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1. Band der Enrico-Radeschi-Reihe
Inhalt
Der Journalist Enrico Radeschi kann seinen Urlaub einfach nicht genießen. Kaum ist er in seinem ehemaligen Heimatdorf Capo di Ponte Emilia angekommen, um den Kater seiner Eltern zu hüten und etwas auszuspannen, wird dort in einem Briefkasten eine abgeschlagene Hand gefunden. Natürlich bekommt auch Enricos Chef Calzolari davon Wind und er setzt Radeschi sofort als seinen Informanten vor Ort ein. Doch noch weiß niemand, wem die Hand gehört oder an wen sie verschickt wurde. Denn das Haus, das zu dem Briefkasten gehört, steht schon seit Jahren leer.
Gleichzeitig ereignet sich in Mailand ein Mord. Eine junge Frau wird tot und ohne Schlüpfer in einem Park gefunden. Gleichzeitig verschwindet der Besitzer eines japanischen Sushi-Restaurants. Der diensthabende Ispettore Sebastiani tritt auf der Stelle und ruft seinen Freund Enrico Radeschi zur Hilfe.
Meine Meinung
Mit diesem Krimi kann man nicht viel falsch machen. Er liest sich angenehm, die Charaktere sind vielfältig und die Handlung ist nicht zu durchsichtig. Das Buch liefert genau das, was es soll: gute, leichte Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Eigentlich gibt es zu diesem Krimi auch nicht mehr zu sagen, aber ich versuche trotzdem noch, ein paar Eindrücke wiederzugeben.
Auf der positiven Seite steht die Handlung. Man weiß nicht von der ersten Seite an, wer der Mörder ist und auch über das Motiv bleibt man lange im Unklaren. Dadurch weiß man auch nie so genau, ob die zwei Fälle nun zusammenhängen oder jeder für sich steht. Auch die Auflösungen sind gelungen, wobei ich den einen Teil als eher lustig empfand und den anderen als sehr bedrückend. Manche Details hingen mir zwar etwas zu viel vom Zufall ab, aber was solls. Ich glaube sogar, dass diese übertriebenen Zufälle durchaus beabsichtigt waren, um der ganzen Geschichte noch ein bisschen Würze zu verleihen.
Überhaupt ist die Sprache eher lustig gehalten, was mich durchaus zu einigen Schmunzlern anregte. Enrico Radeschi und seine Kumpanen nehmen sich selbst nicht so ernst, was zwar ein wenig von der Spannung wegnimmt, aber durchweg gute Laune verbreitet.
Auf der eher negativen Seite sehe ich die Gestaltung der Charaktere oder vielmehr der fehlende Tiefgang. Eigentlich konnte ich mit keiner Person wirklich mitfiebern, weil sie einfach zu oberflächlich beschrieben wurden. Sogar als Enrico Radeschi eine ziemlich niederschmetternde Entdeckung macht, konnte ich kein Mitleid empfinden und seine Reaktion darauf fand ich kindisch und übertrieben. Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich einen Band mitten aus der Reihe lese und deswegen die Personen nicht eingeführt wurden. Aber nein, es ist der erste Teil und die Personen haben einfach wenig Tiefgang.
Verwirrend fand ich die vielen Namen und Bezeichnungen der Leute. Der Comandante der Carabinieri ist zugleich der Maresciallo und zugleich Giorgio Boskovic. Den Vicequestore findet man wahlweise unter dem Namen Sebastiani, Ispettore oder Loris. Dann gibt es da noch jede Menge Rizzitanos, Mascarantis, Sciaccitanos und Piccininis. Wenn jede Person einen Namen und eine Bezeichnung hat, komme ich damit klar, aber wenn alles irgendwie und ohne Hinweise auf Verknüpfungen durcheinanderpurzelt, verwirrt mich das doch etwas.
Fazit: Netter Krimi für Zwischendurch, aber man hat auch nichts verpasst, wenn man es nicht kennt.