Patrick Rothfuss - The Wise Man's Fear
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Zum Inhalt: "The Wise Man's Fear" beginnt nahtlos da, wo "The Name of the Wind" aufgehört hat. Kvothe ist an der Universität, hat Geldsorgen, Probleme mit Ambrose und Denna ist unerreichbar für ihn. Er selbst schafft es selbstredend immer wieder perfekt, Ambrose weiter zu provizieren und sich immer mehr in Schwierigkeiten zu bringen, was dann auch zu Schwierigkeiten mit Devi führt. Zum Glück kann er sich auf Willem, Simmons und Fela verlassen. Eine weitere Verwicklung mit Ambrose - nebenbei eine der legendären Geschichten um Kvothe, die er selbst mehr oder weniger mit einem Achselzucken abtut - führt dann dazu, das er sich sich eine Auszeit von der Universität nimmt, um eine Stellung beim Maer von Severen anzunehmen, der zwar nicht der nominell mächtigeste Mann in Severen ist, aber der reichste. Hier beginnen dann die eigentlichen Abenteuer. Verschwörungen um den Maer, die Hilfe bei einer Brautwerbung, die Jagd auf Banditen, die Fee Felurian, die alle Männer um den Verstand und letztlich um ihr Leben bringt, das Erlangen des legendären Schwertes in Ademre... Vor allem tun sich mehr und mehr Geheimnisse auf, die im dritten Band sicher eine große Rolle spielen werden. Wer ist Dennas geheimnisvoller Patron? Was verbirgt sich in der geheimnisvollen Truhe und was bedeutet die Prophezeihung, die Kvothe in Severen auftut? Was bedeutet die Prophezeiung des Baums in Fae, die Bast bei der Erzählung erblassen lässt. Wo und wer sind die Amyr und die Chandrian? Fragen über Fragen, die darauf hoffen lassen, dass es bis zu Band 3 nicht solange dauert.
Meine Meinung: Wie Band 1 ist auch "The Wise Man's Fear" wunderschön geschrieben und ein absoluter Genuss zu lesen. Kvothe ist gelegentlich ein arroganter Bengel, der sich auch schnell dazu hinreissen lässt, andere zu provizieren und sich auf seine Fähigkeiten zu verlassen oder sie zu überschätzen. Dennoch ist er mir nicht unsympathisch, denn er muss ebenso einstecken wie er austeilt und es entwickelt sich für ihn nicht so wie er es erhofft. Die Rätsel der Namen - Elodin unterricht diesmal sogar explizit dazu, bleiben ihm lange ein Geheimnis und erst später auf seiner großen Reise wird ihm das ein oder andere klar. Das macht ihn nach wie vor nicht zu einem Meister der Namen, aber bringt ihm Verständnis, was er da eigentlich überhaupt lernen will. Es ist spannend zu erleben, wie sich die Geschichten, die sich um ihn ranken, in Wirklichkeit zugetragen haben, so z.B. die legendäre Verhandlung am hohen Gericht und wie er den Blitz ruft, wie Tehlu der Große.
Eine weitere Geschichte, die bereits im ersten Band erwähnt wird, ist die Episode um Felurian, die Fee, die ihn verführt. Männer, die ihr verfallen, tun dies in der Regel mit Haut und Haar, Kvothe hingegen verfällt ihr zwar zunächst, kann sich aber später von ihrem Bann befreien (wohl kein Spoiler, denn sonst würde es ja nicht weitergehen ) Diesen Teil fand ich etwas länglich geraten, allerdings wird das Orakel Cthaeh, dem er in Fae begegnet, wohl noch eine wichtige Rolle spielen. In der Rahmenhandlung wird Bast ganz blass, als das Orakel nur erwähnt wird.
Ausserdem erlangt Kvothe letztendlich durch Neugier und die Freundschaft mit Tempi, einem der legendären Kämpfer aus Ademre, sein Schwert. Dahin führt allerdings ein langer Weg mit viel Mühe und Schweiss, bei dem Kvothe lange nicht so gut dasteht, wie er es erhofft. Hier sind wir mal bei einem Punkt, wo ihn seine Intelligenz nicht einfach weiterbringt, wie dies bei an der Universität so oft der Fall war.
Am Ende seiner Reise stößt er in Ademre und Severen auf weitere geheimnisvolle Hinweise auf die Amyr und Chandrian. Wirklich weiter ist man auch am Ende des zweiten Buchs nicht, allerdings werden wohl viele Details im dritten Buch eine wichtige Rolle spielen. So ist abzusehen, dass Dennas geheimnisvoller Patron in irgendeiner Weise mit den Amyr und Chandrian zu tun hat, ebenso wie die Familie der Frau des Maer, die Lacklesses. Auch die Pforte in der Bibliothek der Universität wird immer geheimnisvoller. Und wer ist eigentlich Auri und welche Rolle ist ihr noch zugedacht? *gnnnnnnrrrrrr* Ich will den dritten Band haben *hibbel*
Insgesamt ist es also ein typischer Mittelband. Es passiert viel - manches etwas in die Länge gezogen - aber nichts führt wirklich zum Ziel und der Lösung des Problems. Auch ist immer noch vollkommen offen, wie Kvothe zu Kote wurde und wer Bast ist. Auch der Chronicler hat sich er noch ein Geheimnis, er wird Kvothe auch nicht so zum Spaß aufsuchen. Wer also nicht warten kann, sollte vielleicht auf den dritten Band warten und dann alle in einem Rutsch lesen. Nebenbei sei noch angemerkt, dass wie bei Band 1 auch hier gilt, dass es kein actiongeladenes Buch ist, sondern größtenteils ein Entwicklungsroman, bei dem wir Kvothe auf seinem Weg vom Waisen zum Helden begleiten. Es tauchen viele Details auf, über deren spätere Bedeutung man endlos spekulieren kann. Wer das nicht mag, sollte wirklich lieber die Finger von den Büchern lassen. Wer hingegen detailverliebtheit mag, dem kann man das Buch absolut ans Herz legen.
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deutschen Titel im Betreff ergänzt, LG illy