Richard D. Precht - Wer bin ich und wenn ja, wieviele?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 12.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von foenig.

  • Do be do be do
    Was ist Freiheit?


    Ein Kapitel, das mich mal wieder genervt hat. Der Existenzialist als schwarzgekleideter Melancholiker, stets hin und her pendelnd, zwischen Cafes, Uni und Kino... Das ist doch ein Klischee!
    Für mich ist an Sartres Lebensführung vor allem interessant, dass er eben nicht nur ein Stubenhocker und Bücherwurm war, sondern sich unter dem Eindruck des 2. WK bewusst für ein politisch tätiges Leben entschieden hat. Übrigens zusammen mit Simone de Beauvoir, die nicht seine zeitweilige Geliebte, wie Precht schreibt, sondern quasi seine Frau war.
    Der Begriff der Freiheit führt also bei Sartre zu bewussten, verantwortungsvollen Entscheidungen und daraus resultierenden Handlungen. In diesem Sinne ist er frei für ein selbstbestimmtes Leben. Precht reduziert hier meiner Ansicht nach unzulässig, indem er Sartres Freiheitsbegriff nicht als ein Frei-Sein _für_, sondern als ein Frei-Sein _von_ etwas, nämlich von inneren und äußeren Zwängen, beschreibt.

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Zitat

    Inseln der Seeligkeit - Was ist ein glückliches Leben?
    Von dieser Studie, wo man am glücklichsten lebt, habe ich auch schon mal gehört und auch wenn sie wohl nicht so recht wissenschaftlich begleitet wurde, finde ich das Ergebnis recht interessant. Glück kann man nun mal nicht kaufen!!!


    Ja, da würde ich Dir und Precht zustimmen, aber trotzdem finde ich das Kapitel eher nichtssagend (mal wieder). Geld macht nicht glücklich, wahres Glück finden wir in sozialen Beziehungen. Das vermittelt uns derzeit jeder zweite Hollywood-Film.
    Was mich darüber hinaus interessieren würde: Warum leben wir in westlichen Industriegesellschaften nicht nach dieser Devise? Precht spricht diesen Widerspruch an, aber die Auseinandersetzung damit bleibt er schuldig.


    Die Matrix-Maschine - Hat das Leben einen Sinn?
    Gähn. Die von Precht aufgeführten Antworten sind mir zu simpel. Aus der Sicht des Universums ist es bedeutungslos, ob es eine Erde gibt oder nicht. Man könnte sich also zunächst fragen: Hat eine solche Frage einen Sinn?


    So, jetzt habe ich mal wieder ganz schön herumgemäkelt. Sorry, aber ich bin von dem Buch enttäuscht. Die Postkartenweisheiten a la "Leben ist das, was den meisten Menschen passiert, während sie eifrig dabei sind, andere Pläne zu machen (S. 364) haben mir den Rest gegeben. Eure abschließende Meinung, foenig und Cyberangel, würde mich natürlich auch interessieren!


    LG
    hilde

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)

  • Hey,
    ich bin wieder zurück und werde heute oder morgen (je nach Motivatinslage) die letzten beiden Kapitel lesen und dann dieses Buch endlich abschließen können. Wie du, hilde, schon geschrieben hast, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich ohne die Leserunde bestimmt schon längst weggelegt und wohl kaum noch mal hervorgeholt. Ich denke, dass ich nichts Neues verrate, wenn ich jetzt schon sage, dass meine abschließende Meinung über dieses Buch kaum allzu positiv ausfallen wird. Aber ich werde es brav erst einmal beenden um danach meinen Unmut kundzutun!
    Grüße foenig

  • Oh, schön, dass hier nochmal jemand was postet. Bin schon sehr gespannt auf dein Urteil, foenig.
    Ich hoffe, du hattest einen schönen Urlaub (du warst doch im Urlaub, oder?)


    LG
    hilde

    Ich bin ein trockener Workaholic. (Vince Ebert)


  • Oh, schön, dass hier nochmal jemand was postet. Bin schon sehr gespannt auf dein Urteil, foenig.
    Ich hoffe, du hattest einen schönen Urlaub (du warst doch im Urlaub, oder?)
    LG
    hilde


    Ich war als Betreuerin mit einer Gruppe Jugendlicher mit geistiger Behinderung in den Niederlanden unterwegs. Urlaub würde ich das nicht gerade nennen, aber trotz wenig Schlaf und ein paar stressigen Situationen, hat es mal wieder Spaß gemacht!



    Der ferne Garten - Ist Glück lernbar?
    Wer sich mit dem Thema Glück beschäftigen möchte, sollte sich besser an Eckart von Hirschhausen wenden! Da bekommt man trotz viel Humor wesentlich mehr Informationen. Klick



    Die Matrix-Maschine - Hat das Leben einen Sinn?
    Gähn. Die von Precht aufgeführten Antworten sind mir zu simpel. Aus der Sicht des Universums ist es bedeutungslos, ob es eine Erde gibt oder nicht. Man könnte sich also zunächst fragen: Hat eine solche Frage einen Sinn?


    Ich kann mal wieder nur dem Gähnen anschließen. Ich hatte das Gefühl, dass Precht in diesem Kapitel versucht noch mal ganz schnell alle im Buch erwähnten Philosophen noch mal, wenn auch nur namentlich, aufzuzählen. Der Sinn ist mir schleierhaft geblieben. Es sollte wohl ein guter Abschluss für das Buch werden, der in meinen Augen aber misslungen ist.


    ...



    Die Brücke ins Geisterreich - Was darf die Hirnforschung?


    Interessant fand ich den Ansatz von Thomas Metzinger, der von Aufmerksamkeitsraub, z.b. durch Computerspiele, spricht und für Kinder eine Gegen-Initiative, etwa in Form von Meditationskursen, fordert. Über dieses Thema hätte ich gerne mehr gelesen, man könnte z. b über ein generelles Verbot von bestimmten Spielen für Kinder nachdenken, denn, wie die Hirnforschung zeigt: Sie manipulieren das Gehirn - also, was unterscheidet sie von bewusstseinveränderten Drogen?


    Das ganze Thema der Computerspiele finde ich recht interessant. Meiner Meinung nach sollte man sie nicht gleich alle verteufeln, denn mittlerweile sind auch deren positiven Wirkungen belegt worden. Aber wie immer kommt es auf die Dosis an...



    Do be do be do
    Was ist Freiheit?

    ...Übrigens zusammen mit Simone de Beauvoir, die nicht seine zeitweilige Geliebte, wie Precht schreibt, sondern quasi seine Frau war.
    Der Begriff der Freiheit führt also bei Sartre zu bewussten, verantwortungsvollen Entscheidungen und daraus resultierenden Handlungen. In diesem Sinne ist er frei für ein selbstbestimmtes Leben. Precht reduziert hier meiner Ansicht nach unzulässig, indem er Sartres Freiheitsbegriff nicht als ein Frei-Sein _für_, sondern als ein Frei-Sein _von_ etwas, nämlich von inneren und äußeren Zwängen, beschreibt.


    Ob Prechts Darstellung richtig oder falsch ist, kann ich mit meinem Unwissen leider nicht entscheiden. Aber ich habe immer mal wieder das Gefühl gehabt, dass Precht manche Sachen zu sehr verkürtzt hat und dadurch manche Sachen auch verfälscht hat. Dieses Problem regt mich auch sehr auf. Wenn ich so ein Buch lese, dann möchte ich auch, dass die Sachen richtig dargestellt werden und denn ansonsten bringt mir die Lektüre doch gar nichts.

  • Hey,
    ich habe mal einen Thread zum Buch aufgemacht und meine Meinung kurz zusammen gefasst!
    Klick


    Auch wenn mir das Buch gar nicht gefallen hat, fand ich die Minileserund ganz nett, vorallem hätte ich ansonsten das Buch gar nicht beendet und könnte nicht so einfach behaupten, dass es sich nicht lohnt zu lesen!!!


    Grüße foenig