Hallo zusammen,
so, mit einiger Verspätung aber hoffentlich nicht minder fleißig beim Lesen und Posten, will ich mal meine ersten Eindrücke schildern.
Im ersten Satz gleich ein Ausdruck, den ich nicht kannte: Speakeasy. Nachdem ich kurz bei Wikipedia gelinst hatte, hatte ich begriffen und eigentlich auch gleich um was es geht. Ums Trinken. Unser guter Nick Charles trinkt ja reichlich - oder sollte ich es anderes sagen? Für's Frühstück kann es schon mal zu spät sein, für Alkohol niemals. Allerdings auch nicht zu früh! Der Ex-Detektiv mixt gerne nach dem Aufstehen, während der Nachtruhe, vor dem Duschen und vor allem nach dem letzten Drink. Hallelujah, der Gute muss ja eigentlich Alkoholiker sein, oder? Hatte Dashiel Hammett auch so eine Zuneigung zu Drinks? Das muss ich gleich mal recherchieren gehen... Jedenfalls ist mir der New York - Besucher nicht unsympathisch, denn er ist unerschrocken direkt und hat zudem einen deutlichen zynischen Unterton gegenüber allem und jedem. Seine Ehefrau scheint mir da schon fast zurüchhalten zu sein - sie kümmert sich in erster Linie um Charles' Wohlergehen (vor allem was seinen Flüssigkeitshaushalt angeht) und lädt gerne Menschen ein - selbst wenn sie mit Colt vor der Zimmertür stehen. Grundsätzlich ist sie jedenfalls höflich und zuvorkommend (oder wer würde sonst dem Eindringling, der eben noch mit einer Waffe bedroht hat, einen Scotch offerieren? ). Zudem ist sie auch noch relativ jung, erst 26 Jahre.
Hammetts Schreibstil ist klasse! Entlarvend, immer mit der nötigen Prise zynischer Schärfe im Unterton, irgendwie so, wie sein Held Nick Charles. Ob Hammett wohl selbst den Detektiv mit griechischen Wurzeln gegeben hätte? Anyway, was mir ebenfalls aufgefallen ist: eigentlich könnte die Story auch in der Gegenwart spielen, oder? Mal abgesehen von den illegalen Kneipen während der Prohibitionszeit, wäre es für mich bislang vorstellbar.
Der dünne Man - als der aktuelle Ehemann von Mimi auf den Plan rückt, musste ich sofort an den Titel denken. Ob der Deutsche der Mörder sein kann? Können bestimmt, aber momentan habe ich eigentlich gar keine Lust darüber zu spekulieren - mir gefällt die Atmosphäre der Geschichte und ich habe eher Lust, mich einfach vom Fortgang überraschen zu lassen. Und mit der 'Haussuchung' im Hotelzimmer kommen ja immerhin einige Probleme auf Nick Charles zu. Gute Details, die Hammett hier eingebaut hat und die mich wirklich von seiner Art zu Schreiben überzeugen.
Soweit erstmal.
Liebe Grüße
dubh