Nicolas Barreau - Das Lächeln der Frauen

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 9.628 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

  • Aurélie ist zutiefst enttäuscht und verletzt, als ihr Freund sie Knall auf Fall verlässt. Die junge Restaurantbesitzerin verkriecht sich erst einmal in ihrer Wohnung und spaziert dann ziellos durch Paris, bis sie, die eigentlich gar nicht so gerne liest, in einer winzigen Buchhandlung landet und aufs Geratewohl einen Roman ersteht. "Das Lächeln der Frauen" von einem gewissen Robert Miller zieht sie überraschend stark in seinen Bann, was kein Wunder ist, denn das, was der Autor da beschreibt, ist ihr eigenes kleines Lokal ... und die junge Frau im grünen Kleid, die eine wichtige Rolle in dem Buch spielt, ist eindeutig sie selbst!


    Neugierig geworden, will sie unbedingt den Autoren kennenlernen und herausfinden, wie es kommt, dass sie sich auf einmal als Romanfigur wiederfindet, doch diesen auf dem Coverfoto so sympathisch aussehenden Robert Miller aufzutreiben ist gar nicht so einfach, vor allem, weil sein französischer Verleger, André Chabanais, dabei nicht wirklich gerne zu helfen scheint. Dieser grantige Typ geht Aurélie gehörig auf die Nerven, aber um an Miller heranzukommen, muss sie es wohl oder übel mit ihm aufnehmen. Und so einfach wird sie sich bestimmt nicht abwimmeln lassen!


    Eine nette, charmante Liebeskomödie, die perfekte leichte Lektüre nach einem anstrengenden Arbeitstag. Aurélie ist eine sympathische Heldin mit liebenswerten kleinen Schrullen; André Chabanais, der die zweite Erzählstimme darstellt, ist gar nicht so ein Brummbär, wie es auf den ersten Blick scheint, hütet dafür aber ein pikantes Geheimnis.


    Worum es sich dabei handelt, hatte ich ebenso schnell erraten, wie ich die Wendung, die das Buch am Ende nehmen würde, erahnt habe. Das fand ich aber gar nicht so schlimm, weil ich auch Filme dieser Machart gelegentlich mal ganz gerne sehe, gerade weil sie ein bisschen vorhersehbar sind. Das Buch ist so richtig was fürs Herz, Irrungen und Wirrungen garniert mit ein wenig Humor, einem Schuss Kulinarik und einer großen Portion Lokalkolorit.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Ärgerlich finde ich allerdings den "Marketing-Gag", ein Autorenfoto und Kurzbiographie abzudrucken, wenn es sich bei "Nicolas Barreau" ziemlich eindeutig um ein Pseudonym handelt. (Die vielen französischen Einsprengsel im deutschen Text ließen darauf schließen, dass das Buch nicht aus dem Französischen übersetzt ist.) Etwas Recherche hat dann die Infos zutage gefördert, die hier auch schon genannt wurden. Das ist schon irgendwie Verar***e.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Am besten hat mir noch der Bruder von Adam Goldberg und seine Aussprache gefallen :breitgrins:


    Den fand ich zwar ganz lustig, aber seinen Akzent eher schlecht getroffen. Fast alle Briten, die mir je begegnet sind, haben ein Problem, ein Ü auszusprechen, aber Sam Goldberg verwechselt andauernd U und Ü!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt laut Amazon:Die junge Restaurantbesitzerin Aurélie hat Liebeskummer: Von einem Tag auf den anderen wurde sie von ihrem Freund verlassen. Unglücklich streift sie durch Paris und stößt in einer kleinen Buchhandlung auf einen Roman, der gleich in den ersten Sätzen nicht nur ihr Lokal, sondern auch sie selbst beschreibt. Begeistert von der Lektüre, möchte Aurélie den Autor des Buchs kennenlernen, doch der ist leider sehr menschenscheu, erfährt sie vom Lektor des französischen Verlags. Aber Aurélie gibt nicht auf …


    Stimmen wie »Eine äußerst unterhaltsame, intelligente und überaus charmante Lektüre«* oder »Nicolas Barreau hat (...) einen Roman zum Genießen geschrieben. (...) Ein zauberhaftes und kluges Buch.**« haben mich dazu animiert, dieses Buch für die Monatsrunde Sunny zu wählen. Der Klappentext lässt auf eine locker leichte Liebeskomödie hoffen. Ich bin neugierig, ob er hält, was er verspricht.


    Bis Ende des ersten Kapitels:


    Aurélie wurde von ihrem Freund Claude auf miese Weise verlassen. Er ist zwar nicht so tief gesunken, die Beziehung via SMS oder Facebooknachricht zu beenden, viel besser war seine Aktion aber auch nicht. Seine sensible Künstlerseele konnte anscheinend eine direkte Konfrontation nicht ertragen, also schrieb er ihr einen kurzen Brief, den er ihr in einem eigens arrangierten Stilleben inklusiver brennender Kerze auf ihrem Küchentisch hinterlassen hat.



    Um dem Fass die Krone aufzusetzen, ist Aurélies Vater kurz vorher verstorben. Claude ist also ein richtiges Goldstück, ein Mann auf den sich frau verlassen kann. :autsch:


    Am nächsten Tag irrt Aurélie durch Paris und entdeckt in einer kleinen Buchhandlung einem von einen Engländer geschriebenen Roman mit dem Namen "Das Lächeln der Frauen". In diesem Roman kommt nicht nur ihr Restaurant "Le Temps des Cerises", sondern auch eine junge Frau, für die sie Modell gestanden haben könnte, inklusive einer genauen Beschreibung eines ihrer Kleider. Eigentlich keine Lesernatur, verschlingt sie das Buch innerhalb von einer Nacht und, oh Wunder, oh Freude, weggeblasen ist der Liebeskummer um Claude. Aurélie möchte nun unbedingt den Autor Robert Miller kennen lernen.



    *news.at, 04.04.2012
    **Wochenblatt, 22.08.2012

  • Bis Ende des zehnten Kapitels:


    Die einzelnen Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht Aurélies und des Lektors Andrés, der zweiten Hauptperson, in der ersten Person erzählt. So erlebt man die Romanze aus beiden Perspektiven und erhält so ein umfassenderes Ganzes. Generell muss ich sagen, dass mich in der Trivialliteratur in den seltensten Fällen eine Ich-Erzählung vollständig überzeugt und ich mich daher immer etwas voreingenommen an die Lektüre mache.


    Auch in diesem Fall bin ich bis jetzt nicht ganz zufrieden. Keine Frage, die Dreiecksgeschichte um die Restaurantsbesitzerin Aurélie, den Lektor André und dem Schriftsteller Robert weiß zu gefallen. Sie ist solide geschrieben und nett zu lesen, aber leider auch sehr vorhersehbar und mit wenig Tiefgang. Die schon oben erwähnte Erzähltechnik, beide Hauptpersonen aus ihrer Sicht zum Leser sprechen zu lassen, hat ihren Reiz und gibt das Gefühl, von einem Pärchen bei einem Glas Rotwein das Kennenlernen und sich gegenseitige Verlieben geschildert zu bekommen.


    Derartige Romane leben allerdings auch davon, dass der Leser sich ein Stück weit mit den Charakteren identifiziert und mit ihnen mitfiebert. Darin krankt es in dieser Liebesgeschichte in meinen Augen etwas. Zum einen finde ich es unglaubwürdig, dass sich eine gerade erst verlassene Frau aufgrund der Lektüre eines Buches und eines Fotos in dessen Autor verliebt und das auch noch innerhalb 24 Stunden nach der Trennung von ihrem vorigen Partner. Selbst wenn man von einer Beziehung ausgeht, bei der beide nur noch nebeneinander hergelebt haben und die Gefühle füreinander lange verblasst waren, so stehen dem doch zumindest ein Schock und verletzter Stolz gegenüber. Wirklich unglaubwürdig wird es, wenn genau diese Frau ihrem Expartner kurze Zeit später zufällig mit dessen neuer und offensichtlich sehr schwangeren Lebensgefährtin über den Weg läuft und sie nach einer kurzen Nacht des Überlegens ihre gemeinsame Zeit achselzuckend abschließen kann, um sich dann wieder ganz der Jagd nach ihrem Autor widmen zu können.


    Zum anderen ist mir auch Andrés Part zu sehr konstruiert, um mich überzeugen zu können. Wahrscheinlich habe ich einfach zu viel erwartet. Wie schon gesagt, der Roman ist nett, bis jetzt reißt er mich aber nicht vom Hocker.

  • Meine Meinung:


    Mich konnte "Das Lächeln der Frauen" von Nicolas Barreau nicht überzeugen. Es war mir zu gewollt und zu konstruiert, es fehlte mir die Leichtigkeit und der Charme, den ich mir aufgrund des Klappentext versprochen hatte. Abwechselnd aus der Sicht Aurélies und André geschrieben, sprang der Funke einfach nicht über. Mir war es gleichgültig, was mit den beiden passiert, konnte ich mir doch schon auf der ersten Seite ausmalen, wie das Ende inklusive aller Verwicklungen und Überraschungen aussehen wird. Hier wurde auf dem Reißbrett ein Bestseller nach dem Erfolgsschema F entworfen, welches bei mir nicht funktioniert hat. Daran ist nichts verwerfliches, aber ein bisschen mehr Innovation wäre nett gewesen.


    Fazit:


    Belanglose Romanze für einen Sommernachmittag. Nicht wirklich schlecht, aber nichts, was in Erinnerung bleiben wird.

  • Meine Meinung: Ich fragte mich, wie es wohl ist ein Buch zu kaufen und dann die eigene Person im Handlung wieder zuerkennen. :breitgrins: Allein das machte mich neugierig. Im nach hinein kann ich Aurèlie gut verstehen wieso sie als sie eins und eins zusammen zählte so sauer auf Andrè war. Ich meine auch ich habe mir den Autor Nicolas Barreau angeschaut und den Text dazu gelesen und dann stelle ich auch fest, dass es den Barreau nicht gibt. :breitgrins:
    Das Buch ist etwas kitschig, man weißt was einem erwartet, aber es passte perfekt zu meine jetzige Stimmung. Die Charaktere fand ich ganz nett, wenn sie auch nicht hervorragend waren. Aber allein schon die Erzählweise um das Essen, die Stadt Paris und die Restaurants und die Menschen waren so beschrieben, wie ich Paris mir vorstelle. ( Ich war noch nie in Paris!)
    Das Buch machte Lust auf Paris und das Wetter passte genau zum jetzigen Wetter, das ich hier habe. Als es im Buch schneite, schneite es bei mir auch. Das Ende war aber wirklich schlecht mir fehlte da die Perspektive von Aurélie. Am im Ganzen ist es doch eine nette Liebeskomödoe, die mir ein Lächeln im Gesicht verzaubert hat. (oder sagt man auf die Lippen???)


    3ratten

  • Auf den Fake mit dem Autor sid hier ja schon viele drauf eingegangen. Meine Rezi ist schon etwas älter, von daher lasse ich den Verweis darauf einfach mal drin:


    Ich wollte das Buch ja nicht kaufen. Nach Zeitungsberichten gibt es diesen gut aussehenden Schriftsteller nämlich gar nicht. Die Kurzbiografie im Buch ist ein Fake. Geschrieben hat das Buch die Lektorin Sophie Scherrer.


    Nachdem nun aber einige Lesefreundinnen für das Buch geschwärmt haben, musste ich es einfach lesen. Noch dazu, wo es um mein Lieblingsgenre geht.


    Da ist Aurélie, die nach einer glücklichen Zeit von ihrem Freund über Nacht verlassen wird. Nachdem sie nach einem stundenlangen Spaziergang durch Paris in einem kleinen Buchladen landet, findet sie ein Buch mit dem Titel "Das Lächeln der Frauen". Oder hat das Buch sie gefunden? Ich möchte es fast glauben. Sie hat die Nacht durch gelesen und war so begeistert von der Geschichte, in dem ihr Café vorkommt und eine junge Frau mit einem Kleid, genau wie sie auch eines hat.



    Dass ein Schriftsteller unter einem Pseudonym schreibt, ist ja in Ordnung. Aber für dieses Pseudonym dann auch noch eine Biografie zu schreiben, da finde ich mich dann doch verschaukelt.


    Aber ein bisschen verzeihe ich Frau Scherrer. Ihre Geschichte ist nämlich eine wunderschöne Liebesgeschichte, die mir einige sehr schöne Lesestunden bereitet hat. Wenn es auch eine, manche würden sagen, Happy-end-Schnulze ist, ich brauche so etwas ab und zu. Und wenn es dann noch um ein Buch geht, und ein Schriftsteller und Verlag darin vorkommen, bin ich happy.


    Dass es in diesem Verlag dann auch nicht mit rechten Dingen zugeht, lies mich dann über Nicolas Barreau als Autoren schmunzeln.


    Andere Bücher von ihr werde ich mir allerdings nicht mehr kaufen.


    Und habe es bis heute nicht getan.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012