Zarah Leander - Es war so wunderbar! Mein Leben

  • Zarah Leander - Es war so wunderbar! Mein Leben
    1973, erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
    leider nur noch antiquarisch zu bekommen


    Inhalt:
    Zarah Leander berichtet rückblickend von ihrem Leben & größten Erfolgen und wie aus einem "hässlichen Entlein" eine der größten Sängerinnen und Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts geworden ist.


    Meine Meinung:
    Als großer Fan ihrer Zeit und ihrer Musik war die Autobiografie von Zarah Leander ein Muss für mich. Ich war vor allem darauf gespannt, was sie von ihrem Leben als erzählenswert empfindet und da ihr ja immer wieder unterstellt wurde, dass sie die große Schauspielerin der Nazi-Funktionäre war, wollte ich unbedingt wissen, wie sie selber diese Zeit beschreibt. Und genau das erfährt der Leser in ihrer Autobiografie auch: Nicht nur welche Beziehung sie zu Goebbels hatte oder wie sie Hitler kennenlernte, sondern eben auch, wie sie selbst zu den Vorwürfen steht, dass sie eine Nazi gewesen sein soll. Natürlich ist es eine Autobiografie und Anfang der 1970er wird auch Zarah Leanders Blick von der Gegenwart beeinflusst sein, trotzdem gibt es einen gewissen Einblick und die endgültige Meinung kann sich der Leser dann selber bilden. Was mich jedenfalls sehr beeindruckt hat war eine durchaus ironische Sicht auf ihr Leben. Mit einem Humor, den ich nicht unbedingt erwartet hätte, blickt sie auf ihre Karriere zurück. Und auch viele Anekdoten webt sie in ihre Erzählungen ein, wie sie es zum Beispiel geschafft hat als Schwedin in Kriegszeiten ihr Hab und Gut aus Deutschland nach Schweden überführen zu können - sie hat einfach den Reichswirtschaftsminister Funk "unter den Tisch getrunken", wenn auch mit ihren eigenen Tricks..


    Natürlich bietet die Autobiografie das Stars einen einseitigen Blick auf die Dinge ihrer Zeit, jedoch hat es mir viel Spaß gemacht zu erfahren, wie und was sie selbst von ihrem Leben erzählt. Für Fans des frühen 20. Jahrhunderts definitiv eine Empfehlung!
    4ratten

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