Kerstin Gier: Smaragdgrün (Liebe geht durch alle Zeiten 3)
487 Seiten, 18,95€
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Inhalt:
Als Zeitreisende ist Gwendolyn schon seit Wochen voll gefordert und vor allem für das bevorstehende Treffen mit dem Grafen von Saint Germain braucht sie einen klaren Kopf. Zu dumm, dass sie ausgerechnet jetzt mit einem gebrochenen Herzen zu kämpfen hat, hat Gideon doch zugegeben, ihre Gefühle nur ausgenutzt zu haben. Inwiefern kann Gwendolyn ihm noch trauen? Doch das ist nicht die einzige Frage, die sich ihr stellt. Was z.B hat ihr verstorbener Großvater bei ihnen zuhause versteckt? Welche Absichten hat der Graf eigentlich genau? Was passiert mit dem Chronographen, wenn das Blut von allen Zwölf eingelesen wurde? Und nicht zuletzt: Welches Kostüm soll sie bitte zur Party ihrer Klassenkamaradin Cynthia anziehen?
Gut, dass Gwendolyn Unterstützung von vielen Seiten erhält: Zum Beispiel von Leslie und in Form von herrlich sarkastisch-blöden Kommentaren von Xemerius.
Der erste Satz:
"Das wird eine hässliche Narbe geben", sagte der Arzt, ohne den Kopf zu heben.
Meine Meinung:
Gleich zu Beginn: Das Finale der Edelstein-Trilogie ist meiner Meinung nach ein würdiger Abschluss und alles in allem gelungen. Kerstin Gier hat einen herrlich flotten Schreibstil, der mich sofort in das Buch hineingezogen hat. Das Buch setzt nahtlos an die Geschehnisse von Band 2 an und obwohl mir ehrlich gesagt nicht mehr alle Details so präsent waren, bin ich gleich wieder in die Handlung hineingekommen. Trotzdem denke ich, dass ich irgendwann mal gerne alle drei Bände hintereinander lesen würde.
Was mochte ich an dem Buch? Es hat viel Witz, es gibt bewegende Schicksale (z. B. der kleine Robert oder auch James) und sowieso Figuren, die einem wirklich ans Herz wachsen, es hat viel Liebe zum Detail und es ist spannend (auch wenn eine Enthüllung meiner Meinung nach vorhersehbar war)
und zwar die wahren Verwandtschaftsverhältnisse
und es hat mich am Ende wirklich überrascht, als
das Geheimnis um Whitman enthüllt wurde.
Auf der anderen Seite gab es Punkte, die mich gestört haben. Zum Beispiel Rechtschreibfehler in den wenigen französischen Einsprengseln (ich weiß, die Autorin war unter Zeitdruck, aber da bin ich irgendwie pingelig). Aber das nur am Rande. Was allerdings meinen Lesefluss doch gestört hat, waren die vielen Rückblenden. Also: Die Handlung bricht auf einmal ab, Gwendolyn ist dann ein paar Stunden weiter und eventuell ganz woanders und berichtet dann das Geschehene aus der Retrospektive. Nicht immer hat es mich gestört, aber einige dieser Stellen hätte ich doch gerne unmittelbar, mit Dialogen und nicht als Bericht mitbekommen, z.B. das Gespräch zwischen Gwendolyn, Lucy und Paul.
Und nun mein größter Kritikpunkt. (Ich würde diesen Spoiler nicht anklicken, wenn Ihr das Buch noch nicht gelesen habt, er verrät ziemlich viel).
Total übertrieben fand ich das mit der Unsterblichkeit Gwendolyns. Praktisch natürlich, dass Gideon dann auch noch unsterblich wird. Hätte es nicht ein bisschen drunter gehen können? Muss es gleich die ganze Ewigkeit sein? Gestört hat mich daran, dass dies plötzlich so aus der Luft kam (Hey, du bist jetzt unsterblich) und es meiner Meinung nach (vielleicht habe ich auch etwas überlesen) keine wirklich überzeugende Erklärung für die Unsterblichkeit Gwendolyns gab. Das war mir ein bisschen mager. (Und da finde ich es der Glaubwürdigkeit auch eher abträglich, dass genau an dieser Stelle der oben beschriebene Effekt einsetzt: Nach der Verkündung Gideons, Gwendolyn sei unsterblich, bricht die Handlung recht schnell ab, und Gwendolyn denkt nur später wieder darüber nach.)
Außerdem denke ich, eigentlich war es für den Verlauf der Geschichte und das Funktionieren der Handlung nicht notwendig, diese Besonderheit der beiden einzubauen (dann wäre Gwendolyn halt nicht so stark verletzt worden und Gideon am Schluss auch nicht, das hätte es für mich nicht weniger spannend gemacht.
Aber ich bin an dieser Stelle neugierig auf andere Meinungen.
Wegen des letzten Punktes ziehe ich eine Ratte ab, muss aber nochmal sagen, dass das Buch mir ein schönes Lesewochenende beschert hat, und ich hoffe, dass Kerstin Gier noch weitere Jugendbücher schreiben wird.
Ich vergebe: