C. J. Sansom - Der Anwalt des Königs (Shardlake 3)

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grisel.

  • Hallo miteinander, ich habe heute ein neues Buch angefangen:


    C. J. Sansom - Der Anwalt des Königs


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    Mit Der Anwalt des Königs führt der britische Autor C.J. Sansom seine Geschichte um Matthew Shardlake, Anwalt am Hofe Heinrichs VIII., im Jahr 1541 fort. Thomas Cromwell ist gestürzt und König Heinrich VIII. ist mit seinem gesamten Hofstaat in den Norden Englands unterwegs. Nach der Niederschlagung der „Pilgrimage of Grace“, als sich der gesamte englische Norden gegen den König und die Reformation erhoben hat, kommt es erneut zu Revolten in Yorkshire. Mit seiner großen Reise (dem „Great Progress“) im Jahr 1541 will Heinrich VIII. dem rebellischen Norden Stärke demonstrieren und sich von der dort herrschenden Klasse Treue schwören zu lassen.
    Auch Anwalt Shardlake wird von Erzbischof Thomas Cranmer auf eine Mission nach York geschickt. Zum einen soll er dort die Petitionen an den König auswählen, zum anderen einen gefangenen Rebellen sicher in den Tower nach London bringen. Aber der Mord an einem Yorker Glaser verwickelt Shardlake und seinen Gehilfen Jack Barak in eine Verschwörung gegen den König und bringt ihr Leben in Gefahr.


    Es handelt sich um den dritten Band der Reihe um Matthew Shardlake:
    Band 1: Pforte der Verdammnis
    Band 2: Feuer der Vergeltung
    Band 3: Der Anwalt des Königs
    Band 4: Das Buch des Teufels
    Band 5: Der Pfeil der Rache (erscheint im Juli 2011)


    Ich habe schon die ersten beinahe hundert Seiten gelesen und bin schon wieder richtig in der Geschichte drin. Es werden ein paar Geschehnisse aus dem vorangegangenen Band wieder aufgeführt, so dass es mir leicht fiel, mich wieder zu erinnern. Der Fall ist zwar ein ganz anderer, aber es tauchen ein paar Personen auf, die eben im Band davor auch schon dabei waren, da war die Zusammenfassung dann doch gut.


    Ein bisschen verwirren mich die vielen neuen Namen, aber das wird sich mit der Zeit schon geben. Trotzdem finde ich es gut, dass ich mich in der Tudor-Zeit und den verschiedenen Ehefrauen und Ratgebern Heinrichs VIII etwas auskenne - da verbindet man einfach schneller eine Person mit einem Namen.


    Es scheint, dass die Serie so spannend weiter geht wie aus den ersten Büchern gewohnt.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo miteinander,


    jetzt habe ich die Hälfte des Buches gelesen, und es wird immer besser.
    Shardlake und Barak sind einer Verschwörung gegen den König auf der Spur, irgendwas damit zu tun hat der Stammbaum der Tudors bzw. Plantagenets und ein merkwürdiges, schriftliches Geständnis, von dem aber (noch) nur die erste Zeile bekannt ist.
    Die Geschichte ist superspannend und ich werde gleich weiterlesen - da ist meine Krankschreibung für heute und morgen wenigstens zu etwas gut. :zwinker:


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo


    Das ist eine Reihe? :entsetzt: Ich habe mir dieses Buch im letzten Jahr gekauft, weil mir das Cover so gut gefiel, aber es liegt noch auf dem SUB. Jetzt muss ich mir erst einmal die beiden Vorgängerbände besorgen. :grmpf:


    Liebe Grüße
    Lestiborner

    Streng genommen hat nur eine Sorte Bücher das Glück unserer Erde vermehrt: Die Kochbücher.<br />Joseph Conrad

  • ich finde die Bücher auch super... ich bin mal durch Zufall auf das erste Buch gestoßen und fand es so gut, dass ich alle anderen, die bisher erschienen sind, auch gelesen habe...


    mir gefallen die Bücher, weil sie super historische Krimis sind, der Autor den Eindruck macht, dass er sich mit Geschichte auskennt und die Bücher nicht so brutal und blutrüstig sind ...
    schade dass es solche 'Perlen' nur selten gibt

  • Stimmt, die Bücher sind historisch hervorragend recherchiert.


    Bei "nicht so brutal und blutrünstig" stimme ich dir in Bezug auf Shardlakes Fälle zu - allerdings sind die am Rande erwähnten Bestrafungs- und Hinrichtungsmethoden der damaligen Zeit doch ziemlich heftig. Und immer diese aufgespießten Köpfe und Körperteile an allen möglichen Stellen in den Städten ... :rollen:
    Das ist vielleicht in diesem Buch auch auffallender, denn es spielt in York, wo der Aufstand gegen den König war und die "Überreste" der Rebellen noch recht präsent sind.


    Grüße von Annabas :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • C. J. Sansom – Der Anwalt des Königs
    Übersetzerin: Irmengard Gabler


    Inhaltsangabe:


    Der Anwalt Matthew Shardlake reist im Auftrag des Erzbischofs Cranmer nach York, um einen gefangenen Aufständischen nach London zu bringen. Und der Gefangene muss am Leben bleiben, so lautet der unmissverständliche Befehl. Als Shardlake und sein Gehilfe Barak in York ankommen, geht es in der Stadt drunter und drüber, denn König Heinrich VIII und sein gesamter Hofstaat wird ebenfalls nach York kommen. Der tödliche Unfall eines Glasers wäre in dem Durcheinander gar nicht aufgefallen, wenn dieser nicht dem zufällig anwesenden Shardlake ein paar letzte Worte ins Ohr geflüstert hätte – Worte, die möglicherweise auf einen geplanten Hochverrat hindeuten. Shardlake gerät wieder einmal in die Mühlen der Politik – und nicht nur er, sondern auch der Gefangene, den Erzbischof Cranmer in London verhören möchte, wird Ziel von Anschlägen ...


    Die Geschichte spielt im Jahr 1541.


    Der erste Satz:


    „Es war dunkel zwischen den Bäumen, nur das Mondlicht sickerte fahl durch die nahezu kahlen Zweige.“


    Meine Meinung zum Buch:
    Der Autor hat sich hier wieder einmal selbst übertroffen. :tipp:


    Aus der Reihe um Matthew Shardlake ist dies in meinen Augen bisher das beste Buch. Die Spannung ist durchgehend hoch und eine „was wäre, wenn“-Interpretation von Stammbäumen finde ich immer hochinteressant. Die hier erzählte Geschichte liegt also insgesamt voll auf meiner Linie.


    Matthew Shardlake und seinen Gehilfen Barak kenne ich schon aus den Büchern vorher, und beide bleiben sich treu. Shardlake ist immer noch der Anwalt, der eigentlich viel lieber ruhig seiner Arbeit nachgehen würde, anstelle sich um die große Politik kümmern zu müssen. Mit seinen Gebrechen ist er ein Mensch ohne große körperlichen Kräfte, dies muss durch seinen Gehilfen Barak ausgeglichen werden, der auch vom Charakter her stürmischer ist als sein Chef. Beide agieren sehr glaubwürdig.


    Die übrigen Figuren sind weniger tief charakterisiert, aber ihre Hintergründe werden deutlich genug erklärt, um ihre Motive verstehen zu können. Dies ist in dieser Geschichte besonders wichtig, denn außer den persönlichen Einstellungen und Wünsche sind für diese Zeit auch alle religiösen Ansichten Grundlage für das Handeln.


    Ohne übertrieben bildhaft zu schreiben, lässt der Autor Bilder des alten England vor dem Auge des Lesers entstehen. Die Bilder erscheinen mir sehr realistisch und beschönigen nichts, Romantik sucht man vergebens.


    Die Geschichte wird mich nicht so schnell loslassen, daher kann ich nur die volle Punktzahl geben. Und ich werde sicher nicht allzu lang warten, bis ich den nächsten Band lesen werde.


    Meine Bewertung: 5ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • DAs klingt ja toll Annabas - kann man die Bücher denn auch losgelöst von der Reihe lesen oder ist es zwingend die ersten beiden zu kennen?? Zumindest wandert dieser Tipp mal auf meine Lesezeichenliste - klingt sehr spannend.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane


  • DAs klingt ja toll Annabas - kann man die Bücher denn auch losgelöst von der Reihe lesen oder ist es zwingend die ersten beiden zu kennen?? Zumindest wandert dieser Tipp mal auf meine Lesezeichenliste - klingt sehr spannend.


    Natürlich ist es besser, sie der Reihe nach zu lesen, aber man kann auch mittendrin einsteigen. Die Fälle sind pro Buch immer abgeschlossen, aber es gibt Dinge und Personen, die sich durch die Reihe durchziehen - da hat man dann mehr davon, wenn man den Hintergrund schon kennt.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ok - danke. :winken:

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Nach dem Tod von Cromwell ist Shardlake in sein ruhiges Anwaltsdasein zurückgekehrt, Barak ist als Gehilfe bei ihm geblieben. Einem Auftrag kann er aber nicht widerstehen, vor allem weil die Belohnung seine aktuellen Geldsorgen beheben könnte. Er soll nach York reisen und dort gemeinsam mit einem lokalen Kollegen die Bittschriften der Bevölkerung begutachten, um zu entscheiden, welche dem kurz darauf eintreffenden königlichen Tross vorgelegt werden könnten, auf dass er großzügig ein Urteil fällen kann.


    Eher zufällig stolpert er allerdings über eine Verschwörung gegen den König und wird Zeuge gefährlicher Begegnungen, so dass er sich fragen muss, wer genau ihm denn nun nach dem Leben trachtet und tödliche Unfälle zu provozieren versucht.


    Dem Autor gelingt es eine spannende Ermittlung in historische Fakten zu verpacken und dadurch, dass Shardlake fern der Heimat im Norden Englands unterwegs ist, kommen interessante Details zum „königlichen Reisen“ dazu.


    Ich bin ziemlich zufrieden, spannend, detailreich und auf wahrem Hintergrund basierend, so lasse ich mir historische Krimis gefallen.


    4ratten

  • Band 3 hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe das Luxuxproblem, dass ich echt gern mal die Höchstnote vergeben würde, aber auch hier wird so ca. 100 bis 200 Seiten herumgeeiert und das kostet, leider! Nicht Lesevergnügen, nein, das Buch hat sich komplett von selbst gelesen und ich bin begeistert, dass ich mich am Wochenende so richtig festgelesen habe und nicht aufhören konnte, ehe ich durch war. Ist mir schon lange nicht mehr passiert und ich habe immer Angst ... Aber mit dem richtigen Buch geht es!


    Die allergrößte Stärke sind weiterhin die Figuren, ich finde das wunderbar, dass Shardlake, ein guter, kluger Mann, trotzdem immer wieder von kleinen Boshaftigkeiten geplagt wird, für die er sich selbst schämt.



    Ich bin längst in der Serie angekommen und vielleicht wird es ja doch noch was mit der Höchstnote. Bis dahin habe ich große Freude daran.