Michael Ondaatje - In the Skin of a Lion / In der Haut eines Löwen
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Michael Ondaatjes Art, gewisse Dinge zu formulieren und bestimmte Bilder zu zeichnen, macht mich oft melancholisch und nachdenklich, und lässt mich manchmal erschaudern. Und obwohl mir das Sequel The English Patient noch um einiges besser gefallen hat, will ich auch diesem Buch nicht unrecht tun; es scheint nur manchmal so, als würden die Fragmente nicht ganz zusammenspielen und vieles bleibt in seiner fehlenden Konkretheit relativ unklar.
Jemand, dem schon Der englische Patient nicht gefallen hat, wird mit In der Haut eines Löwen wohl ebenso wenig oder noch weniger anfangen können, für die Begeisterten dagegen ist es toll, hier Hana (noch als Kind) und Caravaggio (als Dieb) in Toronto zu begegnen, wobei sich ihre spätere Isolation (die innere und äußere) in Italien nach dem Krieg schon abzeichnet. Trotzdem würde ich wohl empfehlen den Patient zuvor zu lesen, da es einfach das bessere, rundere Buch ist (und so richtig bauen die Geschichten auch nicht aufeinander auf, es sind eher unterschiedliche Begegnungen mit den selben Charakteren).
Im Rahmen des SLW 2011 habe ich mir auch noch einen Ein-Wort-Titel für das Buch überlegt und mich für Meandering entschieden. Nicht nur der Protagonist Patrick Lewis irrt umher (wir verfolgen gewissermaßen seinen Werdegang und wie er als ewig Fremder durch Kanada zieht) - und das nicht nur räumlich sondern auch seine Empfindungen und Gedanken scheinen einer nicht strukturierten, ziellosen Suche zu unterliegen - auch die Nebencharaktere sind zu keiner Zeit statisch. Darüber hinaus ist der Begriff eine Anspielung auf ein Zitat aus dem Roman:
Zitat von S. 152The first sentence of every novel should be: 'Trust me, this will take time but there is order here, very faint, very human.' Meander if you want to get to town.
Leider war mir diese schwache Ordnung nicht immer zugänglich. Ich habe außerdem oft den Fehler gemacht, das Buch tagelang nicht zur Hand zu nehmen und immer nur kurz darin zu lesen. Möglicherweise passt diese Verwirrung aber auch gut zur fragmentarischen Struktur, ich als Leser bin ebenso herumgeirrt wie die Figuren im Buch, teils verzweifelt versuchend Zusammenhänge zu erraten. Da ich Ondaatjes Sprache und seine Art zu schreiben aber trotzdem liebe: