Rebecca Gablé - Der dunkle Thron (Waringham-Saga 4)

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  • Endlich Neues von den Waringhams!


    Wir lernen den jüngsten Spross der Familie als jungen Schüler von Sir Thomas More kennen, der sich mit Latein und Griechisch abquält und immer wieder feststellt, dass er wohl nicht zum Gelehrten taugt. Als sein Vater wegen Ketzerei verhaftet wird, bedeutet dies das Ende seiner Ausbildung, doch wirklich böse ist er darüber nicht. Allerdings warten schwierige Aufgaben auf ihn, nachdem sein Vater im Tower gestorben ist - als Erbe seines Vaters ist er der neue Lord Waringham, was bedeutet, dass er ein ziemlich heruntergekommenes Gut zu verwalten und zu erhalten hat, und er muss mit seiner zickigen und eifersüchtigen Stiefmutter zurechtkommen.


    Auf König Henry VIII. hegt er einen unstillbaren Groll, weil er ihm die Schuld am Tod seines Vaters gibt, doch als er Prinzessin Mary, die in Ungnade gefallene Tochter aus dessen unglückseliger Ehe mit Katharina von Aragon kennenlernt, sind sich die beiden schnell sympathisch ...


    Henry VIII. und seine vielen Frauen sind schon lange eines meiner Lieblingsthemen in historischen Romanen, ebenso wie Rebecca Gablé eine meiner Lieblingsautorinnen des Genres ist. Darum war ich äußerst entzückt, dass Frau Gablé sich doch zu einer Fortsetzung der Waringham-Saga entschlossen hat, und ich wurde nicht enttäuscht.


    Nick ist ein sympathischer Protagonist mit Macken und Fehlern, der die Irrungen und Wirrungen am Hof des wohl berüchtigsten englischen Königs aller Zeiten mal aus nächster Nähe miterlebt und mal "nur" von ferne deren Auswirkungen am eigenen Leib verspürt. Seine Familie und Freunde und die höfische Welt sind wunderbar lebensnah gezeichnet (vor allem der pfiffige Francis ist mir sehr ans Herz gewachsen); am Ende der knapp 1000 Seiten glaubt man sie förmlich zu kennen. Lediglich die fiese Stiefmutter und -schwester wirkten manchmal ein bisschen zu eindimensional. Ansonsten konnte ich auch diesmal wieder mitlachen und mitweinen, mitleiden und mich mitfreuen.


    Die komplizierten historischen Hintergründe sind leichtfüßig und verständlich in die Handlung eingebettet und dürften, wie ich die Autorin einschätze, auch bestens recherchiert sein. Im Nachwort gibt es dazu auch noch ein paar interessante Anmerkungen.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Interessant übrigens, dass so viele bemängeln, dass sie mit den Nebenfiguren nicht warm geworden sind. Mir ging es überhaupt nicht so, ich mochte zum Beispiel Laura sehr gerne und natürlich den kleinen Francis mit seinen vielen Fragen.


    Den Schlusssatz fand ich übrigens sehr witzig!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Ich habe das Buch ganz ähnlich empfunden wie Valentine, ihre Rezi könnte meine Rezi sein :smile: Da ich aber kein fauler Sack bin, habe ich selber eine geschrieben:


    Inhalt:
    Seit 1360 (und drei Büchern) darf man Rebecca Gablés englische Adelsfamilie Waringham als Leser begleiten. Im vierten Teil (man kann die Bücher übrigens unabhängig voneinander lesen) schreiben wir das Jahr 1529 und für die Waringhams sind die Zeiten nach den Rosenkriegen und der Thronübername durch die Tudors nicht rosiger geworden: Das Gut ist verschuldet und die Pferdezucht durch den aktuellen Earl of Waringham, Jasper, vernachlässigt. Dieser kann mit Pferden nicht viel anfangen, er widmet sich lieber philosophischen und religiösen Fragen, namentlich der Reformbewegung, die die katholische Kirche und ihre Würdenträger in Zweifel zieht und die Kirche neu aufbauen möchte. Natürlich werden solche Ansichten als ketzerisch angesehen und so muss sich Waringham nicht wundern, als er verhaftet und im Tower von London eingekerkert wird. Sein 14-jähriger Sohn Nicholas muss die Stellvertretung einnehmen, was dank der bösen Stiefmutter zunächst mehr Probleme verursacht als löst.


    Und auch in der hohen Politik mischt der junge Waringham mit: Er pflegt freundschaftlichen Umgang mit Catalina, die Frau von König Henry VIII., und deren ältester Tochter Mary, die die Reformbewegung ebenso verabscheuen wie Nick selber. Als Henry sich von Catalina scheiden lassen will, um die junge Anne Boleyn zu heiraten, steht Nick den beiden Frauen bei (und wendet sich gegen den König), was ihn in noch ernstere Schwierigkeiten bringt.


    Meine Meinung:
    Von allen Gablé-Romanen, die ich bis jetzt gelesen habe – immerhin sieben – fand ich diesen den interessantesten. Das liegt vor allem daran, dass ich die historischen Fakten um Henry VIII. und seine sechs Königinnen schon im Vorfeld recht gut kannte, bisher allerdings eher aus der Sicht der historischen «Sieger», also der Protestanten (oder wie sie zu der Zeit noch heissen Reformer). Rebecca Gablé hat den Ansatz gewählt, die Geschichte aus der Warte papsttreuer Katholiken zu erzählen, die zwar wissen, dass in ihrer Kirche vieles im Argen liegt, die aber dennoch an den Glaubensgrundsätzen des Katholizimus festhalten wollen.


    Henry und seine Berater sind in dem Buch keine Hauptfiguren und kommen insgesamt nicht gut weg, während die fromme Mary für einmal nicht als halsstarrige Katholikin auftritt, sondern als starke Frau mit eigener Meinung porträtiert wird. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen, zumal sie später als berüchtigte «Bloody Mary» in die Geschichte einging. (Der Teil ist allerdings nicht mehr Bestandteil des Romans.) Nachdem ich mich also in neutrale Stimmung versetzt hatte, war die Lektüre ein Genuss, da Gablé auf gewohnt hohem Niveau zu unterhalten weiss und ganz nebenbei eine für mich neue Perspektive auf die Geschehnisse eröffnete.


    Auch die Waringham-Geschichten und Geschichtchen, die wie immer den Hauptteil des Romans ausmachen, scheinen einerseits altbekannt, weil man beispielsweise die Schauplätze schon sehr gut kennt, andrerseits wandeln sich mit den Zeiten auch die Probleme der Familie. Während die früheren Waringhams Schlachtrösser züchteten und mit ihrem König ins Feld zogen, muss sich Nick darauf einstellen, dass die Zeit der grossen Reiterheere mit der zunehmenden Verbreitung von Schusswaffen ein Ende hat und man entsprechend eher gute Reitpferde für die immer einflussreicher werdenden Kaufleute züchtet. Zudem ist er mit Landverlust durch Verkäufe und mit schrumpfenden Pachten konfrontiert. Ein erstes Anzeichen dafür, dass ein Wandel ansteht, an dessen Ende nicht mehr die edelste Abstammung sondern die dickste Geldbörse bestimmen, wer in der Gesellschaft oben und wer unten ist.


    Und auch das Kriegshandwerk gehört nicht mehr unbedingt zu den Künsten, die jeder Adlige beherrschen muss. Politik spielt in diesem Roman eine viel grössere Rolle als in früheren Bänden und Nick, der für höfische Intrigen und politisches Geplänkel nicht viel übrig hat, stolpert des Öfteren blauäugig in Fallen, die ihm versiertere Gegner gestellt haben. Da er zudem noch das traditionell lose Mundwerk der Waringhams besitzt, bringt er sich in Situationen, in denen er mit Mut und Standhaftigkeit das kompensiert, was ihm bisweilen an Verstand fehlt. Er ist also kein strahlender Held wie einige seiner Vorfahren und gerade diese Grauschattierungen gefielen mir besser als die blütenweissen Hauptcharaktere, die in früheren Büchern vorkamen.


    Fazit:
    Ein wunderbarer historischer Roman einer Schriftstellerin, die sich auf sehr hohem Niveau weiter entwickelt hat (die dummen Zufälle werden auch weniger). Das Buch überzeugt durch historische Faktentreue, wie immer gekonnt vermischt mit Fiktion. Der Wunsch nach einem fünften Teil ist bei mir definitiv geweckt.


    9 von 10 Punkten :bang:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Mal eine Frage zu dem Buch: Was mich an diesen Büchern bisher immer gestört hat: Man wusste immer, dass egal was kommt, am ende gehts gut aus. Also der Held war wirklich ein Held der immer alles auf die Reihe bekommen hat. Zwischendrin vielleicht ein paar Rückschläge, aber ein echter Held lässt sich ja von nichts aufhalten.. Also dass der Held im Endeffekt immer alles geschafft hat stört mich irgendwie. Ist das jetzt immernoch so? Das hat mich bisher eigentlich davon abgehalten die beiden letzten Bücher zu kaufen.

  • Meine Meinung:
    Hach, was war es wieder schön. Ein Buch von Rebecca Gablé zu lesen ist für mich immer, wie wenn ich einen schönen Garten oder Park betrete, verbunden mit einem Wohlgefühl. Auch dieses Mal sollte ich nicht enttäuscht werden. Die Zeit ist zwar eine andere, als das von ihr bevorzugte Mittelalter, aber das hat dem Ganzen nicht geschadet wie ich finde. Ich fand es im Gegenteil auch geschichtlich recht interessant.


    Die zentrale Figur des Romans ist Nick, der Warringham mit vierzehn Jahren erbt. Als Leser begleitet man Nick auf seinem gesamten und nicht gerade ereignislosen Leben. Das heißt, der Rahmen ist der gewohnte in dieser Serie. Und genau das macht sie so reizvoll. Natürlich muss Nick viele Unwegsamkeiten auf seinem Lebensweg bestreiten. Vor allem, weil er unnachgiebig zur Tochter des Königs steht, die allerdings nach der Scheidung ihres Vaters und der Mutter nicht mehr als eheliches Kind gilt. Die Seiten flogen beim Lesen nur so dahin und die fast 1000 Seiten waren folglich viel schneller gelesen, als gedacht. König Henry hat mich ziemlich angewidert. Ansonsten bin ich wie immer verwundert, dass es mir nicht schwer fiel, all die verschiedenen Personen auseinanderzuhalten. Aber sie sind so schön in die Geschichte verflochten, dass ich nicht mal auf die Idee kam, zur Hilfe im Personenverzeichnis nachzuschlagen.


    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings auch. Mir gefiel die Einstellung Nicks zu einem bestimmten Thema überhaupt nicht. Auch wenn sie vielleicht zeitgemäß gewesen ist, so trübte es für mich das Gesamtgefühl ein wenig.



    Fazit: Wer die anderen Teile der Reihe mochte, wird sicher auch an diesem Buch Gefallen finden. Ich hatte eine wirklich schöne Lesewoche und hoffe auf einen weiteren Teil, wie immer. :smile:


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: oder 9 von 10 Punkten


    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Zum Spoiler:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Und wieder zu Valentines Spoiler:



    Viele Grüße
    Muertia

    :lesen: Rebecca Gablé - Der dunkle Thron<br />SuB: 6 (+16 bereits bestellte Bücher, um den SuB mal ein wenig aufzuwerten)

  • Mir ist es natürlich lieber, wenn ich meine Protagonisten 100% mögen kann und sie weitestgehend meine Ansichten vertreten, aber mittlerweile geht es mir da wie im richtigen Leben - da gibt es auch Menschen, die ich sehr mag, mit denen ich aber über bestimmte Themen lieber nicht diskutiere ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Endlich … die Geschichte der Waringshams geht weiter. Ich – und mit mir unzählige weitere Leser – habe sehnsüchtig auf eine Fortsetzung gewartet. Meine Geduld wurde belohnt … mit einem wunderbaren Roman, für den ich Rebecca Gablé von Herzen danke.


    Schon beim ersten Durchblättern war ich sehr angetan von der Aufmachung, dem wunderschönen Cover, der liebevollen Widmung an uns Leser, der Aufzählung der wichtigsten Personen und den schönen Zeichnungen, die mir schon bei Hiob´s Brüder so gut gefallen haben.


    Schon nach wenigen Sätzen war ich mitten im Geschehen und habe alles um mich herum vergessen, ich bin förmlich in die Geschichte versunken. Diese Kunst beherrschen nur wenige Schriftsteller, die ich kenne. Als erstes lerne ich Nicholas of Waringham kennen, ein sympathischer Junge, der mich an einige seiner Vorfahren erinnert. Sein Vater Jasper widmet sich nur seinen Büchern und hat seinen Besitz ziemlich verkommen lassen. Obwohl es nur ein fiktives Gebäude ist, das ich aber schon in den Vorgängerbüchern besuchen durfte, geht mir der Zerfall doch sehr nahe. Jasper wird der Ketzerei beschuldigt und kurze Zeit später stirbt er im Tower und Nick muss schnell erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Die verstoßene Königin Catalina nimmt ihm das Versprechen ab, auf ihre Tochter Mary aufzupassen und so entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen Nick und Mary. Ich begleite Nick und Mary bis zu Marys Krönung und erlebe Höhen und Tiefen, Freude und Leid.


    Über diesen Teil der englischen Geschichte ist schon oft geschrieben worden, aber durch diesen Roman habe ich so viele neue Details erfahren und vor allem Mary in einem anderen Licht gesehen. Ich weiß, dass dies ein ganz besonderes Anliegen der Autorin war und es ist ihr wunderbar gelungen, diesen Teil der englischen Geschichte endlich aus einer anderen Perspektive zu erzählen.


    Ich habe in diesem wunderbaren Buch viel Bekanntes wieder gefunden und schon nach ein paar Seiten habe ich mich “zu Hause” gefühlt. Gleichzeitig habe ich viel Neues kennen gelernt, ich habe geschmunzelt und manchmal auch laut gelacht und ich habe – was mir beim Lesen äußerst selten passiert – geweint. So viele Emotionen hat schon lange kein Buch mehr bei mir ausgelöst. Rebecca Gablé schafft es immer wieder, mich in den Bann ihrer Geschichten zu ziehen, ihre Schreibweise ist so wohltuend lebendig, aber nicht aufdringlich. Sie vermittelt mir Geschichte mit einer Leichtigkeit, die ich bei anderen Autoren vergeblich suche. Als ich den letzten Satz gelesen habe, war ich so traurig, dass es zu Ende war, aber ich musste auch wie so oft über ihren besonders feinen Humor schmunzeln, so dass sie mir den Abschied etwas leichter gemacht hat. Am liebsten würde ich die Waringhams bis zur heutigen Zeit verfolgen … ich weiß, das ist unrealistisch, aber ich hoffe doch sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird.


    Da würde ich am liebsten 10 Ratten vergeben ... 5ratten

  • Ich habs immernoch nicht gelesen... gut ich hab auch den dritten Band immernoch nicht gelesen, aber mittlerweile bin ich echt versucht diesen zu überspringen weil ich so neugierig bin wie Gable sich dem Thema Heinrich VIII nähert.


  • Ich habs immernoch nicht gelesen... gut ich hab auch den dritten Band immernoch nicht gelesen, aber mittlerweile bin ich echt versucht diesen zu überspringen weil ich so neugierig bin wie Gable sich dem Thema Heinrich VIII nähert.


    Ich habe den 3. Band auch übersprungen und ich hatte nicht das Gefühl, dass man ihn unbedingt vorher lesen musste.

  • Ne, das wär auch nicht das Problem, ich bleib bloß gern chronologisch ;) hab mir das Buch dann aber heut in der Onleihe spontan doch ausgeliehen und les es grade. Da es eines der Bücher ist die schwer aus zu leihen sind weil es ständig irgendjemand vorbestellt hat, musste ich zuschlagen :breitgrins:


  • Ne, das wär auch nicht das Problem, ich bleib bloß gern chronologisch ;) hab mir das Buch dann aber heut in der Onleihe spontan doch ausgeliehen und les es grade. Da es eines der Bücher ist die schwer aus zu leihen sind weil es ständig irgendjemand vorbestellt hat, musste ich zuschlagen :breitgrins:


    Dan wünsche ich dir viel Spaß damit, es ist so toll, obwohl ihr bestes Buch immer noch Hiob´s Brüder ist :smile:

  • Das hab ich auch noch nicht gelesen. Vorher wollt ich eigentlich meinen persönlichen Liebling Das zweite Königreich davor nochmal lesen wollte. Die Lektüre ist schon all zu lang her und ich würde sonst die Bezüge nicht mehr erkennen und das fände ich schade.

  • Die ersten 200 Seiten liegen hinter mir und ja es gefällt mir. Allerdings fällt mir einmal mehr auf das die Autorin den Wahringhams mal wieder nur schwer dunkle Seiten zugesteht. Vor allem was Nicks Mutter betrifft wäre hier ein anderes Bild viel interessanter gewesen. Ich hoffe zwar das sich vielleicht hier noch etwas anders gestaltet aber das bezweifle ich...
    Der Blickwinkel an dem die Autorin ihre Leser teilhaben lässt gefällt mir allerdings. Meistens liegt ja der Schwerpunkt eher auf Henry und später seiner Tochter Elizabeth. Mary wird gerne außen vor gelassen - zumindest in dem was ich zum Thema bisher kenne. Nick ist eine typische Wahrhingham Figur und ich bin durchaus gespannt was ihm noch passieren wird. So langsam wird es richtig unübersichtlich mit der ganzen Familie und ich bin froh das es normalerweise kaum Bezüge zu den Ahnen gibt, ich komme jetzt schon total durcheinander. Sobald Robin genannt wird weiß ich nicht von welchem die Rede ist ... ganz schön kompliziert ;) Ich muss dann erstmal den Stammbaum der Familie auf der Autorenseite zu Rate ziehen damit ich noch mitkomme. Auf meinem Reader lässt sich dieser leider nicht vernünftig anzeigen, denn eigentlich ist ja der aktuellste und wichtige Teil für das Buch im Roman abgebildet. Aber zum Glück gibt es ja das Internet ;)
    Hin und weg von allem bin ich dennoch nicht, aber das war auch schon bei Band 1 und 2 so. Da gibt es einfach immer wieder Dinge dir mir zu wohlgefällig aufgelöst werden. Für mich einfach gute Unterhaltung. Außerdem ist mir auch die Autorin sympathisch und ihre Art und Weise an historische Themen heranzugehen gefällt mir. Ich werd jetzt weiterschmökern und da man sich in ihren Roman sehr schön einlesen kann werden das sich er wieder ein paar 100 Seiten auf einmal :breitgrins:

  • Bei mir liegt "Der dunkle Thron" noch zu Hause auf meinem SuB. Ich bin gerade bei einem Waringham-reread dran und das kann noch dauern, bis ich beim "Dunklen Thron" bin. Allerdings habe ich die Leseprobe gelesen und es war komisch zu sehen, dass es anscheinend einen Waringham gibt, der so gut wie nichts mit Pferden zu tun hat.
    Ich finde übrigens, dass nicht alle Waringhams so gut wegkommen. Okay, die Hauptpersonen der Bücher schon, aber nicht alle Waringhams hatten tolle Charaktere. Da gebe es zu einem im Teil eins Robins älterer Bruder, über den erzählt wird, dass er ein Scheusal war.
    Im zweiten Teil finde ich, dass Raymond als Frauenheld dargestellt wird, der alles nimmt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Bei Raymonds Sohn Robert wird nur löblich erwähnt, dass er ein treuer Anhänger von Lancaster war.
    Da ich vom vierten Teil bisher nur den Anfang gelesen habe, ist meine Meinung bisher, dass Nicks Vater auch nicht so toll dargestellt wird. Er wird als Bücherwurm dargestellt, dem sein Landsitz und in gewisser Weise auch seine Familie egal ist. Aber dies kann sich natürlich noch ändern.
    Auf jeden Fall bin ich schon gespannt, wie die Tudors von Frau Gablé dargestellt und beschrieben werden.

    Was wäre mein Leben ohne Bücher? Einfach nur leer. <br /><br />Zu viele Bücher, die ich lesen möchte und zu wenig Zeit, sie alle zu lesen.

  • Es ist schon ein typischer Wahrhinhamroman :breitgrins: Es macht Spaß in Nicks Welt ein zu tauchen und es gefällt mir das er zu seinen Prinzipien steht. Hi und da wird es etwas arg dramatisch und es gibt ein paar Sachen die ich übertrieben finde - aber irgendwas ist ja immer :breitgrins:



    Zu Mary:
    Ich finde der Autorin ist es gelungen ihre Fascetten auf zu zeigen und auch durchscheinen zu lassen warum sie als Bloody Mary in die Geschichte einging (wenn man es weiß) für mich ist sie daher eine der interessantesten historischen Figuren im Roman. Ihren Blickwinkel zu verstehen und auch ihre Gefühle die sie erleben musste. Die Demütigung und die Herabwürdigung seitens des Vaters. Zwar weiß ich das schon, aber es einmal in einer so nahen Perspektive zu erleben macht das ganze schon begreifbarer.

  • So fertig. :breitgrins:
    Irgendwas muss der Roman ja doch gehabt haben, denn heute Nacht habe ich den Rest auch noch gelesen.


    Abschließend:
    Ich weiß nicht ob ich Nicholas of Wahringham mag. Eigentlich eher nicht, er ist nach meinem empfinden in bestimmten Dingen sehr selbstsüchtig und das hat mich durchaus gestört. Ich habe mit seinem persönlichen Schicksal kaum mitgefiebert und hätte mir was das angeht auch ein paar interessantere Wendungen gewünscht. Er ist mir zuwenig wirklich handelnd, auch wenn er mehr als einmal bestraft wird, eigentlich bleibt er verhalten und trotz seiner Taten mir als Figur nicht sehr präsent. Auch seine Familie fand ich hätte mehr potential gehabt. Vor allem seine Stiefschwester, ich finde sie wurde zu sehr auf das böse Mädchen reduziert. Schade, eine Figur die durchaus Potential gehabt hätte.
    Viel packender fand ich den historischen Kontext und vor allem Mary Tudor, sie war einfach da und hat mich sehr beeindruckt. Das war ein Blickwinkel der mir in Romanform schon länger gefehlt hat.
    Andererseits habe ich mich im Roman trotzdem sehr wohl gefühlt. Ein klein wenig "Wahrhinghamfeeling" kam dann schon noch auf. Ein schöner Roman ist Der dunkle Thron geworden und ich hatte beim Lesen trotz meiner Kritik Spaß. Rebecca Gable schreibt vielleicht nicht immer gleichbleibend überragend, aber letztendlich kann ich mich eigentlich immer darauf verlassen das ich nicht gänzlich enttäuscht werde. Daher gibts dann doch noch eine halbe Ratte mehr als ich erst vorhatte ;)



    4ratten

  • Meine Meinung


    Ich weiß nicht ob ich Nicholas of Waringham mag.


    So ging es mir auch. Ich habe ihm seine Zweifel nie ganz abgenommen, sondern ihn für eher egoistisch gehalten. Er ist seinen Weg gegangen, was eigentlich kein Fehler ist. Aber die Art, wie er das gemacht hat, hat mir nicht gefallen. Für meinen Geschmack hat er noch zu viel mitgenommen. Polly war für mich das beste Beispiel. Für sein Vergnügen war sie gut genug und er hat sich auch nicht aus seiner Verantwortung gestohlen. Aber danach hat er sie trotzdem mehr oder weniger fallen gelassen. Da geschieht es ihm ganz recht, dass sie auf einmal die Krallen ausfährt.


    Dass der Roman in großen Teilen aus der Sicht Mary Tudors geschrieben wurde, hat mir gut gefallen, weil ich über sie bis jetzt noch wenig gelesen habe. Bisher ist sie eher untergegangen, wenn es um Henry VIII oder Elisabeth ging.


    Bei den Romanen der Waringham-Saga geht es mir immer ähnlich: eintauchen und wohlfühlen. So auch hier :smile:
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.