Waris Dirie - Wüstenblume

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  • Wüstenblume
    Waris Dirie

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    Kurzbeschreibung (von Amazon):
    Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die teuersten Designer-Laufstege der Welt - ein Traum. Und ein Alptraum zugleich. Denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. Mit 18 wird Waris Dirie als Model entdeckt. Sie posiert für Levi's, Revlon und l'Oreal, läuft auf Modenschauen in Paris, Mailand und London. Lange kann sie mit niemandem darüber sprechen, was ihr in jungen Jahren geschehen war. In ihrem aufsehenerregenden Buch Wüstenblume bricht sie erstmals ihr jahrelanges Schweigen und erzählt ihre Geschichte.


    Meine Meinung:
    Zunächst war ich sehr überrascht von diesem Buch... Ich bin aufgrund der Thematik des Buches davon ausgegangen, dass es nicht so einfach wird zu lesen. Aber Waris hat einen lockeren Erzählstil, der sich sehr angenehm lesen lässt. Sie beschreibt zu Beginn ihr Leben als Nomadin so lebhaft und glücklich, dass ich schon fast Lust bekomme habe mal einen Nomadenurlaub zu machen. Aber wahrscheinlich würde mich die Realität schon nach nur einem Tag einholen.
    Jedoch bleibt die Erzählung natürlich nicht so fröhlich... Waris beschreibt wie sie ihre eigene Beschneidung in Erinnerung hat und mir ist richtig schlecht geworden! Diesen Teil konnte ich nur noch in kleinen Abschnitten weiterlesen. Das einzige was mich irritiert, dass Waris damals erst 5 Jahre war, aber wie sie ihre Gedanken beschreibt, wirkt sie wesentlich älter. Aber das mag daran liegen, dass Waris ihre Geschichte nun rückblickend als Erwachsene erzählt.
    Als ihr Vater sie dann mit einem alten Mann verheiraten will, entschließt sich Waris zur Flucht. Nun beginnt ein arbeitsreiches und verwirrendes Leben für Waris und das ganz ohne Familie. Sie wird nicht direkt als Model entdeckt, sondern muss sich ihren Weg in die Freiheit hart erarbeiten und lernt auch mit Rückschlägen umzugehen.
    Obwohl die Genitalverstümmelung ein Teil von Waris Leben ausmacht, ist es nicht das zentrale Thema in diesem Buch! Man liest vielmehr eine lebensbejahende Erzählung über Waris verwirrendes Leben zwischen zwei Welten. Waris ist stolz auf ihre Herkunft und versteckt ihr afrikanisches Ich ganz und gar nicht. Sie ist eine Kämpfernatur, die aber auch nicht die Freude am Leben vergißt.


    Mein Fazit: Ein mitreißendes Buch, was zum einen Mißstände aufdeckt, aber auch die Freuden des Lebens zeigt 5ratten

  • Als ich das Buch vor ca. 10 Jahren gelesen habe, war ich ebenso mitgerissen und betroffen wie du. Es muss einer meiner ersten Einblicke in so eine fremde Kultur aus der "Innenperspektive" gewesen sein.
    Außerdem war es für mich als Teenager verblüffend zu erfahren, wie unsere Zivilisation und Gesellschaft, unsere Gebräuche und "Selbstverständlichkeiten" (Uhren, Bäder etc.) auf jemanden wirken, der tatsächlich noch nie zuvor damit konfrontiert war.
    Den Stil habe ich als extrem einfach in Erinnerung, was aber angesichts von Waris Diries Vorgeschichte absolut einleuchtet (soweit ich weiß, hat sie zum Schreiben auch die Hilfe einer Co-Autorin in Anspruch genommen).


    Jedenfalls war ich damals so hin und weg, dass ich mir sofort den Nachfolger "Nomadentochter" geholt habe, sogar als Hardcover - und bitter enttäuscht wurde! Für mich handelte es sich dabei um nichts anderes als einen lauwarmen Aufguss des ersten Teiles. Während ich bei "Wüstenblume" noch den Eindruck hatte, dass Waris Dirie wirklich etwas zu sagen hat und es für sie immens wichtig war, so ein Buch zu veröffentlichen, kam es mir so vor, als sollte "Nomadentochter" nur mehr die Kassen diverser Leute klingeln lassen. "Schmerzenskinder" habe ich daraufhin empört verweigert und mich seither gar nicht mehr darum gekümmert, was noch von ihr erschienen ist (obwohl ich ihr persönliches Engagement im Kampf gegen die Genitalverstümmelung natürlich durchaus gut finde!).


    Aber "Wüstenblume" ist definitiv eine Lektüre wert - und das sage ich, wo man mich mit Schicksalsgeschichten normalerweise eher jagen kann! :winken:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Ich hab "Wüstenblume" gerade fertig gelesen und bin eigentlich nur auf Waris Dirie gestoßen, weil ich mir aus Lust und Laune die gleichnamige Verfilmung angesehen hab. Am Ende des Films hab ich wirklich Rotz und Wasser geheult und gleich am nächsten Tag angefangen das Buch zu lesen. Nach dem Film hat es mich dann zwar nicht mehr so mitgenommen, aber Waris Dirie ist auf jeden Fall eine faszinierende Frau mit interessanter Lebensgeschichte und eigentlich ist das Buch ein Muss.


    Mal sehen, ob ich ihre anderen Bücher auch noch lesen werde, ich brauch jetzt erstmal etwas leichtere Lektüre :smile:

    Wir sitzen alle im gleichen Zug<br />und reisen quer durch die Zeit.<br />Wir sehen hinaus. Wir sahen genug.<br />Wir fahren alle im gleichen Zug.<br />Und keiner weiß, wie weit

  • Mir hat das Buch extrem gut gefallen. Ihre Geschichte ist sehr spannend und erzählenswert. Waris ist mir sehr sympathisch und was sie in Afrika erlebt hat, hat mich wirklich serh mitgenommen.
    Ich habe den Film ebenfalls gesehen, doch das Buch gefällt mir um einiges besser.

  • Es ist schon ein paar Järchen her, als ich das Buch gelesen habe, aber ich habe es immer noch in Erinnerung und ich war auch sehr schockiert und vor allem lässt mich die Beschneidungsszene von ihr nicht los. Diese Brutalität und dann die Begründung der anderen Frauen, so war es schon immer und jede Frau musste dies über sich ergehen lassen.


    Ich lese gerne Schicksalsberichte, weil man dadurch einen guten Einblick in andere Kulturen bekommt.


    Wenn hier das Buch angesprochen wird, werde ich es mal wieder bei meiner Schwester vorholen und nochmals lesen.

  • Auch bei mir ist es schon etwas länger her, dass ich das Buch gelesen habe und ohne meine damalige Mitbewohnerin hätte ich es wohl nie in die Finger bekommen!
    Waris Dirie erzählt eine Geschichte, die einem die Augen öffnet und zeigt, was auch in heutiger Zeit noch passiert unter dem Argument, dass dies ja immer so gewesen wäre. Fand das Buch schockierend, aber auch sehr schön zu lesen!
    Habe es bisher jedem ans Herz gelegt, denn es ist ein wirklich sehr gelungenes Buch! 5ratten

  • Waris Dirie - Wüstenblume


    Die Lebensgeschichte eines Supermodels. Sie beginnt in der Wüste Somalias, wo die kleine Waris mit ihrer Nomadenfamilie umherzieht und täglich mit dem Überleben zu kämpfen hat. Der Alltag ist hart, die Kinder werden voll gefordert und die Traditionen und die Natur bestimmen den Lauf der Dinge. Dazu gehören auch die rituelle Beschneidung und die Verheiratung mit einem älteren Mann. Hat sie bis dato alles tapfer ertragen, besschließt Warie sich an diesem Punkt zu Flucht, in der Hoffnung auf ein neues Leben. Doch auch Mogadischu hat für sie kein einfaches Dasein vorgehesen und die unverhoffte Möglichkeit nach Europa zu gehen, soll für sie noch lange kein besseres und leichteres Leben bedeuten.


    Ein beeindruckender Roman mit vielen unbekannten Einblicken in das Leben und das Verständnis des Daseins somalischer Nomanden. Wie sehr unsere kulturelle Prägung unser Handeln und Denken bestimmt, wird hier im Kontrast besonders deutlich. Der Mut und die Kraft, die das junge Mädchen aufbringt, immer in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, sind bewundernswert. Dder Umgang mit der eigenen Herkunft (kritisch, aber nie abwertend und jeder Zeit die Familienangehörigen schützend) ist besonders beeindruckend.
    5ratten