Natasa Dragnic - Jeden Tag, jede Stunde

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 7.616 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Nataša Dragnic „Jeden Tag, jede Stunde“


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    Klappentext: Sechzehn Jahre haben Dora und Luka sich nicht mehr gesehen, obwohl sie einmal unzertrennlich waren: Wunderschöne Sommertage verbrachten sie als Kinder miteinander, am Felsenstrand des kleinen kroatischen Fischerdorfes, in dem sie aufwuchsen. Doch dann zogen Doras Eltern nach Frankreich, und Luka blieb allein zurück.


    Meine Meinung: Mit meiner Einschätzung zur Leseprobe auf http://www.vorablesen.de hatte ich recht. Das Buch ist gewöhnungsbedürftig und zwar mehr als nur etwas.


    Das Buch beginnt mit dem 40.Kapitel, also ziemlich am Ende, ehe es dann ganz „normal“ mit der Geburt der beiden Protagonisten Dora und Luka weitergeht. Geschrieben in einem etwas eigenartigen Sprachrhythmus … lange Sätze, die teilweise komplett klein und ohne jegliche Satzzeichen geschrieben wurden, wechseln sich mit kurzen teilweise nur aus einem Wort bestehenden Sätzen ab. Ebenso gewöhnungsbedürftig die Einteilung der Absätze. Hier wechseln kurze, prägnante Absätze mit langen. Dazu kommen die permanenten Sprünge zwischen zwei Handlungssträngen, die das Lesen des Buches nicht gerade leicht machen.


    Protagonisten des Buches sind Dora und Luka, die wir am Anfang als Kinder Kennenlernen und über ihre Jugend bis hin zum Erwachsen werden und sein begleiten. In meinen Augen agieren am Anfang die beiden Kinder viel zu Erwachsen. Was sich in ihrer Handlungsweise, Ihren Reaktionen, aber hauptsächlich in Ihrer Sprache widerspiegelt.


    Ein Mädchen – Dora – das seinen besten Freund aus Kindertagen einfach vergisst, sich dann doch irgendwann erinnert und, da sie nicht loslassen kann, immer wieder zurückkehrt.


    Ein Junge – Luka – der sich verlassen und unvollständig fühlt und dessen Fluchtweg es ist, einfach nicht mehr zu atmen und so ohnmächtig zu werden.


    Verlassen und verlassen werden, wiederfinden und nach Hause kommen, Gewinnen und doch wieder verlieren – das ist kurz gesagt das Hauptthema des Buches.


    Sehr bildlich geschrieben, teilweise sehr graphisch, so dass im Kopf Bilder, Gerüchte und Melodien entstehen. Trotzdem aber so sprunghaft – sowohl in den Handlungssträngen als auch im zeitlichen Faktor – das das Lesen anstrengend ist.


    Zwei Passagen des Buches wiederholen sich im Laufe des Buches x-mal. Es wirkt, als ob die Autorin einfach nur auf STRG-C und ein paar Kapitel weiter auf STRG+V gegangen ist, um das Buch „aufzufüllen“. Die eine Passage, deren Wiederholungen, läuten jeweils einen neuen Zeit- bzw. Lebensabschnitt von Dora und Luka ein, verleiten aber meiner Meinung nach dazu, diese Zeilen einfach zu überfliegen oder gar zu überspringen.


    Laut Klappentext auf der Innenseite ist dies „...ein Liebesroman, wie er sein sollte: von großer emotionaler Strahlkraft, poetisch und mitreißend erzählt.“ Für mich jedoch ist es ein Roman, den zu lesen mir viel Zeit gestohlen hat. Denn auf Grund des Schreibstils fiel es mir teilweise sehr schwer, dran zu bleiben und die Energie aufzubieten, das Buch bis zum Ende durchzulesen.


    Einzig ein Satz hat mich wirklich fasziniert … ein Beispiel zum Thema „Langer Satz ganz in Kleinschreibung und ohne Satzzeichen“ … ein Satz, den man wirken lassen sollte und den ich zum Ende meiner Rezension zitieren möchte:


    „... du musst dich selbst lieben um dir das glück zu gönnen um zu bleiben du musst stark sein zu verzichten ist leichter aufgeben ist leichter leiden ist leichter...“


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Du meine Güte! :rollen:
    Danke für die schöne und informative Rezension, aber dieses Buch iklingt mir dann doch zu experimentell.
    Das wäre mir wirklich zu anstrengend!


    Immerhin mal ein Buch, dass nicht auf meiner Wunschliste landet. Und das ist ja auch mal etwas wert. :zwinker:

  • Bei mir kam das Buch ganz anders an ;)


    Zum Inhalt:


    Luka und Dora werden im Abstand von 3 Jahren in einer kroatischen Kleinstadt am Meer geboren. Schon bei ihrer allerersten Begegnung im Kindergarten ist klar, dass zwischen den beiden eine besondere Anziehungskraft besteht, obwohl sie völlig verschieden sind. Fortan sind sie unzertrennlich, verbringen jede freie Minute miteinander, einer kann nicht ohne den anderen. Doch dann ziehen Doras Eltern weg, nach Paris, und die beiden verlieren sich aus den Augen. Dora wird eine gefeierte Schauspielerin und Luka ein bekannter Maler. Beide lernen andere Partner kennen und doch scheint ihnen immer etwas zu fehlen. Bis sie sich eines Tages beinahe zufällig wiedertreffen… Doch auch jetzt legt ihnen das Schicksal immer wieder Steine in den Weg.


    Meine Meinung:


    Anfangs habe ich mich etwas schwergetan, der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, viele kurze abgehackte Sätze, häufige Perspektivenwechsel, sich wiederholende Abschnitte, eine anfangs nicht besonders spannende Handlung…


    Doch nach der Kindheit der beiden nimmt die Geschichte langsam an Fahrt auf und ab diesem Zeitpunkt war ich von ihrer schicksalhaften Beziehung vollkommen gefesselt. Als Leser wollte ich diese beiden dummen jungen Menschen am liebsten schütteln und konnte kaum fassen, was sie mit ihren Leben und ihrer offensichtlichen Seelenverwandtschaft anfangen bzw. eben nicht! Ein wunderschönes, nachdenkliches Buch über verwandte Seelen und die daraus entstehenden Möglichkeiten – wenn man den Mut und das richtige Timing hat!

    LG, Dani


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  • Ich lese das Buch gerade und bin einfach begeistert!


    Ich finde es toll, dass es mit dem letzten Kapitel beginnt und der Leser eigentlich weiß, wie alles enden wird, aber trotzdem hofft man mit den beiden.


    Die Sprache finde ich auch sehr faszinierend. Die langen Sätze, die komplett kleingeschrieben sind, haben ja auch etwas zu bedeuten. Es ist ja nicht so, dass das ganze Buch hindurch alles kleingeschrieben wäre. Bisher sind diese Sätze nur in emotional sehr aufwühlenden Situationen aufgetaucht, wo ich sie dann als die verworrenen Gedanken der Personen interpretiert habe.


    Ein kitschiger Liebesroman ist das hier sicher nicht, für mich steckt in diesem Buch so viel mehr. Wenn man mit falschen Erwartungen herangeht, dann wird man vielleicht enttäuscht werden. Aber ich würde momentan am liebsten nur lesen, weil das Buch mich so fesselt.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Dora und Luka waren schon als Kinder unzertrennlich, seit Dora das erste mal in den Kindergarten kam. Es folgte eine Freundschaft, wie das kleine Fischerdorf an der kroatischen Küste sie noch nie gesehen hat. Doch dann zog Dora mit ihren Eltern nach Paris. Erst Jahre später sehen die beiden sich wieder.


    Jeden Tag, jede Stunde ist kein kitschiger Liebesroman, bei dem man mit den Protagonisten hofft, dass sie am Ende zusammen sein können. Die Autorin hat hier Kapitel 40 ganz an den Anfang des Buches gestellt, so dass man eigentlich schon weiß, was passieren wird. Der Weg dort hin ist das eigentliche Ziel. Und so verfolgt man Dora und Luka auf ihrem Lebensweg, in Liebe, Verzweiflung, Trauer, aber auch in diesen ganz besonderen Momenten, in denen sie einfach Dora und Luka sein können und die ganze Welt um sich vergessen. Mehr als einmal hatte ich beim Lesen Tränen in den Augen.


    Sehr faszinierend fand ich auch, wie Nataša Dragnić mit Sprache spielt und sie in ihre Geschichte mit einbezieht. Das komplette Buch ist im Präsens geschrieben, was ich eigentlich nicht so gerne mag und meistens auch etwas befremdlich finde. Hier passt es aber einfach gut und nach einigen Kapiteln fällt es gar nicht mehr auf.


    Es gibt Absätze, die durchgehend klein geschrieben sind und in denen kein Punkt und kein Komma zu finden ist. Da dies nicht übermäßig oft auftaucht und nicht übermäßig viele Passagen betrifft, konnte ich das auch als interessantes Stilmittel akzeptieren und empfand es nicht als störend. Ich fühlte mich teilweise sogar an einen Bewusstseinsstrom à la James Joyce erinnert.


    Einige Passagen wiederholen sich dann auch manchmal, was auf mich aber nicht wie billiges Kopieren wirkte. Es macht mir als Leser bewusst, dass die Situation, in der die Protagonisten sich gerade befinden, die gleiche ist, wie schon zuvor einmal.Das regt dazu an, nochmal über das Gelesene nachzudenken und vielleicht sogar nochmal zurückzublättern.


    Jeden Tag, jede Stunde ist ein faszinierendes Buch, bei dem Inhalt und sprachliche Gestaltung sich perfekt ergänzen. Ich werde Dora, Luka und ihre schicksalshafte Liebe jedenfalls nicht so schnell vergessen und vergebe 5ratten

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  • Witzig stefanie - das habe ich mir letzte Woche gekauft nachdem ich einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen habe und mir dieser total gefallen hat. Nachdem du es so gut bewertet hast bin ich mir sicher, dass es mir gefällt. :zwinker:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Ich habe die Hälfte des Buches gelesen und bin hin und weg von der Geschichte. Das ist eine Liebesgeschichte, wie sie mir gefällt. Auf dem Boden geblieben und trotzdem berührend. Und Dragnics Sprache finde ich einfach herrlich, ihr Umgang mit den Wiederholungen ist sehr gekonnt und sie kann die Gefühle der beiden Protagonisten wunderbar zum Ausdruck bringen.

    //Grösser ist doof//

  • Inhalt:


    Schon beim ersten Treffen wissen Dora und Luka, dass etwas Besonderes sie verbindet. Jeder im Dorf kennt die Kinder, die jeden Tag zusammen verbringen und unzertrennlich sind. Doch dann zieht Dora mit ihrer Familie nach Paris und die Erinnerungen verblassen langsam.


    Dennoch wissen beide, dass da etwas war. Es fehlt bloss ein Name. Eine Person. Etwas fehlt.


    Bis zu dem Zeitpunkt, als sie sich in Paris wieder begegnen...


    Meine Meinung:


    Natasa Dragnics "Jeden Tag, jede Stunde" ist eine Liebesgeschichte nach meinem Geschmack. Ein herrliches Buch, das ich nicht mehr aus der Hand geben wollte.


    Dora und Luka sind schon als Kinder ein herrliches Gespann und auch später merkt man, dass diese Zwei einfach zusammen gehören. Doch ein Haufen Schicksalsschläge lässt sie nicht beisammen sein, doch einer kann nicht ohne den anderen...


    Obwohl in der Geschichte Magie keine Rolle spielt, hat das Buch dennoch etwas Magisches an sich. Ist es die Erinnerung an das Meer in Kroatien? Wie das Licht auf das Wasser fällt? Das Eis schmilzt? Ist es Lukas Begabung für Bilder? Oder das Bewusstsein, dass Seelenverwandtschaft vielleicht doch existiert? Die Traurigkeit, die Verzweiflung, dass diese Seelen dennoch nicht beisammen sein können?


    "Jeden Tag, jede Stunde" weckt die Sehnsucht nach dem Meer, nach Sonnenschein, nach Booten, die im Wasser dümpeln. Das Buch sollte man nicht im Urlaub lesen, sondern hinterher. Dann, wenn man sich im grauen Alltagstrott nach etwas Sonne sehnt.


    Faszinierend, wie nah Traurigkeit, Einsamkeit und Unbeschwertheit, Liebe in diesem Buch sind.


    Dora und Luka sind Menschen, zwar sehr begabt, aber dennoch wie du und ich. Sie machen Fehler oder tun Dinge, die ich nicht verstehen kann, aber immer mit einem Motivationsgrund. Das liess sie mir nahe sein und ich litt mit ihnen und freute mich für sie.


    Die Autorin ist eine verspielte Schreiberin. Sehr geschickt verwendet sie die Wiederholung. Manche Absätze lesen wir, bis uns klar wird, dass diese schon einmal aufgetaucht sind. Dies macht Dragnic so gekonnt, dass dem Leser das nicht negativ auffällt, sondern die wichtigen Szenen dadurch nur noch unterstrichen werden und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.


    Ein Buch, das ich mit einem genussvollen Seufzer zugeschlagen habe.


    Fazit:


    "Jeden Tag, jede Stunde" ist eine etwas melancholische Liebesgeschichte mit Happy End und eine Liebeserklärung ans Meer. Vor allem Leser von "Leon und Louise" treffen hier auf ein Paar, das ähnliche Dinge durchmachen muss wie die Liebenden von Capus.


    5ratten

    //Grösser ist doof//

  • Ich bin leider nicht warm geworden mit dem Buch. Schuld daran ist der Stil, in dem es geschrieben ist. Viele Einzelszenen, alles flüchtig und zu oberflächlich geschildert. Die vielen unpräzisen Zeitsprünge erschwerten das Verständnis zusätzlich. Entsprechend schwer war es, im Kopf aus den kleinen Puzzleteilen eine homogene Handlung zu erschaffen und sich ein konkretes Bild der beiden Protagonisten zu machen. Eine gewisse Distanz blieb immer erhalten. Nie kam das Gefühl auf, unbedingt wissen zu wollen, was mit den beiden jungen Leuten passiert.


    In erster Linie aber störte die Schreibweise mit den unzähligen kurzen Sätzen, wenn man bei einem Wort überhaupt von „Satz“ sprechen kann. Hin und wieder ist das in Ordnung, wenn es der Spannung dient oder manchmal einfach nicht mehr gesagt werden muss. Hier aber es aber zu viel. Mit zunehmender Häufung gehen Geduld und Interesse verloren. Daran ändert leider auch eine schöne Geschichte nichts mehr.


    Da ich nur etwas über 100 Seiten gelesen habe, verzichte ich auf eine Bewertung.

  • Schade, dass es dir nicht gefallen hat, Doris. Genau das, was du kritisierst, hat mir beim Buch so gut gefallen.

    //Grösser ist doof//

  • Das könnte auch daran liegen, dass ich derzeit Proust lese, bei dem alles in teilweise ellenlangen Sätzen ausführlichst beschrieben wird und die Ereignisse so fließend ineinander übergehen, dass man manchmal fast nicht wahrnimmt, dass sich die Szenerie geändert hat. Wenn man die beiden Bücher vergleicht, ist das ein absolutes Kontrastprogramm. Vielleicht wäre ein anderer Zeitpunkt besser gewesen, Dagnics Buch zu lesen. Aber ehrlich gesagt, ihr Stil liegt mir auch ohne Proust nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Das ist wirklich ein Kontrast. Aber jedem das Seine und niemand sagt, dass dir das Buch gefallen muss. So sind wir doch alle unterschiedlich :smile:

    //Grösser ist doof//

  • Ich habe das Buch gestern beendet und muss noch ständig an die Geschichte denken. Melancholisch, tragisch, traurig und wunderschön geschrieben. Allerdings muss man knappe Sätze und einen "literarischen" Stil mögen. Die Wiederholungen der nur leicht oder gar nicht abgewandelten Absätze fand ich sehr passend.
    Es gab so viele schöne Sätze, dass ich einige in mein Zitatebuch schreiben konnte. Einer ist dieser:
    "Und Luka hat das Gefühl, dass sie der einzige Mensch auf seinem Planeten ist. Der einzige, der seine Sprache schweigt."
    Für diese Buch-Highlight gebe ich guten Gewissens 5 Ratten!
    5ratten
    :kaffee: Tintenherz

  • Schön, dass dir das Buch auch gefällt, Tintenherz. Es ist wirklich etwas Besonderes :smile:

    //Grösser ist doof//

  • Im April erscheint ein neues Buch der Autorin, ich bin gespannt, ob sie das Niveau halten und mich wieder so überzeugen kann!


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    OA: 2011
    288 Seiten
    ISBN: 978-3442743971


    Inhalt:
    Sechzehn Jahre haben Dora und Luka sich nicht mehr gesehen, obwohl sie einmal unzertrennlich waren: Wunderschöne Sommertage verbrachten sie als Kinder miteinander, am Felsenstrand des kleinen kroatischen Fischerdorfes, in dem sie aufwuchsen. Doch dann zogen Doras Eltern nach Frankreich, und Luka blieb allein zurück. Als Mittzwanziger treffen sie sich nun überraschend in Paris wieder, und es ist klar: Sie gehören zusammen. Drei glückliche Monate folgen, aus denen ein gemeinsames Leben werden soll. Nur kurz will Luka in die Heimat zurück, um ein paar Dinge in Ordnung zu bringen – und dann meldet er sich nicht mehr …


    Eigene Meinung:
    Der Anfang des Buches schien sehr vielversprechend. Die Beschreibungen der Kindheit im ehemaligen Jugoslawien waren nett und ich fand die große Liebe zwischen diesen beiden Knirpsen einfach süß. Trotzdem konnte ich keine Bindung zu den Protagonisten aufbauen, wie bei anderen Büchern.
    Mich störte der, mehr als einfache, Schreibstil, denn die kurzen abgehackten Sätze wirken protokollartig und völlig fantasielos. Schade dass sich die Autorin nicht ansatzweise Inspiration von dem so oft zitierten Pablo Neruda geholt hat. Diese Liebesgeschichte ist weder poetisch noch schön. Die Protagonisten wurden mir von Seite zu Seite unsympathischer, stellenweise fand ich sie geradezu abstoßend. Sie treten die Gefühle anderer mit Füßen und ihnen fehlt jegliche Empathie. Luka ist ein egoistischer Jammerlappen der, weiß er nicht weiter oder emotional überfordert ist, in Ohnmacht fällt. Mann kann nur noch die Augen verdrehen, wenn er wieder beginnt zu zählen und der Leser schon weiß, dass er wieder pathetisch zusammensackt.
    Als die Autorin ihren Protagonisten dann noch übersinnliche Fähigkeiten zukommen ließ, durch welche die beiden immer ahnten und fühlten, was der andere gerade erlebt und durchmacht, war das mehr als zuviel. Menschen die dermassen ohne Mitgefühl für andere sind, denen nimmt man das einfach nicht ab.
    Schade, denn die Geschichte um die Liebe des Lebens, die man immer im Herzen behält, hätte schön sein können.


    2ratten

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    Inhalt:
    Sechzehn Jahre haben Dora und Luka sich nicht mehr gesehen, obwohl sie einmal unzertrennlich waren: Wunderschöne Sommertage verbrachten sie als Kinder miteinander, am Felsenstrand des kleinen kroatischen Fischerdorfes, in dem sie aufwuchsen. Doch dann zogen Doras Eltern nach Frankreich, und Luka blieb allein zurück. Als Mittzwanziger treffen sie sich nun überraschend in Paris wieder, und es ist klar: Sie gehören einfach zusammen.

    Der Anfang des Buches schien sehr vielversprechend. Die Beschreibungen der Kindheit im ehemaligen Jugoslawien waren nett und ich fand die große Liebe zwischen diesen beiden Knirpsen einfach süß.
    Mich stört der Schreibstil, was die Satzlänge oder die Zeichensetzung anbelangt, gar nicht so sehr. Trotzdem kann ich nicht so die Bindung zu den Protagonisten aufbauen, wie bei anderen Büchern. Ich kann aber auch nicht sagen woran das liegt. Das Thema an sich, dass es eine Liebe gibt, die einen das ganze Leben begleitet, die einzigartig ist und die als Massstab für jede andere Begegnung mit einem potentiellen Partner dient, das gefällt mir, denn das ist mit unter das schlimmste, was einem passieren kann, vor allem, wenn diese Liebe keine Erfüllung findet. Alles andere ist dann nämlich nur noch ein fauler Kompromiss, um nicht den Rest des Lebens gänzlich ohne Partner zu verbringen, aber ... ich weiß es nicht, aber der rechte Funke zwischen dem Buch und mir will nicht überspringen.


    Viele Grüße Tina