Oliver Plaschka - Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew

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    Kurzbeschreibung von der Verlagsseite (Feder & Schwert:(
    Fairwater, das Venedig Marylands mit seinen dunklen Flüßchen und steinernen Brücken, ist eine Stadt, die Sie auf keiner Karte finden werden. Ihre Bewohner bewahren die Erinnerungen an längst verlorene Zeiten, und es gibt viele hoffnungslose Träumer in Fairwater, doch es sind auch finstere Kräfte am Werk. Wie ein Hofstaat scharen sich die Hauptfiguren dieses Spiels um den rätselhaften Cosmo van Bergen, den Herrscher über das mysteriöse Netzwerk von Fabriken, die Fairwaters kleinen Talkessel durchwuchern. Birgt seine Tochter Stella, die schlafende Prinzessin, den Schlüssel zum Geheimnis der Stadt – oder ist es Marvin, der in einer von sprechenden Tieren bevölkerten Traumwelt lebt? Der alte Stadtstreicher Sam? Oder gar Lucia, das Kindermädchen? Jeder hat seinen Teil zu erzählen und etwas zu verbergen ...
    Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew erzählt von der Suche nach dem Wunderbaren im Alltäglichen, aber es ist auch die Geschichte eines Verbrechens und einer unfaßlichen Wahrheit.


    Teilnehmer:
    Myriel
    stefanie_j_h
    bella*
    Breña
    illy
    Saltanah??
    Wickie?
    [hr]
    Viel Spaß!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ohjemine, es tut mir Leid. :( Ich muss mich von der Leserunde abmelden, ich hoffe, es ist noch nicht zu spät!

    "Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Ich habe das Buch ganz brav und relativ pünktlich begonnen und gerade in der Wanne die ersten rund 60 Seiten gelesen.


    Dabei habe ich häufig vor mich hingegrinst, nicht, weil es jetzt wirklich amüsant war, sondern weil ich all die kleinen Medien-Anspielungen so toll fand. Musik, Bücher, Filme (Lynch!) - irgendwie hat Oliver Plaschka es ganz schnell geschafft, dass ich mich mit ihm verbunden fühle. Es wird ja eine ganze Menge Abgedrehtheit angedeutet, so viele Seltsamkeiten, dass man sich nicht wirklich vorstellen kann, dass das alles so lange unter den Teppich gekehrt blieb. Da fragt man sich natürlich, ob das Buch wirklich mit einer Aufklärung endet oder am Ende man selber (und auch Gloria) zwar Bescheid weiss, aber weiterhin nichts nach Aussen dringt.


    Und wem gehört der coole Mustang vor der Sternwarte auf der Zeichnung zu Beginn des Buches?

  • :winken: ,


    kann mich gerade mal jemand zurückhalten?
    Bis heute morgen war ich mir total unsicher, ob ich überhaupt mitlesen wollte - ich hatte mal die ersten Absätze in einer Leseprobe gelesen und nicht besonders gemocht - und jetzt bin ich auf S. 100 und hingerissen.


    Stilistisch gefällt mir das Buch (das war meine große Sorge) und inhaltlich bin ich begeistert. So wunderbar mysteriös, das Ganze, mit einer schönen Schwarzweißthrilleratmosphäre. Was in Fairwater abläuft, darüber kann ich bisher nur spekulieren, aber was richtig Großes muss es sein, das da vertuscht werden soll.


    Die Morde sind dabei nur ein Nebeneffekt, nicht das eigentliche Problem. Gloria befindet sich in höchster Lebensgefahr, möchte ich meinen. Besser für ihre Gesundheit wäre es, ganz schnell aus Fairwater zu verschwinden. Aber auch das würde ihr sicher nicht mehr gestattet. Dass der Automechaniker so lange zum Reparieren ihres Autos braucht, ist dabei sicher kein Zufall. Sie wird, wie Stellas Pflegerin Lucia zu ihr sagte, die Stadt wohl kaum wieder verlassen.


    Jemand versucht jedenfalls zu verhindern, dass Gloria zu viele Informationen bekommt, und wer so dumm ist, sie ihr zu geben, dem geht es an den Kragen. Wie z. B. dem Mann in der Geheimakte auf S. 73/74, der "sie" (vermutlich Gloria) an seinen Computer gelassen hat, wo sie nach dem "Jungen" (Lysander?) gesucht hat, über den aber nichts existiert. Was natürlich auch was ist. Der verhörte Mann dürfte McCarthys "Schwager aus der Verwaltung" (S. 96) sein, der sein Verhör mit Ach und Krach überlebt hat.


    Zu den Gedichten habe ich noch keine Idee, aber auf jeden Hinweis auf Glas in jeder Form werde ich genau achten. Bartholomew und seine Glasfabrik stehen ja im Zentrum der Rätsel, das wissen wir nicht nur durch den Untertitel.


    Und jetzt: weiter :leserin: !

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich empfehle ja unbedingt begleitende Blicke in die [url=http://www.leserunden.de/index.php/board,118.0.html]Leserunde drüben[/url], die wir damals mit Oliver gemacht haben. Da bekommt Ihr bestimmt noch weitere interessante Infos und Material zum Spekulieren :zwinker:

  • Hallo zusammen,


    am Wochenende hatte ich mit einem Zuckerwatteschädel zu kämpfen und meine Konzentration reichte von hier bis jetzt. Dementsprechend starte ich erst heute mit Fairwater. Aber das Buch ist ja dick genug, ihr werdet mir schon nicht weglaufen. ;)


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Ich kann auch erst heute starten, weil ich noch im Urlaub war und nicht so viel zum Lesen gekommen bin, wie ursprünglich gedacht.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Seite 130 / Ende 1. Kapitel


    :breitgrins: Ich habe gerade in der alten Leserunde gelurkt und gelesen, wie Oliver Plaschka tw. den Twin Peaks Soundtrack beim Schreiben anhatte. Ich muss zugeben, mir ist der (vielleicht durch die Lynch-Erwähnung) auch schon im Ohr herum geschwirrt. Auch wenn die Hitze ziemlich anschaulich beschrieben wird, passt die Story für mich bisher doch eher zu nebligen Novembern



    Und wem gehört der coole Mustang vor der Sternwarte auf der Zeichnung zu Beginn des Buches?


    Na der Mustang hat ja leider nicht lange durchgehalten, schade, der gehört zu meinen Lieblingen bei alten Autos :bang:


    Den Irrgarten mit den Symbolen der ganzen Sternbilder etc fand ich unglaublich cool, den würde ich liebend gerne mal in Echt besuchen.


    Generell mag ich das Buch mit seinen Zeitungsartikeln, Protokollen und was weiß ich was für Schnipseln - puzzeln darf man aber erst mal selber und kann nur beruhigt sein, dass Gloria auch nicht mehr Ahnung hat. Allerdings finde ich Gloria jetzt nicht so sympathisch


    Sie wird, wie Stellas Pflegerin Lucia zu ihr sagte, die Stadt wohl kaum wieder verlassen.


    Hätte ich auch vermutet und war dann ganz verblüfft, als sie es zum Ende des Kapitels dann doch tut.


    Ich bin neugierig wie es weitergeht und ausser, dass Spiegel wohl eine ziemlich wichtige Rolle spielen werden, möchte ich mich nicht festlegen.


  • Hätte ich auch vermutet und war dann ganz verblüfft, als sie es zum Ende des Kapitels dann doch tut.


    Ja, ich war auch ziemlich überrascht, schließe einen baldigen platten Reifen aber nicht aus.Von Gloria werden wir bestimmt noch mehr lesen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich bin jetzt ungefähr bis Seite 60 gekommen und finde das Buch bisher sehr gut. Ich lese zwar immer sehr konzentriert, aber trotzdem musste ich schon öfter zurückblättern, weil mir einige Namen nichts mehr sagten oder ich mich an gewisse Dinge nicht mehr erinnern konnte.


    Die Anspielungen auf Filme, Musik und Bücher mag ich sehr und ich finde es auch ganz witzig, so etwas in ein Buch einzubinden.


    Bisher ist alles noch sehr mysteriös und ich befürchte, dass man bis knapp vor dem Ende des Buches im Dunkeln tappen wird und die einzelnen Bausteine nicht so ganz zusammensetzen kann. Es sind auf den ersten Seiten schon sehr viele Fragen aufgeworfen worden und ich rätsel jetzt schon mit, was es mit den Morden und all den geheimnisvollen Personen, die Gloria schon getroffen hat, auf sich hat.


    Ihre Beziehung zu Anthony erscheint mir sehr seltsam, es wird ja erwähnt, dass er sich von ihr getrennt hat, aber trotzdem haben sie noch Kontakt, arbeiten vielleicht sogar zusammen? Und sie sagt ihm am Telefon "Ich liebe dich".


    Ich würde am liebsten gleich weiterlesen, aber das kommt in der Arbeit wohl nicht so gut an :zwinker:

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  • Kapitel 2


    Im ersten Augenblick musste ich überlegen, wer denn eigentlich diese Lucia ist, um die es in diesem Kapitel geht - unerwartete Hauptfigurenwechsel bekommen mir immer gar nicht gut. Irgendwie hätte ich nach der Beschreibung im vorigen Kapitel und auch wie sie hier anfänglich dargestellt wird mit einer alten Frau gerechnet - der Satz "dabei war Lucia erst 40" hat mich dann schon überrascht.


    Meine Lieblingsanspielung in diesem Kapitel ist definitiv (S. 138) "Nimmermehr", krächzte Bartholomew und räusperte sich entschuldigend. "Ich meine, Nimmerland..."


    Diese Andeutung von Spiegeln als nur halblegal, schwierig zu erwerben, nur mit Lizenz handelbar, fand ich erst witzig, halt etwas übertrieben. Als dann aber deutlich wurde, was Spiegel können, war es nur noch unheimlich. Ihr Rahmen deutet an, was sie beinhalten können und wie man an Lars und Lucia sehen kann findet ein jeder Mensch den zu ihm passenden Spiegel - oder vielleicht auch umgekehrt. Die Verwandlung, die sie dann bewirken, wie sie die Seele eines Menschen in einem neuen Äußeren darstellen, ist etwas, auf dass ich in meiner Wirklichkeit verzichten kann.

  • Ich habe gestern noch das erste Kapitel beendet und mit Kapitel 2 angefangen.


    Dass Gloria die Stadt verlassen hat, hat mich überrascht, ich habe eigentlich auch nicht wirklich damit gerechnet. Die Szene im Observatorium mit Bartholomew war etwas gruselig und unheimlich. Ich habe jeden Moment mit etwas schlimmem gerechnet, aber dann geht er einfach so weg und sie wartet nur, bis das Gewitter vorbei ist und geht dann auch.
    Lysander ist ja nach wie vor sehr geheimnisvoll. Ich glaube ja, dass er eine gespaltene Persönlichkeit ist und Gloria eine seiner Persönlichkeiten vertrieben habt. Oder wie habt ihr diese Szene interpretiert? Ich fand das alles recht skurril und verwirrend.


    In Kapitel 2 geht es also um Lucia. Ich erinnere mich schon richtig, dass das die Dame ist, die sich um Stella kümmert, oder? Ich kann aber die Beschreibung von ihr am Anfang des Kapitels noch nicht ganz mit der Frau aus Kapitel 1 in Verbindung bringen. Ich habe sie mir ganz anders vorgestellt und auch viel älter als 40. Und wenn sie nie ihr Haus verlässt und eine "verrückte Alte" ist, die mit Katzen zusammen wohnt, wie kann sie sich dann um Stella kümmern?
    Dass es nicht so leicht ist, an einen Spiegel zu kommen fand ich dann wieder erstaunlich, ich bin gespannt, was es mit den Spiegeln auf sich hat und ob man wirklich durch den Spiegel gehen kann oder aus dem Spiegel etwas herauskommt...

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  • Hallo ihr,


    nachdem ich unter der Woche ganze 17 Seiten aus Fairwater lesen konnte, habe ich das Wochenende zum Fairwater-Lesewochenende erklärt. Ich muss euch ja irgendwie wieder einholen. ;)


    Jetzt bin ich auf Seite 44 und muss bereits meine Gedanken ordnen, der erste Eindruck ist auf jeden Fall gut. Dass mir Olivers Schreibe gefällt, davon bin ich nach den Magiern ausgegangen, allerdings bin ich hier über die ein oder andere Formulierung gestolpert: "entkräftet, aber von unterschwelliger Wut erfüllt wir ein Kürbis von Kerzenlicht" (S.31) oder "Lilien trieben friedlich wie Möwen über einem Leichnam auf seiner Oberfläche" (S.34) - häh? Und weshalb wie Glorias unausprechlichen griechischen Nachnamen nicht erfahren, sehe ich nicht ein. :zwinker: Weshalb aber Jerry, mit dem sie anscheinend einen Vertrag abgeschlossen hat, diesen nicht kennt, ist irgendwie absurd. Ja, Kleinigkeiten, aber eben Stolperfallen.


    Auch das Konzept der Kapiteleinteilung muss ich erst noch durchschauen: es gibt Kapitel mit Bildchen und Motto, es gibt Unterkapitel mit Überschriften, es gibt Zeitangaben, die ebenso wie die Überschriften fett gedruckt sind, es gibt durch Sternchen getrennte Abschnitte, und es gibt die zahlreichen anderen Textarten wie Zeitungsartikel und Gesprächsmitschnitte. Letzteres gefällt mir sehr gut, auch durch den anderen Satz, aber ersteres verwirrt mich ein wenig.


    Gut gefallen mir auch die zahreichen Anspielungen auf Musik, Filme und Bücher. Sowas suche ich mir nicht nur gerne zusammen, es schafft für mich auch gleich eine Atmosphäre, wenn z.B. Tom Waits genannt wird oder Gloria sich an Das Parfüm erinnert.


    Aber zur eigentlichen Geschichte: die startet ohne Frage schon mysteriös und spannend. Gloria ist mir nicht auf Anhieb vollkommen sympathisch, Jerry hingegen sehr, hoffentlich bleibt er uns erhalten. Auch sein Vater macht einen interessanten Eindruck. Weshalb die Bewohner Fairwaters, besonders Marvins Freunde, allerdings alle ein wenig freakig erscheinen, bleibt noch Teil des Rätsels. Irgendwelche Kräfte scheinen dort zu wirken, die zwielichtige Gestalten anziehen wie eine Kerze Motten.


    Ich geh jetzt ganz schnell weiterlesen! :zwinker:


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Musik, Bücher, Filme (Lynch!) - irgendwie hat Oliver Plaschka es ganz schnell geschafft, dass ich mich mit ihm verbunden fühle.


    Lynch, genau: :daumen: aber der Dreibuchstabenmann muss gelogen haben, warum sollte jemand für die Verbreitung von Falschinformationen auf der Gehaltsliste stehen, der alles andere tut als Informationen zu verbreiten? ;)



    Und wem gehört der coole Mustang vor der Sternwarte auf der Zeichnung zu Beginn des Buches?


    Das würde ich auch gerne wissen (obwohl ich diese Motorhaubenauswüchse gar nicht mag). Ich hoffe, dass die Bilder an den Kapitelanfängen auch einen Bezug zum Inhalt haben. Der Liedtext zumindest passt.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Lynch, genau: :daumen: aber der Dreibuchstabenmann muss gelogen haben, warum sollte jemand für die Verbreitung von Falschinformationen auf der Gehaltsliste stehen, der alles andere tut als Informationen zu verbreiten? ;)


    Damit man lernt, ohne Informationen zu leben :rollen: :breitgrins:


    Diesen Lilien-Möwen-Vergleich hatte in der Leserunde damals auch wer bekrittelt, die ist schon ganz interessant nachzulesen.

  • Schon wieder ich. ;)


    Es war gar nicht schwierig mich gegen den Fernsehabend und für Fairwater zu entscheiden, schwieriger war es, am Ende des 1. Kapitels zu pausieren, damit ich posten und die Leserunde nachlesen kann. Die Atmosphäre hat mich nun vollends gepackt und ich habe die verfallenen Gassen vor Augen, kann die Kanäle fast riechen und die erdrückende Hitze spüren. Es ist erstaunlich, wie detailliert mein Bild der Stadt ist, ohne dass seitenweise Beschreibungen nötig waren.


    Auch die Geschichte hat mich gepackt. Mit Glorias Verlassen der Stadt ist zwar ein Schlußpunkt gesetzt (irgendwie ... ihr versteht, was ich meine?), aber ich bin mir nicht nur sicher, dass sie wiederkehren wird, sondern auch froh, dass mich noch zahlreiche Seiten erwarten, die (hoffentlich) Licht ins Dunkel bringen. Allerdings wurde ich mit ihr nicht ganz warm, und ihr Aspirinkonsum ist ja unglaublich. Die Geschichte um Lysander, soweit ich sie mir zusammenreimen kann, finde ich hochinteressant. Er wurde von van Bergen adoptiert, dann allerdings misshandelt. Und dies war anscheinend der Auslöser für Schizophrenie und sein zweites Ich wurde zum Mörder*. Was hat er in seinem Unterbewusstsein versteckt? Was weiß er über van Bergen und Lifelight? Ich gebe Dir recht, Saltanah, die Morde sind nur ein kleiner Ausschnitt im großen Puzzle. Interessant ist auch Bartholomew, mein erster Eindruck war durch sein flüchtiges Auftauchen als der Mann mit dem geschwärzten Brillenglas der eines verrückten Wissenschaftlers. Gewichen ist dieser Eindruck noch nicht, aber nach der Begegnung in der Sternwarte ist er mir zumindest weniger unheimlich. Dass er, seine Spiegel und Gläser eine wichtige Rolle spielen ist klar, aber welche? Was verbindet ihn mit der Familie van Bergen und deren Geschäften? Irgendwie würde es mich nicht überraschen, wenn Bartholomews Verbindung zur Stadt schon eine sehr alte ist ... Und was hat(te) Marvin mit der ganzen Sache zu tun? Warum war ausgerechnet er ein Freund von Stella und ihrem Vater (!), wie passt er da rein? Verbindet ihn mehr mit Lysander als nur der flüchtige erste Eindruck? Und dann noch die Regendunklen (eine tolle Bezeichnung!). Ich glaube nicht, dass sie wirklich von der CIA sind, schon alleine, weil deren Spielwiese doch eher der internationale Nachrichtendienst ist, oder nicht? Dann also was, FBI? Ich tippe eher darauf, dass Lifelight eigene Leute hat, die unliebsame Schnüffler klein halten.


    Argh! :spinnen: Je mehr ich über eventuelle Zusammenhänge nachdenke, desto verwirrender wird alles.


    * Stefanie, ich habe auch den Eindruck der gespaltenen Persönlichkeit, allerdings bezweifle ich, dass Gloria das zweite Ich so schnell vertreiben konnte. Die Szene, die aus der Sicht des Mörders erzählt war (ab S.98), ist auch sehr mysteriös, aber eindrucksvoll.


    So, jetzt lese ich erstmal die Leserunde "drüben" nach und hoffe auf die ein oder andere kleine Erleuchtung.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Argh! :spinnen: Je mehr ich über eventuelle Zusammenhänge nachdenke, desto verwirrender wird alles.


    Ich kann Euch nur versprechen: so schnell wird sich an diesem Zustand nichts ändern :breitgrins:

  • So, jetzt habe ich die ersten beiden Abschnitte der Leserunde drüben gelesen und habe eine wilde Idee:
    Yanni hat die Vermutung geäußert, Spiegel seien eventuell Pforten. Aldawen hat auf das eine getönte Brillenglas von Bartholomew hingewiesen. Gloria beschwert sich immer mal wieder, dass sie "nie etwas sieht", besonders auffällig ist das, als sie sich betrinkt und Morts Hinweis auf das Einhorn kommt, unter dem Marvin immer saß. Einhörner lassen mich immer aufhorchen, deswegen hoffe ich, dass dieses nochmal auftauchen wird, es würde auch von der Symbolik her bestimmt schön passen. Na, auf jeden Fall beschwert Gloria sich auch, nie diese 3D-Bilder zu sehen etc. Hinzu kommt Lysanders Warnung, den Spiegel zu zerschlagen (was von Solomon mehr oder weniger abgetan wird - warum?). Also, was wenn CBS-Spiegel wirklich Pforten sind (wohin? für wen?), vor deren Auswirkung sich Bartholomew selbst schütz, indem er ein Brillenglas schwärzt und somit seine Sehfähigkeit einschränkt. Gloria scheint selbst Probleme mit Dreidimensionalität und Tiefenschärfe zu haben und ist daher vielleicht von Natur aus geschützt? Andererseits hat sie tatsächlich, wie "drüben" auch erwähnt, die Fähigkeit, für andere Verborgenes zu sehen.


    Mir qualmt der Kopf.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges