Jon Krakauer - In die Wildnis

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 16.108 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

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    Inhalt
    Christopher McCandless hat alles, was sich ein junger Mann erträumen kann. Er kommt aus einer reichen Familie, hat einen glänzenden Collegeabschluß- die ganze Welt steht ihm offen. Trotzdem gibt er nur wenige Tage nach seinem Abschluss sein ganzes Geld Oxfam, verkauft oder verschenkt seine Sachen und macht sich auf die Reise nach Alaska. Dort wird er nur wenige Monate später verhungert in einem ausrangierten Bus gefunden. Jon Krakauer macht sich auf die Suche nach den Gründen für den Ausstieg Christophers und findet jede Menge Gründe, die einen jungen Menschen dazu veranlassen können, sein gewohntes Leben hinter sich zu lassen.


    Meine Meinung
    Was bringt einen jungen Mann dazu, auszusteigen? Sicher hat schon der eine oder andere von einer Auszeit geträumt, aber wahrscheinlich haben nur wenige Menschen diesen Traum so radikal umgesetzt wie Christopher McCandless. Im Lauf des Buchs kommen seine Gründe, die ich nicht immer nachvollziehen konnte, ans Licht.
    Der Autor beschreibt Christopher nicht immer einfach mit seinen Ansichten, aber auch als einen Mann mit vielen Fähigkeiten und der Gabe, die Menschen zu berühren denen er begegnet. Aber trotz seiner Intelligenz und der Fähigkeit, aus schwierigen Situationen unbeschadet wieder herauszukommen scheitert seine Reise nach Alaska. Warum er diese Sache so falsch einschätzte, darüber kann der Autor auch nur spekulieren.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Jon Krakauer - In die Wildnis
    Allein nach Alaska


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    Serie Piper, 2007, aus dem Amerikanischen von Stephan Steeger, 302 Seiten


    Klappentext
    Im August 1992 wurde die Leiche von Chris McCandless im Eis von Alaska gefunden. Wer war dieser junge Mann, und was hatte ihn in die gottverlassene Wildnis getrieben? Jon Krakauer hat sein Leben erforscht, seine Reise in den Tod rekonstruiert und ein traurig-schönes Buch geschrieben über die Sehnsucht, die diesen Mann veranlaßte, sämtliche Besitztümer und Errungenschaften der Zivilisation hinter sich zu lassen, um tief in die wilde und einsame Schönheit der Natur einzutauchen.


    Der letzte Satz
    Der weiße Schimmer wird kleiner und kleiner, dann ist er weg.


    Wie kam die Geschichte in meine Hände?
    Nachdem ich die Verfilmung des Buches von Sean Penn gesehen habe, die mich zutiefst berührt hat, musst eich das Buch kaufen (und den unglaublich guten soundtrack von Eddie Vedder)


    Meine Meinung
    Das Buch erzählt die Reise von Christopher McCandless, der nach dem Studium in den Norden aufbricht, auf der Suche nach....man weiß es nicht so genau. Jon Krakauer hat Chris McCandless Geschichte gut recherchiert und erzählt sie uns detailgetreu mit Querverweisen zu anderen. Mit einer unbeschreiblichen Sehnsucht ausgestattet zieht McCandless durch Amerika, er trifft Menschen bei denen er einen bleibenden Eindruck hinterlässt mit seiner freundlichen, wachen und neugierigen Art und am Ende erkennt er, was das wichtige im Leben ist. Wie sich ein so intelligenter, junger Mann so verschätzen kann in seinem Urteil und am Ende doch an der Wildnis Alaskas scheitert, bleibt mir ein Rätsel.


    Bewertung: 4ratten

    &quot;Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat&quot;<br />Carlos Ruiz Zafón<br />:lesen:

  • Hallo,


    ich habe das Buch vor ungefähr 3 Jahren gelesen. Ich fand es sehr interessant zu lesen, allerdings wusste ich nicht, ob ich Chris McCandless mögen soll oder nicht. Mögen deshalb, weil schon wirklich viel dazu gehört, "auszusteigen" mit all den Konsequenzen oder nicht mögen, weil ich ihn dann doch des Öfteren für einen naiven Jungen hielt. Ob dem so war, kann man nur spekulieren, da es sich lediglich um eine Sammlung von Aufzeichnungen von Freunden, Bekannten und Verwandten handelt, die der Autor zusammengetragen hat. Vielleicht war es die Mischung aus "Lebensmüdigkeit", "Naivität" und "Idealismus", der schließlich zum Tod des Jungen führte.
    Das Buch war jedenfalls kurzweilig und hat mir generell recht gut gefallen.


    3ratten


    Viel schlimmer fand ich den Film. Der Film zieht sich ewig in die Länge. Man erfährt viel weniger von den Gefühlen und Gedanken, den Handlungen der Menschen, die Chris begegnet sind. Eigentlich würde ich fast so weit gehen und den Film bei Naturverfilmung einordnen. Die Bilder sind schön eingefangen. Mir war der Film dann nach fast 3 Stunden so langweilig, dass ich irgendwann mal zwischendurch eingeschlafen bin bzw. mehrfach in Sekundenschlaf abtriftete.


    Grüße,


    Marypipe

  • Hallo!


    Ich fand es sehr interessant zu lesen, allerdings wusste ich nicht, ob ich Chris McCandless mögen soll oder nicht.


    Wirklich sympatisch war mir Christopher auch nicht. Er war sehr konsequent, das halte ich im zugute. Allerdings hat er damit auch viele Leute verletzt. Vielleicht wäre ein etwas kleinerer Holzhammer besser gewesen...


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • „In die Wildnis“ ist eine interessante Geschichte, weil es sich um eine wahre Gegebenheit handelt. Jedoch bin ich mir immer noch nicht im Klaren, ob ich diese Geschichte nun mag oder nicht. Das liegt wahrscheinlich zum größten Teil daran, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich die Hauptperson mag oder einfach nur blöd finde.
    Das Buch ist gut geschrieben, aber ich fand es schwer einen Zugang zu Chriss, der Hauptperson, zu finden. Das könnte daran liegen, dass Chriss seine Geschichte nicht selbst erzählt, sondern dass sie von einem Autor erzählt wird, der ihn persönlich gar nicht kannte.
    Anders als im Film (den ich schon vor dem Buch kannte) wird im Buch schon im Vorwort erzählt wie Chriss Alaskareise endet. Da man von Anfang an weiß, dass Chriss am Ende alleine in der Wildnis verhungern wird, liest sich die Geschichte mit einem Hauch Melancholie. Trotzdem stellt der Autor sehr gut heraus, dass Chriss sein Leben sehr genossen hat, so wie er es gelebt hat.
    Ich weiß nicht, ob ich Alexander Supertramp (alias Chriss) als reale Person in meinem Bekanntenkreis gemocht hätte. Aber als Protagonist in meinem Buch finde ich ihn klasse. Für mein reales Leben ist er mir zu "abgedreht" und zu stur auf seine eigene Freiheit versessen. Jedoch finde ich es interessant über andere Standpunkte zu lesen. In vielen Dingen hat er meiner Meinung nach auch Recht, jedoch ist er viel zu kompromisslos. Ich bin fasziniert von Alexs Art, denn er schafft es sehr schnell Kontakt zu knüpfen und dann innerhalb kurzer Zeit bei seinen Freunden bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen. Es ist schade für ihn, dass er es nicht schafft, seine innere Barriere abzubauen und engere Verbindungen einzugehen. Aber wahrscheinlich wäre ansonsten diese Alaska-Reise auch gar nicht möglich gewesen.
    Chriss Verhalten gegenüber seinen eigenen Eltern kann ich absolut nicht nachvollziehen. Es wird klar, dass Chriss und seine Eltern einen anderen Lebensstil haben und es dadurch wohl oft zu Meinungsverschiedenheiten gekommen ist. Aber ich kann nicht verstehen, warum Chriss sich nicht wenigstens ab und zu bei ihnen meldet, damit sie wissen, dass es ihm gut geht. Denn auch er müsste verstehen, dass seine Eltern nur zu seinem Besten handeln auch wenn er andere Vorstellung von seinem Besten hat. Ich finde es sehr respektlos von ihm, dass er seinen Eltern nicht mitteilt, dass es ihm gut geht und sie noch nicht mal wissen, ob er überhaupt noch lebt (bis zum Fund seiner Leiche).
    Die Beschreibungen über Chriss Dasein allein in der Wildnis fallen recht kurz aus und ich habe immer ungeduldiger darauf gewartet. Ab der Mitte des Buches beginnt der Autor andere Aussteiger vorzustellen, was mich eher genervt hat. Ich habe das Gefühl bekommen, dass Krakauer nicht genug Informationen über Chriss zusammentragen konnte und deshalb das Buch anders füllen musste.




    Viel schlimmer fand ich den Film. Der Film zieht sich ewig in die Länge. Man erfährt viel weniger von den Gefühlen und Gedanken, den Handlungen der Menschen, die Chris begegnet sind. Eigentlich würde ich fast so weit gehen und den Film bei Naturverfilmung einordnen. Die Bilder sind schön eingefangen. Mir war der Film dann nach fast 3 Stunden so langweilig, dass ich irgendwann mal zwischendurch eingeschlafen bin bzw. mehrfach in Sekundenschlaf abtriftete.


    Mir hat der Film ganz gut gefallen, aber ich muss zugeben, dass er mir genau wegen der tollen Landschaftsaufnahmen gefallen hat und nicht wegen der Story. Die Story hat mich furchtbar gelangweilt und Chriss war absolut gar nicht sympathisch.


    3ratten

    Einmal editiert, zuletzt von foenig ()

  • Neulich kam eine Reportage über Christopher, in der noch einmal seine unglaubliche Blauäugigkeit, aber auch sein großer Mut angesprochen wurden. Dabei wurde auch das letzte Foto gezeigt, das er von sich gemacht hat. Darauf hält er seinen Abschiedsbrief in die Kamera. Da musste ich schon schlucken, besonders weil er, trotz dass er wußte dass er sehr wahrscheinlich sterben wird, unglaublich positiv klang.

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    Inhalt
    Im Herbst 1992 machen sechs Menschen in Alaska eine schreckliche Entdeckung: sie finden an einem Bus mitten in der Wildnis einen Zettel, auf dem ein Hilferuf geschrieben ist. Aus dem Bus selbst kommt ein fürchterlicher Geruch. Als sich einer der Jäger ein Herz fasst und in den Bus hineinschaut, findet er einen Schlafsack. Darin finden sie die Leiche von Chris McCandless, der schon seit mehreren Tagen tot ist.


    Bis jetzt
    Alex (so nennt sich Chris, als er sich auf seinen Roadtrip macht) ist in Alaska angekommen. Der Trucker, der ihn mitgenommen hat, ist von dem leichten Gepäck und seiner offensichtlichen Ahnungslosigkeit erschrocken. Aber nichts kann den jungen Mann von seinem Vorhaben abhalten.


    Wie beim ersten Lesen kann ich nicht verstehen, wie jemand so blauäugig sein kann und ohne richtige Ausrüstung und Wissen in die Wildnis aufbricht. Sicher, Alex ist sehr intelligent, aber das hilft ihm hier nicht weiter. Er braucht Erfahrung und die kann man nicht in Büchern finden.


    Alex' Verhältnis zu seinen Eltern ist seltsam. Er fühlt sich von ihnen unverstanden, aber ich denke eher, dass sie kein Verständnis oder Interesse für seine Träume und Pläne haben. Die sind einfach zu verschieden von ihren Lebensvorstellungen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich weiß, dass Alex am Ende sterben wird. Aber ich wundere mich, dass es nicht schon früher passiert. Gerade in Mexiko oder in der Wüste, als er mit seinem Auto in ein trockenes Flußbett fährt in das dann (Überraschung!) plötzlich nach einem Regenfall Wasser läuft... Wie dumm kann man sein? Wir treffen immer wieder beim Wandern Leute mit falscher Ausrüstung, aber die verlaufen sich höchstens. Trotzdem kann ich schon denen kein Verständnis entgegen bringen. Alex... ich weiß, dass er von vielen für das Leben seines Traums bewundert wird. Ich halte ihn trotzdem für einen kompletten Idioten. Ob er daran gedacht hat, dass er mit seinem Verhalten auch andere Menschen gefährdet? Was würde passieren, wenn er gerettet werden müsste? Oder wenn ihm andere Wanderer begegnen und sich gezwungen sehen, ihre Vorräte mit ihm zu teilen und sich damit selbst in Gefahr bringen, weil sie am Ende vielleicht nicht genug haben?


    Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich beim ersten Lesen so geärgert habe. Auch als die die Dokumentation über Alex gesehen habe, hat er mir eher leid getan. Irgendwie bin ich gerade auf Krawall gebürstet :karate: :kommmalherfreundchen:

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  • So sehr ich mich über Alex geärgert habe, so tragisch ist seine Geschichte. Er war sechs Meilen von einer Hütte entfernt, die regelmäßig besucht wurde und nur wenige Meilen von einer Seilbrücke über den Fluß, den er wegen der Schneeschmelze nicht überqueren konnte. Hätte er nur eine Karte dabei gehabt! Wenigstens wirken die letzten Bilder und Aufzeichnungen von ihm so, als ob er seinen Frieden gefunden hat. Trotzdem denke ich mir auch "Was für eine Verschwendung!".


    Beim zweiten Lesen hat mich das Buch noch mehr berührt als beim ersten Mal. Was mich gestört hat war, dass Jon Krakauer auf einmal seine Erlebnisse eingebracht hat. Auch wenn er damit Chris' Verhalten erklären wollte (wieso glaubt er eigentlich, dass er in den Kopf eines Toten hineinsehen kann?), fand ich das Kapitel überflüssig.


    4ratten

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    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()

  • Was würde passieren, wenn er gerettet werden müsste? Oder wenn ihm andere Wanderer begegnen und sich gezwungen sehen, ihre Vorräte mit ihm zu teilen und sich damit selbst in Gefahr bringen, weil sie am Ende vielleicht nicht genug haben?


    Das ist reine Naivität und Selbstüberschätzung. Wir haben einen Bekannten, der in Österreich bei der Bergwacht arbeitet. Wenn er mal anfängt zu erzählen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Man glaubt kaum, wie viele Menschen ohne zu überlegen auf den Berg gehen, selbst wenn ihnen davon abgeraten wird, und erwarten, dass es "schon gut gehen wird". Und Menschen wie er müssen dann bei jedem Wetter raus und ihr eigenes Leben riskieren, um das anderer zu retten.


    Ohne das Buch gelesen zu haben, kann ich Alex' Beweggründe schlecht nachvollziehen. Ist es möglich, dass er sein Leben ohnehin beenden wollte, nachdem er seinen Traum gelebt hatte? Es gibt ja Menschen, die kein Ziel mehr vor Augen haben, wenn sie das eine große endlich erreicht haben.


    Ich habe gerade nachgesehen und entdeckt, dass unsere Bücherei das Buch hat. Irgendwann hole ich es mir.

  • Gab es dieaen Thread nicht schon mal? Ich bin mir relativ sicher, dass ich schon mal dazu geschrieben habe.
    Ich halte Alex auch für den größten Idioten aller Zeiten und kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum ihn manche bewundern. Man muss einfach nur komplett weltfremd sein, um es ihm nach zu tun. Er war meiner Meinung nach einfach ein depressiver Jugendlicher mit verklärtem Blick in die Welt.


  • Gab es dieaen Thread nicht schon mal? Ich bin mir relativ sicher, dass ich schon mal dazu geschrieben habe.


    Und ich war mir sicher, schon etwas davon gelesen zu haben. Die Suche hat dann diesen Thread ausgespuckt.



    Ich halte Alex auch für den größten Idioten aller Zeiten und kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum ihn manche bewundern. Man muss einfach nur komplett weltfremd sein, um es ihm nach zu tun.


    Leider gibt es immer wieder junge Menschen, die sowas bewundern, vielleicht weil sie noch keinen Weg oder Ziel für ihr eigenes Leben gefunden haben, während Alex immerhin wusste, was er tun wollte, auch wenn ihn seinen Blauäugigkeit letztlich das Leben kostete. Er ist ein Risiko eingegangen, das auch gut hätte enden können.

  • @Marypipe: Doris hat ja die Frage schon beantwortet :zwinker: Ich habe auch schon im anderen Thread geschrieben, hioer ging es nur um das zweite Lesen.


    Doris: wir haben gerade beim Wandern in Schottland auch schon üble Dinge erlebt. Der Knüller waren zwei Mädels, die eine Wanerung von 160km mit dem Lonley Planet gemacht haben, in dem die Wanderung auf 1,5 Seiten beschrieben wurde :ohnmacht:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vielleicht lieben sie Überraschungen? Es hat eben nicht jeder die gleichen Vorstellungen von Vorbereitung auf spezielle Unternehmungen. Das Motto lautet dann: Es wird schon alles klappen. Ich bin früher auch schon mal einfach losgezogen auf eine Bergwanderung, weil ich nicht lange darüber nachgedacht habe, was alles passieren kann. Bis ich dann ein paar leidenschaftliche Berggeher kennen lernte, die mir beigebracht haben, welche Ausrüstung es braucht.


  • Vielleicht lieben sie Überraschungen?


    Kann schon sein. Aber wenn die Überraschung darin besteht, sich bei meiner Mitwanderin ins Zelt einschleimen zu wollen, hört der Spaß auf... die beiden durften dann auf einem Stapel Paletten übernachten).

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kann schon sein. Aber wenn die Überraschung darin besteht, sich bei meiner Mitwanderin ins Zelt einschleimen zu wollen, hört der Spaß auf... die beiden durften dann auf einem Stapel Paletten übernachten).



    :gruebel: Die hatten nicht mal ein Zelt? Die wollten 160 km in einem Rutsch wandern???

  • Nee... sie hatten gelesen, dass es genug Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Aber nicht zur Hauptwanderzeit und auch nicht, wenn man am liebsten kein Geld ausgeben will :rollen:

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  • Jon Krakauer - In die Wildnis. Into the wild


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    Eigene Meinung:


    Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil ich zufällig im Internet über Chris McCandless und seine Geschichte gestolpert bin. Wie viele andere hier auch dachte ich zuerst: Wie kann man denn so naiv sein? Aber dann war ich doch neugierig, ob das Buch irgendwelche Informationen liefert, die McCandless Verhalten erklären.


    Ich tue mich mit einer Beurteilung der Geschichte ehrlich gesagt sehr schwer. Vieles, was der Autor über McCandless berichtet scheint mir zu spekulativ. Krakauer kannte Chris McCandless nicht persönlich und die Weggefährten von "Alex Supertramp" wie er sich selbst genannt hat, schildern ihre Eindrücke mit dem Wissen, dass er verstorben ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man sich auf dem Hintergrund einer solchen Tragödie anders an jemanden erinnert, oder über ihn spricht.


    Meiner Meinung nach stehen sich da einige sehr widersprüchliche Informationen gegenüber. Einerseits scheint McCandless intelligent zu sein und er hat bereits im Vorfeld seiner Alaskaexpedition einige Erfahrungen in der Wildnis gesammelt. Obwohl Alex bei seinen ersten Reise in einigen Situationen scheinbar mehr Glück als Verstand hatte , ist er damit durchgekommen.
    Dass er auf seine große Expedition mehr als schlecht vorbereitet war, darüber müssen wir nicht diskutieren. - Niemand weiß, wo er ist. Er kann im Notfall niemanden erreichen, er hat weder die nötige Ausrüstung, noch das Fachwissen, geschweige denn eine Karte von der Gegend.... Immer wieder denkt man als Leser: Das kann doch nicht sein Ernst sein?!


    Aber ich habe mich beim Lesen immer wieder mit Erschrecken gefragt, wann ihm wirklich aufgegangen ist, was für ein Risiko er da eingegangen ist. McCandless war 24 und ich kann nur für mich sprechen, aber in dem Alter war Sterben für mich ein eher abstraktes Konzept. So was passiert alten Leuten, aber nicht mir. Mal ehrlich, in dem Alter halten sich die meisten doch für unsterblich. McCandless schreibt vor seiner Reise einem Freund, dass "diese Sache tödlich ausgehen könnte", aber glaubt er das wirklich? Ist das nicht eher pures Angeben? Er sucht das ultimative Risiko, aber das Alaska ein Land ist, in dem Fehler wirklich tödlich sein können, was Krakauer auch an anderen Beispielen belegt, war ihm das wirklich bewusst?


    Die Fakten, auf denen Krakauers Bericht über Alex Leben in der Wildnis beruht, scheinen ja eher übersichtlich. Einige Fotos, kurze Tagebuchnotizen, aber alles in allem bleibt doch auch nach der Lektüre vieles unklar. Ich fand, man kann da einige Interpretationen in die Geschichte hineinlesen. Ist Alex nun ein Idealist, ein romantischer Träumer, ohne Bezug zur Realität, ein Ignorant, der an gnadenloser Selbstüberschätzung leidet oder schlicht naiv? Letztlich bleiben McCandless Beweggründe Spekulation.


    Ich finde dieses Buch lässt einen mit vielen Fragen zurück und wird zumindest mich noch eine Weile beschäftigen.

  • Immer wieder denkt man als Leser: Das kann doch nicht sein Ernst sein?!


    Das kann ich nur bestätigen. Aber von außen sieht immer alles anders aus, weil man das ganze Bild sieht.


    Mal ehrlich, in dem Alter halten sich die meisten doch für unsterblich. McCandless schreibt vor seiner Reise einem Freund, dass "diese Sache tödlich ausgehen könnte", aber glaubt er das wirklich? Ist das nicht eher pures Angeben?


    Damit bringst du es auf den Punkt. Wahrscheinlich hat er lange nicht realisiert, wie ernst es wirklich ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Kirsten ()


  • Damit bringst du es auf den Punkt. Wahrscheinlich hat er lange nicht realisiert, wie ernst es wirklich ist.


    Und das war der Teil der Geschichte, der mich am meisten mitgenommen hat. Die Vorstellung da ganz alleine zu sein und zu realisieren, dass dir keiner helfen wird.