Der Nebelkönig von Susanne Gerdom
Dieser Roman stand schon länger auf meiner Wunschliste und ich hatte ihn schon im Amazon-Warenkorb für die nächste Bestellung liegen als ich eine Nachricht von der Packstation bekam.
Dort lag ein Rezensionsexemplar des Verlags für mich!
Wem auch immer das verdanke, erhält hiermit meinen tiefsten Dank!
Ich habe mich wahnsinnig gefreut und flott angefangen zu lesen.
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Klappentext
In Sallies Welt geht alles seinen scheinbar gewohnten Gang: Sie ist Küchenmädchen in einem Herrenhaus, so groß, verwinkelt und weitläufig, dass Sallie nur einen winzigen Bruchteil davon kennt.
Am liebsten hält sie sich ohnedies in der Bibliothek auf, um zu lesen. Denn die Geschichte vom ewigen Kampf des Nebelkönigs gegen die Katzenkönigin lässt sie nicht mehr los.
Doch schon bald wird Sallie herausfinden, dass diese Geschichte viel mehr mit ihr zu tun hat, als sie sich auch nur vorstellen kann.
Sie beginnt Türen zu öffnen und Fragen zu stellen derweil kriecht der Nebel unaufhörlich ins Haus.
Rezension
Der erste Jugendroman von Susanne Gerdom konnte mich wieder begeistern!
Wie üblich ist Susanne Gerdoms Stil flüssig, mitreißend und bewegt sich außerhalb der üblichen Fantasy-Bahnen.
Besonders die Stimmung im Haus wird gekonnt eingefangen.
Die düstere Atmosphäre hält einen stets in seinem Bann und treibt den Leser mit Sally durch die endlosen Gänge des verwunschenen Gebäudes.
Als Leser begleiten wir die dreizehnjährige („fast vierzehnjährige“ ) Sally durch ihre Welt.
Die besteht aus einem einzigen Haus, das sich jedoch nicht an die Regeln der Logik zu halten scheint. Sally hat dieses Haus noch nie verlassen.
Städte, Wälder und Meere kann sie sich nicht einmal vorstellen.
Sally ist Küchenmädchen, verdrückt sich in ihrer Freizeit aber besonders gerne in die Bibliothek. Das hat sie mir natürlich gleich sympathisch gemacht.
Dort gibt ihr der Bibliothekar Uhl Bücher über den sogenannten Nebelkönig zu lesen.
Bald wird uns, wie Sally, klar, dass dies nicht nur Geschichten sind.
Doch erzählen Uhls Bücher anscheinend nicht die ganze Wahrheit, denn schon bald geschehen merkwürdige Dinge. Sally weiß nicht mehr, wem sie glauben kann und wem sie vertrauen soll…
Zwar behält man als Leser einen besseren Überblick über das Geschehen, doch ist man im Grunde ähnlich verwirrt wie die Protagonistin.
Nichts scheint recht zusammen zu passen.
Mir war zwar schon bald klar, wer sich hinter Wolf, Rabe und Katze wirklich verbirgt, dennoch blieb bis zum Schluss vieles ungeklärt.
So kann man nach Herzenslust miträtseln.
Zum Ende hin wurde es mir doch der Verwirrung etwas zu viel. Träume und veränderte Realitäten narren Sally und den Leser.
Wie die alle zustande kamen, ist mir auch jetzt noch ein Mysterium.
Hier hätte eine etwas klarere Erzählstruktur geholfen!
Die Auflösung zum Schluss konnte mich jedoch wieder überzeugen.
Die größten Rätsel werden gelöst, auch wenn ich mir bei vielen Details mehr Aufklärung gewünscht hätte.
Ein etwas ausführlicheres Ende hätte sicher gut getan, so kam für mich Finale etwas zu schnell und zu kurz.
Ehe man es sich versah, war man schon auf der letzten Seite angelangt.
Etwas weniger Durcheinander vorher, etwas mehr Vollständigkeit nachher, hätten den Roman noch einen Tick besser machen können.
Besonders schön fand ich, dass die Autorin nicht in die typische Schwarz/Weiß-Malerei verfällt, wie man sie sonst so häufig bei Jugendromanen findet.
Hier traut Susanne Gerdom ihren Lesern eindeutig mehr zu als ihre Kollegen.
Fazit: Ein spannender, fantastischer Jugendroman für alle, die es düster und geheimnisvoll mögen!