Ich stecke mitten im 12. Kapitel - "Am vegansten". Karen hat sich inzwischen mit dieser Ernährungsweise arrangiert, denn sie zieht es sehr konsequent durch, auch wenn sie dadurch z. B. bei ihrer Familie auf Unverständnis stößt. Ihre Gespräche mit dem verschwägerten Landschaftsminister lese ich immer mit einem Grinsen im Gesicht. Er ist der typische Politiker - immer schön vage bleiben und keine konkreten Aussagen treffen. Aber auch sonst wird nicht mit Humor gespart. Als sie ihrem Mäuse jagenden Katen ihren "veganen Stiefel" nachwarf, musste ich wirklich lachen.
Ich selbst lebe zwar nicht vegan, mache mir aber viele Gedanken darüber. Spätestens bei diesem Abschnitt des Buches kommt ein ziemlich schlechtes Gewissen bei mir an die Oberfläche. Aus der Sicht eines sehr veganen Veganers ist ein Vegetarier immer noch ein Tiermörder, weil er durch den Milch- und Eierkonsum für den Tod der Tiere verantwortlich ist. Stellt sich die Frage, wie weit man gehen soll. Eigentlich hat man ein gutes Gefühl, wenn man kein Fleisch mehr isst, aber hier liest man nun, dass selbst das noch nicht genug ist. Mich persönlich bringt das schon in eine Zwickmühle, denn so betrachtet ist Vegetarismus tatsächlich nur die erste Stufe eines langen Prozesses. Passend dazu noch das 10. Kapitel - "Die Sache mit der Milch". Hier erfährt man, dass Milch angeblich gar nicht so gesund sein soll, wie uns immer vermittelt wird. Im Gegenteil - es sollen durch Milchkonsum sogar bestimmte Krankheiten ausgelöst werden wie Diabetes oder Osteoporose. Wobei es bei letzterer immer heißt, dass sie durch das Kalzium in der Milch verhindert werden soll. Was soll man glauben?