein Ball ab? Wie unterscheiden sich all die verschiedenen Bediensteten? Wie konnte man sich scheiden lassen? etc. Dabei teilt sich das Buch in einen Bereich, in dem die verschieden Themen kapitelweise ausführlicher dargestellt werden und ein Glossar, in dem man von "antimacassar" bis "yellow fever" schnell viele Begriffe nachschlagen kann, über die man beim Lesen Brontë oder Dickens vielleicht stolpert. Und diese beiden Autoren sind dann auch zwei von denen, die Pool im Laufe des Buches besonders oft zitiert - denn er führt zur Illustration seiner Erklärungen immer wieder Zitate aus Romanen an. Es sind auch ein paar schwarz-weiß Illustrationen enthalten, die zwar ganz dekorativ, aber imo nicht weiter wichtig sind. Insgesamt war "What Jane Austen Ate" für mich gerade nicht ganz das richtige, aber trotzdem alles andere als uninteressant und für die Zielgruppe ist es bestimmt eine Empfehlung wert.
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Ronald Pearsall - Night's Black Angels: The Forms and Faces of Victorian Cruelty (Nur noch gebraucht erhältlich)
Nun, der Titel sagt es ja schon. Dieses Buch beleuchtet speziell die dunkleren Seiten des viktorianischen Englands: Häusliche Gewalt, Tierquälerei, Menschenhandel, Das Militär, Gefängnisse... Für mich war es eine sehr interessante Ergänzung zu den anderen, allgemeiner gehaltenen Büchern, auch wenn man stellenweise vielleicht merkt, dass es mittlerweile schon über 30 Jahre alt ist.