Mary Ann Shaffer - Deine Juliet

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  • Mary Ann Shaffer - Deine Juliet


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    Klappentext
    London in den späten vierziger Jahren: Die temperamentvolle junge Schriftstellerin Juliet erhält eines Tages einen erstaunlichen Brief. Absender ist Dawsey Adams, ein Bauer von der Kanalinsel Guernsey. Er hat antiquarisch ein Buch erworben, das zuvor ihr gehörte. Zwischen der Literatin und dem Bauern entspinnt sich ein Briefwechsel, durch den Juliet von der Existenz eines literarischen Clubs erfährt, den die Inselbewohner gründeten, um sich über die schwere Kriegszeit hinwegzuhelfen. Je mehr Juliet über Dawsey und die anderen erfährt, desto neugieriger wird sie. Sie beschließt, auf die Insel zu reisen. Dort stößt sie auf die Geschichte von Elizabeth und deren großer Liebe zu einem deutschen Offizier. Und sie lernt Dawsey kennen …


    Meine Meinung
    Was für eine wirklich wunderbare Geschichte erwartet einen mit diesem Briefroman.
    Juliet, eine 32 - jährige Autorin und Journalistin, erhält 1946 einen Brief von einem ihr unbekannten Dawsey Adams, von der britischen Kanalinsel Guernsey.
    Er hat ein Buch von ihr antiquarisch erworben und fragt nun nach der Anschrift ihrer Bücherei in London um weitere Werke von Charles Lamb, oder auch eine Biographie, zu erhalten. Wie sich herausstellt, hat Charles Lamb im Krieg unter deutscher Besatzung seinen Leser Dawsey zum Lachen gebracht, ja vielleicht sogar sein Leben gerettet.
    Denn wenn ein Trupp von Inselbewohnern nach der Sperrstunde von den Besatzern erwischt wird, muss schon eine gute Ausrede herhalten. Die Ausrede in diesem Falle lautete:
    "Wir kommen gerade von unserem Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf und haben uns bei der Liebe zu Literatur verquatscht." Die Ausrede scheint glaubhaft (eigentlich haben sie heimlich ein geschlachtetes Schwein verspeist, was jedoch verboten war) und um nicht aufzufallen wird tatsächlich dieser literarische Club gegründet.
    Juliets Neugier ist geweckt, es entsteht ein bunter Reigen aus Briefen von und an Juliet, ihre beste Freundin Sophie, ihren Verleger und Sophies Bruder Sidney.
    Als auch noch die Times mehr mehr über dieses sonderbare Clübchen erfahren möchte, korrespondiert Juliet mit allen Clubmitgliedern und sie erfährt viel über die wunderbaren, eigenartigen und komischen Menschen dieses Clubs, wie auch über die schwere Zeit der deutschen Besatzung.
    Juliet muss nun unbedingt all diese skurilen Inselbewohner, samt Club, persönlich kennenlernen und reist auf die Insel, nicht ohne dabei ihren Verlobten zu versetzten.


    Auch wenn es sich so anhören mag, das Buch ist nicht nur leicht und unterhaltsam, gerade die Erzählungen über die Besatzung haben es teilweise in sich, wobei die Autorin es wunderbar versteht sich einer einfachen schwarz-weiß Malerei zu entziehen.
    Unabhängig davon verzeiht man ihr augenblicklich, dass die Geschichte aber von guten Figuren nur so strotzt.
    Die Lektüre ist humorvoll und traurig, aber immer sehr liebevoll erzählt.


    Die Autorin selber konnte an dem Erfolg ihres ersten Romans nicht mehr teilhaben, sie starb kurz nach der Fertigstellung des Buches im Jahr 2008, im Alter von knapp 74 Jahren.


    5ratten :tipp:


    Hier geht es zu einer Leseprobe vom Verlag :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()

  • Ich hatte gehofft, dass du eine Rezi zu dem Buch schreiben würdest, nachdem mich dein Posting im "Was lest ihr gerade" schon sehr neugierig gemacht hat. Ich lese mir gleich noch die Leseprobe durch, aber ich denke, dass das Buch definitiv einen Platz auf meiner Wunschliste bekommt.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de


  • Hast Du von Helene Hanff - 84, Charing Cross Road gelesen?
    Wenn ja, es hat mich ein wenig daran erinnert.
    Wenn nicht, hast Du direkt ein weiteres Buch für Deine Wunschliste :smile:


    Nein, habe ich noch nicht, aber "84, Charing Cross Road" steht ohnehin schon auf meiner Wunschliste und rückt hiermit noch ein Stückchen nach oben :zwinker:

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  • Aufgrund der schönen Rezi von papyrus wurde ich auf dieses Buch neugierig und habe es mir in der Bücherei besorgt. Am Wochenende habe ich es dann eher zögerlich in die Hand genommen - und konnte es nicht mehr weglegen. Was für ein wunderbares Buch :klatschen:! Im Laufe der verschiedenen Briefe, die hin- und hergeschickt werden, kommen einem die Hauptpersonen immer näher und man gewinnt sie richtig lieb. Der feine, teils trockene Humor zieht sich durch das ganze Buch und hat mich immer wieder zum Schmunzeln oder Lachen gebracht. Die Geschichte, die durch die Briefe langsam aufgerollt wird, ist allerdings gar nicht lustig, sogar tragisch und teils sehr traurig. Man erfährt einiges über die schwierige Zeit der Besatzung auf Guernsy, die Grauen des Krieges werden gerade durch die unterschiedlichen und teils eher lakonischen Erzählungen der einzelnen Verfasser sehr intensiv dargestellt. Und doch gelingt es der Autorin, bis zum Schluss eine ganz eigene Leichtigkeit und Heiterkeit aufrecht zu erhalten.
    Zugegeben: die heimliche Heldin ist eigentlich zu gut, um wahr zu sein. Die Nebengeschichte über die Briefe des O.F.O.F.W.W. ist auch irgendwie ein bisschen sehr kitschig. Eigentlich ist die ganze Geschichte kitschig, aber man merkt es gar nicht, weil sie interessant ist und auch Wissenswertes zu bieten hat. Mary Ann Shaffer hat mit leichter Hand eine ernste, traurige, heitere und ganz und gar wundervolle Geschichte geschrieben. Schade, dass dies ihr erstes und einziges Buch ist.

  • Meine Meinung:
    Im ersten Moment hatte ich schon etwas Angst das Ganze könnte zu kitschig geraten. Zumindest der deutsche Titel ist eher nichtssagend. (engl. Titel: The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society ) Da ist der englische Titel schon interessanter und war auch der Grund warum ich neugierig wurde. Zwar ist es dann nicht der erwartete eher humoristische Roman geworden dafür aber ein wirklich schöner kleiner Briefroman mit einigen wunderbaren Figuren die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Nur aus Briefen erfährt man was geschehen ist und welche Erlebnisse die Menschen die sich hier schreiben miteinander verbindet. Allein das es auch um die Liebe zu Büchern und zum Lesen geht, hat für mich natürlich immer einen besonderen Wert, ich mag es wenn ich etwas darüber Lese wie andre Menschen und seien es auch Romanfiguren Bücher oder das Lesen selbst finden. Das bringt mir diese Figuren um so näher. Zuddem werden auch Ereignisse aus der deutshen Besatzerzeit erzählt und so bekommt man auch eine Ahnung davon wie sich die Menschen erangiert und sie erlebt haben. Die Liebesgeschichte die hier verwoben wird hat mir auch gefallen, sie hat Zeit sich logisch zu entwickeln und ist keine einzige Silbe lang kitschig geraten. Ich glaube das liegt auch daran das die Briefe eine etwas andere Perspektive geben als ein normaler Roman. Zum Teil ist er etwas distanzierter und beobachtend. Gleichzeitig wird einem dennoch klar welche enge Bindung Juliet langsam zu den Menschen die sie zunächst zum Teil nur durch Briefe kannte, aufbaut und das daraus eine Freundschaft entsteht die anders vielleicht nie zu Stande gekommen wäre.
    Deine Juliet ist wirklich ein schöner Roman den ich einfach nur gerne gelesen habe.


    4ratten

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen :klatschen:
    Vor allem die Sprache hat es mir sehr angetan.
    Die sich langsam aufbauende Freundschaft zu ihren Briefkontakten war sowohl schön als auch humorvoll, aber auch traurig. Für mich genau die richtige Mischung. Man konnte die "lustige Truppe" des Clubs direkt ins Herz schließen, so wie unsere liebe Juliet :zwinker:
    Ein wirklich großartiges Buch!!!


    Ich finde es sehr schade, dass das Briefeschreiben heutzutage nicht mehr so beliebt ist. Mails schreibt man ja doch irgendwie anders als wenn man Handgeschriebenes zu Papier bringt. Außerdem sind Mails auch viel zu schnelllebig - Briefe schreibt man und es dauert bis sie ankommen. Das Gegenüber schreibt dann und es vergeht wieder eine Zeit - hach, nennt mich altmodisch, aber ich mag diese Vorstellung wirklich arg.

    Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln.


  • Ich finde es sehr schade, dass das Briefeschreiben heutzutage nicht mehr so beliebt ist. Mails schreibt man ja doch irgendwie anders als wenn man Handgeschriebenes zu Papier bringt. Außerdem sind Mails auch viel zu schnelllebig - Briefe schreibt man und es dauert bis sie ankommen. Das Gegenüber schreibt dann und es vergeht wieder eine Zeit - hach, nennt mich altmodisch, aber ich mag diese Vorstellung wirklich arg.


    Tja, altmodisch stimmt wohl, aber ich mag diese Vorstellung auch. Ich habe in meinen Schubladen auch noch bergeweise schönes Briefpapier herumzuliegen, jedoch schreibe ich mittlerweile nur noch ganz, ganz selten einen Brief, handgeschrieben mit Füller und Tinte. In heutigen E-Mail/SMS/Facebook-Zeiten ist man damit schon ein ziemliches Fossil und wird seltsam angeschaut. Obwohl sich insgeheim bestimmt jeder über einen handgeschriebenen Brief oder wenigstens eine Grußkarte freut... :zwinker:

  • Ich konnte mich vor Kurzem zum Schreiben eines Briefes motivieren. Weil es mir viel leichter fällt über Gefühle zu schreiben als zu reden. :zwinker: Ich habe den Brief sogar mit der Hand geschrieben, mit dem PC fand ich zu unpersönlich. Mein Freund hat sich sehr gefreut. :breitgrins:


    Das Buch lese ich auch gerade, aber ich muss sagen durch den Schreibstil erinnert es mich sehr an "Stolz und Vorurteil".

    Nigends findest du Frieden als in dir selbst.

  • Es fällt mir etwas schwer, meine Begeisterung für dieses Buch in Worte zu fassen, aber vorweg kann ich zumindest schon mal sagen, dass es eines meiner Lesehighlights des Jahres ist.


    Wie der Titel schon erahnen lässt, besteht Deine Juliet komplett aus Briefen. Die Autorin Juliet erhält eines Tages einen Brief von einem jungen Mann, der auf der Kanalinsel Guernsey lebt und zufällig eines ihrer Bücher gebraucht erworben hat. Daraus entwickelt sich eine Korrespondenz über Bücher und den Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf. Im zweiten Teil reist Juliet selbst auf die Insel und schreibt ihrem Verleger und ihrer besten Freundin von ihren Erfahrungen, die sie dort macht.


    Das Buch ist einfach wunderbar, man taucht sofort in die Geschichte ein und möchte die Personen am Ende gar nicht verlassen, sondern einfach immer weiterlesen. Die Liebe zur Literatur spürt man auf jeder Seite, auch wenn manche Mitglieder des Literaturclubs erst über Umwege zu diesem Hobby gefunden haben.


    Wer nun Angst hat, dass es sich bei Deine Juliet um einen kitschigen Frauenroman handelt, den man maximal im Sommerurlaub am Strand lesen kann, darf aufatmen: Kitsch ist mir in diesem Buch nicht begegnet, zwar spielen Liebe und Gefühle eine Rolle, der Schwerpunkt liegt aber wo anders.


    Auch kann man hier nicht von einem reinen "Wohlfühlbuch" sprechen, da die Geschichte in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg spielt und die deutschen Besatzer Guernsey gerade erst verlassen haben. Diese Ereignisse wirken in den Protagonisten noch nach und so leidet jeder auf seine eigene Art unter den gerade erst vergangenen Geschehnissen.


    Sprachlich ist der Roman sehr ansprechend und lässt sich angenehm lesen. Die Sprache (zumindest in der deutschen Übersetzung) wirkt manchmal etwas altmodisch, was aber sehr gut zur Zeit, in der die Geschichte spielt, passt.


    Für mich ein wirklich tolles Buch, das man sowohl im Sommer am Strand, als auch im Winter bei einer Tasse Tee genießen kann. Eine uneingeschränkte Empfehlung an alle, die Literatur lieben!
    5ratten

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  • Es fällt wirklich nicht schwer, in das Buch einzutauchen. Einmal angefangen, konnte ich kaum aufhören zu lesen und war immer neugierig auf den nächsten Brief. Die Geschichte geht zu Herzen und die Protagonisten sind auf ihre ganz eigenen Art wirklich liebenswert. Obwohl nur Briefe gewechselt werden, erfährt man unglaublich viel über die einzelnen Figuren. Auch die Landschaft und ihre Atmosphäre wird anschaulich beschrieben, so dass ich gute Lust hätte, selbst einmal nach Guernsey zu fahren.


    Ein bisschen Kritik muss ich aber auch anbringen: Es ist schade, dass sich die verschiedenen Briefschreiber bis auf wenige Ausnahmen stilistisch ähneln. Da hätte eine jeweils persönliche Note mehr Individualität geboten. Bei ihren Handlungen und der Sprache der Einzelnen kommt das besser zum Ausdruck. Und welchen tieferen Sinn die Nebenhandlung mit den Briefen des O. F. O'F. W. W. haben soll, hat sich mir nicht ganz erschlossen.


    Briefe - selbst fiktive - haben auf mich eine große Anziehungskraft, und ich finde es schön, wenn ich mich dem legitimen literarischen Voyeurismus mit solchen Büchern hingeben kann :zwinker:.


    4ratten

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    Mary Ann Shaffer [br]Deine Juliet[br]OT: The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society[br]Erstveröffentlichung 2008[br]Aus dem englischen von Margarete Längsfeld und Martina Tichy (2011)[br]rororo Verlag[br]296 Seiten[br]



    Der beste Satz
    Wenn man gute Bücher gelesen hat, bereiten einem schlechte Bücher keine Freude mehr.


    Wie kam die Geschichte in meine Hände?
    Ich bekam das Buch dieses Jahr von Stefanie zum Geburtstag.


    Meine Meinung
    Eigentlich hatte ich vier andere Bücher angefangen, als ich nur mal kurz in Deine Juliet reinlesen wollte. Eigentlich haben mich das Cover und auch manch ein Kommentar aus Zeitschriften ( "bezaubernd romantisch" "wunderbare Liebesgeschichte") eher abgeschreckt. Aber Stefanie hat mir das Buch geschenkt und ich vertraue ihrem Geschmack - zum Glück.
    Denn sonst wäre mir dieses wundervolle und überhaupt nicht kitschige Buch entgangen, das ich schon jetzt zu meinem absoluten Lesehighlight 2011 erkoren habe. Das "kurz reinlesen" verwandelte sich schnell in ein Verschlingen. Und eins kann ich vorab sagen: das Buch ist weder "bezaubernd romantisch" noch eine "wunderbare Liebesgeschichte", was beides abgedroschen und kitschig klingt.


    Es fängt alles mit einem Brief von Dawsey Adams an Juliet an. In diesem Brief erklärt er ihr wie er an ihre Adresse gekommen ist und bittet sie um ein Buch von Charles Lamb. Aus diesem Brief entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen Juliet und den Bewohnern der kleinen Kanalinsel Guernsey, die aus einer Not heraus einen Literaturclub gegründet haben. Da Juliet mehr über den Literaturclub mit dem eigentümlichen Namen Der Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf erfahren will, lernt man als Leser nach und nach durch Briefe die anderen Bewohner kennen.
    Ich kann mich der allgemeinen Meinung über dieses Buch nur anschließen. Es ist ein wunderschönes Buch mit tollen Charakteren und in einer sehr schönen Sprache geschrieben. Und Stefanie, du hast recht. Auch mir fällt es schwer mich von Juliet, Dawsey, Sidney, Kit, Isola und wie sie alle heißen zu trennen.


    Eine Sache hat mich jedoch gestört. Der deutsche Titel. Hätte das Buch Der Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf gehießen, hätte ich es wahrscheinlich schon viel früher bemerkt. Da finde ich den englischen Titel doch wesentlich passender und interessanter.



    Bewertung: 5ratten

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • :klatschen:
    Ich bin froh, dass es dir gefallen hat, Ninette!


    Ich finde den deutschen Titel übrigens auch sehr langweilig und nichtssagend, wirklich schade, dass man den englischen Titel nicht einfach übersetzt hat.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Ja vor allem weil der Titel irgendwie so gar nichts aussagt... eigentlich soll ja auch der Titel schon neugierig machen auf den Inhalt... hier wäre ich sicher ohne den englischen Titel nie auf die Idee gekommen mich damit mal näher zu beschäftigen.

  • Ja, sowas verstehe ich immer nicht. Wie kann man einen total tollen Titel in so was langweiliges verwandeln?
    Allein das Wort Kartoffelschalenauflauf ist großartig.


    Danke Stefanie, dass du es mir geschenkt hast. Ich hätte es mir aufgrund des Covers, Titels und Klappentexts im Laden wohl nie gekauft.

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Mary Ann Shaffer und Annie Barrows: Deine Juliet

    Inhalt:


    Juliet Ashton ist eine britische Schriftstellerin, die während des 2. Weltkrieges witzige Zeitungskolumnen geschrieben hat und damit sehr erfolgreich war. Anfang 1946 erhält Juliet einen Brief von dem Bauern Dawsey Adams aus Guernsey, der zufällig ein Buch antiquarisch erworben hat, das zuvor Juliet gehörte und ihre Adresse darin fand. Nun entspinnt sich ein Briefwechsel zwischen Juliet und Dawsey Adams, und nach und nach auch mit mehreren anderen Einwohnern von Guernsey, die dem im Krieg gegründeten literarischen Diskussions-Club der Freunde von Dichtung und Kartoffelschalen-Auflauf angehören.


    Meine Meinung:


    Alles in diesem Buch erfährt man aus Briefen zwischen Juliet und ihrer Freundin Sophie, Juliet und ihrem Verleger Sidney und den Leuten aus Guernsey. So entsteht ein Bild von Juliet, ihrem derzeitigen Leben, ihrem Charakter und ihren Interessen.


    Aus den Briefen aus Guernsey erfährt Juliet sehr viele Ereignisse und Einzelheiten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, als Guernsey von den Deutschen besetzt war und die für sie, die Londonerin, neu sind. Es ist sehr interessant, wie schnell man aus den kurzen Briefen einen Eindruck sowohl von der Person des Schreibenden als auch von seiner Wertung bestimmter Ereignisse bekommt. Es geht um Erlebnisse, wie sie empfunden werden und wie unterschiedliche Personen darauf reagieren und damit umgehen. Es geht um Menschlichkeit und Herzensgüte und auch hier zeigt sich, daß sich in der Not die Spreu vom Weizen trennt.


    Je mehr Juliet erfährt, desto mehr möchte sie wissen und schließlich reist sie nach Guernsey, um die Briefeschreiber (allen voran Dawsey Adams) persönlich kennenzulernen.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es ist fesselnd, unterhaltsam und leicht zu lesen, es ist witzig trotz der ernsten Aspekte. Allerdings gibt es einige Stellen, wo es für meinen Geschmack zu dicht am Kitsch vorbeischrammt. Im Nachhinein gesehen geht es doch nicht so sehr in die Tiefe wie man es sich bei diesem ersten historischen Thema wünschen würde. Vielleicht wollte man zuviel in das Buch hineinpacken? Auch die Gut/Böse-Verteilung der beteiligten Personen ist mir bei einigen ein wenig allzu klar und Juliet scheint mir rückblickend gesehen etwas zu naiv zu sein. Das Ende der Geschichte wirkt sehr plötzlich und gefällt mir leider überhaupt nicht.


    Trotzdem vergebe ich für ein schönes Lesevergnügen


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Was für ein schönes Buch!
    Ich habe es gerade eben erst beendet und bin immer noch ganz gefesselt.
    Die ersten 10 Seiten brauchte ich schon um "rein zu kommen", da es ja mitten im Leben von Juliet beginnt und durch die Briefform ja auch keine eigentliche Einleitung besitzt. Aber als ich mich erst mal eingelesen hatte, und das ging recht schnell, wollte ich es gar nich mehr aus den Händen legen.
    Die Geschichte ist warmherzig, romantisch und komisch ohne kitschig zu werden. Dafür sorgen schon die Beschreibungen der Besatzung von Guernsey durch die Nazis im 2. Weltkrieg. Aber gerade auch der Humor bzw. Sarkasmus von Juliet machen die Briefe zu einem Lesegenuss, auch wenn der Inhalt oft schwerer Tobac ist.
    Ich gestehe, dass mir die Hauptpersonen der Insel doch sehr ans Herz gewachsen sind und auch ich, irgendwie, Elisabeth vermisst habe.
    Das ganze Buch macht so einen frischen, heiteren Eindruck, dass mich die Kanalinseln als Urlaubsdomizil nach Beendigung dieses Buches durchaus reizen könnten.
    Und außerdem "liebe" ich Isola!


    Von mir bekommt Mary Ann Shaffer´s "Deine Juliet"
    5ratten
    und wird zum :tipp: ernannt!


    Leerzeilen und doppelte Wertung entfernt. LG Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Ich habe dieses Buch heute gekauft und wollte es nur in mein Buchprogramm eintragen. Zur Zeit lese ich gerade zeitgleich zwei Bücher und das reicht mir eigentlich aber...


    Ich saß auf dem Sofa und war einen Blick auf die erste Seite und dann habe ich einfach weitergelesen. Es hat einige Zeit gedauert, bis mir bewußt wurde, dass ich nicht einen kurzen Blick in das Buch werfe, sondern mit dem Lesen begonnen habe. Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich ein Buch gekauft und am selben Tag mit dem Lesen begonnen habe. Nun denn, jetzt lese ich weiter. Möge mir Lynley verzeihen. :zwinker:


    Mir ging es schon nach den ersten Seiten wie Papyrus, denn ich musste auch direkt an 84, Charing Cross Road denken. Auch die Zeit passt recht gut dazu und dann die Buchbestellung über das Wasser. Herrlich. Vor allem, wenn man sieht, dass sich aus ein paar Satzfetzen auf einmal Dialoge entwickeln. Auch der Humor von Juliet erinnerte mich ein wenig an Helen Hanff.
    Nun gut, ich bin erst am Anfang, aber ich freue mich jetzt darauf, weiter zu lesen. Ich habe so gelacht, als ich den Namen des Clubs las. Ich musste ihn zweimal lesen, weil ich dachte, ich habe da etwas missverstanden.

  • Ich habe jetzt ungefähr die Hälfte des Buches gelesen und es gefällt mir immer besser. Auch wenn die Briefe voll Humor sind, so sind doch die Inhalte sehr oft ernster Natur und der Leser erfährt über die furchtbare Zeit der Besetzung der Kanalinseln durch die Deutschen. Mir sind mittlerweile die Briefeschreiber aus Guernsey sehr ans Herz gewachsen, bis auf


    Ein sehr schönes Buch und ich freue mich jedes Mal, wenn ich es wieder zur Hand nehmen kann.


    Viele Grüße Tina