[Nordirland] Bernard MacLaverty - Cal

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 10.703 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

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    Inhalt
    Der neunzehnjährige Cal hat kein einfaches Leben. Er musste seine Arbeit im Schlachthof aufgeben, weil ihm ständig schlecht geworden ist. Deshalb ist die Stimmung Zuhause gespannt, denn sein Vater hat ihm die Stelle unter Schwierigkeiten besorgt. Dass ausgerechnet sein ehemaliger Schulkamerad Crilly der an seiner Stelle eingestellt wurde macht die Situation nicht einfacher, denn die beiden verbindet mehr als nur die gemeinsame Schulzeit. Doch das ist nur eines von vielen Problemen. Gemeinsam mit seinem Vater lebt Cal als in einem Viertel, in dem sie die einzigen Katholiken sind. Cal verbringt seine Tage daheim in seinem Zimmer und spielt Gitarre. Als er in die örtliche Bücherei geht um sich neue Kassetten auszuleihen trifft er dort auf Marcella. Er verliebt sich sofort in die ältere Frau. Eine Stelle auf einem Bauernhof bringt ihn seiner Angebeteten näher....


    Meine Meinung
    Der Roman spielt zur Zeit des schlimmsten Bürgerkriegs in Nordirland. Auch wenn Cal auf den ersten Blick wie der typische junge Versager wirkt, erkennt man beim Weiterlesen, dass mehr hinter ihm steckt. Er macht sich Gedanken und kommt mit seiner Situation nur schwer zurecht. Wie viele ist er "irgendwie" in die Machenschaften der IRA verwickelt worden und kommt nicht mehr heraus ohne sich lebenslang Feinde zu machen. Die Beziehung zu Marcella verschafft ihm eine kurze Zeit des Glücks, aber man kann sehen, dass dieses Glück nur von kurzer Dauer ist.
    Auch wenn Cal mit gerade mal 160 Seiten eine kurze Erzählung ist hat sie mich doch mehr berührt als manches deutlich dickere Buch.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hatte "Cal" als aus der Bibliothek ausgesondertes Exemplar auf meinem SUB. Nun ist es Teil meiner SLW "Eurovision Song Contest"-Liste 2011 und wurde kürzlich gelesen.


    Den Inhalt hat Kirsten ja schon umrissen. - Die Erzählung nimmt dann auch noch an Fahrt auf; das Haus, in dem Cal und sein Vater leben, wird niedergebrannt und Cal haust von da an zunächst heimlich, später geduldet, in einem Schuppen auf dem Anwesen der Farmerfamilie Morton. Er verliert den Kontakt zu seinem Vater, der nun bei einem Freund lebt und von dem Anschlag so mitgenommen ist, daß er depressiv und später arbeitsunfähig wird. Cal dagegen beschäftigt sich neben der harten Farmarbeit mit Marcella und deren kleiner Tochter. Eigentlich könnte er fast glücklich sein, aber er wird von heftigen Gewissensbissen gequält: Cal war als Fahrer an einem Anschlag der IRA beteiligt, bei der Marcellas Mann getötet wurde. Sie weiß es jedoch nicht und Cal bringt es nicht über sich, es ihr zu sagen...


    Ziellos ist Cals Leben, bis er Marcella trifft. Einfach ist es nicht: er gehört zur katholischen Minderheit in einer Stadt im Nordirland der 80ger Jahre. Erst wenn man dieses 30 Jahre alte Buch wieder liest, wird einem wieder klar, wie schwer und wie langwierig die Auseinandersetzungen in Nordirland waren - und immer noch sind, denn radikale Splittergruppen halten immer noch am Konflikt, am Krieg, fest.
    Der Erzählstil entspricht eher den 80gern, wo man noch Zeit für Beschreibungen hatte und die Action an wenigen, gut ausgewählten Stellen platzieren konnte. Ich mochte das Buch und auch MacLavertys Stil eigentlich ganz gern, aber es wird nicht zu einem meiner Faves werden.


    Also: wohlwollende 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Books. People never really stop loving books. Fifty-first century. By now you've got holovids, direct-to-brain downloads, fiction mist. But you need the smell. The smell of books, Donna. Deep breath!

    Einmal editiert, zuletzt von Lilli ()

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    Inhalt:
    Der neunzehnjährige Cal ist arbeitslos, katholisch und lebt mit seinem Vater in einem überwiegend protestantischen Viertel in einer nordirischen Stadt. Seit er als Fahrer bei einem Mord an einen protestantischen Polizisten beteiligt war, quälen ihn Schuldgefühle und rauben ihm den Schlaf. So verbringt er ziel- und planlos seine Tage bis er in der Stadtbibliothek die um einige Jahre ältere Witwe Marcella kennenlernt und sich in sie verliebt. Er ergattert einen Job auf dem Hof ihrer Schwiegereltern, um ihr nahe sein zu können und schafft es tatsächlich, ihr Herz zu erobern. Diese zarte Liebe könnte seinem und auch Marcellas Leben eine neue Wendung geben, doch Cals Vergangenheit lässt dieses bisschen Glück inmitten einer rauhen Welt voll Gewalt und Terror nicht zu.


    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch auf Kirstens Empfehlung hin gelesen und kann ihre Begeisterung für diese kleine feine Erzählung nur teilen. Als Leser fühlt man mit Cal, der an seinem tristen Alltag in einem Bürgerkriegsland und vor allem an der Schuld, die er auf sich geladen hat, schwer zu tragen hat.


    Von mir bekommt "Cal" deshalb


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Ich habe dieses Buch auf Kirstens Empfehlung hin gelesen und kann ihre Begeisterung für diese kleine feine Erzählung nur teilen.


    Puh, da bin ich aber erleichtert- sonst hättest du vielleicht nie wieder auf eine Empfehlung von mir gehört :zwinker: Nee, ganz im Ernst: schön, dass dir das Buch gefallen hat.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.