Olaf Paust - Pfälzisches Roulette

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.350 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mrs.MiaWallace.

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    Inhalt
    Ein Arzt der psychiatrischen Klinik in Pirmasens auf einem abgelegenen Waldweg ermordet. Eine willkommene Schlagzeile für den "Pfalzblick"-Reporter Adrian Gerck. Ist etwa der Patient, der vor Kurzem aus der Klinik verschwunden ist der Täter? Gercks Freund, Kommissar Brix ermittelt in dem Fall und stellt fest, dass sich einige Leute merkwürdig verhalten: die Witwe, aber auch Ärzte und Schwestern in der Klinik. Dann passiert ein zweiter Mord, scheinbar ohne Zusammenhang. Kann Kommissar Brix den Täter stellen, bevor noch ein Mord passiert?


    Meine Meinung
    Ein Mord passiert und der Autor präsentiert mit dem Patienten einer Nervenheilanstalt den scheinbar perfekten Täter. So auffällig wie dieser sich verhält scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann die beiden aufeinander treffen. Auch nach dem zweiten Mord scheinen alle Zeichen in eine bestimmte Richtung zu weisen. Eigentlich kann sich der Leser zurücklehnen und auf das erwartete Ende warten. Das hält allerdings eine große Überraschung bereit.
    Wieder einmal ziehen mit Gerck und Brix Presse und Polizei bei den Ermittlungen am selben Strang, aber noch nie waren mir die beiden so sympathisch wie bei diesem Fall. Olaf Pausts Beschreibungen von der Pfalz machen den Krimi und die Landschaft auch für Nichtpfälzer interessant.
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten, auf dich ist echt Verlaß, sogar bei Nischenkrimis.
    Mit niemandem im Forum habe ich eine so große Übereinstimmung bei den gelesenen Büchern wie bei dir, besonders in den letzten Tagen ist mir das wieder aufgefallen.


    "Pfälzisches Roulette" ist der erste Krimi von O.Paust, den ich lese.
    Weit bin ich noch nicht gekommen, ich bin erst im dritten Kapitel.
    Der Text läßt sich flüssig lesen, Spannung ist schon von Anfang an da.
    Negativ ist mir aufgefallen, daß der Autor in eigentlich beiläufigen Sätzen zu viel erklären möchte. Besonders wenn eine neue Person eingeführt wird, beschreibt oder erklärt er diese oder deren Situation nicht speziell in ein oder zwei Sätzen, sondern läßt die Geschichte weiterlaufen und verbaut seine Beschreibungen vereinzelt in den Folgesätzen.
    Dieser Stil gefällt mir nicht.
    Z.B. "Sie schlenderte in das Wohnzimmer der elterlichen Zwölf-Zimmer-Villa." Oder "Sie schob ihre Brille zurück, die ihr vorne auf die schmale Adlernase gerutscht war".
    Die Informationen kommen häppchenweise und teilweise finde ich sie auch deplatziert und die erklärenden Sätze wirken oft wie nach dem Baukastensystem zusammengesetzt.
    Wenn gerade nichts erklärt werden muß und keine Person vorgestellt wird, ist der Schreibstil dagegen okay.

  • Mit niemandem im Forum habe ich eine so große Übereinstimmung bei den gelesenen Büchern wie bei dir, besonders in den letzten Tagen ist mir das wieder aufgefallen.


    Das freut mich jetzt aber :herz:


    Ich kann deine Kritik verstehen. Mir kam Pfälzisches Roulette vom Stil her auch manchmal ein bisschen holprig vor. Das ist mir bei noch mehr Krimis aufgefallen, die ich für meine Pfalzliste gelesen habe. Aber es kommt wohl oft vor, dass Regionalkrimis nicht so "perfekt" geschrieben sind wie regional unabhängige. Eine Buchhändlerin am Bodensee, mit der ich mich über das Thema unterhalten habe, meinte: "da gibt es alles, von grottenschlecht bis fantastisch". Wenn es um eine Region geht, die ich kenne und mag, drücke ich dann schon mal ein Auge zu.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Das freut mich jetzt aber :herz:


    Bitteschön :)



    Dem Rest deines Beitrags kann ich nur zustimmen.
    Die meisten solcher Krimis entstehen wohl in erster Linie aus Liebe zur Heimat oder zu einer bestimmten Region, und nicht weil ein etablierter Schriftsteller jetzt mal einen Provinzkrimi schreiben möchte.
    Daß man zugunsten einem bekannten Schauplatz über schriftstellerische Defizite hinwegsieht, kann ich verstehen. Solange sich die Defizite in Grenzen halten, mach ich das selbst ja auch.