Eric-Emmanuel Schmitt - Vom Sumo, der nicht dick werden konnte

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    Jun ist fünfzehn Jahre jung und lebt auf den Straßen Japans. Sein Geld verdient er mit dem Verkauf unseriöser Artikel. An seiner Verkaufsecke ist viel los, doch genau an der Stelle, wo Jun versucht seine Sachen an den Mann zu bringen, kommt jeden Tag aufs Neue Shomintso an ihm vorbei. "Ich sehe schon wie groß und stark du mal wirst“ , prophezeit er Jun immer und immer wieder. Ausgerechnet diesem kleinen schmächtigen Jungen, der kaum von der Seite zu sehen ist. Ein verrückter Gedanke, dass er einmal groß und stark wird. Eines Tages gibt Shomintso Jun eine Karte für einen Sumo Wettkampf. Ist es wirklich möglich, dass Jun eines Tages auch so ein kräftiger, strahlender Sumoringer wird?

    Eric-Emmanuel Schmitt ist seit "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ ein weltweit bekannter Schriftsteller. Seine Erzählungen strahlen durch Weisheit, Witz und einer durch Metaphern geschmückten Geschichten. Sowohl als Dramatiker und Autor für Theater, Film und Fernsehen, werden seine Werke im Buchhandel und auf der Bühne dem Publikum zugänglich gemacht. Mit "Vom Sumo, der nicht dick werden konnte“ schließt der 1960 geborene Franzose seinen Zyklus um die Weltreligionen ab. Der Islam, das Christentum, das Judentum und der Buddhismus. All diese Weltreligionen vereinen sich in diesem Zyklus.

    Mit Jun geht Schmitt auf die Suche nach dem Zen-Buddhismus. Der Weise Meister Shomintso hilft Jun seinen Weg des Lebens, den er verlassen hat, wieder aufzunehmen. Nachdem der Junge von dem seinem ersten Sumowettkampf zurück kehrt, wird ihm klar, wer er einmal werden möchte. Ein mutiger und tapferer Sumokämpfer. Es kostet ihn viel Überwindung zu Shomintso zu gehen. Doch letztendlich ist es das Beste für ihn. Während Jun zu Anfang der Geschichte noch ein von seiner Vergangenheit geprägter Mensch ist, öffnet er sich zum Ende und findet den Sinn seines Lebens wieder. Es fällt ihm zu Anfang schwer zu akzeptieren. Er hält Religion für überflüssig und ist davon überzeugt, dass er auch gut ohne sie leben kann. Doch sein Meister überzeugt ihn vom Gegenteil. Erst dadurch schafft der junge Japaner es sein Herz zu öffnen, zu akzeptieren, seine Sinne zu schärfen und vor allen Dingen zu vergeben.

    Der 1940 geborene Matthias Ponnier setzt die Parabel einer Wandlung eindrucksvoll in Szene. Obwohl Jun wesentlich jünger ist, als der Sprecher, kommt es dem Hörer dennoch so vor, als ob der Ich-Erzähler Jun aus seinem Leben erzählt. Den einfachen Erzählstil von Schmitt setzt der Sprecher stimmungsvoll in Szene.

    Fazit: Mit gerade einmal 103 Minuten Laufzeit ist "Vom Sumo, der nicht dick werden konnte“ eine schöne Geschichten, welche durch den einfachen, aber eindrucksvollen Erzählstil des Autors Eric-Emmanuel Schmitt besticht und eine Geschichte zum Nachdenken parat hält.


    Bewertung: 4 von 5
    4ratten


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    Éric-Emmanuel Schmitt: Le sumo qui ne pouvait pas grossir


    Inhalt:
    Der fünfzehnjährige Jun lebt in Tokio auf der Straße und schlägt sich mit dem Verkauf von Ramschware durch, für die er sich selbst schämt. Eines Tages wird er vom alten Shomintsu angesprochen, der in ihm einen möglichen Sumo-Kämpfer sieht. Jun tut diese Äußerungen ab und reagiert darauf ebenso rüde wie auf eine Einladung, sich einen Sumo-Kampf anzusehen.
    Doch als Jun immer mehr die Widrigkeiten des Lebens auf der Straße zu spüren bekommt und er ganz unten ankommt, beginnt er nun doch, über Shomintsus Angebot nachzudenken.


    Der erste Satz:
    Alors que j'étais maigre, long, plat, Shomintsu s'exclamait en passant devant moi:
    - Je vois un gros en toi.


    Meine Meinung:
    Irgendwie ist es total an mir vorbeigegangen, dass Schmitt nach Milarepa, M. Ibrahim et les fleurs du coran, Oscar et la dame rose und schließlich L'enfant de Noé seinem Cycle de l'Invisible einen weiteren Band hinzugefügt hat. Diesmal stellt er den Zen-Buddhismus vor. Besonders M. Ibrahim mag ich sehr, so war klar, dass ich auch dieses Buch lese.
    So begeistert wie von M. Ibrahim bin ich nicht, aber gut gefallen haben mir die oft witzigen Dialoge, die Schmitt wirklich gut auf den Punkt bringen kann. Rührend fand ich auch die Szene, in der Jun die Briefe seiner Mutter öffnet, für mich eigentlich der Höhepunkt des Buches.
    Es finden sich durchaus Parallelen zu den anderen Bänden des Zyklus: ähnlich wie Momo und Oscar hat Jun einen Mentor, Shomintsu, der ihn langsam in den Zen-Buddhismus und die Kunst des Sumo-Ringens einführt. Zudem hat auch Jun, wie zum Beispiel Momo, ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinen Eltern.
    Teilweise erinnert mich das Buch auch an Maestro von Xavier-Laurent Petit, wo auch es auch um Straßenkinder geht, die einen Mentor finden und von ihm in die Musik eingeführt werden.
    Das Ende fand ich ehrlich gesagt etwas zu viel des Guten.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Cathy Ytak: Rendez-vous sur le lac<br /><br />Deine Freunde sind die, die neben dir stehen, wenn die Welt Death Metal spielt.<br />(Aleksander Melli: Das Inselexperiment)<br /><br />SLW 2011<br />Seychella-List