Alan Bradley - Mord ist kein Kinderspiel / The Weed That Strings the Hangman's Bag (Flavia de Luce 02)

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    Titel: Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel
    Autor: Alan Bradley


    Allgemein:
    352 S.; Penhaligon Verlag; 2010


    Inhalt:
    Flavia de Luce ermittelt wieder: Ein Puppenspieler wird während einer Aufführung ermordet. Und das ausgerechnet im beschaulichen Bishop's Lacey. Dabei waren Rupert und seine Assistentin Nialla nur auf der Durchreise. Wer sollte also Rupert etwas böses wollen? Oder kannte der ein oder andre ihn etwa doch besser als er zugeben möchte? Einmal mehr macht sich das Mädchen so ihre eigenen Gedanken und stößt dabei auch auf einen alten Mordfall an einem kleinen Jungen, 1944 war Robin erhängt im Wald aufgefunden worden. Findet sich etwa hier ein erster Hinweis?


    Meine Meinung:
    Dies ist nun der zweite Fall von Flavia de Luce. Und wieder bin ich etwas gespaltener Meinung. Flavia, die ich ja als Figur sehr mag konnte mich wieder auf ganzer Länge begeistern. Der Kriminalfall selbst brauchte meiner Meinung nach aber etwas zu lange um in die Gänge zu kommen. Fast die Hälfte des Romans braucht Alan Bradley um den Mord endlich passieren zu lassen. Ich hab es lieber wenn dieser schon auf den ersten Seiten passiert, daher hab ich irgendwie ständig drauf gewartet das es nun endlich mal passiert. Die Lösung des Falles hat mir allerdings gefallen, weil sie nicht zu verworren war und logisch nachvollziehbar. Aber eigentlich liest man den Roman eben vor allem wegen Flavia gerne, die wieder alle Hände voll zu tun hat um neben den verschiedenen Möglichkeiten ihre Schwestern zu vergiften, es ihrem Vater recht zu machen, eben noch einen Mordfall zu klären hat. Natürlich wäre die Polizei absolut aufgeschmissen ohne sie :breitgrins: Sie ist so wunderbar Altklug wie eh und je ;) und auch ihre Schwestern haben wieder ein paar nette Auftritte. Ich bleib der Serie sicher noch eine Weile treu, zum Glück kommt Band drei im Frühjahr auf englisch heraus, da werde ich wohl wieder zuschlagen. Für dieses Mal:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung:


    Meiner Meinung muss man Flavia einfach lieben. Die hochbegabte, chemiebegeisterte und hundertprozentig von sich selbst überzeugt („Manchmal überrasche ich sogar mich selbst“) Elfjährige. Von der Geschichte her hat das Buch hat mir besser gefallen als „Mord im Gurkenbeet“. Ich habe mir großartig über Flavia und vor allem ihre Gedankengänge („Manchmal ist es besser das offensichtliche zu sagen, als die Wahrheit“) amüsiert. Und ich habe bis zum Ende gerätselt, wer es war. Die zugegebenermaßen lange Vorgeschichte bis der Mord endlich passiert hat mich nicht gestört. Was ich schade finde ist, dass die anderen Personen ziemlich blas bleiben im Vergleich zu Flavia, und als Stereotypen dargestellt werden. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass die Geschichte aus Flavias sich erzählt wird und sie die anderen als elfjährige einfach so sieht. Den Vater der sich nur für Briefmarken interessiert und die älteren Schwestern, die sie am liebsten los werden würden. Aber aus Tante Felicity, die aus der Stadt kommt um nach dem Rechten zu sehen, hätte man mehr machen können. Aber ich freu mich trotzdem darauf den nächsten Teil zu lesen.


    3ratten

    “I have always imagined heaven to be a kind of library.” –Jorge Luis Borges

  • Chiara
    Stimmt, die Tante war irgendwie ein bissl seltsam. Zudem fand ich ihre Entwicklung irgendwie nicht so logisch. Ich hatte das Gefühl der Autor hätte sich erst wärend dem Schreiben ein bissl anders entschieden, aber die Figur nicht komplett neu umgeschrieben.

  • Hallo,
    irgendwie begeistert mich der Anfang dieses Buches nicht so sehr, wie im ersten Band. Ich habe jetzt 140 Seiten gelesen und noch immer gibt es keinen Mord, den es zu ermitteln gilt. Gerade die Ermittlungen haben mir im ersten Band solchen Spaß gemacht.
    Außerdem vermisse ich die Neckereien zwischen Flavia und ihren Schwestern. Diese kommen diesmal ziemlich kurz.

  • Flavia ist wieder da! Schon letztes Jahr hat mich der erste Band (Mord im Gurkenbeet) sehr gut unterhalten und nun konnte ich endlich über den zweiten Fall der Nachwuchs-Detektivin lesen.


    Die chemiebegeisterte Flavia hat mit ihren 11 Jahren den meisten Erwachsenen einiges an Kombinationsgabe und logischem Denken voraus. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie sich auf die Ermittlungen stürzt, als es in dem kleinen, idyllischen Dorf Bishop's Lacey schon wieder einen mysteriösen Todesfall gibt. Ein Puppenspieler, der mit seiner Assistentin nur auf Durchreise war, stirbt bei einer Vorführung. Flavias Gespräche mit den Bewohnern bringen diesen Tod in Verbindung mit dem Tod eines kleinen Jungen vor vielen Jahren...


    Das Buch braucht etwas, bis es in Gang kommt. Man liest fast 100 Seiten Vorgeschichte, bis der Mord überhaupt passiert. Aber wer Flavia kennt, weiß, dass es mit ihr nie langweilig wird. Ihr Witz und ihr Charme trösten einen über die fehlende Handlung hinweg. Mir macht es einfach Spaß, ihre Ausführungen über Chemie, Gift oder ihre nervigen Schwestern zu lesen, Flavias Alltag ist schon interessant genug, um ein ganzes Buch zu füllen. Besonders gut gefallen mir auch die liebevollen Beschreibungen von Bishop's Lacey und all der schrulligen, eigenartigen Personen, die dort leben.


    Der Kriminalfall und dessen Auflösung haben mir diesmal viel besser gefallen, als im Vorgänger. Man merkt zwar, dass einige Details extra so konstruiert wurden, um Flavias Chemiebegeisterung einmal mehr in den Vordergrund zu stellen und diese als Lösung für den Fall zu benutzen. Das wirkt etwas zu bemüht, aber da dies mein einziger Kritikpunkt ist, kann ich mit guten Gewissen 4ratten vergeben und mich auf Flavias nächsten Fall freuen.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Inhalt:


    Nie zuvor hat die junge Flavia de Luce einen so aufregenden Theaterabend erlebt: Der begnadete Puppenspieler Rupert Porson schlägt das Publikum in seinen Bann, und beim furiosen Finale gibt es sogar eine echte Leiche! ...


    Meine Meinung:


    Der zweite Teil um Flavia de Luce hat mir noch besser gefallen als Band 1. Auch dieser Band ist humorvoll, amüsant und unterhaltsam geschrieben.


    Zwar passiert der Mord erst in der Mitte des Buches, trotzdem wird es zuvor nicht eine Seite lang langweilig. Als Leser kann man sich schon denken, daß die erste Hälfte die Vorbereitung für den Mord ist. Ein Puppenspieler mit seiner Gehilfin kommt in den Ort, Flavia ist natürlich bei allem, was geschieht, hautnah dabei und wie sie es anstellt, alles Mögliche herauszufinden, was nicht direkt gesagt wird und was eigentlich keiner wissen soll, ist schon lesenswert, ebenso wie ihre spitzen Kommentare dazu. Wieder ist sie findig und listenreich unterwegs, zu Fuß oder mit ihrem Fahrrad Gladys.


    Als der Mord dann passiert, hat Flavia einen Informationsvorsprung gegenüber ihrem Freund Inspektor Hewitt, der den Fall zu untersuchen hat und der Flavia ja nun schon von den Untersuchungen zu dem Toten im Gurkenbeet aus Band 1 kennt. Was würde Inspektor Hewitt nur ohne Flavia tun. :breitgrins:


    Viele Details, die in der ersten Buchhälfte vorkamen, erhalten in der zweiten Hälfte ihren Sinn, greifen ineinander und ergeben zusammen ein stimmiges Bild. Zwar wirkt Flavia wieder älter als sie ist und kommt sehr altklug daher, aber das kennen wir ja schon aus Band 1 und auch an ihre Ausführungen über Chemie (und die Parallelen zum Alltagsleben) hat der Leser sich schon gewöhnt. Es gibt auch wieder die bereits bekannten Streitereien zwischen Flavia und ihren Schwestern, wobei mir die Schwestern in diesem Band besonders ekelhaft vorkamen.

    Insgesamt wirkt der Kriminalfall nicht so konstruiert wie in Mord im Gurkenbeet.


    Es gibt wieder jede Menge kleine Geschichten und Anekdoten nebenbei, die das Ganze abrunden, man erfährt etwas über Flavias Mutter Harriet, über die Familienvergangenheit, über Dogger (neben Flavia eine meiner Lieblingspersonen) und es gibt eine neue Person: die resolute Tante Felicity, die zu Besuch kommt. Es ist sogar Platz für die Geschichte eines deutschen Soldaten, der im zweiten Weltkrieg als Pilot in der Nähe abstürzte und jetzt als Kriegsgefangener auf einem Bauernhof arbeitet.


    Nur eines bedaure ich, nämlich daß

    Darauf habe ich beim Lesen nämlich die ganze Zeit gewartet. :breitgrins: :breitgrins:


    Eine kleine chemische Ungenauigkeit ist mir wieder aufgefallen, auf S. 198 ist die Rede von den "beiden gegensätzlichen Erscheinungsformen des Karbonmoleküls". Ein Karbonmolekül gibt es im Deutschen eigentlich nicht, aber da gleichzeitig die Rede von Bindungen ist, nehme ich mal an, gemeint ist Kohlenstoff in seinen unterschiedlichen Strukturen (Diamant und Graphit). Gegensätzlich ist dann auch nicht ganz das treffende Wort, wenn man es sehr genau nimmt.


    Außerdem habe ich mich gefragt, ob

    wohl in Wirklichkeit funktionieren würde und auch das Tempo, in dem Flavia ihre chemischen Experimente und Analysen durchführt, scheint mir etwas unglaubwürdig. Aber das tut meiner Begeisterung für das Buch keinen Abbruch.


    Das Buch hat mich bestens unterhalten und daher die Höchstwertung verdient. Und es schürte die Neugier auf Band 3.


    5ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Heute Morgen habe ich Band zwei endlich beendet und ich bin wieder begeistert.
    Die Handlung hat mir diesmal sogar noch besser gefallen als im ersten Teil. Dass der Mord erst relativ spät passiert, hat mich nicht wirklich gestört, ich fand auch die ganze Vorgeschichte fesselnd und dass der Jahre zurückliegende Tod etwas mit dem neuen Fall zu tun hat, war recht schnell klar, so dass es eigentlich ja schon sehr früh eine Leiche gab...
    Flavias Ermittlungen haben mir auch wieder sehr gut gefallen. Ich fand es toll, wie sie alle Dorfbewohner ausgefragt hat und sich so langsam ein Bild der zurückliegenden und aktuellen Geschehnisse machen konnte.
    Dazu immer wieder die Zusammenstöße mit ihren Schwestern, die sind klasse!
    Lediglich etwas schade ist meiner Meinung nach, dass der Inspektor eher selten in Erscheinung tritt.


    Fazit: Mich konnte Band zwei noch mehr begeistern als der erste Teil. Ich mag Flavia und ihren Ermittlungsstil (auch wenn sie für mich immer noch keine Elfjährige ist / sein kann).
    Band drei habe ich mir schon vorgemerkt und ich denke, dass ich den bald lesen werde.

  • Schon spannend, wie unterschiedlich die Meinungen wieder sind. Mir hat der erste Teil einen kleinen Tick besser gefallen als der zweite, aber wirklich nur einen kleinen Tick. Mich hat es ebenfalls nicht gestört, dass der Mord nicht sofort passiert, eher im Gegenteil. Es hat mir sehr gut gefallen, dass ich diesmal auch das Opfer vor dem Mord kennengelernt habe, was im ersten Teil nun überhaupt nicht der Fall war. Es gibt einfach mehr Hintergrundinformationen über Opfer, Täter, die Personen im Dorf und natürlich auch Flavias Familie, was ich immer gerne habe. Das Miträtseln macht dadurch auch noch etwas mehr Spaß.


    Flavia ist in ihrer altklugen Art und ihrer Leidenschaft für Chemie wieder absolut göttlich :breitgrins: Das Drumherum mit ihren zickigen Schwestern, Dogger, dem weltfremden Vater und Tante Felicity hat mir auch sehr gut gefallen. Es ist einfach alles so herrlich verschroben, so etwas liebe ich einfach.


    Nebenbei ging es mir wie kaluma:


    Anmeckern kann ich für mich eigentlich nur, dass man an der ein oder anderen Stelle einfach noch mehr hätte rausholen können. Tante Felicity wurde ja schon genannt und dann halt so Kleinigkeiten wie im Spoiler. Aber alles in allem hat mir das Lesen wirklich Spaß gemacht.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Meine Meinung:


    Flavia ist wieder da! :klatschen:
    Also zumindest ist das Buch vor ein paar Tagen endlich bei mir eingezogen und da mir der erste Fall so gut gefallen hat, wollte ich auch das zweite Buch schnell beginnen.


    Flavia ist ein außergewöhnliches Mädchen, welches neben der Chemie als Hobby gerne Mordfälle auflöst und dabei eine besondere Beobachtungsgabe aufweist, die manche Erwachsene (selbst von der Polizei) in den Schatten stellt.
    In diesem Band erfährt man mehr von der Familie Flavias und noch einiges mehr von den Dorfbewohnern. Vor allem Flavias Gedanken haben mich oftmals zum Lächeln gebracht, da sie so schön ironisch ist.
    Dass der Mordfall dabei erst später im Buch passiert, hat mich auch nicht sonderlich gestört. Es wird immerhin auf den ersten Seiten auch nicht langweilig um Flavia.



    und auch das Tempo, in dem Flavia ihre chemischen Experimente und Analysen durchführt, scheint mir etwas unglaubwürdig. Aber das tut meiner Begeisterung für das Buch keinen Abbruch.


    Das stimmt allerdings. Manchmal kommt es mir so vor, als würde sie nur Minuten brauchen, um einen sehr komplexen chemischen Vorgang durchzuführen, z. B. fällt mir da die Situation ein, dass ihr Vater schon unten gewartet hat, um mir der Familie in die Kirche zu gehen und Flavia läuft eben noch in ihr Labor, um die Pralinen zu präparieren.


    Insgesamt hatte ich sehr viel Spaß, Flavia bei der Suche nach Antworten zu begleiten und ich muss sagen, dass ich mich nun schon auf den dritten Teil freue!


    4ratten

  • Im Grunde wurden schon alle Aspekte genannt, die mir im Kopf herumgeistern. So ganz schlüssig bin ich noch nicht, wie gut mir das Buch gefallen hat.
    Einerseits gibt es da die junge Flavia, die trotz ihrer von sich überzeugten Art ein einnehmendes Wesen ist. Ihre Gedanken sind so unterhaltsam, dass das Buch gar nicht langweilig sein kann. Auf der anderen Seite dauert es zu lange, bis das Buch in Fahrt kommt und einige Charaktere hätten eher weggelassen werden sollen, anstatt sie "halbfertig" zu zeichnen.
    Das Buch ist zu keinem Zeitpunkt nicht langatmig, die Geschichte ist durchdacht und Flavia eine tolle Protagonistin - es packte mich persönlich einfach nicht so sehr, sodass ich lange daran gelesen habe.


    3ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Im verschlafenen Dörfchen Bishop's Lacey kommt es schon fast einer Sensation gleich, als der aus dem Fernsehen bekannte Puppenspieler Rupert Porson aufgrund einer Autopanne dort einen Zwischenstop einlegen muss und sich im Gegenzug für die Reparatur und Behelfsunterkunft bereiterklärt, im Pfarrsaal ein paar Vorstellungen zu geben.


    Hobby-Chemikerin und -Giftmischerin Flavia de Luce findet das alles ziemlich aufregend. Weniger wegen des Puppenspielers, sondern weil sie Porsons Assistentin Nialla weinend auf dem Friedhof vorgefunden hat und aus einigen Indizien so ihre Schlüsse zieht, dass Nialla ein Geheimnis hütet.


    Doch dann nimmt die Aufregung urplötzlich einen viel ernsteren Charakter an - Rupert Porson kommt während einer Aufführung zu Tode. War es wirklich "nur" ein Unfall? Flavia glaubt nicht daran und versucht, die Wahrheit herauszufinden.


    Der zweite Teil der Reihe um die kecke, aufgeweckte Flavia wartet wieder mit den altbekannten Protagonisten auf - dem zurückgezogen lebenden Vater, den beiden Schwestern, die Flavia stets piesacken, der Köchin, die viel besser Klatschgeschichten erzählen als kochen kann und einer meiner Lieblingsfiguren, dem vom Krieg traumatisierten Dogger, Vater de Luces bewährtes, zuverlässiges "Mädchen für alles" und Flavias Vertrauter.


    Ich fand auch Dieter, den deutschen Kriegsgefangenen, eine sehr interessante Figur und hoffe, dass wir den noch öfter sehen. Ich mochte die Geschichte hinter seinem Abschuss!


    Es ist einfach herrlich, wie sich Flavia alles mögliche zusammenspinnt, sich ihre eigenen Gedanken über die Welt und ihre Bewohner macht und dabei erneut unkonventionelle, aber letztendlich wertvolle Beiträge zur Aufklärung eines Mordes leistet. Stets präsent ist der Gedanke an ihre tote Mutter und die Überlegung, wie viel von Harriet wohl wirklich in ihr steckt, aber mir gefällt, dass Flavia bei aller Tragik ihrer Familiensituation kein armes kleines bejammernswertes Waisenkind ist, sondern mit Witz und Entschlossenheit ihr Leben in die Hand nimmt (auch wenn ihr leidgeprüfter Vater manches Mal nur noch den Kopf schütteln kann).


    Ich mag den "very British" anmutenden Schreibstil und den trocken-ironischen Humor dieser Reihe sehr gerne (ich habe wieder mehrmals laut gelacht) und habe auch diesen Fall in vollen Zügen genossen, wenngleich er für mich nicht ganz so spannend war wie der erste.


    4ratten


    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Mord ist kein Kinderspiel


    The Weed that strings the Hangman´s bag


    Flavia de Luce 2


    Flavia ist immer noch erst elf, als sie es mit ihrem zweiten Mordfall zu tun bekommt. Diesmal kommt ein Puppenspieler in ihr Dorf. Der Mann ist behindert und offensichtlich brutal seiner Gehilfin und Freundin gegenüber. Merkwürdigerweise gibt es in diesem Puppentheater eine Figur, die einem Jungen wie aus dem Gesicht geschnitten ist, der vor Jahren im nahen Wald unter merkwürdigen Umständen ums Leben kam. Flavias Neugier ist natürlich sofort geweckt.


    Auch dieser Teil war sehr unterhaltsam. Es gab etwas mehr Chemie und wieder herrlich trockenen Humor. Allerdings war mir Flavia diesmal zu brillant in ihrer Kombinationsgabe. Außerdem war mir die Auflösung etwas zu konstruiert.


    4ratten

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    Der bekannter Puppenspieler Rupert Porson, der in Flavias Heimatort Station macht, stirbt während einer Vorstellung. Die 11jährige Hobbydetektivin mit dem Faible für Gifte vermutet dahinter nicht zu unrecht einen Mord und stellt wieder ihre eigenen Untersuchungen zu der Sache an, denn warum war eine der Figuren des Puppenspielers einem kleinen Jungen aus Bishop´s Lacey, der vor Jahren unter seltsamen Umständen ums Leben kam, wie aus dem Gesicht geschnitten? Außerdem sind da noch Nialla, die schwangere Assistentin von Rupert, die von ihm misshandelt wurde und Ruperts Produzent von der BBC, der plötzlich auch in Bishop´s Lacey aufgetaucht ist...


    Mir hat dieser zweite Band der Reihe sogar noch besser gefallen als der erste. Die Geschichte um Robin und seine Mutter, die den Tod des Jungen nie ganz verkraftet hat, ging mir schon nahe und war gut durchdacht, auch gibt es einige weitere neue interessante Personen wie den deutschen Kriegsgefangenen Dieter oder Mad Meg, auch Flavias Tante, die sich bei den de Luces breit macht, hat mir als Figur Spaß gemacht.
    Die familiäre Situation mit den ziemlich gemeinen Schwestern und dem immer etwas abwesenden Vater, der nun auch noch mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, ist vielleicht etwas betrüblich, passt aber zu der Serie einfach. Flavia mit einer heilen Familie in einem stinknormalen Reihenhaus ginge irgendwie nicht... :zwinker:


    5ratten


    Deswegen gibt es von mir

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ich bin gerade überrascht, dass Dieter schon so lange dabei ist.
    Und nachdem wir (mein Mann liest ihn gerade noch, ich bin schon durch) bei Band acht noch vor zwei Tagen darüber geredet haben, dass Flavia nicht wie zwölf rüberkommt und ich noch sagte, dass sie ja auch schon lange zwölf ist, stelle ich nun fest, dass sie am Anfang der Serie tatsächlich erst elf war.
    Was mal wieder zeigt, wie wenig bei mir immer im Gedächtnis bleibt...

  • Endlich habe ich das zweite Buch von Alan Bradley gelesen und freue mich jetzt schon auf die weiteren Bücher. Viele haben geschrieben, dass Flavia 11 sei, aber ist sie nicht erst 10 ? Ich weiß nicht mehr wo, aber sie sagte im Buch sie sei zehn, bald elf. Oder habe ich da was durcheinander gebracht ?


    Über das Buch wurde eigentlich alles erwähnt, was ich hätte auch schreiben können. Ich gehöre zu der Fraktion, die es gar nicht schlimm findet, dass es mit der Mordermittlungen so spät losgeht. Ich fand es dadurch eigentlich spannend, da ich mir Gedanken machte, wer denn ermordet werden könnte. Vor allem mit dem Jungen, der vor Jahren im Wald tot aufgefunden wurde.


    Ich mag Flavia sehr gerne. Sie ist wortgewandt,klug und witzig, aber auch unsicher, vor allem wenn die Schwestern sie überzeugen wollen, sie gehöre nicht in die Familie. :smile: Ich finde, die Mischung zwischen Familienproblemen und Hobbydetektivin ganz gut gelungen. Hoffe aber bei den anderen Bücher in der Reihe, noch mehr über die Familie erfahren zu können. Die beiden Schwestern sind ja schon sehr gemein zu Flavia, aber ich glaube für alle drei ist es schwierig ohne Mutter zu wachsen. Flavias Vater kann man auch nicht gut einschätzen. Wäre schön mehr über ihn zu erfahren. In der Familie fehlen mir etwas mehr positive Emotionen. :smile:


    Ich finde, die Fälle wurden gut gelöst, auch wenn der Polizei wenige Infos als Flavia hatten. Das sind die Momente im Buch, wenn ich lese, wie Flavia den Job der Erwachsenen übernimmt und ihnen die logischen Vorgehensweise berichtet. Da denke ich, oh Gott sie ist zu jung um so lässig reden zu können.
    Ich beneide Flavia dafür, dass sie in Chemie so gut ist. In dem Alter redeten wir höchsten darüber, dass wir irgendwann mal den Fach belegen müssen. :zwinker:

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Alan Bradley - Flavia de Luce: Mord ist kein Kinderspiel“ zu „Alan Bradley - Flavia de Luce: Mord ist kein Kinderspiel/The Weed That Strings the Hangman's Bag“ geändert.
  • illy

    Hat den Titel des Themas von „Alan Bradley - Flavia de Luce: Mord ist kein Kinderspiel/The Weed That Strings the Hangman's Bag“ zu „Alan Bradley - Mord ist kein Kinderspiel / The Weed That Strings the Hangman's Bag (Flavia de Luce 02)“ geändert.