Konrad Hansen - Die Männer vom Meer

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.357 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

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    Zum Inhalt:
    Der Bauernsohn Björn Hasenscharte wächst im 10. Jahrhundert in Dänemark auf. Durch unglückliche Umstände gerät er in Sklaverei. Sein großes Talent, Geschichten zu erzählen, bringt ihn bis an die Tafel des Dänenkönigs Harald Blauzahn.


    Meine Meinung:
    Ein Wikinger-Roman der besseren Sorte. Konrad Hansen erzählt mit viel Liebe zum (historischen) Detail die Geschichte Björn Hasenschartes im Stil alter Sagen und Heldenlieder. Die Geschichte ist spannend, manchmal zum Grinsen und manchmal zum Schütteln eklig - aber so werden sie wohl gewesen sein, die alten Wikinger - raues Land, raue Menschen.
    Insgesamt gelingt es Hansen, ein komplexes Bild des frühen Mittelalters in Skandinavien zu entwerfen, in dem die alten Götter (und die alten Sitten) noch ihren festen Platz haben, aber der neue Christengott mehr und mehr an Boden gewinnt.
    Das Buch bietet gute und spannende Unterhaltung und hat mir viel Spaß gemacht.


    4ratten

  • Das ist mir vor Jahren mal über Bookcrossing zugelaufen, und eigentlich hatte ich es schon mal aussortiert, dann aber doch wieder zurückgestellt. Wenn ich das hier so lese, dann war das ja vielleicht keine ganz unsinnige Entscheidung, auch wenn ich nicht mehr weiß, was mich zum Zurückstellen bewogen hatte :breitgrins:

  • Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert; es wird auch viel gesegelt (gerudert), wie sich das für Wikinger gehört, aber im Vordergrund stehen eindeutig die sehr gewöhnungsbedürftigen Sitten. Mehr als einmal fühlte ich mich an den Film "Der 13. Krieger" erinnert, speziell an die "Morgentoilette". :entsetzt:

  • Ich habe bisher einen Roman von Konrad Hansen gelesen und "Die Männer vom Meer" liegt auf meinem SUB - bin schon gespannt darauf.

    //Grösser ist doof//

  • Björn Hasenscharte wächst auf dem Hof seines Vaters Bosi auf. Sein Stand ist nicht der beste, denn Björn ist nicht der Erstgeborene. Eine Prophezeiung besagt das eines Tages einer von Bosis Söhne an der Seite des Königs sein wird. Keiner denkt dabei an den seltsamen und etwas klein geratenen Björn. Dann wird Björn in einem unvorsichtigen Moment entführt und als Sklave verkauft und sein Abenteuer beginnt.


    Ich weiß nicht so recht. An sich war die Geschichte um Björn ganz spannend. Auch wenn sich Björn als Hauptperson öfters mal verliert. Das heisst: Manchmal wurde von Björn kaum noch geredet, er rückte in den Hintergrund und kam kaum bis gar nicht mehr vor. Auf dem Buchrücken heisst es, Björn würde sich als Geschichtenerzähler einen Namen machen. Der Leser kriegt aber keinen Eindruck von seiner Erzählkunst. Manchmal fragte ich mich ernsthaft, um wenn sich die Geschichte eigentlich dreht.
    Das erste Drittel las sich für mich ein wenig schwierig, weil der Autor eine spezielle Art hat zu erzählen, mit den vielen verschiedenen Figuren und komischen Namen musste ich mich erstmal zurechtfinden. Das verlor sich aber irgendwann und dann gings flüssiger voran.
    Das damalige Leben wird sehr anschaulich beschrieben. Die Art des Zusammenlebens fand ich manchmal etwas ecklig, aber das war wohl so früher. Insgesamt ist die Stimmung sehr düster, es geht sehr raubeinig zu, es wird viel Zeit auf dem Meer verbracht. Björns Abenteuer sind manchmal etwas haarsträubend.
    Ich denke, für den echten Wikingerfan ist das Buch auf jeden Fall was. Ein Versuch wäre das Buch wert.


    3ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • Rückentext:


    Die unglaublichen Abenteuer des Björn Hasenscharte, eines Bauernsohns aus Angeln, der mit dem lebensrettenden Talent des Geschichtenerzählens gesegnet ist. Nie wurde die Zeit der Wikinger lebendiger, spannender und unterhaltsamer beschworen.


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    Die ersten Seiten habe ich heute gelesen und es kommen schon einige Figuren vor. Ein Blick ins Personenverzeichnis am Schluss zeigt, dass noch sehr viele mehr folgen werden. Schon jetzt gibt mir das Buch einen guten Einblick in die Glaubenswelt der Leute. Überhaupt scheint der Glaube an die Götter mit Hand und Fuss dargestellt zu sein. Zumindest kommt die verstorbene Gattin wieder zurück und rächt sich an ihrem untreuen Ehegatten :entsetzt:

    //Grösser ist doof//

  • Unterdessen hat es Björn in die Stadt verschlagen - als Sklave...
    Der Text ist jedoch ziemlich unpersönlich geschrieben und obwohl Björn nichts Schönes erlebt, bleibt alles ziemlich oberflächlich. Auch die Figuren sind bisher recht blass. Vielleicht gibt sich das mit der Zeit noch.

    //Grösser ist doof//

  • Unterdessen kommt es mir wirklich so vor, dass Björn zwar die Hauptperson ist, aber eigentlich bloss der Auslöser. Wir begleiten den Jungen zwar in der Geschichte, aber wirklich etwas tun tut er nicht. Er ist einfach nur gerade da, wo etwas passiert. Die Figuren um ihn herum handeln. Er nicht. Er beobachtet bloss. Bin gespannt, ob sich dieses Schema durch das Buch hindurch ziehen wird oder ob Björn noch aktiv(er) wird.

    //Grösser ist doof//

  • Bei wichtigen Szenen wechselt Hansen von der Vergangenheitsform ins Präsens. Ich weiss ehrlich gesagt noch nicht, ob mir das wirklich gefällt... Wirklich mitreissen tut mich das Buch bisher nicht, aber es liest sich ganz nett.

    //Grösser ist doof//

  • Ich quäl mich grad durch die hundert letzten Seiten des Buches. Die Anzahl der Ratten sinkt stetig :rollen:

    //Grösser ist doof//

  • Gut, dass es nicht mehr so lang ist. Nicht dass wir noch Minusratten einführen müssen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Inhalt:


    Als Björn Hasenscharte geboren wurde, hätte niemand gedacht, dass ausgerechnet er derjenige sein wird, der später zur Rechten des Königs sitzen wird...


    Meine Meinung:


    Rein theoretisch kämen zuerst andere Bücher dran rezensiert zu werden, aber bei Konrad Hansens "Die Männer vom Meer" mache ich mal eine Ausnahme. Es gibt Bücher, von denen man erstaunt ist, wie sie so lange auf dem SUB liegen konnte und dann gibt es noch jene, von denen man schon recht bald weiss, wieso sie so lange gesubbt haben.


    Nachdem ich vor einigen Jahren "Die Kinder der Meerfrau" gelesen und davon sehr angetan war, ging ich gleich hin und kaufte mir den zweiten Roman von Konrad Hansen. Aber entweder hat sich mein Lesegeschmack in den letzten drei Jahren grundsätzlich geändert oder der Autor ist in der Zwischenzeit zum Zombie mutiert.


    Auf dem Rückentext steht "Nie wurde die Zeit der Wikinger lebendiger, spannender und unterhaltsamer beschworen." Also wenn dieses Buch das Spannendste ist, was es zum Thema Wikinger gibt, dann werde ich die Wikinger wohl einfach Wikinger sein lassen müssen. Denn das Buch hat mich nicht nur gelangweilt, es hat mich SEHR gelangweilt.


    Fangen wir am besten am Anfang an: Björn Hasenscharte. Habe ich in der Rezi zu "Die Kinder der Meerfrau" noch geschrieben, dass Hansen seine Figuren sehr deutlich beschreibt, so ist dieses Talent wohl inzwischen irgendwo anders zu Hause. Björn... ich kann gar nichts zu ihm sagen. Er hat keinen Charakter und ausser, dass er eine Hasenscharte hat, weiss ich auch nicht wirklich, wie er aussieht. Wirklich etwas tun tut er in der Geschichte übrigens auch nicht, er ist einfach immer nur gerade da, wo etwas passiert. Die anderen Figuren sind auch nicht besser. Nur dass die meisten irgendwie noch schlecht gelaunt sind und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen.


    Dass es zur Zeit der Wikinger rau zu und her ging kann ich mir vorstellen. Doch sind wir bereits beim nächsten grossen Kritikpunkt: Was soll dieses ganze Gemetzel? Viele Szenen sind unnötig brutal und grausam. Was will mir der Autor damit sagen, wenn Björns Tochter ihre Schwiegermutter den Ratten zum Frass vorsetzt? Welch erheiternde Szene. Da es zu der Zeit anscheinend viele Kriege gegeben hat, hat Hansen zum Glück mehr als genug Möglichkeiten, solche seltsamen Szenen einzubauen. Es ist ein Heidenspass! Im wahrsten Sinne des Wortes.


    Dies ist nämlich so ziemlich das einzige, was mir einigermassen gefallen hat: Der Zwiespalt zwischen den "Heiden" und den Christen. Wie das nördliche Europa langsam aber sicher christianisiert wird und wie sich die Priester der jeweiligen Religionen gegenseitig übertrumpfen wollen.


    Leider konnte auch dies das durchwegs negative Bild, das sich in mir aufgebaut hatte, auch nicht mehr wett machen. Denn ausser dass wir Björn auf seinen Reisen begleiten, hat die Geschichte keinen wirklichen Höhepunkt, kein wirkliches Ziel und die angebliche Spannung konnte ich leider auch nicht entdecken. Vielleicht hat sie sich ja vor mir versteckt?


    Fazit:


    Wer's lesen will, von mir aus. Ich hab jedoch den Namen Konrad Hansen von meiner Autorenliste gestrichen.


    :flop:

    //Grösser ist doof//

  • Das erinnert mich sehr an Hansens Buch "Simons Bericht", in dem es ähnlich zuging. Abgesehen von der schönen Sprache war es keine Empfehlung. Dass die Wikinger nicht zimperlich waren, ist nichts Neues, aber man muss doch nicht gerade immer die weniger ansprechenden Szenen ausführlich darstellen. Wie es scheint, ist das Hansens Schema. Damit kann ich ihn getrost von meiner Liste streichen.