Offizielle Leserunde: Kerstin Ekman - Hundeherz (Hunden)

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 12.314 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dubh.

  • Kerstin Ekman – Hundeherz
    (Hunden, 1986)


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Die Autorin
    Kerstin Ekman, geboren 1933 in Mittelschweden, gilt als die wichtigste skandinavische Gegenwartsautorin. Ihr umfangreiches literarisches Werk ist preisgekrönt, wurde vielfach verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie wurde in ihrer Heimat mit allen großen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie für ihr Gesamtwerk den renommierten Pilotpreis.


    Das Buch
    Poetisch, kraftvoll und zutiefst berührend erzählt die große schwedische Autorin Kerstin Ekman, wie ein schutzloser junger Welpe in der Einsamkeit der Natur lernt, was es heißt zu leben. Ein außergewöhnliches Buch und ein literarisches Kleinod!



    Teilnehmer:
    Saltanah
    Heimfinderin
    Samia
    dubh
    Jari
    Spatzi79?

  • Ich habe es gerade spontan angefangen - aber das ist ja sooo dünn, ich fürchte, das lese ich heute abend noch komplett, was ja nicht ganz der Sinn einer Leserunde ist...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ich habe bereits die Hälfte des Büchleins durch und wenn ich heute noch einmal zum Lesen komme, habe ich es wohl auch schon bald durch. Aber ich muss sagen, dass mich das Büchlein beeindruckt, vor allem die schönen Bilder und die poetische Sprache gefallen mir. Ausserdem finde ich, dass die Autorin nichts verschönert, die Natur ist hart und trotz all den schönen Be- und Umschreibungen wird einem das klar, wenn man liest, wie der Hund ein Nest mit jungen Wühlmäusen aufstöbert. Bisher finde ich es jedoch seltsam, dass ihm keine Bedrohung herrscht. Bisher stellt er sich sogar mit den Füchsen gut.

    //Grösser ist doof//

  • Mein Hund wäre da sicher aufgeschmissen gewesen - der war schon immer etwas verweichlicht ;)


    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Werden Welpen nicht in diesem Alter weggegeben? Dann sollten sie zumindest feste Nahrung zu sich nehmen, das hab ich während der Lektüre extra noch nachgeschlagen :breitgrins: Ich glaube, wenn er wirklich Hunger hat, wird er schon lange genug an dem Kadaver rumkauen :breitgrins:

    //Grösser ist doof//

  • Ich bin heute noch nicht dazu gekommen mit dem Buch anzufangen, werde ich heute abend aber fleißig nachholen.
    Bin mir aber recht sicher das der gute Eindruck beim ersten Mal durchblättern anhält


    :winken:

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Ich habe bisher nur ein paar Seiten gelesen, kann aber schon feststellen, dass es mich stilistisch wieder begeistert. Ekmans Naturbeschreibungen und ihre Darstellung dessen, was in dem Welpen vorgeht, sind einfach großartig. Das ist Schwedisch vom Feinsten! Ich hoffe, dass die deutsche Übersetzung das entsprechend wiedergeben kann.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • *schnüff* ich bin schon fertig - schade, das hätte ruhig ein paar Seiten mehr haben dürfen, so schön war es!

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Hallo zusammen,


    ich habe erst die ersten 18 Seiten gerade gelesen, bin aber schon total berührt und ergriffen von der Geschichte und der Sprache. Die Sprache wirkt auf den ersten Blick einfach und manchmal fast wie distanziert beschreibend, dringt aber dabei umso mehr in mich. Allein die Bilder, die vor Augen entstehen, wenn beschrieben wird, wie der Welpe sich bewegt, wie er da liegt, wie die Umgebung um ihn herum aussieht und lebt, wirken sehr intensiv.


    Und vor allem berührt mich, wie er selbst die Umgebung wahrnimmt und was er aus seinen Beobachtungen schließt. Eine Elster bedeutet, seine Mutter muss in der Nähe sein, also muss er nach ihr schauen. Oder der Hase, der sich bewegt. Bewegung bedeutet seine Mutter und ein Futternapf, also für ihn ein Zeichen, in diese Richtung zu gehen. Ich hatte echt Tränen in den Augen bei diesen Szenen und fühlte mich so hilflos, weil ich dem Kleinen so gerne geholfen, ihn von dieser ihm unverständlichen und beängstigenden Situation befreit hätte. Ich bin für solche Szenen einfach nicht geschaffen, da fehlt mir wohl das "dicke Fell". :heul: Aber da muss ich einfach durch und seit er den Elchkadaver gefunden hat, fühle ich mich gleich ein bisschen besser, wenigstens hat er mal was zu Fressen, das ist doch erst mal positiv.


    Aber ganz unabhängig bzw. besser trotz der traurigen Geschehnisse ist es eben total schön geschrieben und schon nach diesen wenigen Seiten hat mich die Geschichte gefangen.

  • Hallo zusammen,


    ich bin bei der Hälfte des Buches und habe mich gebremst, damit es wenigstens für zwei Tage reicht.


    Stilistisch gefällt mir das Buch sehr. Es ist alles sehr bildhaft beschrieben und macht es leicht, sich förmlich in den Wald hineinzuversetzen.


    Es ist schön, dass die Erzählung meist aus der Sicht des Hundes stattfindet, also so, wie er seine Umwelt wahrnimmt. Andere Tiere werden als die "Großen" oder die "Grauen" bezeichnet, und manche Geräusche bleiben Geräusche ohne Erklärung, weil der Kleine sie nicht sehen kann. Für den Leser gibt es keine Erklärung, daher bleibt man im Unklaren wie der Hund selbst. Schön zu sehen ist auch, wie die Urinstinkte langsam wieder durchkommen, nachdem er lange genug alleine ist. Sogar das Wolfsheulen überkommt ihn.


    Besonders aufgefallen ist mir eine Szene, in der der Welpe den Fuchs am Elchkadaver entdeckt und sich erst mal hinsetzt und hinter dem Ohr kratzt. Habt ihr eine Ahnung, ob das ein arttypisches Verhalten bei unsicheren Hunden ist? Unsere Hündin hatte früher dieselbe Angewohnheit, wenn sie unsicher war oder einem Befehl nicht nachkommen wollte. Wir hatten immer den Eindruck, als wolle sie damit Zeit gewinnen, um ihre weitere Vorgehensweise zu überdenken oder Zeit zu schinden.


    @ Spatzi79
    Wir hatten auch junge Hunde, und die konnten mit ihrem Milchzahngebiss und etwas Ausdauer schon einiges zerlegen. Unser kleiner Freund hier hatte ja viel Zeit und wahrscheinlich auch Hunger, da nagt er schon gerne hin.


  • Besonders aufgefallen ist mir eine Szene, in der der Welpe den Fuchs am Elchkadaver entdeckt und sich erst mal hinsetzt und hinter dem Ohr kratzt. Habt ihr eine Ahnung, ob das ein arttypisches Verhalten bei unsicheren Hunden ist? Unsere Hündin hatte früher dieselbe Angewohnheit, wenn sie unsicher war oder einem Befehl nicht nachkommen wollte. Wir hatten immer den Eindruck, als wolle sie damit Zeit gewinnen, um ihre weitere Vorgehensweise zu überdenken oder Zeit zu schinden.


    Ich glaube schon, dass es ein arttypisches "Verlegenheitsverhalten" ist. Katzen putzen sich, wenn sie nicht weiter wissen, unser Hund kratzt sich. So etwas kann ich mir sehr gut vorstellen, u.a. gibt es ja auch Hunde, die sich in einer unbekannten Situation die Pfoten lecken.


    Während wir Essen waren, habe ich noch etwas weitergelesen und fand die Szene mit den Menschen sehr interessant. Der Hund war als Welpe bei Menschen aufgewachsen, doch unterdessen hat er keinerlei Verbindung mehr zu ihnen. Die Menschen passen auch gar nicht in die ansonsten nur von Naturgeräuschen beherrschte Stille.


    Nun klick ich mich noch ein wenig durchs Forum und dann werde ich mich wieder dem Buch zuwenden :winken:

    //Grösser ist doof//

  • Huhu,


    ich mische mich kurz ein.


    Besonders aufgefallen ist mir eine Szene, in der der Welpe den Fuchs am Elchkadaver entdeckt und sich erst mal hinsetzt und hinter dem Ohr kratzt. Habt ihr eine Ahnung, ob das ein arttypisches Verhalten bei unsicheren Hunden ist?


    Ja, das ist arttypisch. Es kann entweder eine Übersprungshandlung sein oder - was ich hier bei der Szene mit dem Fuchs fast eher annehme - ein Beschwichtigungssignal. :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Habe ich auch so gesehen - lustig nur, dass der Fuchs es nicht versteht, und abhaut :zwinker:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ja, dieses Kratz- oder Putzverhalten bei bestimmten Situationen kenne ich von unserer Hündin auch. Manchmal schüttelt sie sich dann auch, wenn ihr irgendwas Stress macht oder sie unsicher ist. Sie macht so was auch gerne, wenn sie eigentlich zu mir kommen soll, aber wohl nicht so viel Lust dazu hat. Auf einmal muss sich erst mal intensiv geputzt werden. :breitgrins:


    Ich bin jetzt auf Seite 52 und total beeindruckt von dem Buch. Die Beschreibung der Umgebung, wie der Welpe sie wahrnimmt, und die Beschreibung des Welpen selbst finde ich unheimlich schön. Seine Mimik und Gestik, die detaillierten Momentaufnahmen von ihm, machen ihn so lebendig vor meinen Augen. Ich könnte jetzt so viele Beispiele nennen, wie

    Zitat

    Da setzte sich der Hund. So plötzlich und tapsig, als hätte er sein Hinterteil in der Küche aufs Linoleum gesetzt.

    Das ist nicht viel, aber ich sehe es so genau vor mir und in Verbindung mit der Umgebung, in der er sich wirklich befindet, wirkt dieser kleine beschriebene Moment auf mich einfach total ergreifend.


    Und besonders berührt hat mich auch diese Beschreibung:

    Zitat

    Das Gebell war heiser und scharf. [...] Es hatte etwas Gefährliches an sich und drang in seinen Dämmerschlaf. Obwohl er schlief, zitterte jeder Muskel leise. Schließlich verstummte das Bellen. In seinem Körper löste sich alle Spannung, sein Schlaf wurde tief, und er vergaß.

    Momentaufnahmen, die einfach auf mich intensiv wirken.


    Sehr gut gefällt mir auch, wie durch die Wahrnehmung des Hundes Bilder der Umgebung aneinandergereiht werden, während die Tage vergehen. Geräusche, andere Tiere, Wärme, Kälte.... und später die Veränderung der Natur beschrieben wird. Auch die Stimmung des Herumirrens wirkte auf mich durch die fast stichwortartige Aufzählung wie ein Film im Schnelldurchlauf und wurde damit richtig toll eingefangen, finde ich.


    Saltanah
    Ich kenne natürlich nicht das Original, aber was ich bisher gelesen habe, ist so schön, dass ich mir vorstellen kann, dass die Übersetzung gut gelungen ist.


  • Sehr gut gefällt mir auch, wie durch die Wahrnehmung des Hundes Bilder der Umgebung aneinandergereiht werden, während die Tage vergehen. Geräusche, andere Tiere, Wärme, Kälte.... und später die Veränderung der Natur beschrieben wird.


    Ja, die Naturbeschreibungen und die Beschreibung der Empfindungen des Hundes hat Ekman einfach hervorragend hinbekommen. Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich sehr genau und langsam lesen muss, damit die Bilder wirklich richtig bei mir ankommen.



    Ich kenne natürlich nicht das Original, aber was ich bisher gelesen habe, ist so schön, dass ich mir vorstellen kann, dass die Übersetzung gut gelungen ist.


    Das glaube ich mittlerweile auch. Ich habe mir nämlich vorhin die deutsche Übersetzung ausgeliehen, um manche Stellen vergleichen zu können. Was ich bisher gelesen habe, das passt einfach.
    Besonders gut hat mir eine Stelle gefallen, in der sich Hedwig M. Binder (übrigens die ehemalige Schwedisch-Lehrerin einer Freundin von mir) etwas von der inhaltlichen Ebene gelöst hat, um einen stilistischen Effekt hinzubekommen und bei der ich mich gefragt hatte, wie man das wohl adäquat übersetzen könnte.
    Auf S. 32 oben heißt es "Geruchloses Wasser. Schmelzwasser. Schmerzwasser."
    Im Original steht da "Smältvatten. Svältvatten.", also wörtlich "Schmelzwasser. Hungerwasser." Das ist aber vom Klang und damit vom Effekt her nicht annähernd so gut wie die von Binder gewählte Übersetzung, die auch inhaltlich passt, das Hunger eben auch Schmerzen verursacht.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich sehr genau und langsam lesen muss, damit die Bilder wirklich richtig bei mir ankommen.


    Ich lese auch viel langsamer, habe sogar das Gefühl, die Worte bringen eine besondere Ruhe, die mich von selbst ausbremst. Dazu lese ich auch viele Stellen zweimal, einfach weil ich das Bild nochmal sehen will.



    Auf S. 32 oben heißt es "Geruchloses Wasser. Schmelzwasser. Schmerzwasser."
    Im Original steht da "Smältvatten. Svältvatten.", also wörtlich "Schmelzwasser. Hungerwasser." Das ist aber vom Klang und damit vom Effekt her nicht annähernd so gut wie die von Binder gewählte Übersetzung, die auch inhaltlich passt, das Hunger eben auch Schmerzen verursacht.


    Ja, gerade das Wort Schmerzwasser finde ich eindringlich. Eindringlicher als Hungerwasser. Das ist ja sehr interessant, mal die beiden Texte gegenübergestellt zu sehen. Und oft ist es dabei ja eher so, dass die Übersetzung verliert. Schön, dass es hier in dem Fall wohl mal gut übersetzt wurde.


    So und jetzt lese ich auch mal wieder ein Stückchen.

  • Ich hab das Buch gestern fertig gelesen und heute die Rezi geschrieben. Nun habe ich mich aber gefragt, wohin das Buch nun gehört: Zeitgenössisches oder Sonstige Belletristik? Oder etwas ganz anderes? :gruebel:

    //Grösser ist doof//

  • Hallo zusammen,


    nun aber! Heute nachmittag hatte ich meinen Beitrag bereits verfasst, da gab es irgendwelche Probleme und ich konnte nicht mehr posten. Nun ist zwar alles weg, aber ich versuche mal zu rekapitulieren, was ich so geschrieben habe...
    Da ich erst gestern abend begonnen habe, bin ich noch nicht durch, sondern habe nur noch ungefähr ein Drittel gelesen. Als erstes muss ich sagen, dass mich die bildhafte und trotzdem recht einfache (im Sinne von minimalistische) Sprache echt beeindruckt! Kerstin Ekman schafft es, dass ich mir alle Szenen deutlichst vorstellen kann und dass sie immer sofort auch Emotionen bei mir wecken! Irgendwie mache ich mir Sorgen, dann freue ich mich wieder, dann habe ich richtig Angst und plötzlich habe ich schon Tränen in den Augen, weil mir der kleine Welpe so leid tut... Anfangs dachte ich noch, dass es sicherlich daran liegt, dass die "Hauptfigur" eben ein Hund ist, aber inzwischen bin ich nicht mehr sicher. Kerstin Ekman schreibt einfach auch so mitfühlsam, dass es mich wirklich beeindruckt.
    Der graue Welpe ist zu niedlich - vermutlich hatte jeder sofort ein Bild von ihm im Kopf, oder? Ich habe ihn mir irgendwie gleich kuschelig vorgestellt, mit großen Babyaugen und tapsigen Pfoten. Schön finde ich Ekmans Beschreibungen seiner Verhaltensweise: sie wirkt manchmal fast menschlich - zum Beispiel als er sich hinter dem Ohr kratzt. Aber auch seine Gedanken zu seinen Herrchen (die unterschiedlichen Stimmen, die er schon wahrnimmt) und seiner Mutter sind berührend...
    Schade, dass es nur so ein schmales Büchlein ist, ich mag es sehr gerne, und hätte eigentlich gerne länger etwas davon. Trotzdem lese ich demnächst endlich mal weiter. :breitgrins:




    Besonders gut hat mir eine Stelle gefallen, in der sich Hedwig M. Binder (übrigens die ehemalige Schwedisch-Lehrerin einer Freundin von mir) etwas von der inhaltlichen Ebene gelöst hat, um einen stilistischen Effekt hinzubekommen und bei der ich mich gefragt hatte, wie man das wohl adäquat übersetzen könnte.
    Auf S. 32 oben heißt es "Geruchloses Wasser. Schmelzwasser. Schmerzwasser."
    Im Original steht da "Smältvatten. Svältvatten.", also wörtlich "Schmelzwasser. Hungerwasser." Das ist aber vom Klang und damit vom Effekt her nicht annähernd so gut wie die von Binder gewählte Übersetzung, die auch inhaltlich passt, das Hunger eben auch Schmerzen verursacht.


    Oh, das ist wirklich interessant, dass Du den Vergleich ziehen kannst und darüber berichtest! Ehrlich gesagt bin ich häufig neugierig, wie gelungen die jeweilige Übersetzung ist - meist ist es eher mühsam oder unmöglich tatsächlich den Vergleich zu ziehen, deshalb finde ich das hier natürlich toll! Und es ist mal wieder eine Bestätigung meiner Vermutung, dass einiges literarisches Können dazu gehört, eine Übersetzung auch wirklich gelingen zu lassen! Wie Du bei Deinem Beispiel schon schreibst: die Übersetzung wäre kürzer und sicherlich richtig, aber eben nicht annähernd so gut wie das, was Frau Binder dann tatsächlich daraus gemacht hat! Damit hebt sie die literarische Qualität des Textes im Deutschen.
    Was mich gleichzeitig zu der Frage bringt, wie 'eigenmächtig' so ein/e ÜbersetzerIn sein darf? Denn mit der jeweiligen Interpretation macht er/sie es ja nicht unbedingt (nur) schlechter oder besser, sondern man verpasst ihm auch eine Art eigene Handschrift, oder?




    Ich lese auch viel langsamer, habe sogar das Gefühl, die Worte bringen eine besondere Ruhe, die mich von selbst ausbremst. Dazu lese ich auch viele Stellen zweimal, einfach weil ich das Bild nochmal sehen will.


    Da geht es mir genauso wie Euch! Ich empfinde den Text zwar als ziemlich emotional berührend, aber dennoch auch irgendwie als beruhigend. Man kann einfach in die Stimmung und die Bilder abtauchen, die einzelnen Beschreibungen vor dem geistigen Auge wirken lassen... Definitiv für mich kein Buch zum runterlesen, sondern eher zum Entspannen.


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Ich hab das Buch gestern fertig gelesen und heute die Rezi geschrieben. Nun habe ich mich aber gefragt, wohin das Buch nun gehört: Zeitgenössisches oder Sonstige Belletristik? Oder etwas ganz anderes? :gruebel:


    Sonstige Belletristik klingt gut, finde ich.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ha, ich wusste doch, dass ich etwas vergessen habe: und zwar wollte ich gerne mal von Euch hören, ob Ihr schon Bücher von Kerstin Ekman gelesen habt? Ist sie sprachlich immer auf solch einem Niveau?
    Vor Jahren hatte ich mal "Geschehnisse am Wasser" in den Fingern, aber ich kann mich - ganz ehrlich - an rein gar nichts mehr erinnern! Weder positiv noch negativ.

    Liebe Grüße

    Tabea