LitSchock Monatsrunde Juli 2011: Freundinnen

Es gibt 216 Antworten in diesem Thema, welches 30.214 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bluebell.

  • Oje, der Juli ist vorbei, aber mein Buch noch nicht ...
    Dabei gefällt mir Die Schwestern Brontë noch immer extrem gut, aber ich hab momentan einfach zu viel um die Ohren.


    Die Schwestern sind mittlerweile junge Erwachsene, waren zwischenzeitlich mal alle ausgeflogen und sind nun doch wieder im heimatlichen Pfarrhaus gelandet, weil keine in der Welt "da draußen" wirklich Fuß fassen konnte. Ich bin nun ca. bei der Hälfte und Charlotte steht etwas mehr im Fokus als Emily und Anne (letztere geht fast ein bisschen unter). Das stört mich aber nicht, weil mich Charlottes Charakter durch und durch fasziniert und ich gar nicht genug von ihr lesen kann.


    Nach ihren ersten gescheiterten Versuchen stellt sich nun die Frage, womit die jungen Frauen in Zukunft ihren Lebensunterhalt verdienen sollen. Das wird anhand vieler Briefe und Tagebucheinträge untermalt, sodass man ihre Überlegungen aus erster Hand mitverfolgt.
    Ich bin hin und weg davon, wie unaufgeregt Charlotte ihre Möglichkeiten analysiert und dass sie sich wirklich für nichts zu schade ist:


    Ich habe kürzlich entdeckt, dass ich ganz gut putzen kann, beispielsweise den Herd reinigen, die Zimmer abstauben, die Betten machen und so fort. Wenn also alles schiefgeht, habe ich immer noch diese Möglichkeit - wenn mir jemand für wenig Arbeit einen ordentlichen Lohn anbietet. Ich möchte nicht Köchin werden, denn ich hasse das Kochen. Ich möchte auch nicht Kindermädchen sein oder Gesellschafterin .... Ich will nichts weiter sein als Hausmädchen.


    Ich mag das unprätentiöse Selbstbewusstsein, das da mitschwingt, sehr. :smile:


    Zum Thema "Freundinnen" passt das Buch auch sehr gut, da die drei Schwestern (und ihren großen Bruder Branwell) tatsächlich eine innige Freundschaft verbindet. Charlotte knüpft außerdem noch zwei Freundschaften außerhalb des Pfarrhauses, wovon eine sogar 25 Jahre lang besteht! Emily ist hingegen ein extrem introvertierter Typ und schafft es gerade mal, ihre Geschwister so einigermaßen an sich heranzulassen - von Außenstehenden keine Spur.
    Und über Anne kam erst sehr wenig vor (vielleicht auch, weil sie die Jüngste ist!?) - nur, dass sie vom Charakter her "völlig anders" als Charlotte und Emily ist und anscheinend die psychisch robusteste.


    Ein Beispiel: Charlotte nimmt für ein paar Jahre eine Stelle als Lehrerin an und handelt aus, dass Emily mitkommen und gratis unterrichtet werden darf. Charlotte langweilt sich fast zu Tode und fühlt sich wie in einem Gefängnis; Emily verwelkt still und leise vor sich hin und wird schließlich nach Hause geschickt. Stattdessen kommt Anne, die die Zeit einfach über sich ergehen lässt - teilnahmslos und gleichgültig zwar, aber im Gegensatz zu ihren Schwestern ohne Leidensdruck.


    Ich kann die Rezi am Ende ja noch hier verlinken, aber das wird bestimmt noch dauern und in die Statistik fließt es bestimmt nicht mehr ein! Sorry! :blume:

    [color=darkblue]"Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Es hat Spaß gemacht mit Euch, deswegen wollte ich allen danken, die trotz eines "schwierigen" Themas bei der Monatsrunde Juli mitgenacht haben! :blume:


    P.S.: Bis hierher habe ich alles eingetragen. Ich fände es schön, wenn Ihr auch die Rezis, die Ihr erst im August schreibt, hier im Thread verlinken würdet, damit ich sie in meinen ersten Post einfügen kann.

  • Schade Llyren ... ich habs vor über 10 Jahren gelesen, da fand ich es gut (habs aber auch auf Englisch gelesen)


    Mach Dir nichts draus. Nächstes Mal klappt es bestimmt besser! ;)


    Edith reicht hier übrigens noch eine kurze Rezi nach.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

    Einmal editiert, zuletzt von Llyren ()

  • So, ich habe die Übersicht beigefügt. Leider scheint sich die Datei irgendwie über mich geärgert zu haben. Sie weigert sich, sich auf 1 übersichtliche Seite zusammenpressen zu lassen, auch nach Aufteilung in 1. und 2. Halbjahr. Mieses kleines Ding!


    Jedenfalls ist der Juli ein etwas dünn besiedelter oder belesener Mottomonat gewesen. Das lag vermutlich daran, dass sich das Thema "Freundinnen" bei näherem Hinsehen als schwieriger als erwartet gezeigt hat.


    Warum? Es gibt so viele Bücher über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, über Mord und Todschlag, über Elfen und Blutsauger. Ist das wunderbare Thema Frauenfreundschaft literarisch so uninteressant? Oder nur zufällig für unseren Teilnehmerkreis?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Ist das wunderbare Thema Frauenfreundschaft literarisch so uninteressant? Oder nur zufällig für unseren Teilnehmerkreis?


    Es fällt mir auch immer wieder auf, dass Frauen in Büchern (Filmen auch) selten wirkliche Freundinnen haben, eventuell von typischen "Frauenbüchern", wo ich mich nicht auskenne, abgesehen. "Wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern" ist eine Pseudowahrheit, die uns immer wieder suggeriert wird. Frauen hingegen - so der Subtext - lassen ihre Freundinnen sofort im Stich, sobald sich Mann auftaucht.


    Hinzu kommt noch, dass männliche Autoren eher selten weibliche Hauptfiguren wählen - seltener als umgekehrt - und sie dann noch relativ zentral, nämlich für unsere Wahl mindestens im Klappentext, eine Freundin haben zu lassen, ist dann noch seltener. So zumindest meine subjektive Wahrnehmung.


    EDIT: Nur für die Statistik, da du das so schön aufdröselst: Ich hatte schon alle drei Bücher gelesen, zwei allerdings nicht rezensiert.

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Männer sind nicht so kompliziert wie Frauen :zwinker: daher schreiben Männer lieber über Männer und Frauen eben auch :zwinker:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:


  • Jedenfalls ist der Juli ein etwas dünn besiedelter oder belesener Mottomonat gewesen. Das lag vermutlich daran, dass sich das Thema "Freundinnen" bei näherem Hinsehen als schwieriger als erwartet gezeigt hat.


    Warum? Es gibt so viele Bücher über die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, über Mord und Todschlag, über Elfen und Blutsauger. Ist das wunderbare Thema Frauenfreundschaft literarisch so uninteressant? Oder nur zufällig für unseren Teilnehmerkreis?


    Ich dachte auch nicht, dass sich mein Thema als doch recht schwierig herausstellen sollte. Ehrlich gesagt wollte ich das Thema nämlich nicht als Anregung zum Lesen von "frechen Frauenromanen", sondern eher von Büchern in der Art von Marilyn Frenchs "Frauen" und "Es ist nie zu spät für alles" von Kajsa Ingemarsson (zum Beispiel) verstanden wissen.


    Es gibt doch einige Bücher über Frauenfreundschaften in meinem Sinne, nur sind die meisten davon nicht "mainstream". Und im "Mainstream" ist es häufig ja wirklich so, wie Saltanah schrieb: kaum taucht ein Kerl auf, ist der dann das Hauptthema und die Freundinnen mehr oder weniger abgemeldet.

  • Getreu dem Motto Es ist nie zu spät für alles, das ich weiter oben las :breitgrins:, liefere ich hier die Rezi nach:


    Amy Ignatow: Endlich beliebt!



    Ist das wunderbare Thema Frauenfreundschaft literarisch so uninteressant? Oder nur zufällig für unseren Teilnehmerkreis?


    Im Nachhinein gesehen fand ich das Thema gar nicht so fürchterlich schwierig. Was Anja über Mainstream schreibt, stimmt sicher. Doch warum nicht auch mal ein etwas enger gefaßtes Thema wählen?
    Aber ich denke, generell ist der Juli ein eher schwacher Lesemonat. Ich habe sonst meistens mehrere Bücher in den Monatsrunden gelesen und diesmal nur eines.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Doch warum nicht auch mal ein etwas enger gefaßtes Thema wählen?


    *unterschreib*
    Ich fand das Thema sehr schön - wenn auch mein gewähltes Buch leider zu dem Zeitpunkt nichts für mich war. Aber es hat sich immerhin wieder in mein Gedächtnis geschoben. :smile:


    Grüße von Annabas :winken:

  • Ich finde es auch nicht schlimm, wenn das Thema nicht sooo viel Spielraum lässt. Es müssen ja nicht 10 Bücher passen, eines reicht ja.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Hallo,


    nachdem ich aus dem Urlaub zurückgekehrt bin und dort auch mein letztes Monatsrundenbuch beendet habe, folgt nun auch die noch ausstehende Rezi:


    Charlotte Wolff - Späte Liebe


    Ich kann sagen, dass alle meine Bücher, welche ich in dieser Runde gelesen habe, wunderbar das Thema "Freundschaft zwischen Frauen" erfasst haben. Gerade auch dies oben rezensierte Buch, war eine Bereicherung zu diesem Thema. Mir hat auch diese Monatsrunde Freude gemacht und mich dazu animiert, Bücher zu lesen, welche ansonsten teilweise von mir lange ignoriert worden wären.


    Viele Grüße Tina


  • Oje, der Juli ist vorbei, aber mein Buch noch nicht ...


    Ich kann die Rezi am Ende ja noch hier verlinken, aber das wird bestimmt noch dauern und in die Statistik fließt es bestimmt nicht mehr ein! Sorry! :blume:


    *räusper* :redface:


    Werner Waldmann - Die Schwestern Brontë

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  • Dankeschön! :elch:

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