Val McDermid - Trick of the dark/Alle Rache will Ewigkeit

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.460 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Inhalt
    Die Psychologin Charlie Flint steht vor den Trümmern ihrer Karriere. Aufgrund ihrer professionellen Meinung wurde ein Mann vor Gericht freigesprochen, nur um später drei Frauen zu ermorden. Auch wenn sie damals im Recht war wird ihr der Tod der Frauen zur Last gelegt. Polizei und Gericht wollen ihre Hilfe nicht mehr und so sieht sich Charlie mit viel zu viel Zeit zum Nachdenken konfrontiert. Da kommt ihr eine Bitte ihrer ehemaligen Professorin gerade recht, die Lebensgefährtin ihrer Tochter zu überprüfen. Sie glaubt, dass die erfolgreiche Unternehmerin Jay Macallan Stewart den Mann ihrer Geliebten an deren Hochzeit ermorden ließ um sie für sich zu haben. Charlie nimmt den ungewöhnlichen Auftrag zunächst nur halbherzig an, bringen sie sie Nachforschungen doch immer wieder nach Oxford und damit näher an die Frau heran, die ihr seit einem Treffen bei einer Tagung nicht mehr aus dem Kopf geht, obwohl sie eigentlich in einer glücklichen Beziehung ist. Doch nach und nach überwiegt das Interesse an dem Fall dem Interesse an der Frau...


    Meine Meinung
    Würde man für die große Liebe morden und dann noch in so einer Situation, wie es Corinna der Geliebten ihrer Tochter vorwirft? Diese Frage stellt sich auch der Leser. Erzählt wird aus zwei Perspektiven: der von Charlie und aus der Autobiografie von Jay, die sie parallel zu den Ermittlungen schreibt. Man ist sich nie sicher, in wieweit dieser Erinnerungen aufrichtig sind oder Charlie auf der richtigen Spur ist. Die wird von Oxford bis auf die Insel Skye geschickt, doch der Wahrheit scheint sie trotz der zurückgelegten Kilometer nicht näher zu kommen. Es ist spannend zu verfolgen, wie die Ermittler das Netz um Jay immer enger ziehen bis die Wahrheit ans Licht kommt.
    Trick of the dark ist spannend geschrieben, den Schluss fand ich allerdings ein kleines bisschen unpassend. Die Frage, in wieweit ein Autor auch die Schauplätze recherchiert hat hat mir dieser Krimi beantwortet, zumindest auf der Isle of Skye war die Autorin sehr gründlich- mit einem kleinen Punktabzug: es gibt keine Machair auf Skye :zwinker:
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • img?type=DOCUMENTIMAGE&documentID=boxh889&size=NORMAL&token=nobody
    Da ich den Klappentext mit in meiner Rezension habe, poste ich die hier.


    „Alle Rache will Ewigkeit“ war mein erstes Buch von Val McDermid, aber ich bin wirklich froh, dass ich es gelesen habe, denn es hat mich auf den Geschmack gebracht.


    Charlie Flints Leben ist völlig aus den Fugen geraten: Sie steht kurz davor vielleicht ihren Job als Profilerin zu verlieren und das nur, weil sie Wahrheit gesagt hat – das der dadurch freigesprochene Verdächtige danach aber wirklich loszieht und Frauen tötet, soll nun aber trotzdem ihr angehängt werden. Hinzu kommt, dass sie sich nach sieben Jahren Beziehung mit ihrer Lebenspartnerin Maria in eine andere Frau verliebt hat: Lisa Kent, die in ihrer alten Collage Stadt Oxford lebt. Als sie nun ein Paket mit Zeitungsausschnitten zu einem Mord an einem Bräutigam auf seiner Hochzeit erhält, die ebenfalls in Oxford stattfand, scheinen immer mehr Menschen und Begebenheiten aus ihrer Vergangenheit wieder ans Tageslicht zu kommen. Und so macht sich Charlie daran, der Spur des Mordes an dem Bräutigam zu folgen – mehr oder weniger freiwillig und scheint dabei Zusammenhänge zu erkennen, die ein ungeahntes Ausmaß annehmen.


    Der Stil ist meistens spannend, vor allem auch dadurch, dass immer mal wieder die Perspektive gewechselt wird und der Leser immer im „Vorteil“ ist, ein wenig mehr zu wissen als Charlie. Doch sicher sein können sich weder der Leser, noch Charlie und so ist man auch während des Lesens immer wieder dabei, zu kombinieren und nachzudenken, wie es denn gewesen sein könnte. Daher bleibt das Buch die meiste Zeit über wirklich spannend. Nur gegen Ende hin war dann – jedenfalls für mich – klar wie es zusammenhängt und das Ende an sich war für mich dann keine wirkliche Überraschung, was Schade ist, da das Buch wie gesagt über einen sehr langen Zeitraum die Spannung aufrecht hält.
    Die Charaktere sind wirklich vielschichtig beschrieben. Charlie hat ihre Höhen und Tiefen und vor allem ist sie nicht der Modeltyp, was sie einfach natürlicher wirken lässt als manche andere weiblichen Charaktere. Für mich war auch die Sicht auf Jay und vor allem ihre Erinnerungen an die Geschehnisse der Vergangenheit wirklich faszinierend, denn es machte auch beim Stil einen Unterschied, ob die Geschichte erzählt wurde oder ob Jay an ihren Memoiren schrieb – und das nicht nur wegen der anderen Schriftart. Für mich gab es auf jeden Fall immer wieder Punkte, an denen ich mich mit den Charakteren, besonders aber mit Charlie, identifizieren konnte.


    Insgesamt ein wirklich spannendes Buch, was für mich nur auf den letzten 70 Seiten vorhersehbar war. Es ist kein reiner Fall, in dem nur ermittelt wird, sondern man hat Teil am Leben der Charaktere und wird dadurch richtig in die Geschichte hineingezogen. Ein spannender, nicht allzu blutiger Thriller/Krimi, der Lust auf mehr von Val McDermid macht.

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls

    Einmal editiert, zuletzt von eeyorele ()

  • Hallo!


    Zu diesem Buch gibt es schon einen Thread: A trick of the dark. Als ich das Buch gelesen habe gab es noch keine deutsche Ausgabe, deshalb steht nur der englische Titel da. Bestimmt kann ein lieber Moderator die beiden Threads zusammenstricken :smile:


    Freut mich, dass Dir das Buch gefallen hat. Mir gefallen die "serienlosen" Bücher von Val McDermid insgesamt besser, auch wenn die Serien nicht schlecht sind.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Oh den habe ich dann wohl übersehen :redface:


    Muss ich mich da jetzt bei einem der lieben Moderatoren melden, damit die das "zusammenstricken" oder funktioniert das so?

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls

  • Na das hat ja schon geklappt :) Vielen Dank für den Hinweis und ich werde jetzt auch immer nach dem englischen Titel schauen ;)

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls

  • Charlie Flint ist studierte Psychologin und Psychiaterin und ihre Hauptarbeit bestand darin psychologische Profile für Angeklagte zu erstellen. In ihrem letzten Fall jedoch wurde der Angeklagte wegen ihres Profils freigesprochen und brachte daraufhin vier Frauen um. Charlie wurde daran die Schuld gegeben und mit ihrer Karriere geht es seitdem bergab.
    Dieser Punkt im Leben der Protagonistin wurde sehr gut geschildert, da merkbar ist, wie der Zustand in dem sie sich befindet, sie beeinflusst. Insbesondere wie sich ihr Verhalten durch die Untätigkeit, zu der sie aktuell verdammt ist beeinflusst und auch wie es sie psychisch angreift. Grade die psychologischen Dinge sind im Roman durchweg sehr glaubhaft geschildert. Man lernt besonders die Charaktere dadurch kennen und sie erhalten eine gewisse Tiefe.
    Aus diesem Tief rettet Charlie der Auftrag einer ehemaligen Professorin von ihr, herauszufinden, ob eine von ihr an dem Mord an ihrem Schwiegersohn Verdächtige Person eventuell eine Serientäterin und vor allen Dingen, wirklich schuldig ist. Charlie ist zwar zunächst skeptisch, nimmt den Auftrag aber an.
    Es ist in diesem Teil der Geschichte sehr interessant, wie sie erzählt wird, denn es wechseln sich Parts aus Charlies Perspektive und der Verdächtigen ab. In Charlies Parts stehen vor allen Dingen die Suche nach der Wahrheit und das Rätseln, wie alles zusammenhängt im Vordergrund, wie auch weiterhin viele psychologische Aspekte. Insgesamt sind diese Abschnitte immer sehr spannend, denn man wird geradezu zum Miträtseln angefacht. Die Teile, die von der Verdächtigen erzählt werden, haben einen ganz eigenen Aufbau, denn sie werden sowohl in der Gegenwart erzählt, berichten aber auch aus ihrer Vergangenheit und dies in der Form von Buch in Buch, denn sie ist gerade dabei ihre Autobiographie zu schreiben. Diese Form macht die Abschnitte sehr erfrischend, die zum einen ganz anders sind und zum anderen einem das Gefühl geben, dass sie etwas verschweigt, aber man einfach nicht weiß was. Auch von diesen Passagen geht daher ein sehr hoher Spannungsgrad aus.
    Außerdem wird von der Autorin in die Geschichte mit einfließend das Thema Homosexualität behandelt, da unter anderem die Protagonistin homosexuell ist und auch das zu gewissen Spannungen führt. Jedoch finde ich es so al Randthema der Geschichte recht gut verarbeitet, wenn auch manchmal etwas aufgesetzt.
    Insgesamt ein Krimi bei dem man gut miträtseln kann, mit interessanten, halbwegs realen Charakteren und recht glaubwürdigen psychologischen Anteilen und einem passenden Abschluss, auch wenn man mit diesem schon rechnen konnte, da manches doch schnell zu durchschauen war.

  • Dr. Charlie Flint ist Profilerin und Gerichtspsychiaterin. Obwohl sie eine der besten in ihrem Job ist, ist sie momentan aufgrund einer umstrittenen Aussage suspendiert und ihre berufliche Karriere steht auf dem Spiel. In ihrer Partnerschaft mit ihrer Lebensgefährtin Maria kriselt es, vor allem, seit Charlie die charismatische Lisa kennengelernt hat. In dieser Situation kommt ihr ihre frühere Professorin Corinna vom College gerade recht, die sie mit einer ganz speziellen Ermittlung beauftragt. Corinna ist überzeugt davon, dass der Mord an ihrem Schwiegersohn am Tage der Hochzeit nicht von seinen für die Tat verurteilten Geschäftskollegen begangen wurde, sondern vielmehr von der jetzigen Liebhaberin ihrer Tochter Magda.


    Klingt kompliziert? Ist es auch! Ich habe am Anfang eine ganze Weile gebraucht, bis ich die Personen richtig zuordnen konnte. Dass einige von ihnen zwischendurch auch noch mit Spitznamen und Abkürzungen genannt werden, machte es nicht einfacher.


    Die Story entwickelt sich nur sehr langsam. Zu Beginn wird das Hauptaugenmerk auf Charlies Suspendierung und ihre daher rührende Frustration gelegt. Erst nach ca. 100 Seiten kommen wir überhaupt er nach Oxford, wo Corinna erklärt, was sie vermutet und was sie von Charlie erhofft. Und danach gehen die Ermittlungen erst richtig los.


    Interessant gemacht sind die Einschübe in Form eines autobiographischen Buches, das Jay schreibt, so dass man auch einen Einblick in ihre Sicht der Dinge erhält.


    Nicht ganz klar war mir lange Zeit die Rolle der mysteriösen Lisa, in die sich Charlie so sehr verknallt hat, dass sie sogar die Lebensgemeinschaft zu ihrer Frau Maria in Frage stellt. Aber gegen Ende wird das aufgeklärt.
    Das Ende war mäßig überraschend. Ab einem gewissen Punkt war einfach klar, dass eine der Personen ein falsches Spiel spielt und dann ging alles recht schnell.


    Das Thema Homosexualität spielt wie des Öfteren bei der Autorin auch in diesem Buch eine wichtige Rolle. Mir persönlich war das teilweise etwas zu viel des Guten, aber da Val McDermid meines Wissens nach selber lesbisch ist, wird sie wahrscheinlich recht genau wissen, wovon sie da schreibt.


    Insgesamt für mich ein gut lesbarer Krimi für ein verregnetes Wochenende!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Nachdem ich dieses Buch Weihnachten unter meinem Wichtelgeschenken finden durfte, ist es erst einmal bei mir ins Regal gewandert. Der Klappentext klang zwar vielversprechend, jedoch hatte ich kein großes Verlangen es sofort zu verschlingen. Dies sollte sich ändern, als ich das Buch als Januar-Aufgabe entdeckte. Die Leseprobe bestach durch unterhaltsame Dialoge, wurde sogar etwas spannend und der flüssige Stil, machte Lust auf den Rest des Buches.


    Leider konnte mich die Umsetzung am Ende des Buches jedoch gar nicht überzeugen. Die Idee, dass ein Bräutigam auf einer Hochzeitsfeier erschlagen wird, finde ich sehr interessant, da sie nicht so häufig verwendet wird. Als Leser erwartet man Dynamik, Spannung, Nervenkitzel und Mitraten am komplexen Fall, doch dies ist weit gefehlt. Stückchenweise erkennt man diesen Ansatz, wie ich es auch bei der Leseprobe empfunden habe, jedoch ist die Umsetzung hauptsächlich zähflüssig, lahm und stellenweise sogar recht kindlich.


    Es fängt schon mit der Protagonistin an. Nach einem lesbischen Kriminalroman aus der Feder von 'Lisa Bell' freute ich mich hier auf eine bessere Umsetzung, da die Autorin schon deutlich mehr Schreiberfahrung aufweist. Die lesbische Neigung wird interessant eingebaut und passt hervorragend in die Geschichte und zur Protagonistin. Jedoch ist das der einzige Pluspunkt der Protagonistin. Stellenweise benimmt sie sich nicht nur naiv und kindlich, sodass man regelmäßig den Kopf schütteln muss, sondern sie entwickelt sich auch nur wenig weiter. Die immer betonte Menschenkenntnis, durch ihre Kenntnisse in der Psychologie werden nur ständig erwähnt, sind allerdings alles andere als logisch eingebaut. Selbst ein Laie besitzt in meinen Augen, an einigen Stellen mehr Menschenkenntnis. Zudem wirkt sie eher künstlich, als lebendig. Wodurch mir die Hauptfigur alles andere als sympathisch war. Auch die anderen Charaktere wirken blass, teilweise sogar lieblos. Man merkt, dass die Autorin ihr Augenmerk auf Charlie gerichtet hat. Ausgereift eigentlich perfekt.


    Weiter geht es mit der recht flachen Handlung. Obwohl ein Mord geschieht, sind die Ermittlungen, die die suspendierte Charlie anstellt, weder professionell, noch spannend. Als Krimi-Fan bin ich von diesen zähflüssigen und teilweise belanglosen Dialogen und Szenen echt enttäuscht. An manchen Stellen hatte ich sogar das Gefühl, dass die eigentliche Leiche vergessen wurde, bis sie dann überraschenderweise wieder beachtet wurde. So überraschend, wie ab und an die Leiche wieder auftauchte, kam auch die Auflösung. Allerdings mitten im Roman. Als genauer Leser und Fan der roten, alten Kriminalromane, wusste ich sofort was sich hinter den Anspielungen versteckte. Im Grunde setzte ich nun darauf, dass es zum Schluss doch noch eine Wendung geben würde, sodass ich vorher aufs Glatteis geführt worden wäre, aber meine Vermutung war komplett richtig. Spannungsaufbau oder eine typische Spannungskurve konnte ich jedenfalls dank der frühen Auflösung und der generellen Umsetzung nicht feststellen.


    Selbst die Auflösung hat mich persönlich nicht vom Hocker gehauen. Logisch, aber nichts Besonderes. Auf Grund all dieser einspielenden Faktoren, kann ich das Buch nicht empfehlen. Für mich war dies das erste uns letzte Werk dieser Autorin. Ich freue mich, diese Leseerfahrung gesammelt zu haben, aber trotz bevorzugtem Genre, konnte mich das Buch nicht überzeugen.


  • Dies sollte sich ändern, als ich das Buch als Januar-Aufgabe entdeckte.


    Da wir hier nicht bei lovelybooks sind, vielleicht zur Erklärung, dass die dort eine Lese-Challenge gestartet haben und es sich bei diesem Buch eben um das Januar-Buch handelt :zwinker:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Zum Inhalt des Buches:


    Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können: Die Psychologin Charlie Flint wurde gerade vom Dienst als Profilerin suspendiert, als sie plötzlich Post mit Zeitungsausschnitten von einem Mord an ihrem alten College enthält. Ein Bräutigam wurde am Tag seiner Hochzeit ermordet aufgefunden. Ihre ehemalige Mentorin hat eine sehr genaue Vorstellung davon, wer der Täter ist und bittet Charlie Nachforschungen anzustellen, damit sie ihre These beweisen kann. Bis zur Anhörung wegen ihrer Suspendierung ist noch etwas Zeit, die sie für Nachforschungen nutzen kann. Die Ablenkung scheint ihr gerade recht zu sein. Allerdings ist ihr zu diesem Zeitpunkt nicht klar, auf was sie sich da eingelassen hat.


    Mein Eindruck:


    Val McDermid ist eine Meisterin des Psychothrillers und so war auch dieses Buch wieder eine Achterbahnfahrt von Wendungen und spannenden Höhepunkten.


    Dr. Charlie Flint, eine Psychologin am Tiefpunkt ihrer Karriere, die ihre Energie aber nicht dafür einsetzt, ihren Ruf zu rehabilitieren, sondern stattdessen lieber auf eigene Faust Nachforschungen für ihre College-Professorin anstellt, ist eine sympathische und energiegeladene Protagonisten, die nicht nur einen ungeheuren Charme hat, sondern auch Intelligenz und Gefühl.


    Neben Charlie Flint bekommt auch Jay Stewart einen eigenen Part in der Handlung. Sie ist die Person, die von Dr. Corinna Newsam - Charlies Mentorin - verdächtigt verschiedene Morde begangen zu haben.


    Die Handlungsstränge der Personen laufen parallel, wobei auch immer wieder Rückblenden und Zeitsprünge enthalten sind.


    Zu Beginn des Buches hatte ich zugegebenermaßen etwas Schwierigkeiten, da den Überblick zu behalten und alle Personen und Handlungen richtig zuzuordnen, aber schon ab Seite 50 etwa war das kein Problem mehr. Ab dem Zeitpunkt fand ich die zahlreichen Sprünge von Personen, Zeit und Schauplätzen auch sehr spannend und für die Geschichte empfand ich es als Bereicherung, die Handlung so zu beschreiben.


    Der Tatsache, dass sie - wie auch weitere Figuren in der Geschichte - lesbisch ist, nimmt in dem Roman einen großen Raum ein und wird sehr oft thematisiert. Dabei geht Val McDermid sehr authentisch mit dem Thema um, fast hatte ich den Eindruck, der Roman hätte nicht nur den Zweck zu unterhalten, sondern wäre zugleich eine Aufforderung zu mehr Toleranz und Miteinander. Genau diese Aussage wurde immer wieder in die Handlung eingewoben.


    Hauptschauplatz des Romanes ist Oxford, wo Charlie Flint an einem College studiert hat. Alle Handlungsstränge laufen immer wieder in St. Scholastika zusammen. Ich war bereits mehrmals in Oxford und konnte mich daher sehr gut in dem Roman wieder finden. Allerdings, und das war auch schon mein Eindruck aus der Leseprobe, sind die Schauplatzschilderungen ausführlicher als vielleicht nötig. Für jemanden, der mit dem Ort an sich nichts verbindet könnten sie ggf.zu lang und zu ausschmückend sein. Für mich waren sie jedoch eine Rückkehr an einen ganz besonderen Ort, Oxford ist einfach eine Stadt mit einem ganz eigenen und besonderen Charme, den ich unheimlich gerne mag!


    Der Schreibstil von ValMcDermid ist sehr flüssig, der Roman ist von einer durchgehenden Spannung, die in immer neuen Höhepunkten verläuft. Zu keinem Zeitpunkt kam mir das Buch langatmig oder langgezogen vor, so dass es eine besondere Freude war, das Buch zu lesen.


    Am Ende jedoch fand ich einige Punkte unschlüssig und auch wurden nicht alle offenen Fragen des Buches hinreichend aufgeklärt, so dass ich das erste mal nur 4/5 Punkten für einen Val McDermid-Roman vergebe.

  • Hallo!


    Das Thema Homosexualität spielt wie des Öfteren bei der Autorin auch in diesem Buch eine wichtige Rolle. Mir persönlich war das teilweise etwas zu viel des Guten, aber da Val McDermid meines Wissens nach selber lesbisch ist, wird sie wahrscheinlich recht genau wissen, wovon sie da schreibt.


    Ich fand es dieses Mal auch ein bisschen viel. Normalerweise stört es mich in ihren Büchern nicht, aber hier hat sie das Thema für meinen Geschmack zu sehr betont, auch wenn es wichtig für den Fall ist.


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Die Psychiaterin Dr. Charlie Flint macht gerade schwierige Zeiten durch. Nachdem durch ihre Aussage ein Psychopath freigelassen werden musste, hat er vier Frauen ermordet. Charlie wird die Schuld daran gegeben, und sie wird daraufhin suspendiert.
    Auch privat läuft nicht alles rund. Obwohl sie seit Jahren in einer glücklichen Beziehung mit der Zahnärztin Maria ist, hat sie sich in die attraktive Lisa Kent verliebt. Nun weiß sie nicht, für wen sie sich entscheiden soll.
    Da bekommt sie ein Angebot von ihrer ehemaligen Dozentin Corinna Newsam. Deren Schwiegersohn wurde während seiner Hochzeitsfeier ermordet. Obwohl seine zwei Arbeitskollegen für die Tat verurteilt wurden, glaubt Corinna nicht an ihre Schuld. Sie verdächtigt die Internet-Millionärin Jay Macallan Stewart, die mittlerweile ein Verhältnis mit Corinnas Tochter Magda hat. Nach anfänglichen Zweifeln beschließt Charlie, sich den Fall näher anzusehen.
    Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt. Zum einen wird aus der Sicht von Charlie Flint erzählt. Man erfährt ihre Gedanken und Gefühle, ihren Hintergrund und ihr Liebeschaos. In Emails mit Lisa Kent schreibt sie nicht nur über ihre komplizierte Situation, sondern auch über ihre Fortschritte in dem Fall. Auch die Gespräche mit ihrer Lebensgefährtin Maria geben über vieles Aufschluss. Bei ihren Ermittlungen bekommt Charlie Hilfe von dem Polizisten Nick Nicolaides, dessen Dozentin sie früher war.
    Der zweite Handlungsstrang betrifft Jay Stewart. Auch hier bekommt man Einblick in ihre Vergangenheit, besonders durch Auszüge ihrer Autobiographie, an der sie gerade schreibt. Dabei überlegt sie immer wieder, wie viel sie von sich preisgeben darf. Es wird schnell klar, dass sie etwas verbirgt und sogar vor ihrer Freundin Magda Newsam Geheimnisse hat.
    Obwohl man viel über die Charaktere erfährt, wirken sie klischeehaft und uninteressant. Besonders Charlie ist für eine Psychiaterin reichlich naiv, und ihre Schlussfolgerungen sind nicht immer nachvollziehbar.
    Der Handlungsverlauf wirkt stark konstruiert. Ein Großteil des Textes besteht aus langen Gesprächen, die sich um Vergangenes und Liebeskonflikte drehen. Das Thema Homosexualität ist der Autorin wichtig, und das ist auch in Ordnung. Leider dominiert es die Geschichte, und die Verbrechen rücken in den Hintergrund, was für einen Kriminalroman schlecht ist.
    Als nach etwa zwei Dritteln des Romans endlich etwas Spannung aufkommt, wird diese fast sofort wieder zunichte gemacht als klar wird, wer die Morde begangen hat. Danach geht es nur noch darum, den Täter zu überführen. Doch auch das ist nicht richtig gelungen, sondern vorhersehbar und uninspiriert.
    Wirklich positiv ist der flüssige und detaillierte Schreibstil. Man merkt, dass die Autorin eine hervorragende Ortskenntnis besitzt. Alle Handlungsschauplätze werden bildreich und ausführlich beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte, wirklich dort zu sein.
    Mir hat das Buch nicht so gut gefallen. Obwohl es gut und relativ schnell zu lesen war, hätten es für mich zweihundert Seiten weniger auch getan. Außerdem fand ich das Thema Homosexualität zu dominierend für einen Krimi. Da hätte ich mehr Spannung und weniger Liebeswirrwarr besser gefunden. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Mich hat der Roman nicht überzeugt, und ich bleibe lieber bei Tony Hill.

  • Hallo!


    Man merkt, dass die Autorin eine hervorragende Ortskenntnis besitzt. Alle Handlungsschauplätze werden bildreich und ausführlich beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte, wirklich dort zu sein.


    Das ist mir auch aufgefallen- besonders als es in die Cuillins ging. Dabei kann ich mir Val McDermid dort wirklich nicht vorstellen :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • so ging es mir auch. Abgesehen davon, dass es eigentlich egal ist ob es hierbei um lesbisches oder heterosexuelles Geplänkel handelt.... es war einfach zu viel für einen Krimi.

  • Charlie Flint, von Beruf Profilerin erhält eines Tages Post von ihrer alten Freundin Corina. Die Post besteht aus Zeitungsausschnitten zu dem dramatisch Tod an Corinnas Schwiegersohn Philip. Philip wurde auf seiner eigenen Hochzeitsfeier, auf dem Gelände des Oxford Colleges, abseits des Festes hinterhältig erschlagen und ins Wasser geworfen. Und obwohl bereits ein Pärchen, die Geschäftspartner von Philip, als Täter gelten und auch auf ihre Verurteilung warten, glaubt Corinna den wirklichen Mörder zu kennen. Charlie soll ihr nun dabei helfen den wahren Schuldigen zu stellen.
    Da Charlie gerade beruflich nicht wirklich gut dasteht, weil sie für die Entlassung eines Verdächtigen verantwortlich gemacht wird der später mehrere Frauen umbringt, sieht sie in dem Auftrag ihre Chance zur Rehabilitation. Zudem ist die Ermittlungsreise nach Oxford eine gute Gelegenheit um Lisa zu sehen. Eine Freundin für die Charlie insgeheim mehr als nur Freundschaft empfindet. Je mehr Charlie in der Vergangenheit des vermeintlichen Täters abtaucht umso gefährlicher wird es für sie selbst.
    Dies war mein erstes Buch von Val McDermid und ich muss sagen es hat mich fast dazu gebracht nie wieder etwas von der Autorin in die Hand zu nehmen. Es hat eine Weile gedauert bis ich mich an den ausschweifenden und langatmigen Schreibstil gewöhnt habe. Zudem hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin, die ja selbst am Oxford College war, zu sehr von der Story abschweift und einfach in Erinnerungen schwelgt. Das ist meiner Meinung nach bei einem Krimi etwas fehl am Platz. Zu der Vielzahl an Personen, die dem Leser gleich zu Anfang aufgedrückt werden, kommt auch noch das Chaos der romantischen Gefühle in dem sich die Protagonistin Charlie befindet.
    Um weil sich fast das ganze Buch so dermaßen gezogen hat, war ich umso überraschter als es dann auf den letzten ca. 150 Seiten wirklich so spannend wurde, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Vielleicht eine Taktik der Autorin aber so schwer muss man es dem Leser dann doch nicht machen.
    Das Durchhalten hat sich für mich in dem Fall wirklich gelohnt und weitere Werke der Autorin werden folgen.

  • "Profilerin" Charlie Flint bekommt von einem Unbekannten einen Stapel Zeitungsausschnitte zugeschickt, in denen es um den Mord an einem jungen Mann bei seiner eigenen Hochzeitsfeier geht. Charlie zählt zwei und zwei zusammen und ist schnell sicher, dass die Post von ihrer früheren Professorin Corinna Newsam kommt, bei der sie als Studentin häufig im Babysitter-Einsatz war, denn die so tragisch verwitwete Braut ist Corinnas Tochter Magda.


    Corinna hegt den Verdacht, dass Magdas Freundin Jay, die mit mehreren Internetfirmen stinkreich und mit einer Autobiographie über ihre schauderhafte Kindheit berühmt geworden ist, nicht ganz koscher ist und bittet Charlie, Jays Vergangenheit etwas genauer zu beleuchten.


    Charlie ist zunächst ein wenig skeptisch angesichts dieses Auftrags, stürzt sich dann aber doch in die Ermittlungen und fördert einige interessante Verstrickungen zutage. Was ihr außerdem noch Kopfzerbrechen bereitet, ist die ungemein anziehende Psychologin Lisa Kent, in die sie sich, wie sie zugeben muss, ziemlich verliebt hat, obwohl sie seit einigen Jahren glücklich mit Maria verheiratet ist ...


    Ein routinierter, spannender Krimi, der gottlob nicht wie die Tony-Hill-Reihe mit einer Fülle an Ekelszenen aufwartet, sondern die Spannung mehr auf der psychologischen Ebene aufbaut.


    Dass Charlie hier nicht nur Ermittlerin und Psychologin ist, sondern aufgrund ihrer Verbindungen zu Corinna und deren Familie sowie ihres Studiums in Oxford auf besondere Weise persönlich von den Geschehnissen berührt wird, brachte sie mir mit der Zeit ein wenig näher. Zu Beginn war sie mir lange Zeit ziemlich egal, muss ich gestehen. Dafür fand ich die Atmosphäre Oxfords schön gezeichnet.


    Richtig interessant wird das Buch durch die eingestreuten Auszüge aus dem im Entstehen befindlichen zweiten Teil von Jays Autobiographie. Eine extreme persönliche Geschichte, die Verständnis für manche extremen Charakterzüge weckt, aber auch zeigt, wie leicht man die Meinung anderer durch geschickte Formulierung beeinflussen kann, ohne dabei die Wahrheit zu sehr zu strapazieren.


    Lange Zeit bin ich mit Charlie im dunkeln getappt, was die Lösung des Mordfalls angeht, und der Showdown am Ende kam für mich zwar nicht in jeder Hinsicht überraschend, sorgte aber doch für einen aufregenden Abschluss.


    Gute, solide Krimikost mit dem einen oder anderen Klischeechen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Charlie steht an ihrem Scheideweg beruflich und privat. Ablenkung verspricht das Treffen mit ihrer alten Dozentin in Oxford Corinna. Corinna verdächtigt die Geliebte (Jay) ihrer Tochter des mehrfachen Mordes, unter anderem an ihrem Schwiegersohn. Charlie, zwangsweise von ihrer Arbeit als psychologische Gutachterin vor Gericht beurlaubt, beißt an und erklärt sich bereit mehr über die Morde herauszufinden.


    Schon auf den ersten Seiten wurde deutlich, dass bei diesem Krimi der Mord und die Aufklärung dessen nur der rote Faden darstellt, den die Beschreibung des Beziehungsgeflechts zusammenhalten soll. Das es um lesbische Beziehungen ging ist unerheblich, da sie die gleichen Probleme haben wie heterosexuelle Paare. Dadurch war besonders der erste Teil und zweite Teil des Buches sehr langatmig. Die Handlung tröpfelte vor sich hin und die Ermittlungen gingen nicht voran. Lieber hielt sich die Autorin an die Beziehungsprobleme der Protagonisten. Das war nicht ganz uninteressant und hatte zum Teil auch mit dem Fall zu tun, aber ich wollte einen spannenden Krimi lesen.


    Ungewöhnlich, aber sehr interessant waren die Rückblenden, in Form einer Biographie von Jay geschrieben. Die über ihr bisheriges Leben viel aussagten. Man erfuhr auch nicht zuviel, denn man wusste nicht, wie viel Wahrheit sie schreibt.


    Der letzte Teil holte dann noch mal etwas auf und der Spannungsbogen steigt an und auch Charlie, die Protagonistin gewinnt langsam an Sympathie. Die Krimihandlung ist interessant wird nur durch zuviel Nebenhandlungen abgelenkt. Für mich könnte man den Roman um 100 Seiten kürzen, ohne etwas Wichtiges wegzulassen.


    Bis zum Ende des Romanes wurde mir nicht klar, was Titel und Cover mit dem Inhalt des Romans zu tun haben.

  • Hallo!


    Bis zum Ende des Romanes wurde mir nicht klar, was Titel und Cover mit dem Inhalt des Romans zu tun haben.


    Aber das müssen sie doch nicht unbedingt :zwinker: Beim englischen Titel passt es auch ein kleines bisschen: das dunkle Cover, dass durch das Streicholz erhellt wird bezieht sich zumindest auf "The dark".


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das Buch ist mehr Roman als Krimi. Die Idee ist gut, aber schlecht umgesetzt. Es kommt nur wenig Spannung auf, die dann auch noch durch endlose verzwickte Liebesbeziehungen und Nebensächlichkeiten wieder verloren geht. Gut finde ich, dass der Schwerpunkt auf lesbische Personen gelegt wurde. Allerdings kommen keine hetero Beziehungen vor, was für mich sehr weltfremd und irritierend ist. Am Schluss kommt nochmals Spannung auf, als der Täter überführt wird. Die Lösung ist logisch und nachvollziehbar.
    Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen, wäre aber ohne weiteres mit 200 Seiten weniger ausgekommen.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)