Nicole C. Vosseler - Sterne über Sansibar

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    Verlag: Lübbe
    ISBN: 978-3-7857-2381-4
    Seiten: 540
    Ausgabe: Hardcover
    Preis: € 19,99
    ET: 05.2010


    Unbeschwert verlebt Sayyida Salima bint Said, die Tochter des Sultans, ihre Kindheit und Jugend auf der Gewürzinsel. Ihr Halbbruder Majid bringt ihr Reiten und Schießen bei, heimlich lernt sie Lesen, Schreiben und fremde Sprachen. Als die junge Frau dem wohlhabenden deutschen Kaufmann Heinrich begegnet, kommen sich zwei Welten näher. Die beiden verlieben sich und schon bald erwartet Salima ein Kind. Für eine muslimische Prinzessin ist ein uneheliches Kind jedoch undenkbar. Eine Heirat mit einem Ungläubigen kommt allerdings nicht in Frage. Als Ausweg bleibt nur die Flucht: Sie muss ihr Leben aufgeben, ihren Namen, ihr Vermögen. In Heinrichs Heimatstadt Hamburg hofft das junge Paar glücklich zu werden. Doch was erwartet Salima in dem kalten, fremden Land, das ihrer Heimat so weit entfernt ist?


    Meine Meinung


    Mit dem neuesten Roman „Sterne über Sansibar“ beschreitet Nicole C. Vosseler für sich ganz neue Wege. Zwar hatten historische Persönlichkeiten bereits in ihren bisherigen Romanen mehr oder weniger viel Raum eingenommen, die Protagonisten waren allerdings bisher ausnahmslos fiktiv.


    Mit „Sterne über Sansibar“ ändert sich das nun, denn hier erzählt Nicole C. Vosseler das Leben der keineswegs fiktiven sansibarischen Prinzessin Sayyida Salima bint Sa’id, die 1844 in Sansibar als Tochter des Sultans Sayyid Sa’id bin Sultan zur Welt kam und als Emily Ruete zu Grabe getragen wurde. Anhand von Salimas eigenen Aufzeichnungen und offiziellen Dokumenten rekonstruiert die Autorin das spannende, von Schicksalsschlägen und Liebe geprägte Leben dieser außergewöhnlichen Frau ihrer Zeit. Der Leser begleitet Salima von Kindesbeinen an, erlebt mit wie sie zur jungen, selbstbewussten Frau heran wächst und ihrer großen Liebe wegen alles, was ihr bisher lieb und teuer war, hinter sich zurück lässt und ein neues, für sie fremdes Leben beginnt, um abermals vom Schicksal geprüft zu werden. Ihr Kampf um ihr Geburtsrecht ist ebenso bewegend dargestellt wie ihre Liebe zu Heinrich, so dass der Roman von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und berührt.


    Bereits der Prolog hatte es mir angetan und ließ mich mit einer Gänsehaut ins erste Kapitel einsteigen. Mit einer fast schon poetischen Sprache und absolut berührend schickt Nicole C. Vosseler den Leser in Salimas Leben, das sie ausgesprochen eindringlich, emotional, spannend und fesselnd zu erzählen vermag. In einem flüssigen, angenehmen Stil, mit wunderbar plastischen Beschreibungen schickt die Autorin den Leser auf eine Reise, die er nicht so schnell vergessen wird.


    Auf Salimas Lebensweg lernt der Leser Sitten und Gebräuche Sansibars kennen, taucht ein in eine Welt voller Farben und Gerüche, in ein Kaleidoskop der unterschiedlichsten Kulturen und Sprachen. Nicole C. Vosseler versteht es grandios, alle Sinne des Lesers anzusprechen und versetzt ihn in eine Welt, in der er nahezu alles zu sehen, fühlen, hören und zu riechen glaubt. Dadurch entsteht eine solch dichte Atmosphäre, dass man sich geradezu danach sehnt, Salimas Sansibar mit eigenen Augen zu sehen.


    In „Sterne über Sansibar“ ist selbstredend auch der historische Hintergrund zu seinem Recht gekommen und mit einbezogen worden. Nicht zuletzt, weil dieser für das Begreifen Salimas Leben unabdingbar ist. So finden die Machtbestrebungen Salimas ältester Brüder ebenso ihren Platz in der Handlung, wie auch die Kolonialpolitik Englands und Deutschlands. Zwar räumt die Autorin im Nachwort ein, die politischen Ereignisse dieser Zeit gestrafft zu haben, für mein Empfinden waren sie allerdings sehr zufriedenstellend und für das Verstehen der Geschichte absolut ausreichend und plausibel dargestellt.


    Allein schon durch den exotischen Handlungsort fühlt man sich an das Buch gebunden. Und die sympathische Protagonistin Salima, mit ihren unzähligen Brüdern und Schwestern, macht es einem letztendlich unmöglich, sich davon zu lösen. Es gab viele Momente, in denen ich Salima ganz nahe war, in denen ich mich mit ihr identifizieren und sie bedingungslos verstehen konnte. Nicole C. Vosseler ist es gelungen, all ihren Figuren eine lebhafte Intensität zu verleihen, so dass dem Leser nicht nur die Protagonisten wie Salima oder Heinrich deutlich vor Augen stehen. Sicherlich sind die beiden mit die ausgefeilsten Charaktere der Handlung, aber ich konnte auch am Leben der anderen Figuren ohne Probleme teilhaben. Allerdings war es manchmal etwas schwierig durch den Dschungel an Brüdern und Schwestern hindurchzufinden – nicht zuletzt wegen ihrer exotischen Namen -, und zum Glück meinte es die Autorin gut mit ihren Lesern und hat ihrem Roman ein Personenregister angehängt. Das hat mir das Lesen an manchen Stellen wirklich erleichtert. Besonders gefreut habe ich mich über die Erwähnungen von Figuren, die ich in „Unter dem Safranmond“ kennengelernt und in mein Herz geschlossen habe. Diese Verknüpfung zwischen den beiden Büchern fand ich ungemein aufregend und lässt mich überlegen, ob ich demnächst nicht noch einmal „Unter dem Safranmond“ lesen sollte.


    Obwohl mich „Sterne über Sansibar“ wirklich berühren konnte, vor allem am Ende hatte ich wirklich mit den Tränen zu kämpfen und eine Gänsehaut, die nicht mehr vergehen wollte, war ich nicht die ganze Zeit über gefühlsmäßig betont stark involviert, auch wenn mich Salimas Schicksal nicht kalt gelassen hat und ich wirklich in jeder Minute mit ihr geliebt, gelebt und gelitten habe. Vielleicht habe ich unbewusst versucht, Salimas tragische Lebensgeschichte nicht zu nah an mich herankommen zu lassen, aber mein persönlicher Eindruck ist, dass die emotionale Tiefe in diesem Roman nicht ganz so stark ausgeprägt ist wie z.B. in „Unter dem Safranmond“.


    Fazit


    „Sterne über Sansibar“ ist ein wunderbarer Roman über das wahre Leben einer außergewöhnlichen Frau. Berührend, spannend und nicht zuletzt vor Leben sprühend, dabei äußerst kurzweilig und ein großes Lesevergnügen! Mein Tipp für den Sommer!


    Meine Bewertung


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Ein Leben zwischen den Kulturen


    Inhalt (Klappentext)


    Die Luft erfüllt vom Duft der Blüten und Gewürze, endlose Tage in herrlichen Gärten und prunkvollen Gemächern, umsorgt und geliebt von der Familie – Salimas Leben könnte schöner nicht sein. Doch die unbeschwerten Jahre der Tochter des Sultans von Sansibar finden ein jähes Ende, als sie dem deutschen Kaufmann Heinrich begegnet. Die beiden verlieben sich, und schon bald wird die junge Frau schwanger. Für eine muslimische Prinzessin ist ein uneheliches Kind undenkbar, einen Ungläubigen zu heiraten kommt allerdings auch nicht infrage. So bleibt als Ausweg nur die Flucht nach Hamburg, in Heinrichs Heimat. Doch was erwartet Salima in dem kalten, fremden Land?



    Autorin (Verlagsinfo)


    Nicole C. Vosseler wurde 1972 in Villingen-Schwenningen geboren und studierte nach dem Abitur Literaturwissenschaft und Psychologie in Tübingen und in Konstanz, wo sie heute lebt. Ihre Vorbilder sind M. M. Kaye und Margaret Mitchell. 2007 wurde Nicole Vosseler für ihren Roman „Der Himmel über Darjeeling“ mit dem "Konstanzer Förderpreis", in der Sparte Literatur, ausgezeichnet.



    Eigene Eindrücke


    Auf Grund des äußeren Erscheinungsbildes und des Klappentextes würde ich den Roman auf den ersten Blick ins Genre ‚Liebesromane vor exotischer Kulisse’ einteilen. Erst durch etwas Recherche auf der Homepage der Autorin, wurde mir bewusst, dass es sich bei Sayyida Salima bint Sa'id um eine historisch verbürgte Figur handelt. Sie ist als Tochter des Sultans von Sansibar im Jahre 1844 geboren und floh 1866 mit ihrem Geliebten, dem Kaufmann Heinrich Ruete in Richtung Hamburg. Noch auf der Reise in Aden ließ sich Salima auf den Namen Emily taufen und heiratete Heinrich Ruete. Später schrieb sie in Deutschland als erste Muslima ihre Autobiografie.


    Der Roman von Nicole C. Vosseler stellt sehr einfühlsam Salimas (Emilys) inneren Kämpfe und Zwiespälte dar, die sich in jedem Lebensabschnitt neu manifestieren. In den Jugendjahren geht es vor allem darum, wie sich Emily im kalten Hamburg einlebt und in der Familie ihres Ehemannes integriert wird. Später rückt die Situation der Kinder mehr in den Mittelpunkt, die zwischen den Kulturen gefangen, ihren persönlichen Weg finden müssen. Im Alter erlebt Emily eine lange und tiefe Phase der Nostalgie und wird sich ihrer Herkunft wieder vermehrt bewusst. Sie versucht, an einst abgebrochene Beziehungen anzuknüpfen, was ihr nur teilweise gelingt und was sie auch bis zu einem gewissen Grad verbittert.


    Emily Ruetes Leben ist sehr stark beeinflusst durch die deutsche und die englische Kolonialgeschichte. So wendet sich ihr Mann und später sie selber unter anderem an den Reichskanzler Bismarck, um ihre Rechte in Sansibar durchzusetzen. Diese Briefe sind in den Roman geschickt eingearbeitet, sowie andere historische Quellen, wie Briefe, die Emily an eine Halbschwester gerichtet hat.


    Der Roman ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben. Dabei werden typische Merkmale des Schauplatzes so selbstverständlich eingebaut, dass sie einem erst bei genauerer Analyse auffallen, aber sicher ihren Teil zur harmonischen Komposition des Buches beitragen. Zum Beispiel ist in Sansibar der Kalender nicht so wichtig wie in Deutschland. So orientiert man sich als Leser in den Teilen, die in Sansibar spielen, am Alter der Protagonisten, während die späteren Kapitel aus Hamburg mit Jahreszahlen versehen sind. Ebenso ist die Sprache in Sansibar deutlich bunter und blumiger, als in Hamburg. Durch innere Monologe und kurze Gedanken, erfährt man sehr viel über das Innenleben der Hauptfigur. Das ist jedoch durchaus nicht immer nur positiv, die Grautöne sind sehr glaubwürdig herausgearbeitet.


    Am meisten begeistert war ich bei diesem Buch von der sprachlichen Ausdruckskraft. Die Autorin malt förmlich mit Worten. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr anschaulich, dazu eine kurze Leseprobe, eine Beschreibung der Stadt Aden:


    Die Häuser hier kamen Salima seltsam niedrig vor, was ihr zusammen mit den großzügig angelegten Straßen einen Eindruck von Weite und Unendlichkeit vermittelte. In krassem Gegensatz dazu stand, dass Aden doch ringsum durch eine karstige schwarze Felswand begrenzt war, „Krater“ genannt, die die Stadt in ihrer überwältigenden, hoch aufragenden und unbeweglichen Umarmung einschloss. Jenseits der sich dahinschlängelnden Mauern und vor der wie von der Hand eines Riesen in den Krater geschlagenen Kerbe, durch die man ein vorgelagertes nacktes Inselchen im schillernden Meer sehe konnte, erstreckte sich der andere Teil der Stadt. …(S.269 f.)


    Obwohl ich bei Liebesromanen meistens froh bin, wenn die Bücher nicht allzu dick sind, hätte ich bei diesem Buch gerne noch weitere 100 Seiten ausgehalten. Die geschichtlichen Hintergründe sind zwar sehr klar eingefügt, aber ich hätte hie und da gerne noch etwas genauere Ausführungen gelesen. Wenn man wenig informiert ist über die Umbrüche im Deutschen Kaiserreich nach 1870, ist der ein oder andere diplomatische Schachzug gerade im letzten Drittel des Buches eher schwer nachzuvollziehen. Auf ihrer Autorenhomepage (http://www.nicole-vosseler.de/) bietet die Autorin jedoch reichlich Bonusmaterial zum Buch an. Begleitend durch den Roman kann man hier zeitgenössische Bilder, Karten und erläuternde Texte finden. Dieses Material hat für mich den Roman wunderbar abgerundet.


    Für mich ist dieses Buch sehr ausgewogen gelungen. Es ist spannend und gefühlvoll für Liebhaber von Liebesromanen und bietet sicher auch historisch interessieren Lesern gute Unterhaltung.


    Ich vergebe 5ratten

  • Habe das Buch am letzten Wochenende im wunscherschönen Berliner Flohmarkt am Mauerpark gesehen und ein Auge drauf geworfen. Habe es mir dann letztlich aber aus unerfindlichen Gründen nicht gekauft. Hm, hätte ich mal lieber. :(
    Sind hier noch weitere Personen, die das Buch gelesen haben?

  • Hallo Ihr Lieben,


    Mit "Sterne über Sansibar" hat sich Nicole C. Vosseler diesmal kein leichtes Thema ausgesucht. Sie erzählt die wahre Geschichte einer bemerkenswerten Frau Emily Ruete, geborene Salima, Prinzessin von Sansibar. Salima kommt als Prinzessin des Sultans von Sansibar 1844 auf die Welt. Nach einer relativ unbeschwerten Kindheit nimmt ihr Leben eine tragische Wende, sie wird in diverse Machtkämpfe verstrickt und folgt schließlich ihrem Herzen.


    So weit hört sich das Buch noch nach einer romantischen Liebesgeschichte an. Bis zur Hälfte des Buches war ich davon auch überzeugt und ärgerte mich maßlos, dass der Klappentext doch schon wieder relativ viel verraten hätte. In Wahrheit ist das Leben von Salima bzw. Emily jedoch nicht so bilderbuchhaft verlaufen, wie man aufgrund der kurzen Inhaltsangabe denken könnte. Sie hat ziemlich viele Höhen und Tiefen durchgemacht und ich stelle mir immer noch die Frage, ob sie sich dabei nicht sogar selber verloren hat.


    Noch tragischer ist das Ganze, das es sich um eine wahre Begebenheit handelt und Salima so wirklich gelebt hat. Trotz des doch nicht immer leichten Stoffes hat es die Autorin verstanden Salima Leben einzuhauchen und mir das Gefühl zu vermitteln, ich hätte die tatsächliche Salima und auch die weiteren realen historischen Persönlichkeiten wirklich kennengelernt. Ich als Leser habe mit Salima gelitten, konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen und musste schließlich doch nur noch den Kopf über sie schütteln. Das Ganze war dabei so lebensnah beschrieben, dass ich nur noch mehr von Salimas Leben mitgenommen wurde.
    Dieser Effekt wurde noch durch die wörtlichen Zitate und Gedanken von Salima unterstrichen, die oft wahren Ursprung haben und sich wunderbar in die Geschichte einfügen.


    Mit einer Liebe zum Detail sind in dem Buch zum einen die handelnden Personen sehr ausführlich und nachvollziehbar beschrieben. Zum anderen sind die Orte, die Umgebungen, die Gerüche etc. sehr detailliert ausgearbeitet und in meinem inneren Kopfkino war ich überall mit dabei. Konnte die Weite von Sansibar fühlen, schmecken, riechen, die enge und teilweise auch den Schmutz in Hamburg mitnehmen. Ich fühlte mich immer mittendrin und konnte wunderbar in das Buch abtauchen.


    Durch dieses Buch habe ich auch wieder ein Stück Geschichte mitbekommen, von der ich so bis dato noch keine Ahnung hatte. Darüber hinaus hat mich das Buch sehr neugierig auf die Person Salima gemacht, weswegen ich mir doch bald ihre Biografie zu Gemüte führen werde.


    Trotz oder vielleicht auch gerade wegen meiner Schwierigkeiten mit den Handlungen von Salima und einem Buch, das bestimmt kein rosa-wolken Liebesroman ist, hat mich das Buch sehr begeistern können. Was vor allem an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin liegt. Ich weiß jetzt schon, dass das nächste Buch von Nicole ganz oben auf meiner Wunschliste steht.


    Dieses Buch ist für mich ein absoluter :tipp: und bekommt volle 5ratten.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Hach, ich muss auch endlich mal ein Buch der Autorin lesen. Ihr macht mir richtig Lust darauf. :verlegen:


    Oh ja, solltest du UNBEDINGT! Kann ich nur empfehlen! :klatschen:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Meine Meinung:
    Der Autorin gelingt es mit diesem Buch, das Leben vom Salima (Tochter von Sayyid Said, dem regierenden Sultan von Oman und Sansibar und dessen tscherkessischen Nebenfrau) so zu verarbeiten, dass aus einer historisch verbürgten Geschichte, welche mit sehr viel Sorgfalt von der Autorin recherchiert wurde, ein wunderbarer historischer Roman wurde. Nicole C. Vosseler gelingt es, in sehr bunten, detaillierten Beschreibungen eine Welt entstehen zu lassen, die einen in einen Sog zieht, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Man meint förmlich, den Duft der Gewürznelken in der Nase zu haben, die Palmen rauschen zu hören …
    Durch diese sehr bildhafte Sprache – die mir übrigens immer wieder so richtig gut gefällt, erwachen auch die Protagonisten regelrecht zum Leben und man hat das Gefühl, das Salima selbst neben einem sitzt und ihre Geschichte erzählt.
    Für mich ist die eine der mutigsten Heldinnen, die ich ihn diesem Jahr „kennenlernen“ durfte – denn all das was sie durchgemacht hat; ihr Entschluss dem geliebten Mann in die Fremde zu folgen und damit vor ihrem Bruder zu fliehen, alles was man kennt und liebt zurückzulassen – das ist schon verdammt mutig. Der Autorin gelingt es, den Zwiespalt der Gefühle von Salima wunderbar herauszuarbeiten, glaubhaft darzustellen, so dass man mitleidet, liebt und lacht. So ganz nebenbei wird das Buch zu einer kleinen Geschichtsstunde, ohne jedoch das in den Vordergrund zu stellen. Ein weiterer positiver Aspekt des Buches waren die tollen Zitate am Anfang eines Kapitels, die das Buch und damit die Geschichte unterstützt haben.


    Meine Wertung: 4ratten