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Inhalt:
Für den Dorfrichter Adam kommt es knüppelhart: Erst wacht der gute Mann mit einer riesen Kopfverletzung auf und erfahrt dann auch noch, dass der neue Gerichtsrat Walter in sein kleines Dorf Huisum kommt, um die Kassen und das Gericht zu überprüfen. Wenn der Richter nur mal seine Arbeit gemacht hätte, so finden sich in der Registratur nicht nur alte Würstchenreste...
Leider kommt es noch dicker: Die Bäuerin Marthe beschuldigt den Bauernsohn Ruprecht ihren teuren Krug vergangene Nacht zerbrochen zu haben und Richter Adam soll - unter der Aufsicht von Gerichtsrat Walter und seinem Schreiber Licht - den Fall aufklären. Die Besonderheit ist nur, dass Adam selber nicht ganz unschuldig ist...
Meine Meinung:
Erstmal sei gesagt, dass ich dank dem "Kohlhaas" keine sehr gute Meinung zu Kleist habe. Nun muss man sagen, ist "Der zebrochne Krug" doch eine witzige Komödie mit einigen frechen Dialogen. Besonders die Figur des Adam wird sehr passend dargestellt und erzielt den gewollten Effekt beim Leser.
Doch das Problem dieses Stücks ist einfach die komplett fehlende Handlung: Diese Komödie beschreibt nur das Gerichtsverfahren und die Aufklärung des Verbrechens - viel mehr passiert nicht und da ist der Knackpunkt. Die schmale Handlung ist viel zu vorhersehbar (es soll auch gar nicht wirklich geheim sein) und deshalb relativ langweilig. Auch schafft es ein Heinrich von Kleist nicht wirklich sprachlich aufzutrumpfen. Der Anfang mag noch recht gelungen sein, doch gegen Ende findet man nur noch wenige Stellen, die man sich aufgrund ihres Witzes nocheinmal durchlesen würde und dann wird eine Komödie (ein analytisches Drama) schnell langweilig.
Deshalb gibt es von mir "nur" 3 Mäuse. Eine Empfehlung für die Freunde des Lustspiels und der Deutschen Komödie, allerdings für meinen persönlichen Geschmack zu unspektakulär.
Gruß