Ursula Neeb - Das Geheimnis der Totenmagd

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  • Wow, das war mal ein echter Volltreffer :)


    Die junge Totenwäscherin Katharina Bacher findet an einer Prostituierten auffällige Würgemale, ihr Vater bemerkt ein ermordetes Mädchen auf dem Friedhof und wird für diesen Mord hingerichtet, da sein Geständnis unter Folter erpresst wurde. Katharina setzt alles daran den wahren Mörder zu finden. Gemeinsam mit der Schwester des auf dem Friedhof gefundenen Opfers recherchiert sie auf eigene Faust.


    Dieses Buch war Mittwochmittag in der Post und Donnerstagabend hatte ich es fertig gelesen! Für mich , die eigentlich keine historischen Romane mag und sie eher langweilig findet war dies eine absolute Erfahrung. Ein bisschen erinnerte mich die Aufmachung des Hintergrundes und des Aufbaus an Ellis Peters Bruder Cadfael Reihe.Wer also diese Bücher mag wird " Das Geheimnis der Totenmagd " lieben.


    Die Charaktere sind sehr authentisch und auf die damalige Zeit gut abgestimmt. Die Story ist sehr logisch und konsequent umgesetzt, einige gruselige Details erhöhen die Spannung. Die unterschiedlichen Sprechweisen sind ebenfalls gut auf die Zeit abgestimmt und machen es dem Leser einfach in das Buch hineinzufinden.Die Rollen der Geschlechter und die damalige Gerichtsbarkeit sind zwar für heutige Verhältnisse sehr schwer nachzuvollziehen, aber es war halt so und die Autorin schafft es dem Leser dies spannend aber unmissverständlich vor Augen zu führen. Auch Aberglauben und Standesdünkel sind fein in die Handlung eingewoben. Einige kleine Nebenhandlungsstränge runden die Geschichte ab.


    Ein absolut empfehlenswertes Buch !


    Titel an Forumskonventionen angepasst, Grüsse illy

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()

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    Inhalt: In der Nacht von Allerseelen beobachtet der Totengräber ein dunkles Ritual. Am Morgen findet er im Beinhaus die Leiche einer jungen Frau. Der Verdacht fällt auf ihn, er soll gehenkt werden. Nur seine Tochter Katharina ist von seiner Unschuld überzeugt. Sie sucht den wahren Mörder und gerät dabei immer tiefer in den Sog einer Bruderschaft, die Meister Tod verehrt ...


    Meinung: Auch ich bin von diesem Buch begeistert und fühlte mich gut unterhalten. Allerdings muss ich minimale Abstriche machen: mit kamen die Figuren so vor, als würden sie den Klischees des modernen Krimis/Thrillers folgen, so ähnlich kenne ich die Figurenzeichnungen aus dem Krimi/Thrillerbereich. Das hat mich aber nicht sonderlich gestört, ich war nur einige Zeit über die Parallelen verwirrt, das hat sich aber schnell gelegt. Ansonsten habe ich nichts zu meckern, der Autorin ist eine realistische Darstellung der Stadtverhältnisse um 1500 gelungen, auch über die verschiedenen Berufe habe ich einiges gelernt. Die benutzte Literaturliste, die Neeb zum Recherchieren benutzt hat, lädt zum Vertiefen des eigenen Wissens ein.


    4ratten

  • Ich habe das Buch gelesen, als es gerade frisch erschienen war, und war weit davon entfernt, begeistert zu sein, für mich ist es eher ein recht durchschnittlicher historischer Krimi. Hier meine Rezension dazu, die leider damals recht kurz ausgefallen ist:


    Inhalt
    Frankfurt zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Die Totenwäscherin Katharina bemerkt, dass eine Hure, die als ertrunken galt, Würgemale aufweist, und setzt Ermittlungen in Gang. Nur kurze Zeit später fallen ihrem Vater, dem Totengräber, merkwürdige Gestalten auf, die nachts auf dem Friedhof auftauchen, und am nächsten Tag liegt eine Bürgertochter tot im Beinhaus. Der Totengräber wird verdächtigt, die junge Frau ermordet zu haben, und Katharina versucht, ihre Vater zu retten und den Mord aufzuklären. Dazu erhält sie unerwartet Unterstützung von zwei Seiten.


    Meine Meinung
    Der Beginn dieses Buches war gut zu lesen, ich fand ihn sehr überzeugend. Doch schon nach den ersten Kapiteln sinkt das Niveau sehr stark ab.
    Ich fand es sehr störend, dass in einigen Fällen ein Dialekt verwendet wurde, der wohl frankfurterisch sein sollte. Allerdings wurde er inkonsequent verwendet, hier mal ein Satz, da mal ein Wort, und den Rest des Buches gar nicht, selbst wenn die gleichen Figuren, die zuvor im Dialekt geredet haben, noch einmal sprechen. Wenn man sich schon entscheidet, einen Dialekt in einem Roman unterzubringen, dann sollte dies meiner Meinung nach auch insofern konsequent sein, dass 1. diese Person ihn, wann immer sie auftritt, verwendet und 2. andere Personen aus dem gleichen Stand ebenfalls mit Dialekt sprechen.
    Im Lesefluss störend empfand ich Einschübe über „König Tod“ sowie die „Aufzeichnungen eines jungen Mönchs“. Hier sollte wohl ein kleiner Einblick in den Kopf der Mörder gewährt werden, der dann zum Rätseln animieren soll. Doch groß Rätseln war nicht nötig und auch gar nicht möglich, viel zu schnell war klar, wer denn nun der Täter ist.
    Auch die Liebesgeschichte empfand ich als zu viel des Guten. Ohne zu spoilern kann ich hier nicht näher drauf eingehen, aber das hätte einfach nicht sein müssen.


    Fazit
    Wer einen historischen Krimi inklusive Liebesgeschichte lesen mag, den man mal so schnell weglesen kann, kann diesen Roman getrost zur Hand nehmen. Wer etwas mehr Tiefe verlangt, sollte von diesem Buch aber lieber die Finger lassen.


    3ratten