[size=13pt]Heinrich Böll – Irisches Tagebuch[/size]
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OA: 1957 138 Seiten ISBN: 978-3423000017 |
Inhalt
In diesem Buch beschreibt Heinrich Böll seine Reisen und seine Eindrücke in Irland, Mitte des 20ten Jahrhunderts.
Eigene Meinung
Erst einmal muss ich sagen, dieses Buch ist einfach nur schön. Warum? Weil es auf so vielfältige und liebevolle Weise ein kleines, armes und doch sehr stolzes Land beschreibt.
Heinrich Böll beschreibt nicht nur Landschaften und die dort lebenden Menschen, er beschreibt auch die Kuriositäten, welche bei genauerem Hinsehen, gar nicht mehr so kurios sind, weil sie auf einmal einen Sinn ergeben. Der Autor schafft es wirklich, den Leser mitzunehmen auf diese Reise und er vermag durch seine Beschreibungen nicht nur die Landschaft und die Menschen, dieses Landes zu beschreiben, sondern auch die liebenswerte, großzügige und bewundernswerte Seele, dieses kleinen Landes. Die Menschen sind stolz, aber nicht arrogant, sie sind arm, aber wissen zu schätzen was sie haben, sie sind traurig, aber sie wissen, dass es auch schlimmer sein könnte.
Immer wieder fällt auch der Vergleich zu Deutschland, einmal sehr direkt, ein anderes Mal eher indirekt und es erinnert wieder daran, dass es uns eigentlich gut geht und dass wir mehr haben, als wir brauchen, auch zu damaligen Zeiten. Von Politik wird nicht viel berichtet, aber trotzdem gibt es immer wieder Anspielungen auf die fast ausweglose wirtschaftliche Lage, welche so viele Iren zu dem Schicksal verdammt, auszuwandern, um zu überleben. Auch wenn dieses Buch in seinem Grundtenor positiv und auch sehr humorvoll ist, so bleibt dennoch nicht unerwähnt, wie viele Iren getrennt sind von ihrer Familie, von ihrer Heimat und dabei viele Narben auf ihrer Seele zurückbehalten haben. Es werden zerrissene Familien und ausgestorbene Dörfer beschrieben und es schmerzt als würde man es mit eigenen Augen sehen.
Es hat mir sehr viel Freude gemacht, dieses Buch zu lesen und die dort beschriebene irische Lebensart mit all ihrem Optimismus und ihrer unglaublichen Freundlichkeit kennenzulernen und es weckte mehr denn je in mir den Wunsch, dieses Land endlich persönlich kennenzulernen.
Tina