Zoran Drvenkar - touch the flame

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    Inhalt
    Lukas ist 15 und lebt mit seiner Mutter in Berlin. Zu seinem Vater hat er seit Jahren keinen Kontakt mehr. Doch nun steht ein gemeinsames Wochenende bevor, das Lukas kaum Zeit und Luft zum Atmen lässt. Kurz nach der Begrüßung teilt ihm sein Vater mit, dass er sterbenskrank ist und es folgen weitere Enthüllungen über ihm bisher unbekannte Familienmitglieder. Das ganze gipfelt schließlich in Hamburg in einer wilden Jagd und Suche nach Koffern mit geheimnisvollen Inhalt, die jedoch nicht auf legale Weise in den Besitz von Lukas' Onkel geraten sind.


    Der erste Satz
    Guten Tag, heute ist Freitag, der 10. Juli 1998.


    Meine Meinung
    Das Buch macht Tempo und es wirft sowohl den Leser als auch den Protagonisten von einer Situation in die andere. Dass es sehr schonungslos zugehen wird, zeigt gleich zu Beginn die Art und Weise, wie der Vater den Sohn begrüßt. Da gibt es kein vorsichtiges Aneinanderherantasten, kein Versuch, erstmal eine gemeinsame Basis aufzubauen. Es gibt im Verlauf des Buches, das man wohl als Roadmovie oder coming-of-age-Roman bezeichnen könnte, allerdings schon Situationen, in der sie einander näherkommen - aber diese Nähe hat stets ihre Grenzen.


    Über den ganzen Ereignissen schwebt natürlich wie ein Damoklesschwert die Krankheit des Vaters, der sich nur noch mit Tabletten aufrecht halten kann.
    Diese ganze Atmosphäre hat dazu geführt, dass das Buch auf mich sehr düster und traurig wirkte und ich mich davon auch an lustigeren Stellen nicht befreien konnte. Da blieb mir eher das Lachen im Halse stecken. Insgesamt fand ich das Verhalten des Vaters dem Sohn gegenüber verstörend. Allerdings wirkt der tatsächlich im Vergleich zu seinem Bruder Ruprecht noch wie ein Waisenknabe. Heile Welt ist also nirgends zu finden, eher desolate Familienverhältnisse und kriminelle Verstrickungen vor allem Ruprechts, in die Lukas auch prompt mithineingezogen wird. Da wurde es mir an manchen Stellen vielleicht etwas zu konstruiert.


    Der Schluss ist in doppelter Hinsicht etwas offen: einerseits in Bezug auf den "Kriminalfall" und die vielgesuchte Beute, andererseits das auch stilistisch interessante Ende, bei dem ich zuerst dachte, ich hätte einen Fehldruck erwischt.


    Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen, es fand sich so manch schöner Vergleich. Im Kontrast dazu steht die teilweise eher drastische Ausdrucksweise des Vaters.
    Etwas irritierend fand ich nur die Behandlung der direkten Rede. Steht die redeeinleitende Formel nicht zu Beginn oder am Ende der direkten Rede, sondern in der Mitte (trennt sie also), dann wird danach groß weitergeschrieben.
    Z.B.: - Ich weiß, sagt er, Dass ich ein miserabler Vater bin. (S. 52)


    Verweise auf Filme, Literatur und Musik finden sich als Leitmotiv immer wieder. Der Titel z.B. stammt aus einem Song von U2.


    Das Buch ist bestimmt nicht schlecht und hätte vielleicht mehr Ratten verdient, aber ich kam irgendwie mit der Grundstimmung nicht so klar.
    3ratten

    :lesen: Cathy Ytak: Rendez-vous sur le lac<br /><br />Deine Freunde sind die, die neben dir stehen, wenn die Welt Death Metal spielt.<br />(Aleksander Melli: Das Inselexperiment)<br /><br />SLW 2011<br />Seychella-List