Mark Twain - Die Abenteuer des Huckleberry Finn

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    Inhaltszusammenfassung von wikipedia.de:
    In dem Roman gehen ein unbeschulter, individualistischer „weißer“ Außenseiter und ein rechtloser „schwarzer“ Sklave zusammen erfolgreich ihren widrigen Weg den Mississippi stromab. Der Roman gilt der landläufigen Amerikanistik als eine der klassischen Verkörperungen des amerikanischen Traumes; dem Streben nach Glück, wie es in der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung proklamiert wurde. Er kann dadurch, dass Twain darin ganz selbstverständlich beide gemeinsam diesem „Glück“ (in Form eines zumindest menschenwürdigeren Lebens) „entgegen streben“ lässt, vor allem als eine eindeutige politische Stellungnahme gegen den Rassismus angesehen werden, der „Schwarze“ zu der beschriebenen Zeit und noch lange danach von diesem – nur theoretisch für „alle“ proklamierten – Recht ausschloss.


    Cyberangel und ich wollten jetzt eine kleine LR zu Huck Finn machen und da das werte Buch noch keinen eigenen Thread besitzt, hab ich mal einen eröffnet. :zwinker:

  • Huhu :winken:


    Wir hatten mal wieder einen Ausfall unserer Telefon- und Internetleitung in den letzten Tagen :grmpf:


    Wie weit bist du denn?
    Ich bin noch nicht sehr weit gekommen, weil sich das umgangssprachliche Englisch nicht ganz so flüssig lesen lässt und teilweise Abschnitte völlig frei von jeder Rechtschreibung sind, weshalb ich mich mehr auf den Text als auf den Inhalt konzentrieren muss.
    Du liest es auf deutsch, oder?


    Viele Grüße,
    Cyberangel

  • Ja, ich lese das auf deutsch und habe ehrlich gesagt, noch nicht wirklich angefangen, weil ich meine Hausarbeit noch bearbeiten musste, was irgendwie ein wenig mehr Zeit beansprucht hat, als ich gedacht hätte. Aber ich nehme das Buch morgen mit auf dem Weg zur Arbeit, also werde dann zwei bis drei Stunden Lesezeit haben. ;) Ich melde mich dann morgen mit einem ausführlichen Bericht. :)


    Das Englisch ist dann auch noch recht alt, was? Die deutsche Übersetzung ist auch noch mit vielen alten Wörtern bestückt. Aber mein Buch ist auch recht alt - von 1956!

  • Puh, dann muss ich ja kein allzu schlechtes Gewissen haben, dass ich noch nicht weit gekommen bin :smile:
    Ja, das Englisch ist alt und in der Schule hatte ich gelernt, dass z.B. doppelte Verneinungen im Englischen andeuten sollen, dass es sich um die Unterschicht handelt etc. Außerdem wird teilweise so geschrieben, wie es ausgesprochen wird und Buchstaben werden weggelassen, weshalb man sich zusammenreimen muss, was eigentlich gesagt werden soll. Ich nehme an, Mark Twain verwendet seine Sprache auch als Stilmittel.
    Ich freue mich schon auf deinen Bericht morgen :zwinker:

  • Irgendwie merkwürdig, dass es bisher keinen Thread zu diesem Buch gab.
    Ich wünsche euch viel Spaß damit, mir hat Huckleberry Finn noch besser gefallen als Tom Sawyer. :winken:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Kiba
    Ja, ich habe mich auch gewundert. Vielen Dank!



    Soo, ich habe jetzt die ersten paar Kapitel hinter mir und bin bis Kapitel 14 gekommen.


    Zur Sprache:
    Jetzt versteh ich genau was du meinst. Erstens spricht Huck Finn auch in der deutschen Übersetzung kein astreines Deutsch. Statt "einen" wird immer " 'nen" verwendet und Relativsätze haben meistens das Relativpronomen "wo". Zumal sagt er zu zivilisieren "zipfliziren" oder so ähnlich. ;) Bei Jim steigert sich das Ganze nochmal um einiges und bei seinen Sätzen stehen die Wörter im Satz wie sie wollen. Das ist schon in der Muttersprache schwierig, ich will gar nicht wissen, wie sich das im Englischen liest.


    Aber ansonsten muss ich mich Kiba anschließen, bisher gefällt es mir auch besser als Tom Sawyer. Huck ist wirklich niedlich. Lustig fand ich seine Gedanken zu Tom und der Räuberbande. In Tom Sawyer hatte ich manchmal das Gefühl, Huck versteht Toms Späße und Unwahrheiten nicht immer, aber das Gefühl hab ich hier gar nicht mehr. ;) Aber trotzdem ist Tom für ihn der Größte. Das ist wirklich süß!


    Und sein Aubruch aus dem Gefangenenlager seines Vater fand ich auch herrlich. Wirklich sehr kreativ und an alles hat er gedacht. Famos! :breitgrins: Nur die eine Frau konnte er mit seiner Sara-Mary-Nummer nicht überzeugen.


    Nun ja, ich bin gespannt, was noch auf Huck (und Jim) zu kommt und hoffe ja, auf ein Wiedersehen mit Tom. :)

  • Ich hab auch grad angefangen :klatschen:


    Bei Problemen mit Huck's Dialekt einfach mal laut lesen, es ist halt gesprochenes und nicht geschriebenes Englisch.

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Hej Cyberangel,
    wie weit bist du?


    Ich bin mittlerweile beim 21. Kapitel.
    Jim und Huck fahren weiterhin auf ihrem Floss in Richtung Kairo. Ich frag mich langsam, ob sie - wie ich zu anfang vermutet habe - das Kairo in Ägypten meinen oder ob es eine Stadt in den USA gibt, die so heißt. Wahrscheinlich meinen sie schon das ägyptische Kairo, aber wissen in ihrem Unwissen nicht, dass ein solches Vorhaben wenig Aussicht auf Erfolg hat. ;)
    Huck ist ein feiner Kerl - ich stell es immer wieder fest. Er ist wirklich ein treuer Freund für unseren Jim. Aber andersrum genauso. Jim ist halt ziemlich einfach gestrickt, aber trotzdem liebenswert. :)
    Und mittlerweile haben sie ja auch noch Begleitung von zwei weiteren "fürstlichen" Flüchtlingen. Was für ne Gesellschaft! :breitgrins:


  • Jim und Huck fahren weiterhin auf ihrem Floss in Richtung Kairo. Ich frag mich langsam, ob sie - wie ich zu anfang vermutet habe - das Kairo in Ägypten meinen oder ob es eine Stadt in den USA gibt, die so heißt. Wahrscheinlich meinen sie schon das ägyptische Kairo, aber wissen in ihrem Unwissen nicht, dass ein solches Vorhaben wenig Aussicht auf Erfolg hat. ;)


    Es gibt sogar mehrere Orte in den USA, die Cairo heißen, allerdings liegt von denen wohl keines am Mississippi. Das muß aber nichts heißen, denn es kann einen solchen Ort dort ohne weiteres mal gegeben haben ...

  • Ah, ihr zwei Lieben! Vielen Dank für eure Antworten und Thomas, vielen Dank für die Links! :knuddel: Jaaa, deswegen liebe ich "öffentliches" Lesen, Ungeklärtheiten und Fragen werden beantwortet. :)


    Und ich habe es nur angelesen, damit mir kein Inhalt vorweg genommen wird. ;)

  • Mark Twain - The Adventures of Huckleberry Finn


    Zum Buch: Das Buch schließt relativ nahtlos an die Ereignisse aus "The Adventures of Tom Sawyer" an, wird aber aus der Perspektive von Huckleberry Finn erzählt. Zu Beginn des Buchs lebt Huck bei der Witwe Douglas, die ihn unter ihre Fittiche genommen hat. Dort muss er, der das Straßenleben gewöhnt ist, sich an Manieren gewöhnen und zum ersten Mal in seinem Leben zur Schule gehen. Als sein Vater auftaucht, ist diese ruhige Phase in Hucks Leben schnell wieder vorbei, denn dieser will nicht, dass sein Sohn etwas Besseres wird als er selbst. Letztendlich kidnappt er seinen eigenen Sohn und lebt mit ihm in einer Holzhütte, in der Huck eingesperrt wird, wenn er allein wird. Schließlich gelingt ihm die Flucht, wobei er seinen eigenen Tod vertäuscht, damit sein Vater ihm nicht wieder folgt.
    Auf der Flucht trifft er auf Jim, einen Sklaven der Witwe Douglas, der entlaufen ist, damit er nicht verkauft wird. Die Beiden tun sich zusammen und fliehen auf einem Floß den Mississippi herunter, wobei sie allerlei Abenteuer erleben... Damit sei aber dann auch genug verraten!


    Meine Meinung: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin auch mit dem Englisch sehr gut klargekommen. Da wirklich sehr viel Dialekt - vor allem unterschiedliche Dialekte - vorkommen, sollte man sich aber vorher wirklich überlegen, ob man das Original lesen möchte. Es geht aber in der Übersetzung sicherlich einiges verloren, grad was die unterschiedlichen Sprechweisen und Redewendungen ausmacht, die sehr gut zu den einzelnen Charakteren passen und diese dadurch sehr lebendig wirken lassen.
    Insgesamt ist das Buch wesentlich ernster und düsterer als "The Adventures of Tom Sawyer", da es auch um ganz andere Themen geht. Zum einen ist da Huck, der sich nicht recht an ein normales, bürgerliches Leben gewöhnen kann, sich aber auch nicht seinem Vater beugen möchte. Er zieht es vor, seinen Tod vorzutäuschen, um sein eigenes, freies Leben führen zu können. Bei Gewissensentscheidungen sieht aber immer seine Rechtschaffenheit über seinen Freiheitsdrang, vor allem bei den Episoden am Ende des Buchs. Zum anderen ist da Jim, der als entlaufener Sklave ebenfalls seine Freiheit sucht. Beide sind sehr detailliert dargestellt und man fiebert und leidet mit ihnen mit. Das Jim konsequent als "Nigger" bezeichnet wird, hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern lediglich mit dem damaligen Sprachgebrauch. Huck behandelt Jim entgegen der damaligen Meinung vollkommen gleichberechtigt. Auch die Randfiguren, vor allem der "Duke" und der "Dauphin" sind gut getroffen in ihrer Habsucht. Die Ränke, welche die beiden schmieden, um ihre lieben Mitmenschen auszunehmen, sind wirklich köstlich.
    Sehr amüsant wird es ganz am Ende des Buchs, als auch Tom Sawyer wieder auftaucht und zusammen mit Huck den zu diesem Zeitpunkt eingesperrten Jim befreien will. Der ganze Aktion ist so wunderbar abstrus und lehrbuchgerecht, dass ich ein permanentes Grinsen im Gesicht hatte.


    Insgesamt eine schöne Mischung aus komischen Geschichten und ernsten Themen. Sprachlich ist Mark Twain sowie wunderbar. Wirklich für Kinder ist aber nicht, auch wenn es als Kinderbuch verkauft wird, da ist der "Tom Saywer" sicher besser geeignet.


    5ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • So, nach einiger Zeit komme ich nun auch zu meiner Abschlussrezi:


    Das Buch hat mir wirklich viel Spaß gemacht.
    Ich mochte die Sprache von Twain hier sehr, da er sie dem Charakter wirklich angeglichen hat. Die Geschichte ist aus der Sicht von Huck Finn geschrieben, der ja - bekanntermaßen - nicht so gebildet ist und in diesem Sinne wird die Geschichte auch erzählt. Relativpronomen gibt es keine, sie werden alle durch "wo" ersetzt. Als Germanistikstudent stellen sich mir natürlich die Nackenhaare auf, aber als Literaturwissenschaftler ist es natürlich auch wieder ein sehr interessanter Stil. ;) - Und mir hats gefallen.
    Die Phantasie kam natürlich auch nicht zu kurz, Huck erlebt so einige Abenteuer mit Jim und glänzt dabei mit einem scharfen Verstand, dem ich ihn gar nicht so zu getraut hätte. Einfältig ist der Junge ganz und gar nicht.
    Am Ende taucht dann auch nochmal Tom Sawyer auf, den ich schon ein wenig vermisst habe, aber so wurde ich da dann auch nochmal versöhnt.
    Ja, wie "Tom Sawyer" auch schon, ist es wirklich ein schönes (altes) Kinderbuch, mit dem ich wirklich Spaß hatte. :winken:


    5ratten

  • Hallo ihr lieben,


    ich bin auf der Suche nach einer schönen und klassischen Ausgabe in guter Übersetzung von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Hat jemand vielleicht einen Tipp für mich?


    Vielen Dank.


    Muertia


    P.S. Falls diese Frage lieber in einen extra Thread sollte, sorry an das Moderatorenteam.

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Aber du meinst schon eine deutsche Übersetzung?
    Bin da leider etwas überfragt. Ich hab ein sehr altes Buch davon, dass noch um die 40er oder 50er rausgekommen ist und von daher kenn ich auch gar keine andere Übersetzung. Die alte ist mittlerweile wohl nicht mehr so ganz politisch korrekt. Aber ich finde das überhaupt nicht schlimm.

  • Ja, ich meine die deutsche Übersetzung. Ich möchte aber nicht eine vollkommen zusammengekürzte Fassung oder eine, die aussieht, als wäre sie aus Resten hergestellt worden, um möglichst günstig verscherbelt werden zu können. Insofern bin ich durchaus neidisch auf deine "alte" Ausgabe.


    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Vielen Dank MacOss, ich werde mir das Ganze gleich mal ansehen.


    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Hallo Ihr,


    wahrscheinlich ist es etwas unangebracht, aber in den Siebzigern gab es Tom Sawyer und Huckleberry Finn als Adventsvierteiler - den fand ich so klasse und habe geheult, als der vierte Teil zu Ende war - damals gab es noch kein Video oder DVD oder was auch immer.............................


    Seitdem liebe ich Huckleberry Finn und Tom Sawyer, habe aber noch keine Buchausgabe bisher gefunden, leider.


    Liebe Grüße


    gretchen