Volker Kutscher – Goldstein
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OA: 2011 573 Seiten ISBN: 978-3462042382 |
Inhalt
Raths dritter Fall ist ein harter Brocken: Abe Goldstein, jüdischer Gangster aus Brooklyn, mischt Berlin auf.
Berlin 1931: Die Wirtschaftskrise verschärft sich, die Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront werden gewalttätig, unter den Ringvereinen tobt ein Machtkampf und Gereon Rath bekommt den Auftrag, den US-Gangster Abraham "Abe" Goldstein zu beschatten. Aus einer Gefälligkeit für das Bureau of Investigation wird ein tödlicher Wettlauf.
Es beginnt im KaDeWe. Alexandra, genannt Alex, und Benny, beide obdachlose Gelegenheitsdiebe, lassen sich im prächtigsten Konsumtempel der Stadt einschließen, um Schmuck und Uhren zu erbeuten. Doch was bei Tietz und Karstadt noch ein Kinderspiel war, geht nun fürchterlich schief. Am Ende kann Alex knapp entkommen, muss aber mit ansehen, wie Benny von der Balustrade stürzt - und dass ein Schupo daran beteiligt war. Von da an wird sie gejagt.
(Quelle: Amazon)
Eigene Meinung
Neugierig machte mich der Krimi auf Grund von Zeit und Ort. Berlin der dreißiger Jahre als Schauplatz für Kriminalgeschichten zu wählen, fand ich interessant und das hat sich auch beim lesen des Buches bestätigt. Die Szenerie ist ungewohnt und die Zeit macht die Ermittlungen für die Kommissare mit unseren heutigen Erfahrungen, viel intensiver. Es gibt keine Internetrecherchen, kein schnelles Handytelefonat. Informationen zu bekommen bedeutet viel Zeit zu investieren und viel Lauferei. Es ist schwieriger einen Gangster zu verfolgen und somit auch viel spannender. Die politische Lage der damaligen Zeit ist nicht Hauptcharakter des Buches, aber sie spielt eine Rolle und scheint immer wieder durch. Dieser Krimi vermittelt ein sehr gutes Bild, der damaligen Zeit und des Lebens der Menschen in Berlin. Dieses Buch hat dadurch eine ganz besondere Atmosphäre.
Die Protagonisten sind glaubwürdig, denn es sind keine Supermänner. Sie haben Ehrgeiz, sie sind die Guten, aber sie haben ihre Fehler und sie mach auch welche. Sie sind Menschen, die so hätten gelebt haben können. Die „Bösen“ sind jedoch versteckt und entpuppen sich erst nach und nach, manche erst ganz am Ende des Buches. Der Autor führt den Leser immer wieder an der Nase lang um ihn dann mit einer völlig unerwarteten Wendung zu erstaunen. Gut für die Geschichte, denn nichts ist vorhersehbar und alles möglich. So bleibt die Spannung erhalten bis zum Schluss und man ist schon traurig, sich von dem ein oder anderen Protagonisten verabschieden zu müssen, aber man hofft auch auf ein Wiedersehen, bzw. Wiederlesen.
Tina