Roald Dahl - Matilda

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 8.819 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Onkel Orwell.

  • Ich bin sehr erstaunt, dass es zu "Matilda" noch keinen Thread gibt und hoffe sehr, ihn nicht doch irgendwie übersehen zu haben.


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    Klappentext:


    Matilda ist ein Wunderkind, verständig und blitzgescheit. Ihr Verstand ist so hell und scharf, dass er selbst den beschränktesten Eltern auffallen müsste. Aber weder sie noch die Lehrer sehen das Außergewöhnliche an ihr. Für die Schmach in Schule und Elternhaus sinnt die kluge Kleine auf Rache. Sie entdeckt, dass sie übersinnliche Kräfte hat, und macht von ihnen Gebrauch.


    Meine Meinung:


    Den gleichnamigen Film habe ich als Kind geliebt; letztes Jahr habe ich ihn mal auf Englisch gesehen und er hat mir immer noch sehr gut gefallen.
    Das Buch habe ich ebenfalls auf Englisch gelesen und da es ein Kinderbuch ist, könnten sich auch Englischanfänger herantrauen, es ist wirklich sehr einfach geschrieben, was dem Lesevergnügen aber keinesfalls abträglich ist.


    Die kleine Matilda ist dem Leser natürlich sofort sympathisch, sie ist wahnsinnig intelligent, selbstständig, lieb und höflich, was ihre strohdumme Familie nicht erkennt. Stattdessen wird sie gerne als Lügnerin, vorlaut, unverschämt und dumm bezeichnet, sobald sie den Mund aufmacht. Ihre Eltern schenken ihr keine Aufmerksamkeit und lassen Matilda den ganzen Tag allein zuhause. Mit drei Jahren kann sie lesen, was sie sich durch das Studieren von Zeitungen und Zeitschriften selbst beigebracht hat; und als sie das einzige Buch im Haus – ein Kochbuch ihrer Mutter – auswendig kann, geht sie in die öffentliche Bibliothek und verbringt fortan dort ihre Nachmittage. Matilda liebt die fremden Welten, in die sie durch das Lesen abtauchen kann und sie bedauert ihre Eltern auch ein bisschen, weil sie das nie erleben werden, da sie ständig vorm Fernseher hängen und sowieso nichts von Büchern halten.


    Wie Matilda sich ihrer Eltern erwehrt, kleine Gemeinheiten und Rachepläne ausheckt, wenn der Vater wieder mal sehr ungerecht war, ist sehr witzig zu lesen und auch bei ihren Schwierigkeiten mit Fräulein Knüppelkuh (Miss Trunchbull) – der grausamen Direktorin ihrer Schule – muss man sich nicht um sie sorgen, denn Matilda kann man trotz ihres Alters fast schon weise nennen, so vernünftig und klug, wie sie handelt. Sie entwickelt eine liebevolle Beziehung zu ihrer jungen Klassenlehrerin Fräulein Honig, ihr kann sie vertrauen und sie ist die erste Erwachsene, die Matilda ernst nimmt und ihr zuhört.


    Es bereitet ungeheuren Spaß, Matildas Geschichte zu folgen, die Charaktere sind überzogen und witzig gestaltet, die Geschichte ist schön, lustig, intelligent, rührend und kritisiert in Teilen die Bücher verschmähende Fernsehgesellschaft.
    Roald Dahl versteht es, die Ohnmacht gegenüber Erwachsenen zu beschreiben, die Kinder wohl oft empfinden müssen. „Matilda“ ist meines Erachtens nicht nur für Kinder, sondern auch für alle anderen Altersklassen ein schönes Buch, was es sich zu lesen lohnt.


    Die Illustrationen von Quentin Blake sind wunderbar anschaulich und ergänzen die Geschichte sehr. Obwohl ich vor der Lektüre den Film gesehen habe, hatte ich während des Lesens nicht die Filmschauspieler im Hinterkopf, sondern eher eine Mischung aus den illustrierten Figuren und meinen eigenen Vorstellungen.



    5ratten und ein :tipp:

    LG, Nelchen<br /><br />:lesen: William Goldman - Die Brautprinzessin<br /><br />Mein kleiner SuB

  • Ich kenne nur den Film, wußte gar nicht das es ein Buch gibt. Aber da ich den Film ganz klasse finde, werde ich mir das Buch auch mal merken.

  • Miss Trunchbull kenne ich auch :breitgrins: . Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, habe ich das Buch auf einem Urlaub zusammen mit mehreren Freunden kennengelernt. Wir haben es uns abwechselnd (auf Englisch mit mehr oder weniger starkem Akzent) vorgelesen und uns dabei köstlich amüsiert.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Jetzt bin ich echt platt.
    Den Film kannte ich ja, und fand ihn spitze.
    Aber das Roald Dahl das Buch geschrieben hat, wußte ich nicht.
    Ein klarer Kandidat für die Wunschliste. :daumen:

  • Schließe mich deiner Meinung vollkomme an, Nelchen.


    Das Buch ist großartig.
    Ich bin sowieso ein großer Fan von Roald Dahl und "Matilda" gehört zu einem meiner liebsten Bücher von ihm ("Charlie and the Chocolate Factory" ist und bleibt aber mein Favorit!! :zwinker:).


    Die Geschichte ist so wahnsinnig interessant erzählt und Matilda - dieses kluge, schüchterne Mädchen - kann man einfach nur lieben.
    Das Buch hat Charme, Witz und Intelligenz, spart aber auch nicht mit Kritik an der Fernsehsucht vieler Menschen (bei diesen Stellen konnte ich nur immer zustimmend nicken!).


    Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen!



    Von mir gibt's auch 5ratten

    ...♥...BOOKS are my reason to live...♥...<br /><br />...others have excuses...I have my reasons why..

  • Ooh, ich liebe das Buch (ebenso wie den Film, den ich vorher kannte und als Kind zu meinen Lieblingsfilmen zählte). Das Buch habe ich dann mit 14/15 auf einer Jugendfreizeit gelesen, wo es irgendjemand dabei hatte. Einfach so schön! Eigentlich wäre es Zeit für einen re-read.


    Wie Midori zählt Matilda (neben Charlie und die Schokoladen-Fabrik) bei mir zu den Lieblingen von Roald Dahl.

  • Roald Dahl - Matilda

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    Inhaltsangabe: siehe Nelchen's Eingangspost, das hat sie wunderbar gemacht!


    Ich habe das Buch im Zuge des SLW gelesen. Die englische Version, denn ich liebe die Sprache von Dahl. Leider gibt es in diesem Buch keine Gedichte (wie in Charlie und die Schokoladenfabrik). Seine Reime sind genial.


    Ich liebe Roald Dahl, obwohl ich noch weit davon entfernt bin, alles von ihm gelesen zu haben. Es war also höchste Zeit, dieses wunderbare Buch zu lesen und ich habe mich köstlich amüsiert. Manchmal, wenn ich Dahl's Kinderbücher lese, bin ich mir nicht so sicher, ob er nicht ein bisschen seinen eigenen Groll auf Kinder in diesen furchterregenden Charakteren auslebt :breitgrins:. Da schimpft Fräulein Knüppelkuh die Kinder blumig und seitenweise aus, packt sie an Haaren, Ohren, Beinen und sonstigen Körperteilen, schleudert sie wie ein Hammerwerfer (was sie tatsächlich früher auch war) durch das Schulgelände.... seine Fantasie kennt keine Grenzen, wenn es darum geht Kindern fürchterliche Dinge geschehen zu lassen. Aber natürlich werden die bösen, wie es sich gehört, bestraft und die braven belohnt. Brav sind Kinder übrigens wenn sie bescheiden und höflich sind, den Fernseher tunlichst ignorieren und sich der wunderbaren Literatur zuwenden. Nein, nein, ganz so ist es nicht. Sie spielen ja auch jede Menge Streiche. Die Opfer, ignorante, bösartige Erwachsene, haben es aber auch nicht anders verdient. Ich empfinde Dahl als einen Moralisten und muss ihn oft mit Erich Kästner vergleichen, der nach meiner Ansicht auch den moralischen Zeigefinger sehr hoch hält. Beide tun dies sehr geschickt, und lassen ihre Wertevermittlung weit von einer Predigt entfernt vor Humor strotzen.


    Um zu Matilda zurück zu kommen, es ist ein wunderschönes Buch, das Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß macht. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob Dahl für ganz empfindliche (kleinere)Kinder nicht doch ein bisschen zu "brutal" ist. Ab 10 Jahren sollte es aber kein Problem sein, denke ich. Auf englisch ist das Buch übrigens leicht zu lesen. Nur bei den Schimpftiraden der Madame Knüppelkuh muss ich gestehen, habe ich vieles nicht verstanden. Die paar Wörter kann man nachsehen, wenn man ganz genau wissen will, wie die armen Bastarde nun genannt werden.


    Quentin Blake, der alle Bücher von Dahl, die ich kenne, illustriert hat, ist genial. Mich hat nur gestört, dass die Zeichnungen mir schon vor dem Text verraten haben, was passiert. (Aber das ist jetzt nur ein bisschen pingelig von mir.)


    Zum Schluss die Bewertung, natürlich
    5ratten

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Hallo!


    Für einige Kinder/Jugendliche sind Matildas Eltern wahrscheinlich ein Traum, denn sie erlauben ihren Kindern Fernsehen rund um die Uhr. Aber Matilda will nicht fernsehen, sie will lesen. Auch sonst unterscheidet sie sich von den Kindern in ihrer Umgebung. Nicht nur durch ihren Verstand sondern auch durch die Art wie sie ihn nutzt. Die vielfältigen Methoden, wie sie ihre Familie bestraft haben mir sehr gut gefallen. Mein persönliches Highlight war der Sekundenkleber im Hut :breitgrins:


    Überhaupt sind in Matilda Gut und Böse streng voneinander getrennt und werden belohnt bzw. bestraft. Doch auch die Bestrafungen geschehen mit einem gewissen Augenzwinkern. Natürlich geht am Ende alles gut aus- aber nur für die Guten :zwinker: Auch wenn Matilda ein Jugendbuch ist kann man es durchaus als Erwachsener lesen und Spaß daran haben.


    Eine Kleinigkeit hat mich gestört, das lag aber am Übersetzer: Fish and Chips mit Fisch und Kartoffelchips zu übersetzen geht gar nicht :entsetzt:


    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Inhalt:


    Matilda ist 4 Jahre alt, als sie das 1. Mal in der Stadtbibliothek auftaucht, weil sie sich nach Büchern sehnt. Aber sie kann nicht nur lesen, auch Rechnen bereitet ihr keinerlei Schwierigkeiten. Matildas Problem sind ihre Eltern, die weder Bücher mögen, noch sich für ihre Tochter interessieren. Als wäre das nicht schlimm genug, kommt sie mit 5 auch noch in eine Schule, die von der grauenhaftesten Direktorin geleitet wird, die es überhaupt gibt: Fräulein Knüppelkuh, die nicht nur kleine Kinder hasst, sondern sie auch gerne aus dem Fenster oder über den ganzen Schulhof wirft. Der einzige Lichtblick unter den Erwachsenen ist Fräulein Honig, Matildas Klassenlehrerin...


    Meine Meinung:


    Schräg! Das ist das erste was mir einfällt. Natürlich ist die ganze Geschichte völlig überzeichnet, sie als übertrieben zu bezeichnen trifft es nicht annähernd, aber gerade das macht den Reiz des Kinderbuches aus. Dahl ist unsinnig und dabei extrem witzig, er sprüht nur so vor Ideen, die allen Kindern Spaß machen sollten (und den meisten Erwachsenen ebenfalls). "Matilda" ist spannend, erschreckend und lustig. Die kleine Heldin lässt sich nicht unterkriegen und obwohl fast alle gegen sie sind, rettet sie am Ende sogar ihr geliebtes Fräulein Honig. Trotz aller Klugheit muss man sie liebhaben, denn altklug ist sie nie und auch wenn sie viel verständiger ist als andere Kinder ihres Alters, bleibt sie dennoch ein kleines Mädchen, das sich einfach nur ein normales Leben wünscht.
    Auf den ersten Blick scheint die Geschichte keinen Hintergrund zu haben, wenn man mal von der Kritik über ständiges Fernsehschauen absieht, trotz der vielen fiesen Dinge, die passieren, bleibt es locker und lustig. Eine Botschaft hinter dem Offensichtlichen gibt es aber doch, denn Matilda zieht sich trotz aller Hindernisse nicht zurück, sie nimmt den Kampf auf und wehrt sich auf ihre Weise und erreicht mit 5 Jahren das was sie eigentlich will.
    Ein tolles Buch! Aber von Roald Dahl habe ich auch nichts anderes erwartet und je schräger es wird, desto besser gefällt es mir :breitgrins:
    Ich freue mich schon auf die nächste Lektüre von ihm :klatschen:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Da es hier schon einige Kommentare zum Buch gibt, spar ich mir jetzt mal eine Inhaltsangabe.


    Den Film kenne ich nur in Ausschnitten und wie Holden war ich davon nicht so angetan. Deshalb hatte ich auch nie viel Lust das Buch zu lesen und so stand es bei mir ziemlich lange ungelesen im Regal. Für den TAMKA-Wettbewerb 2014 habe ich es jetzt mal aus seinem elenden SUB-Dasein befreit.


    Was soll ich sagen, das Buch ist klasse. Witzig und rasant erzählt, die Figuren mit Absicht übertrieben dargestellt, wollte ich "Matilda" gar nicht mehr aus der Hand legen. Am liebsten mochte ich das Kapitel "Theo Torfkopp und die Torte". :breitgrins: Auch wie sich am Ende alles zum Guten wendet fand ich geschickt gemacht.
    Die Illustrationen von Sir Quentin Blake sind wunderbar anschaulich. Die Sprache ist nicht so simpel wie bei anderen Kinderbüchern und so können auch Erwachsene Spaß beim Lesen haben. Ein Buch das Groß und Klein begeistert.


    5ratten



    Eine Kleinigkeit hat mich gestört, das lag aber am Übersetzer: Fish and Chips mit Fisch und Kartoffelchips zu übersetzen geht gar nicht :entsetzt:


    In meiner Ausgabe heißt es "Fisch und Fritten".

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

  • Wir haben den Film neulich angeschaut. Ich kannte den bislang noch nicht, wurde aber positiv überrascht. Leichte Unterhaltung und doch alles andere als platt.
    Ich dachte gleich, dass es einen Roman dazu gibt. Also eigentlich dachte ich es könnte eine Erzählung von Charles Dickens sein...


    Das Buch landet sicher mal auf meinem SUB..