Karen Duve - Anständig essen. Ein Selbstversuch

Es gibt 147 Antworten in diesem Thema, welches 29.721 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

  • Ich stecke mitten im 12. Kapitel - "Am vegansten". Karen hat sich inzwischen mit dieser Ernährungsweise arrangiert, denn sie zieht es sehr konsequent durch, auch wenn sie dadurch z. B. bei ihrer Familie auf Unverständnis stößt. Ihre Gespräche mit dem verschwägerten Landschaftsminister lese ich immer mit einem Grinsen im Gesicht. Er ist der typische Politiker - immer schön vage bleiben und keine konkreten Aussagen treffen. Aber auch sonst wird nicht mit Humor gespart. Als sie ihrem Mäuse jagenden Katen ihren "veganen Stiefel" nachwarf, musste ich wirklich lachen.


    Ich selbst lebe zwar nicht vegan, mache mir aber viele Gedanken darüber. Spätestens bei diesem Abschnitt des Buches kommt ein ziemlich schlechtes Gewissen bei mir an die Oberfläche. Aus der Sicht eines sehr veganen Veganers ist ein Vegetarier immer noch ein Tiermörder, weil er durch den Milch- und Eierkonsum für den Tod der Tiere verantwortlich ist. Stellt sich die Frage, wie weit man gehen soll. Eigentlich hat man ein gutes Gefühl, wenn man kein Fleisch mehr isst, aber hier liest man nun, dass selbst das noch nicht genug ist. Mich persönlich bringt das schon in eine Zwickmühle, denn so betrachtet ist Vegetarismus tatsächlich nur die erste Stufe eines langen Prozesses. Passend dazu noch das 10. Kapitel - "Die Sache mit der Milch". Hier erfährt man, dass Milch angeblich gar nicht so gesund sein soll, wie uns immer vermittelt wird. Im Gegenteil - es sollen durch Milchkonsum sogar bestimmte Krankheiten ausgelöst werden wie Diabetes oder Osteoporose. Wobei es bei letzterer immer heißt, dass sie durch das Kalzium in der Milch verhindert werden soll. Was soll man glauben?

  • Das Buch hört sich sehr interessant an, danke für die Eindrücke.
    Auf amazon gibt es eine Flut von positiven Rezis zu dem Buch, aber auch ein paar kritische Stimmen, die manche Stellen bemängeln und ihre Recherchearbeit in Frage stellen.


    Ich schleiche ja schon lange um das Buch herum, leider hat die Bib in meinem Ort das Buch nicht, daher bin ich am Überlegen ob ich es mir bestellen soll. Ist es denn ein Buch dass man einmal liest und dann weglegt und nie wieder anschaut oder ist man eher versucht immer wieder mal reinzuschauen und sich manche Dinge ins Gedächtnis zu holen?


    Katrin


  • Ich schleiche ja schon lange um das Buch herum, leider hat die Bib in meinem Ort das Buch nicht, daher bin ich am Überlegen ob ich es mir bestellen soll. Ist es denn ein Buch dass man einmal liest und dann weglegt und nie wieder anschaut oder ist man eher versucht immer wieder mal reinzuschauen und sich manche Dinge ins Gedächtnis zu holen?


    Ich glaube, das hängt davon ab, wie sehr das Thema dich beschäftigt, soll heißen, ob du beabsichtigst, auch vegetarisch oder vegan zu leben. Dann ist es auf jeden Fall ein Buch, in das man öfter hineinschaut. Entweder, um sich anspornen zu lassen, sich Tipps zu holen oder auch, um sich in Erinnerung zu rufen, wie Tiere behandelt werden, die uns als Fleischlieferanten dienen. Wenn ich z. B. eine leckere Gulaschsuppe sehe, die ich wirklich gerne gegessen habe, muss ich nur daran denken, wie der "Rohstoff" für die Suppe hergestellt wird, dann brauche ich schon keine Suppe mehr.


    Karen Duve öffnet auf jeden Fall die Augen und beleuchtet viele wesentliche Themen. Ich gebe ja viele Bücher weiter, nachdem ich sie gelesen habe, aber dieses Buch wird auf jeden Fall bei mir bleiben. Ich glaube nicht, dass du einen Kauf bereuen würdest.


    Im Forum gibt es übrigens auch einen ausführlichen Thread zu Anständig essen, den ich mir auch zu Gemüte führen werde, sobald ich mit dem Buch durch bin.

  • Ich begleite Karen Duve gerade durch die frutarische Phase. Sehr gesund, das Ganze (wenn man vom Vitamin-B12-Mangel absieht) und leicht zu praktizieren. Aber macht es auch glücklich? Augenscheinlich nicht, denn es gibt nur eine verschwindend geringe Anzahl von Anhängern dieser Methode, bei der nur verzehrt wird, was die Pflanze sozusagen freiwillig hergibt, ohne daran zu sterben. Problematisch ist die Zuordnung, weil sich selbst Frutarier nicht einig sind, ob man z. B. Getreide essen darf.


    Die Beschäftigung mit dem Hintergrund, also des Nichttötens von Lebewesen, führt Karen auf die Suche nach der Einstufung des Menschen auf der Rangliste aller Lebewesen und dem Ziel der Schöpfung, das der Mensch offenbar nicht ist. Interessante These, über die sich trefflich diskutieren und spekulieren ließe, aber kein Thema, mit dem ich mich lange beschäftigen möchte ohne zu wissen, wohin es führt.


    Langsam nähere ich mich dem Ende des Buches und bin jetzt schon gespannt, ob Karen Duve anschließend wieder zur Fleischesserin wird. Ich tippe, dass sie mindestens vegetarisch leben wird.

  • Inzwischen bin ich fertig. Hier meine Rezi, die etwas lang geraten ist und doch längst nicht alle Gedanken enthält, die mir zu dem Thema noch durch den Kopf gehen.



    Ich muss zugeben, dass ich anfangs skeptisch war, eine wesentliche Änderung in der Ernährung als Experiment durchzuführen. Meist steht man nicht wirklich dahinter, es fehlt die innere Einstellung dazu. Viele Menschen übernehmen die Änderungen nicht in ihren Tagesablauf, nachdem der Versuch abgeschlossen ist. Sinnvoller wäre es m. E., die Umstellung langsam und maßvoll vorzunehmen, weil für das Gewohnheitstier Mensch der sanfte Weg weniger beschwerlich erscheint. Karen Duve hat es anders gemacht und darüber hinaus in wenigen Monaten gleich mehrere Ernährungsvarianten mit allen Konsequenzen durchprobiert. Angefangen bei Bioprodukten hat sie den Konsum von tierischen Produkten immer weiter eingeschränkt und zuletzt nur noch Früchte gegessen. Wie sie sich dabei körperlich fühlte (zumeist positiv), nimmt im Buch eine eher untergeordnete Rolle ein. Stattdessen stehen ihre Empfindungen im Mittelpunkt, die mit zunehmender Aufklärung über die fragwürdigen Methoden der Fleischproduzenten immer intensiver wurden. Duve hat sich umfassend informiert, mit vielen Beteiligten gesprochen und wurde im Lauf der Zeit immer kritischer, nicht zuletzt mit ihrem eigenen Verhalten, das sich bis vor dem Selbstversuch kaum von dem vieler anderer unterschied. Hat man einmal angefangen, in die Details einzutauchen, kann man die Augen vor den Tatsachen nicht mehr verschließen. Veranschaulichende Beispiele für die unzureichende Behandlung der Tiere gibt es im Buch genug. Es lässt sich leicht nachvollziehen, wie einer gedankenlosen Konsumentin langsam die Augen geöffnet werden und ein Prozess des Umdenkens einsetzt. Die Botschaft ist eindeutig:


    Von fleischloser Ernährung profitieren nicht alleine Tiere, sondern auch Menschen. Die Umwelt wird durch Fleischproduktion in vielerlei Hinsicht geschädigt, und das ist kein Geheimnis mehr, sondern wird mehr und mehr thematisiert. Man muss nur Augen und Ohren offen halten und wird immer wieder darauf stoßen. Es ist ein globales Problem, zu dessen Lösung jeder Einzelne einen kleinen Beitrag leisten kann. Man darf nicht darauf setzen, dass Gesetze erlassen werden, die die fleischverarbeitende Industrie zwingt, anders mit den Tieren umzugehen. Jeder hat es selbst in der Hand, Einfluss darauf zu nehmen, indem er kein oder zumindest weniger Fleisch isst. Zuletzt bleibt die Frage, ob es überhaupt noch vertretbar ist, für den eigenen kurzen Genuss das Leid und den Tod vieler Tiere in Kauf zu nehmen.


    Stilistisch ließ das Buch anfangs zu wünschen übrig. Karen Duve bedient sich einer sehr einfachen Sprache, die ihre Ernsthaftigkeit teilweise sehr in Zweifel zog. Das eine oder andere Mal kam doch der Verdacht auf, dass im Vordergrund nur das nächste Buch steht, auf das die Fans warten, und nicht das Thema. Mit dem Fortschritt des Experiments und einem gründlicheren Blick hinter die Kulissen wurde die Sprache ernsthafter und bekam mehr Sachbuchcharakter. Die immer wiederkehrenden teils kuriosen Berichte über ihre eigenen Haustiere verhindern aber, dass es inhaltlich zu einseitig wird.


    Dieses Buch ist vollgepackt mit Informationen und Emotionen, abwechslungsreich und humorvoll geschrieben. Wer sich nicht sicher ist, ob er vegetarisch oder vegan leben könnte oder möchte, wer noch Gründe sucht, sollte es lesen. Zur reinen Unterhaltung ist es nur bedingt geeignet, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand nach der Lektüre noch mit reinem Gewissen ein Schnitzel essen mag. Man mag sich die Autorin als Vorbild nehmen, die für sich selbst einen Kompromiss gefunden hat, um sich anständig zu ernähren. Es wäre zumindest ein Anfang.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Gern geschehen!


    Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mit an die Sprache gewöhnt hatte. Bislang wusste ich z. B. nicht, dass man seinen Kaffee auch "schlappen" kann. Natürlich klingen solche Berichte anders als reine Sachbücher, aber dann stellt sich für mich einfach die Frage, ob sie auch seriös sind oder nur unterhalten wollen.


    Karen Duve war allerdings bald anzumerken, dass sie ihr Experiment sehr ernst nimmt und entsprechend änderte sich der Stil dann auch.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Gleich vorweg: bei mir hat das Buch seinen Zweck erfüllt. Zwar kann ich nach etwa einer Woche nicht behaupten ich sei Vegetarierin, aber ich möchte es auf jeden Fall sein. Vegan ist das Ziel. Die Hindernisse sind einerseits die Kaffee-Milch und meine Leidenschaft für Feta und Parmesan, andererseits die Tatsache, dass Vegan außerhalb der eigenen Küche echt mühsam ist. Man muss oft entweder verzichten oder sein Essen mitnehmen.


    Aber nun zu dem Buch.


    Karen Duve nimmt sich vor, 4 verschiedene gesunde bzw. moralisch-ethisch „bessere“ Ernährungsweisen über einen längeren Zeitraum an sich selbst zu testen, mit dem Zweck herauszufinden, welche Ernährungsweise für sie eine „anständige“ ist. Dabei nimmt sie sich von Beginn an vor, darüber Buch zu führen und das Ergebnis zu veröffentlichen. Zu ihren Vorgaben gehört nicht nur die Ernährung, sondern sie möchte auch die Geisteshaltung, die dahinter steht nach außen hin vehement vertreten. Das führt natürlich ab der vegetarischen Phase dazu, dass sie diversen Fleischessern auf der einen oder anderen Familienfeier und erst recht beim Grillen den Spaß an deren Mahlzeit verdirbt. Obwohl sie einen lockeren, humorvollen Schreibstil hat und sehr sympathisch wirkt, ist mir auch die Freude am Fleischverzehr vergangen und zwar immer mehr, je tiefer ich in die Lektüre eingedrungen bin. Ich gehöre zu denen, die seit langem auf der Kippe zum Vegetarismus standen und habe nur auf einen Schubs gewartet, damit ich endlich meine Entscheidung treffe. Ich glaube, es geht vielen so wie mir, und bin zuversichtlich, dass Frau Duve die meisten davon schubsen kann.


    Im Laufe des Buches geht Karen Duve immer tiefer auf die Hintergründe des Fleischkonsums, der Massentierhaltung und des Konsums anderer tierischer Produkte ein. Dabei wird das Buch immer ernster, ohne dass der Eindruck entstehen würde, dass die Autorin selbst zur Dogmatikerin mutieren würde.


    Es gibt nur eine ethisch vertretbare Konsequenz nachdem man sämtliche Informationen eingeholt hat. Die Autorin lässt aber den Leser nicht mit dem Gefühl zurück, dass er diese Konsequenz ziehen muss, um vor ihren Augen nicht in Ungnade zu fallen.


    Obwohl das Thema von Kapitel zu Kapitel immer ernster behandelt wird, verliert der Stil des Buches bis zum Ende nicht an Humor und Lockerheit.


    Interessant sind auch die immer wieder eingestreuten Absätze über diverse Unwetter, die während der Zeit ihres Selbstversuches wüteten. Dazu die widersprüchlichen Aussagen der Klimaforscher.


    Ich kann dieses Buch wärmstens weiterempfehlen. Es ist informativ, unterhaltsam und dazu geeignet ein Umdenken im Leser zu Bewirken.


    5ratten

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

    Einmal editiert, zuletzt von roulade ()


  • Gleich vorweg: bei mir hat das Buch seinen Zweck erfüllt. Zwar kann ich nach etwa einer Woche nicht behaupten ich sei Vegetarierin, aber ich möchte es auf jeden Fall sein. Vegan ist das Ziel. Die Hindernisse sind einerseits die Kaffee-Milch und meine Leidenschaft für Feta und Parmesan, andererseits die Tatsache, dass Vegan außerhalb der eigenen Küche echt mühsam ist. Man muss oft entweder verzichten oder sein Essen mitnehmen.


    Mir geht es genauso - es gibt immer noch einige Speisen oder Getränke, die aus Milch hergestellt sind, auf die ich aber nicht verzichten möchte. Und das Essen außer Haus essen ist schwierig, keine Frage. Als Vegetarier würde ich sagen, man kann doch auch mal eine Ausnahme vom Veganen machen und vegetarisch essen, aber das kommt wahrscheinlich auf dasselbe heraus, wie wenn ich eine Ausnahme vom Vegetarischen machen und Fleisch essen soll. Bleibt zu hoffen, dass die Gastronomie sich bald anpasst und mehr anbietet.


    Kriegst du dann auch einen neuen Nicknamen? :zwinker:


  • Mir geht es genauso - es gibt immer noch einige Speisen oder Getränke, die aus Milch hergestellt sind, auf die ich aber nicht verzichten möchte. Und das Essen außer Haus essen ist schwierig, keine Frage. Als Vegetarier würde ich sagen, man kann doch auch mal eine Ausnahme vom Veganen machen und vegetarisch essen, aber das kommt wahrscheinlich auf dasselbe heraus, wie wenn ich eine Ausnahme vom Vegetarischen machen und Fleisch essen soll. Bleibt zu hoffen, dass die Gastronomie sich bald anpasst und mehr anbietet.


    Ich wollte anfangs auch Ausnahmen machen. Habe ich aber nie getan und es ist nicht so schwer, wie man sich das vorstellt (außer, man geht wirklich oft essen). Aber es ist kein Problem, beim Italiener eine Pizza ohne Käse zu bekommen (und das schmeckt sogar sehr gut - und es stopft nicht so extrem). Viele Sachen mochte ich früher sehr gerne (Naturjoghurt, Mozzarella, Parmesan), aber nach ein paar Wochen habe ich das überhaupt nicht mehr vermisst. Anders wäre es gewesen, wenn ich Ausnahmen gemacht hätte. Dafür habe ich wiederum so viele neue Sachen entdeckt :klatschen:



    Kriegst du dann auch einen neuen Nicknamen? :zwinker:


    Wir nennen sie dann einfach Sojaroulade :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Ich wollte anfangs auch Ausnahmen machen. Habe ich aber nie getan und es ist nicht so schwer, wie man sich das vorstellt (außer, man geht wirklich oft essen). Aber es ist kein Problem, beim Italiener eine Pizza ohne Käse zu bekommen (und das schmeckt sogar sehr gut - und es stopft nicht so extrem). Viele Sachen mochte ich früher sehr gerne (Naturjoghurt, Mozzarella, Parmesan), aber nach ein paar Wochen habe ich das überhaupt nicht mehr vermisst. Anders wäre es gewesen, wenn ich Ausnahmen gemacht hätte. Dafür habe ich wiederum so viele neue Sachen entdeckt :klatschen:


    Ich glaube, das Schwerste ist immer der Anfang. Wenn man sich dann erst einmal umgewöhnt hat, läuft es wie einfacher als erwartet. Man muss es positiv sehen und sich an den neuen Dingen freuen, dann hat man nicht so sehr das Gefühl, dass man Einbußen erleidet. Ich bin noch dabei, mich davon zu überzeugen, dass ich nicht unbedingt Milch brauche, aber das klappt nur bedingt, daran konnte auch Frau Duve nichts ändern. Immerhin habe ich gerade heute die Sojamilch von Alpro gekauft, um meinen Latte damit mal zu testen.

  • Du, das war nur ein Beispiel, wie ich das gemacht habe. Für mich wäre der schleichende Übergang nichts gewesen. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht für andere goldrichtig ist :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Mein Sohn fährt gerade total auf griechische Göttersagen ab. Nein, ich bin nicht im falschen Thread, denn ich habe ihm gerade vorgelesen:
    "... der Fluss Skamandros, der nicht weit von Soja floss..." :breitgrins:


    Übrigens habe ich mich immer schon mehr als Biskuitroulade begriffen. Die ist wenigstens vegetarisch. :breitgrins:


    Ich habe noch das Problem der beiden Kinder, die ich weder zwingen kann noch möchte. Die Teenagerin rollt schon mit den Augen, wenn ich zu referieren beginne und verlangt ein Gyros. Der Kleine isst relativ brav was ich ihm vorsetze. Sojamilch mag ich selbst überhaupt nicht. Reis- und Hafermilch auch nicht. Aber der Kleine trinkt seinen Kakao mit allen drei Varianten gerne. :klatschen: Ein Problem weniger auf dem Weg zur Super-Grille. :breitgrins:


    Ich klammere mich überhaupt noch ein bisschen an Käse...und Sauerrahm... :redface: Eier brauche ich nicht unbedingt. Das ständige Lesen von Inhaltsstoffen wiederum habe ich mir schon angewöhnt, nur um am Ende jedes Mal über das leidige Magermilchpulver zu stolpern.... und die Schokolade wieder ins Regal zu stellen. Das Ganze hat also auch andere positive Nebeneffekte.


    Kurz und gut: Ich mache mal einen kleinen Zwischenstopp bei der Station "Vegetarisch" (mit so wenig Tierprodukten wie möglich). Hardcore-Vegan werde ich wohl nie erreichen. So vegan wie möglich. Das strebe ich an.


    Es gibt übrigens unzählige coole Rezepte im Internet. :eis:

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Huhu,


    wenn ich nach einer Weile über das Buch nachdenke, sehe ich bei mir immer nicht nur aber doch immer wieder das Familienproblem. Bei meinen beiden Kinder wäre das bis dato sicher kein Problem (zu Hause), aber mein Mann möchte nicht wirklich auf Fleisch verzichten und verbieten will und kann ich es ihm nicht. Somit ist auch für mich im kleinsten Kreis immer wieder die Verlockung da - auch der positive Aspekt dass mir nach der Schwangerschaft keine Wurst mehr schmeckt klappt nur bedingt.


    Ich befürchte es ist nur ein "Vorurteil" aber auch Frau Duve war ja allein - und ich denke wenn man keine Familie mit kleinen Kindern und einem Alles-Esser-Mann hat ist es deutlich einfacher. Über Familien war ein ihrem Versuch auch kaum etwas zu lesen.


    Grüße
    schokotimmi

  • Es ist sicherlich einfacher, wenn man nicht auf seine Umgebung achten muss. Wäre ich alleine und ohne Verlobten, ich wäre längst Veganer. So klappt es halt nur bedingt.

    //Grösser ist doof//

  • So schwierig ist das gar nicht. In meiner Familie gibt es eine Vegetarierin, eine Fastvegetarierin und zwei Fleischesser. Jeder bekommt das, was er essen möchte. Den Mehraufwand habe ich als Köchin, weil ich für mich eben anstelle von Fleisch Tofu oder zusätzliches Gemüse zubereite, aber das ist es mir wert. Manchmal essen wir auch alle vegetarisch. Insgesamt ist unser Fleischkonsum ziemlich gesunken, weil auch mein Mann nun freiwillig weniger davon isst.

  • Naja,


    soweit sind wir schon auch, ich koche öfter mal was vegetarisches und er mag es auch, aber bei mir hat es eben auch noch nicht so richtig klick gemacht, wenn ich dann Fleisch zubereite, find ich es ja selbst doch auch irgendwie appetitlich und esse auch was davon.
    Meine beiden Mädels sind da noch eher die Verweigerer, aber bei den beiden ist es halt Abends dann die Wurst aufs Brot.


    Hm, ich muss mich wohl noch mehr damit befassen, aber irgendwie mag ich Fleisch essen ja auch. Klingt jetzt wirklich fies, aber bei mir ist dass so wie mit Sport, ich weiß es müßte sein, aber der Alltagstrott ist stärker - ich bekomm den A... nicht hoch bzw. das Fleisch nicht vom Teller bzw. aus dem Einkaufswagen.


    Grüße
    schokotimmi

  • Ich finde das interessant mit den Kindern. Ich musste ja früher das essen, was meine Mama für alle gekocht hat :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Ich finde das interessant mit den Kindern. Ich musste ja früher das essen, was meine Mama für alle gekocht hat :breitgrins:


    So werde ich es auch handhaben. :breitgrins: Mein Sohn hat sowieso genug Fleisch im Kindergarten und bei seinem Papa. Mühsam ist der Rest der Familie, die Leute, die sich Sorgen machen, dass die Kinder nicht genug Eiweiß und pipapo bekommen. Ich habe zu schwache Nerven für solche Diskussionen. Darum werde ich die Kinder vorerst auf Mischkost lassen und sie nur zuhause vegetarisch bis vegan ernähren.


    Während der Umstellung kann es in einem Haushalt mit anderen erwachsenen Fleischessern schwierig sein, wenn jemand neben einem irgendein leckeres Fleischgericht isst. Interessanterweise hilft mir dabei ein Kapitel aus Tobias O. Meißners "Barbarendämmerung". Nämlich das Kapitel, das so grausam war, das ich es ab einem gewissen Punkt übersprungen habe. Die Bilder sind immer noch in meinem Kopf präsent und dadurch bekommt das "leckere Fleischgericht" auch schnell wieder ein Gesicht und die Gerüche sind nicht mehr unwiderstehlich.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Mühsam ist der Rest der Familie, die Leute, die sich Sorgen machen, dass die Kinder nicht genug Eiweiß und pipapo bekommen. Ich habe zu schwache Nerven für solche Diskussionen. Darum werde ich die Kinder vorerst auf Mischkost lassen und sie nur zuhause vegetarisch bis vegan ernähren.


    Koche einfach und thematisiere es nicht. Dann bleiben die klugen Kommentare meistens aus :winken:


    Nämlich das Kapitel, das so grausam war, das ich es ab einem gewissen Punkt übersprungen habe. Die Bilder sind immer noch in meinem Kopf präsent und dadurch bekommt das "leckere Fleischgericht" auch schnell wieder ein Gesicht und die Gerüche sind nicht mehr unwiderstehlich.


    Das finde ich jetzt lustig :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.