Justin Cronin - Der Übergang

Es gibt 84 Antworten in diesem Thema, welches 20.962 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • "Bevor sie das Mädchen von Nirgendwo wurde – das Mädchen, das plötzlich auftauchte, die Erste und Letzte und Einzige, die tausend Jahre lebte – war sie nur ein kleines Mädchen aus Iowa und hieß Amy. Amy Harper Bellafonte."


    Mit diesem Auftakt hat mich Cronin sofort gefangen genommen und über einen Großteil der über 1000 Seiten auch meine Aufmerksamkeit fesseln können.


    Alles beginnt in naher Zukunft in einer Welt, die vom Terror gebeutelt ist und in der sich die USA in einen fast vollkommenen Überwachungsstaat verwandelt haben. Durch Zufall entdeckt ein Wissenschaftler im südamerikanischen Dschungel ein Virus, dass ein unglaubliches Heilpotential hat. Um es erforschen zu können, geht er ein verhängnisvolles Bündnis mit dem Militär ein, das seine Erkenntnisse für ihre eigenen Zwecke nutzen will. An Todeskandidaten aus den staatlichen Gefängnissen erproben sie das Virus in der Anfangsphase, bis der Forschungsleiter die erst 6jährige Amy als Probandin verlangt. Nach einer nervenaufreibenden Entführung mit anschließender Verfolgungsjagd trifft das Mädchen Tage später endlich in der geheimen Militärbasis ein, doch damit fangen die Probleme erst so richtig an. Denn ob das Virus bei Amy wie gewünscht wirkt, kann keiner mehr feststellen, da die ersten 12 Versuchspersonen, die sich in telepathisch begabte, blutdürstige Raubtiere verwandelt haben, ausbrechen und ihnen das hochgradig ansteckende Virus auf den blutigen Krallen folgt.


    Ein knappes Jahrhundert später ist von den einst so hoch entwickelten Vereinigten Staaten kaum noch etwas übrig. Einige Überlebende konnten sich in eine, noch kurz vor Untergang der USA etablierte Kolonie in Kalifornien retten, wo einzig starke Scheinwerfer die Menschen während der Nächte vor den Virals schützen. Obwohl die Technik wundersamer Weise bisher durchgehalten hat, steht sie kurz vor dem Ausfall – und was dann? Als plötzlich ein kleines Mädchen aus dem Nichts kommt und vor den Toren der Kolonie auftaucht, ist die Verwunderung groß. Wie kann sie allein dort draußen überlebt haben? Oder gibt es vielleicht doch noch andere Menschen? Kommt endlich die Army zurück und rettet sie alle? Besteht Grund zur Hoffnung?


    Das Bindeglied zwischen den beiden Zeitabschnitten des Buches ist das Mädchen Amy, die damit zur Hauptperson des Buches avanciert. Doch leider habe ich dies beim Lesen nicht so empfunden. Man erfährt kaum etwas über ihre Gedanken und Gefühle, weiß nicht, was in ihr vorgeht, ob und was sie von den Vorgängen in ihrer Umwelt mitbekommt und wie sie selbst darauf reagieren wird. Statt eines Menschen habe ich sie eher wie einen Gegenstand mit begrenztem Aktionsvermögen empfunden.


    Im Gegensatz dazu standen mir ihre Wegbegleiter viel plastischer vor Augen. Im ersten Teil handelt es sich insbesondere um den FBI-Agent Wolgast, der sich von Amys Entführer zu ihrem Beschützer wandelt, und die Nonne Lacey, die beide durch die Sorge um Amys Wohlergehen verbunden sind, obwohl sie sonst ziemlich unterschiedliche Persönlichkeiten aufweisen. In der zweiten Hälfte ist das Personal wesentlich zahlreicher, da man zuerst einen ziemlich ausführlichen Einblick in das Leben in der Kolonie erhält und viele der dort lebenden Menschen kennen lernt. Nach dem Zeitsprung fiel es mir erst schwer, mich in der völlig veränderten Lage einzufinden und die ganzen Personen auseinander zu halten, doch im Laufe der Seiten hat sich dies gebessert und gemeinsam mit den Identifikationsfiguren fand ich in die Situation hinein. Ein Personenverzeichnis wäre aber trotzdem eine wünschenswerte Hilfestellung gewesen, genau wie eine Karte. Zwar wusste ich immer ungefähr, wo in den USA wir uns gerade aufhalten, aber die vielen im Text vorkommenden Straßen- und Städtenamen boten sich geradezu für eine grafische Umsetzung an.


    Generell hatte ich während des Lesens öfters das Gefühl, das Drehbuch für einen Film vor mir zu haben. Nachdem ich übrigens am Abend nach Beendigung der Lektüre den Film „I am Legend“ gesehen hatte, war mir auch klar, woher der Autor seine Inspiration für die Virals und einige andere Elemente genommen haben dürfte.


    Die bildhaften Beschreibungen und die flüssige Sprache haben mich auf jeden Fall das Buch beinah inhalieren lassen, da ich schnell wieder in den Sog der Geschichte geriet. Dadurch sind mir erst im Nachhinein einige Fehler und Ungereimtheiten aufgefallen, die ich beim Lesen selbst nicht wahrgenommen habe. Einerseits spricht das für einen handwerklich guten Schriftsteller, aber es gibt Abzüge in der B-Note.


    Obwohl es sich bei „Der Übergang“ um den Auftaktband zu einer Trilogie handelt, ist das Ende kein haarsträubender Cliffhanger. Ohne das Vorwissen, dass es sich um einen Mehrteiler handelt, hätte ich den Abschluss des Romans vermutlich auch so hingenommen, denn die Grundzüge für die Lösung des Viral-Problems sind dem Leser nun bekannt und es lässt sich an einer Hand abzählen, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Dennoch hat mich die Story ausreichend neugierig gemacht, dass ich genau wissen möchte, wie es der Gruppe um Amy ergehen wird. Zudem ist noch unklar, warum Amy als die Erste und Letzte und Einzige bezeichnet wird, die tausend Jahre lebte – schließlich ist sie gerade mal etwas über einhundert Jahre alt.


    4ratten

  • Myriel: Würdest du bitte den ersten Satz (Zitat) verspoilern, ich bin gerade voll reingelaufen. Danke! :winken:


    LG
    Stormy


  • Myriel: Würdest du bitte den ersten Satz (Zitat) verspoilern, ich bin gerade voll reingelaufen. Danke! :winken:


    Das ist quasi der Klappentext und kein wirkliches Geheimnis :winken:

  • Das ist quasi der Klappentext und kein wirkliches Geheimnis :winken:


    :ohnmacht:
    Das ist ja furchtbar! Das nimmt einem doch den ganzen Effekt. Auch wenn es im Buch zu Beginn des Buches steht, ist das doch viel cooler, wenn man das erst feststellt, wenn man das Buch aufschlägt. :zwinker: Ich habe eben diese erste englische Ausgabe, da steht davon gar nichts im Klappentext, der ist dort sehr mystifiziert. :breitgrins: Ok, jetzt da ich es ja schon gesehen habe... Aber die Rezi ist super, das schubst ihn wieder hoch auf der Prioritätenliste. :breitgrins:

  • Das ist quasi der Klappentext und kein wirkliches Geheimnis :winken:


    Nicht nur quasi, es ist wörtlich der Klappentext. Und da es außerdem auch gleich der allererste Absatz im Buch ist, habe ich da überhaupt keine Spoilergefahr gesehen.



    Das ist ja furchtbar! Das nimmt einem doch den ganzen Effekt. Auch wenn es im Buch zu Beginn des Buches steht, ist das doch viel cooler, wenn man das erst feststellt, wenn man das Buch aufschlägt. :zwinker:


    Sorry, da kann ich leider gar nicht folgen. Wo ist denn der Unterschied, ob man es vor dem Lesen weiß oder erst auf Seite 1 von 1000 erfährt? Die restlichen 999 Seiten kennt man doch trotzdem noch nicht. :schulterzuck:


  • Ich habe eben diese erste englische Ausgabe, da steht davon gar nichts im Klappentext, der ist dort sehr mystifiziert.


    Ach wie mies. Immer diese Unterschiede. :sauer:
    Aber mal unter uns, man merkt schnell, dass mit Amy etwas nicht stimmt, selbst wenn man den Klappentext ignoriert.
    Mich hat dieser Satz damals unheimlich neugierig auf das Buch gemacht. (Und die Tatsache, dass ich auch endlich mal was von der Bestsellerliste lese :breitgrins: )


    Zitat von Myriel

    Generell hatte ich während des Lesens öfters das Gefühl, das Drehbuch für einen Film vor mir zu haben. Nachdem ich übrigens am Abend nach Beendigung der Lektüre den Film „I am Legend“ gesehen hatte, war mir auch klar, woher der Autor seine Inspiration für die Virals und einige andere Elemente genommen haben dürfte.


    Ja, ein richtiger Hollywoodstreifen :bang:
    Ich habe "Ich, der letzte Mensch" vor Jahren gelesen, ein geniales Buch. "Der Übergang" hat den Vorteil, dass man diese Endzeitstimmung viel länger genießen kann. Matheson hat sich leider viel zu kurz gefasst.
    Ich bin also weiteren 2000 Cronin-Seiten nicht abgeneigt :klatschen:


    Super Rezi, Myriel :winken:

  • Sorry, da kann ich leider gar nicht folgen. Wo ist denn der Unterschied, ob man es vor dem Lesen weiß oder erst auf Seite 1 von 1000 erfährt? Die restlichen 999 Seiten kennt man doch trotzdem noch nicht. :schulterzuck:


    Der Unterschied ist, dass es einfach spannender ist. Mein Klappentext ist recht fadenscheinig, deshalb habe ich das Buch gekauft. Und wenn ich jetzt schon weiss, dass das gute Mädchen tausend Jahre lebt, weiss ich auch ungefähr, was der im Klappentext erwähnte Wissenschaftler gefunden haben könnte, von dem er sich wünscht, er hätte es nie herausbekommen. Jetzt denke ich: "Na gut, dann schauen wir mal."


    Wenn ich das aber alles nicht einmal vermuten kann, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich das Buch aufschlage, macht es in dem Moment dann: "Woah! Was für ein Anfang!" Und ich finde das gleich viel mitreissender.


    Aber das ist wohl Geschmacks- bzw. Empfindungssache. Vielleicht bin ich auch die einzige, die das so wahrnimmt. :zwinker:

  • Wenn ich das aber alles nicht einmal vermuten kann, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich das Buch aufschlage, macht es in dem Moment dann: "Woah! Was für ein Anfang!" Und ich finde das gleich viel mitreissender.



    Ich habe das Buch also gestern begonnen und zwar nur das erste Kapitel geschafft, aber es hat mich total mitgerissen. Die Atmosphäre ist soweit herrlich drückend. Die-Ruhe-vor-dem-Sturm-Stimmung nenne ich so etwas. Eigentlich könnte man auch ante-apokalyptisch sagen, das trifft es wahrscheinlich sogar noch besser. Ich bin hin und weg und hoffe mal, dass der Rest des Buches hält, was die ersten paar Seiten versprechen. :zwinker: Die Rezis sind ja recht verschieden, habe den Thread ein bisschen verfolgt und bin deshalb umso gespannter.

  • [size=7pt]Huff, schon wieder ich.[/size]


    Nun, ich habe also jetzt 200 Seiten und bin immer noch total begeistert. Das einzige, was mir ein bisschen Mühe macht, ist Amy. Sie ist irgendwie zu jung. Ich empfinde es als total schwierig, sich dieses tiefe Wissen, das sie in sich trägt und von dem sie sich selbst offenbar nur etwas ahnt, und sie gleichzeitig als kleines Mädchen vorzustellen. Ich kann mir irgendwie kein dauerhaftes Bild machen, mal ist sie das Kind und dann plötzlich wieder dieses mystische Wesen. Der Autor wird wohl genaue Vorstellungen davon gehabt haben, wann sie wie rüberkommen soll, aber mir erschliesst sich das nicht ganz. Stelle ich sie mir nun als mystisches Wesen oder als Kind vor? Das ändert sich alle paar Seiten, total verwirrend. Naja, mal sehen, ob sich das noch bessert.

  • Ich habe inzwischen die Einleitung fertiggelesen. Es hat drei Tage gedauert, aber schließlich hat sie auch 183 Seiten :zwinker:. Endlich kommt etwas Fahrt in die Handlung, die bisher zwar sehr ausführlich beschrieben wurde, aber letztlich wenig aussagt. Jeder Handlungsstrang und Charakter wird ausführlich bedacht, aber wenn nicht Amy, Anthony Carter und Agent Wolgast wären, hätte ich das Buch schon wieder in die Bücherei zurückgebracht. Bei einem Umfang von mehr als 1000 Seiten werde ich die Befürchtung nicht los, dass sich die Längen noch weiter hinziehen, ohne dass dabei viel herumkommt. Bisher ist mein Eindruck, dass man locker ein Drittel kürzen könnte. Wenn das so weitergeht... smilie_sleep_009.gif


  • Ich habe inzwischen die Einleitung fertiggelesen. Es hat drei Tage gedauert, aber schließlich hat sie auch 183 Seiten :zwinker:. Endlich kommt etwas Fahrt in die Handlung, die bisher zwar sehr ausführlich beschrieben wurde, aber letztlich wenig aussagt. Jeder Handlungsstrang und Charakter wird ausführlich bedacht, aber wenn nicht Amy, Anthony Carter und Agent Wolgast wären, hätte ich das Buch schon wieder in die Bücherei zurückgebracht. Bei einem Umfang von mehr als 1000 Seiten werde ich die Befürchtung nicht los, dass sich die Längen noch weiter hinziehen, ohne dass dabei viel herumkommt. Bisher ist mein Eindruck, dass man locker ein Drittel kürzen könnte. Wenn das so weitergeht... smilie_sleep_009.gif


    Wie spannend, ich empfinde es gar nicht so. Ich finde es sogar richtig gut, dass jeder Charakter so ausführlich beschrieben wird und auch Hintergrundstorys aufgezeichnet werden, die sozusagen losgelöst von der eigentlichen Haupthandlung sind. Damit verdeutlicht er das Leben, wie es zu diesem Zeitpunkt ist und es die einzelnen Personen wahrnehmen. Später sieht man, dass dies seinen ganz bestimmten Grund hat. Er schafft quasi einen Querbezug zu einer späteren Situation bzw. man denkt bei der späteren Situation gerne mal an die beschriebenen Lebensarten in der Einleitung.


    Hast du diese kleine TB-Ausgabe? Meine hat eben "nur" 700irgendetwas Seiten, ist dafür aber grossformatig. Man liest 5 Seiten und hat das Gefühl, es seien zwanzig, auch wegen der Fülle an Details und emotionalen Nervzehrer. Ich finde das grossartig.


    Eine Frage, ich habe es hier vorher schon angetönt: Was hältst du von Amy?


  • Wie spannend, ich empfinde es gar nicht so. Ich finde es sogar richtig gut, dass jeder Charakter so ausführlich beschrieben wird und auch Hintergrundstorys aufgezeichnet werden, die sozusagen losgelöst von der eigentlichen Haupthandlung sind.


    Gegen Ausführlichkeit ist generell nichts einzuwenden, das mag ich sogar ganz gern. Aber es wird ja fast alles so ausführlich beschrieben. Das zweite Kapitel mit den E-Mails ist so ein Fall oder auch Greys Hund Brownbear. Auch manche Gedankengänge werden breit ausgewalzt oder immer wieder aufgegriffen, was auf die Dauer nervig ist.



    Hast du diese kleine TB-Ausgabe? Meine hat eben "nur" 700irgendetwas Seiten, ist dafür aber grossformatig.


    Nein, ich lese das HC mit etwas über 1000 Seiten. Ist das TB gekürzt, wenn es nur 700 Seiten hat? So viel kann man doch selbst mit einer kleineren Schrift kaum an Platz einsparen.



    Eine Frage, ich habe es hier vorher schon angetönt: Was hältst du von Amy?


    Ich habe weiter vorne noch nichts gelesen, weiß also nicht, was du angetönt hast. Amy gefällt mir gut, ich kann mich relativ gut in sie hineinversetzen, weil ich eine Tochter in ähnlichem Alter habe. Amy erscheint mir sehr reif für ihr Alter, was aber bei ihren Erfahrungen nicht erstaunlich ist. Ihre Fähigkeit, auf einer anderen Ebene zu kommunizieren wie mit den Tieren im Zoo, erscheint mir zwar etwas abgehoben, aber es ist ja ein SF-Buch, da gehört das eben dazu.

  • Gegen Ausführlichkeit ist generell nichts einzuwenden, das mag ich sogar ganz gern. Aber es wird ja fast alles so ausführlich beschrieben. Das zweite Kapitel mit den E-Mails ist so ein Fall oder auch Greys Hund Brownbear. Auch manche Gedankengänge werden breit ausgewalzt oder immer wieder aufgegriffen, was auf die Dauer nervig ist.


    Ok. Dann wäre ich dann später sehr gespannt, auf die abschliessende Meinung. :zwinker: Aldawen hat nämlich mal in einer Monatsrunde auch dauernd von Längen gesprochen und ich frage mich immer, wann diese denn nun kommen sollen. :zwinker: Denn die von dir beschriebenen Szenen finde ich wie gesagt, schon passend so. :zwinker:


    Nein, ich lese das HC mit etwas über 1000 Seiten. Ist das TB gekürzt, wenn es nur 700 Seiten hat? So viel kann man doch selbst mit einer kleineren Schrift kaum an Platz einsparen.


    Nein, es ist kein TB im klassischen Sinne, es ist einfach ein riesiges Format, grösser als A5 mit so einem festen Papier/Karton-Umschlag. Die Schrift ist für die Seitengrösse recht klein und die Seitenränder schmal, das war die erste Ausgabe, die hier zu bekommen war. Und vor kurzem habe ich eben die "normale" TB-Ausgabe gesehen in der Buchhandlung und die hat 1'000 Seiten, ist aber auch viel kleiner als meine, daher nicht erstaunlich.


    Ich habe weiter vorne noch nichts gelesen, weiß also nicht, was du angetönt hast. Amy gefällt mir gut, ich kann mich relativ gut in sie hineinversetzen, weil ich eine Tochter in ähnlichem Alter habe. Amy erscheint mir sehr reif für ihr Alter, was aber bei ihren Erfahrungen nicht erstaunlich ist. Ihre Fähigkeit, auf einer anderen Ebene zu kommunizieren wie mit den Tieren im Zoo, erscheint mir zwar etwas abgehoben, aber es ist ja ein SF-Buch, da gehört das eben dazu.


    Ich finde es etwas verzerrt, trotz ihren Erfahrungen. Ich habe den Eindruck, sie ist zu jung für das, als was sie dargestellt wird. Zum Beispiel wird dieser wissende Blick erwähnt, den kann ich mir bei einer sechsjährigen so schwer vorstellen. Fände es angenehmer, wenn sie z.B. zehn Jahre alt wäre oder so. Andererseits hätte man dann das kleine, hilsbedürftige Mädchen weniger. Aber sonst mag ich sie sehr.

  • Naja, also diese ganze Autofahrt mit der entführten Amy, das war schon extrem in die Länge gezogen mit ziemlich vielen Wiederholungen. Und das wurde später wirklich nicht besser. Wenn Doris in diesem ersten Teil schon das Gefühl von Langeweile hatte, dann nehme ich an, daß es mit der Kolonie bestenfalls noch mal ein Zwischenhoch geben wird, bevor sie endgültig drüber einschläft :breitgrins:

  • Das Zwischenhoch hatte ich bereits, als der Schauplatz in das Camp im Wald wechselt. Leider war dieser Abschnitt nur sehr kurz. Inzwischen befinde ich mich in der Kolonie und harre der Dinge, die kommen werden. Besonders spannend finde ich es aber nicht und es stört mich auch, dass ständig solche Zeitsprünge stattfinden und immer wieder neue Schicksale beschreiben. Es könnte zwar am Ende alles an einer Stelle zusammenlaufen, aber die Art, wie das Thema umgesetzt wird, sagt mir nicht wirklich zu.


    Was ist eigentlich mit Amy? Der erste Teil des Buches kann doch unmöglich schon ihr ganzer Auftritt gewesen sein? Selbst wenn mittlerweile fast 100 Jahre n. V. (nach Virus?) vergangen sind, dürfte sie nochmal auftauchen, denn schon am Anfang wurde angedeutet, dass sie nicht wächst.


    18. Kapitel Wenn sich im Jahr 1003 n. V. ein "Zentrum zur Erforschung menschlicher Kulturen und Konflikte" mit dieser Krise beschäftigt, kann man davon ausgehen, dass die Jumper die Menschheit nicht besiegt haben. Fraglich nur, ob man sich damit beschäftigt, weil man noch immer kein Gegenmittel gefunden hat oder weil man endlich nicht mehr mit dem reinen Überlebenskampf beschäftigt ist. Kurios finde ich die Bündelung von menschlichen Kulturen und Konflikten innerhalb eines Forschungsprogrammes. Das lässt viele Rückschlüsse zu :zwinker:.


    @ Stormcrow
    Wie weit bist du derzeit?

  • Was die Zeitsprünge angeht, so hast Du den letzten damit hinter Dir. Und natürlich taucht Amy noch mal auf, sonst wäre die Einleitung wirklich sehr daneben gewesen.



    18. Kapitel Wenn sich im Jahr 1003 n. V. ein "Zentrum zur Erforschung menschlicher Kulturen und Konflikte" mit dieser Krise beschäftigt, kann man davon ausgehen, dass die Jumper die Menschheit nicht besiegt haben. Fraglich nur, ob man sich damit beschäftigt, weil man noch immer kein Gegenmittel gefunden hat oder weil man endlich nicht mehr mit dem reinen Überlebenskampf beschäftigt ist. Kurios finde ich die Bündelung von menschlichen Kulturen und Konflikten innerhalb eines Forschungsprogrammes. Das lässt viele Rückschlüsse zu :zwinker:.


    Wenn Du bis zum Ende durchhalten solltest, dann wirst Du eine etwas genauere Vorstellung davon haben. Obwohl ich mich zu erinnern meine, daß es auch dazwischen schon mal „Konferenzeinschübe“ gab, die das etwas erhellen.

  • Zur Einleitung: Ich fand sie durch und durch super. Diese Wiederholungen bei der Autofahrt verdeutlichen für mein Empfinden nur die eintönige Landschaft, in der sie sich befinden. :zwinker:



    Das Zwischenhoch hatte ich bereits, als der Schauplatz in das Camp im Wald wechselt. Leider war dieser Abschnitt nur sehr kurz. Inzwischen befinde ich mich in der Kolonie und harre der Dinge, die kommen werden. Besonders spannend finde ich es aber nicht und es stört mich auch, dass ständig solche Zeitsprünge stattfinden und immer wieder neue Schicksale beschreiben. Es könnte zwar am Ende alles an einer Stelle zusammenlaufen, aber die Art, wie das Thema umgesetzt wird, sagt mir nicht wirklich zu.


    Ja, die Sequenz ist der Oberhammer. Nur bin ich etwas

    Ich mag ihn nämlich sehr. :zwinker:



    Was ist eigentlich mit Amy? Der erste Teil des Buches kann doch unmöglich schon ihr ganzer Auftritt gewesen sein? Selbst wenn mittlerweile fast 100 Jahre n. V. (nach Virus?) vergangen sind, dürfte sie nochmal auftauchen, denn schon am Anfang wurde angedeutet, dass sie nicht wächst.


    Im ersten Satz wird ja erwähnt, dass sie tausend Jahre lebt, da halte ich es fast für logisch, dass sie noch mal eine Bedeutung haben wird. Warum sonst, sollte man das so explizit erwähnen und ihr einen ganzen Abschnitt widmen? :zwinker:



    18. Kapitel Wenn sich im Jahr 1003 n. V. ein "Zentrum zur Erforschung menschlicher Kulturen und Konflikte" mit dieser Krise beschäftigt, kann man davon ausgehen, dass die Jumper die Menschheit nicht besiegt haben. Fraglich nur, ob man sich damit beschäftigt, weil man noch immer kein Gegenmittel gefunden hat oder weil man endlich nicht mehr mit dem reinen Überlebenskampf beschäftigt ist. Kurios finde ich die Bündelung von menschlichen Kulturen und Konflikten innerhalb eines Forschungsprogrammes. Das lässt viele Rückschlüsse zu :zwinker:.


    @ Stormcrow
    Wie weit bist du derzeit?


    Ende Kapitel 20 bin ich, komme aber nur sehr langsam voran, da es einfach so viel ist. Informationsmässig und auch vom Emotionalen her. Es ist schon ein krasses Buch. Deshalb lese ich immer nur diese 20 oder so Seiten auf einmal. ;)


    Na, ich bin mir da nicht soo sicher. Die Menschen haben es bestimmt geschafft, sich gewisse Sachen wiederaufzubauen bzw. teilweise zu erhalten und quasi nicht ausgerottet zu werden. Doch die Welt ist ziemlich kaputt nach dem Ausbruch, was wiederum ja auch eine Art Niederlage für die Menschheit ist. Naja, wait and see. :breitgrins:


    Das mit den vielen Schicksalen und Nebengeschichten finde ich immer noch genial, da wird einfach das Leben unter den entsprechenden Umständen so schön verdeutlicht.

    das zeigt einfach irgendwie, wie das Leben dort funktioniert, was es ausmacht und wie es die Menschen, die es führen müssen, empfinden. Man muss schon einen gewissen Enthusiasmus für die Thematik haben, wenn man sich das alles so detailliert ausdenken und so eindringlich darstellen kann.


    Auch ganz toll finde ich die Dreiecksbeziehung

    Wie das wohl ausgeht? :breitgrins: Ach, ich komme kaum noch aus dem schwärmen raus.

  • Huhu


    Zitat von Stormcrow

    Das mit den vielen Schicksalen und Nebengeschichten finde ich immer noch genial, da wird einfach das Leben unter den entsprechenden Umständen so schön verdeutlicht.


    Bei mir ist das Lesen ja schon eine Weile her, aber mich hat das Buch begeistert in all seinen Längen.
    Für den nächsten Teil würde ich sofort alles stehen und liegen lassen. Leider erscheint der erst im Mai 2012 auf englisch.


    Nach dem großen Zeitsprung fing die Sucht richtig an. Mich haben das Kolonieleben und die Ausflüge sehr fasziniert.
    Es gab nur eine Stelle, die einen faden Beigeschmack hatte. Da seid ihr aber noch nicht. :zwinker:


    LG Kati :winken:

  • Oh, Kati, du machst mich schon wieder ganz hibbelig. :zwinker: :breitgrins:


    Ich wollte je gestern weiterlesen, aber hatte zu starke Kopfschmerzen, bin nämlich an der Stelle angekommen wo

    Soo spannend. :breitgrins:


    Mai 2012 finde ich aber gut, Autor und Verlag scheinen sich Zeit zu lassen, erhöht die Wahrscheinlichkeit für gute Qualität. :zwinker: Und so lange hängen wir unseren Lieblingen halt nach. Ich habe ja noch die absurde Hoffnung, dass

    , aber ja, schätze mal das sollte ich besser wieder vergessen. :breitgrins:

  • Ich bin jetzt im 24. Kapitel, also mitten im Kolonieleben. Das gefällt mir langsam ganz gut, weil die Strukturen und die Organisation gut erläutert werden. Familiengeschichten finde ich immer spannend. Verwirrend ist allerdings einiges, was mit der Geschichte der Kolonie zu tun hat. Wer war sich mit wem nicht grün und wer hat Anspruch auf welche Position? Unglücklich Verliebte gibt es auch, Liebe kommt halt immer gut an. Auch hier gibt es einige längere Einschübe, die über die Vergangenheit der Kolonie berichten und mich anfangs ganz konfus machten. Erst ist Theo tot bzw. vermisst, dann ist er wieder da. Alles in allem aber ein Abschnitt, der ganz in Ordnung ist, wenn er mich auch nicht vom Hocker reißt.


    Das mit den 1000 Jahren im ersten Satz hatte ich schon wieder vergessen, aber selbst ohne diesen Hinweis war es klar, dass Amy nochmal auftauchen musste. Was sie inzwischen auch tat.



    Ende Kapitel 20 bin ich, komme aber nur sehr langsam voran, da es einfach so viel ist. Informationsmässig und auch vom Emotionalen her. Es ist schon ein krasses Buch. Deshalb lese ich immer nur diese 20 oder so Seiten auf einmal. ;)


    Das ist bei mir gerade andersherum. Heute habe ich mal mein Zweitbuch vernachlässigt und dafür hier an die 100 Seiten gelesen, weil ich merke, dass ich dann besser in die Handlung reinkomme. Die Fülle an Informationen kann ich gut verdauen - einiges wird ja öfter erwähnt :zwinker: - und emotional finde ich es nicht so anspruchsvoll. Ich habe meine Gefühle vollends für Wolgast verbraucht, vielleicht kann ich sie für Amy ja reanimieren.



    Na, ich bin mir da nicht soo sicher. Die Menschen haben es bestimmt geschafft, sich gewisse Sachen wiederaufzubauen bzw. teilweise zu erhalten und quasi nicht ausgerottet zu werden. Doch die Welt ist ziemlich kaputt nach dem Ausbruch, was wiederum ja auch eine Art Niederlage für die Menschheit ist.


    Nix da, eine Niederlage ist es erst, wenn keine Menschen mehr da sind, die für Nachwuchs sorgen können, und wirklich problematisch wird es, wenn keine Säugetiere mehr da sind, die ja auch durch die Viralen gefährdet sind, weil dann die Evolution so schnell keine Neuauflage erleben würde.


    Deiner Vermutung bezüglich der Dreiecksgeschichte kann ich nicht zustimmen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine der Frauen einen ganz anderen im Auge hat. Mal sehen, ob sich das bestätigt.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()