Lauren DeStefano - Totentöchter - Die dritte Generation

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    Rhine wächst in einer Welt auf, in der die Suche nach einem Krebsheilmittel zwar zu einer Heilung dieser Krankheit geführt und eine Generation praktisch unverwüstlicher Menschen hervorgebracht hat – aber den Preis dafür zahlen die folgenden Generationen, denn dadurch wurde ein Gendefekt erschaffen, der junge Frauen mit 20 und Männer mit 25 Jahren sterben lässt. Verzweifelt suchen die „Erstgenerationer“ nach einem Heilmittel, doch bis dahin ist es unerlässlich, dass die jungen Menschen weitere Kinder auf die Welt bringen, bevor die Menschheit ausstirbt.


    Wer das entsprechende Geld hat, kann sich auch gleich mehrere Frauen leisten, da es aber an Freiwilligen mangelt, ist ein regelrechter Sklavenmarkt entstanden, auf dem Kinder und junge Frauen verkauft werden.


    Mit 16 wird Rhine entführt und vom Vater des 21jährigen Linden gekauft. Zusammen mit 2 anderen Mädchen wird sie in die luxuriöse Villa gebracht, in der sie künftig mit ihrem Mann und ihren „Schwesterfrauen“ leben und für den Fortbestand der Art sorgen soll. Die 3 Mädchen dienen als Ersatz für Rose, Lindens Erstfrau, die mit gerade 20 Jahren im Sterben liegt. Während die erst 13jährige Cecily voll in ihrer neuen Aufgabe aufgeht, sind die beiden anderen der neuen Situation gegenüber abweisend eingestellt. Jenna äußert diese Abneigung allerdings eher durch Resignation und kapselt sich ab.


    Doch Rhine gibt sich mit dem goldenen Käfig nicht zufrieden, sie vermisst ihren Bruder und vor allem ihre Freiheit und sinnt vom ersten Tag an auf Ausbruchsmöglichkeiten.


    Die Darstellung dieser düsteren Zukunft klingt erst einmal interessant und nachvollziehbar. Rhine als Charakter macht anfangs einen sehr guten Eindruck, dies lässt allerdings im Verlauf des Buches nach, sie wirkt einfach zu unentschlossen.
    Ihre beiden Schwesterfrauen werden mit der Zeit zu interessanten Figuren, ebenso wie Linden, der junge Ehemann. Gar nicht schlau geworden bin ich aus seinem Vater Vaughn, dessen Ziele und Handlungen bleiben unklar und der Typ ist einfach unheimlich. Auch der Diener Gabriel, zu dem Rhine bald eine enge Bindung verspürt, bleibt leider eher blass.


    Wie würde man selbst entscheiden?
    Die Sicherheit und den Luxus in Gefangenschaft? Oder Flucht in ein ungewisses Leben in dieser düsteren Welt?
    Hoffnung auf ein Heilmittel haben oder die Zeit bis zum frühen Tod einfach bestmöglich nutzen?


    Diese Fragen haben mich auf ein fesselndes Buch hoffen lassen, aber die Umsetzung war leider nicht so spannend. Über weite Strecken schleppt sich die Geschichte ohne große Ereignisse dahin. Das Ende kommt dann recht schnell und überzeute mich persönlich überhaupt nicht.


    Wie derzeit meistens üblich, ist auch hier eine Trilogie geplant, allerdings endet das Buch an einer Stelle, an der man es auch belassen kann. Für mich sind weitere Bände daher absolut kein Muss.


    3ratten

    LG, Dani


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  • „Totentöchter – Die dritte Generation“ von Lauren DeStefano spielt in Nordamerika irgendwann in der Zukunft. 70 Jahre vorher wurden durch ein Genexperiment Krebs und andere schwere Krankheiten ausgerottet. Es entstand eine kerngesunde starke erste Generation. Die meisten dieser perfekten Menschen leben immer noch und werden in Würde alt. Doch ihren Kindern und Enkeln droht ein schlimmes Schicksal: Offensichtlich ist ihr Erbgut so verändert, dass sie anfällig für ein tödliches Virus sind. Ab der zweiten Generation sterben Frauen mit 20 und Männer mit 25 Jahren daran. Dies hat zur Folge, dass es einerseits wenige Kinder gibt, andererseits diese oft Waisen sind. Reiche Männer kaufen sich daher junge, gebärfähige Mädchen, die von sogenannten Sammlern entführt wurden.


    Rhine gehört zur dritten Generation. Vor vier Jahren sind ihre Eltern bei einem Attentat ums Leben gekommen. Seitdem schlägt sie sich mit ihrem Zwillingsbruder alleine durch. Sie ist 16, als sie gekidnappt und zusammen mit zwei anderen Mädchen, der 18jährigen Jenna und der 13jährigen Cecily, mit dem 21jährigen Linden zwangsverheiratet wird. Die drei Mädchen werden quasi auf dem luxuriösen Anwesen von Linden gefangen gehalten. Sie leben wie in einem goldenen Käfig. Dabei geht jedes der Mädchen ganz anders mit der Situation um. Während Cecily glücklich über den ganzen Luxus ist, da sie zuvor in einem elenden Waisenhaus leben musste, ergibt sich Jenna deprimiert in ihr Schicksal. Ihr bleiben ja sowieso nur noch zwei Jahre zu leben. Rhine allerdings leistet sanften Widerstand und denkt an Flucht. Doch bis es so weit ist, vergeht viel Zeit, in der sie manches Mal ins Wanken kommt. Einerseits möchte sie in Freiheit leben und bei ihrem Bruder sein, andererseits entstehen auch freundschaftliche Beziehungen zwischen den „Schwesterfrauen“ und es geht ihr bei Linden materiell gesehen äußerst gut. Auch Linden selbst ist ein angenehmer, sehr gefühlvoller Mensch, der Rhine zu nichts zwingt. Doch schnell erkennt man, dass eigentlich auch Linden ein Gefangener ist, der nichts selbst entscheiden darf. Denn im Prinzip hält sein Vater Vaughn die Fäden in der Hand, und der verfolgt nur sein eigenes Ziel. Dabei ist ihm jedes Mittel recht…


    Lauren DeStefano hat hier ein erschreckendes Szenario entwickelt. Abgesehen davon, dass das Virus genau 20- bzw. 25-Jährige befällt (hier wäre eine gewisse Altersspanne evtl. wahrscheinlicher), halte ich es auch durchaus für möglich, dass so etwas in Zukunft passieren könnte. Und genau wegen diesem erschreckenden Szenario hat mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.


    Rhine war mir von Anfang an sehr sympathisch, und ich wollte sie nicht allein ihrem Schicksal überlassen. Sie fungiert als Ich-Erzählerin. Dadurch bekommt man sehr viel Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, was ich sehr schön fand. Durch die Lebensumstände ist sie in vielerlei Hinsicht viel reifer als heutige 16-Jährige, in anderer Hinsicht aber auch noch Kind.


    Rhine finde ich als Charakter sehr gut dargestellt. Auch die beiden anderen Mädchen, Cecily und Jenna, sowie ihr Ehemann Linden gewinnen im Laufe der Geschichte sehr schön an Kontur. Der Diener Gabriel, der eine große Rolle spielt, und auch Lindens Vater Vaughn bleiben dagegen merkwürdig blass.


    Das erste Viertel des Buches ist unheimlich spannend und mitreißend. Leider fällt die Spannungskurve dann etwas ab. Es wird zu viel über Alltagskram erzählt anstatt die Handlung voranzutreiben. Auch das Ende war etwas zu glatt, ohne Höhepunkt. Die Sprache und der Erzählstil sind den jungen Lesern angepasst. Das Buch lässt sich flott lesen.


    Trotz kleiner Schwächen hat mir das Buch gut gefallen, da es auch dazu anregt, sich selbst Gedanken über sein eigenes Leben und den Umgang mit anderen Menschen zu machen und auch darüber, wie weit die Wissenschaftler gehen sollten.


    Es handelt sich bei „Totentöchter – Die dritte Generation“ um den ersten Teil einer Trilogie. Auf den zweiten Teil bin ich schon gespannt. Man könnte die Geschichte zwar auch mit dem ersten Band abschließen, aber es sind durchaus noch Fragen offen bzw. Handlungsfäden lose.


    Die Empfehlung für Leser ab 13 Jahren kann ich nicht unbedingt befürworten. So junge Leser könnten z.T. mit dem Inhalt überfordert sein. Ich würde das Buch eher ab 15 oder 16 Jahren empfehlen.

  • Ich glaube, ich hab neulich irgendwo gelesen, dass die Reihe nicht fortgesetzt wird.

    LG, Dani


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  • Zur Not auf Englisch probieren. :zwinker: Die meisten Jugendbücher sind ja nicht so schwer verständlich geschrieben.

  • cbt probiert es anscheinend nochmal und veröffentlicht die Reihe neu unter dem Titel "Land ohne Lilien"


    Band 1: Geraubt (entspricht dann wohl Totentöchter)
    Band 2: Geflohen


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    LG, Dani


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  • Die Empfehlung für Leser ab 13 Jahren kann ich nicht unbedingt befürworten. So junge Leser könnten z.T. mit dem Inhalt überfordert sein. Ich würde das Buch eher ab 15 oder 16 Jahren empfehlen.


    Die Bücher sind ab 13!? :entsetzt: Das finde ich aber sehr heftig. Ich habe erst den ersten Band gelesen und muss sagen, dass ich allein schon die Thematik an sich als nicht unbedingt angemessen für so junge Leser empfinde. Und auch viele Szenen, die beschrieben werden, wie zum Beispiel

    , haben sogar mir einen leichten Schauer den Rücken hinunter gejagt.


    "Die Tribute von Panem" sind ja auch schon relativ brutal für Jugendbücher, aber ich muss sagen, dass ich sie weniger schlimm finde, weil die Grundstimmung eher positiv ist und auch hin und wieder mal lustige Szenen vorkommen. "Wither" dagegen habe ich als sehr deprimierend empfunden... Diese Trilogie würde ich auch wirklich erst ab 16 empfehlen!



    Wenn ich mich in nächster Zeit dazu aufraffen kann, werde ich auch noch eine Rezension schreiben. Von mir bekommt das Buch aber auf jeden Fall schon einmal 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: - ich habe es nämlich regelrecht verschlungen!

    :kaffee:

  • ===Die Einleitung:===
    „Totentöchter“ habe ich im Rahmen einer Wanderbuchrunde gelesen und zwar nicht das Original, sondern ein Leseexemplar, was dem Lesen aber keinen Abbruch tat.
    Ich war sehr neugierig auf das Buch, schon allein wegen dem ungewöhnlichen Titel und dem sehr schönen Cover.
    „Totentöchter – Die dritte Generation“ war das erste Buch, welches ich von der Autorin Lauren DeStefano gelesen habe.
    Gerne würde ich auch die zwei Folgebände lesen, doch leider sind sie nur auf Englisch erhältlich und so hoffe ich von Herzen, dass die beiden anderen Bücher auch ins Deutsche übersetzt werden.
    Ich werde den Verlag diesbezüglich anschreiben und hoffe, dass mein Wunsch erhört wird, da mir das Buch sehr gut gefallen hat.


    ===Die Autorin:===
    Lauren DeStefano wurde in New Haven, Connecticut geboren und war ihr ganzes Leben lang an der Ostküste zuhause.
    Sie absolvierte ihren Bachelor-Abschluss am Albertus Magnus College im Fach Kreatives Schreiben.
    Lauren DeStefano schreibt, seit sie klein ist - unter anderem auf der Rückseite von Speisekarten und auf den Notizblöcken ihrer Mutter.
    Sie arbeitete als Empfangsdame, Barista, Steuereintreiberin und Englisch-Tutorin, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.
    „Totentöchter – Die dritte Generation“ ist ihr erfolgreiches Jugenddebüt, das in den USA hervorragende Kritiken erhielt.
    Weitere Informationen zu der Autorin sind unter
    http://www.laurendestefano.com zu finden.


    ===Fakten zum Buch:===
    Das Buch erschien im September 2011 beim cbt-Verlag.
    Die gebundene Ausgabe kostet im Buchhandel 16,99 Euro und umfasst 400 Seiten.
    Ich habe ein Leseexemplar gelesen, welches unkorrigiert und
    unverkäuflich ist, daher sieht auch mein Cover anders aus als das des Originals.


    ===Der Verlag über das Buch:===
    Sie sind jung und schön, doch dem Tod geweiht.
    Rhine ist sechzehn Jahre alt - und wird in vier Jahren sterben.
    Ein missratenes Genexperiment hat katastrophale Folgen für die Menschheit:
    Frauen leben nur bis zum zwanzigsten, Männer bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr.
    In dieser Welt ist nicht ungewöhnlich, was Rhine passiert:
    Sie wird entführt und mit dem reichen »Hauswalter« Linden in eine polygame Ehe gezwungen, um möglichst schnell Nachkommen zu zeugen.
    Rhine präsentiert sich eine glitzernde Welt voller Luxus und Reichtum - eine Welt ohne Freiheit.
    Gemeinsam mit dem Diener Gabriel plant Rhine ihre Flucht, bevor es zu spät ist…


    ===Die Gestaltung des Buches:===


    Das Cover und der Titel des Buches waren es, die mich zuerst neugierig auf das Buch machten.
    Ich wollte wissen, welche Geschichte sich hinter dem Begriff Totentöchter verbirgt und warum von einer dritten Generation die Rede ist.
    Im Zentrum des Covers sieht man eine hübsche junge Frau.
    Sie hat aufwendig frisiertes blondes Haar, trägt ein elegantes Kleid mit einer Schleife und ihre geschlossenen Augenlider wurden ebenso wie ihre Wangen in einem auffälligen Beerenton geschminkt.
    Sie wirkt ganz so, als würde sie gleich an einer Party teilnehmen wollen, doch ihre Haltung drückt etwas gänzlich anderes aus.
    Sie sitzt auf einem edel wirkenden Stuhl und ihre Körperhaltung lässt sich für mich schwer deuten.
    Sie wirkt verkrampft, so als wolle sie gleich aus dem Stuhl
    hervorschnellen.
    Die junge Frau trägt einen goldenen Ring am Finger, was darauf schließen lässt, dass sie eine der Bräute des „Hauswalters“ aus dem Klappentext ist.
    Vor ihr steht ein schöner Vogelkäfig mit einem kleinen Vogel darin.
    Der Vogel steht symbolisch für die junge Frau, die als Braut im goldenen Käfig gehalten wird und sich mehr als alles andere nach Freiheit sehnt.
    Das Cover passt meiner Meinung nach gut zu der Geschichte des Buches, weil es Elemente der Geschichte aufgreift und diese symbolhaft zu einem Gesamtbild vereint.
    Die beiden weiteren Bücher der Trilogie haben ähnliche Cover auf denen der Vogel und die geschlossenen Augen sich teilweise wieder finden.

    ===Die Geschichte und meine Meinung dazu:===
    Die sechszehnjährige Rhine und ihr Bruder Rowan leben in einer gefährlichen Welt.
    Den Generationen vor ihnen ist es durch Experimente mit der menschlichen DNA gelungen, tödliche Krankheiten zu heilen und Allergien auszulöschen, doch das hatte seinen Preis, denn die Generationen nach ihnen leben nicht lange.
    Frauen sterben mit zwanzig, Männer mit fünfundzwanzig und es scheint nichts zu geben, was das tödliche Virus aufhalten kann, welches zu ihrem Tod führt.
    Die Eltern von Rhine und Rowan sind schon lange tot und so sorgen die Beiden füreinander und verteidigen ihr Haus gegen Waisenkinder, die versuchen dorthinein zu gelangen.
    Doch nicht nur die Waisenkinder stellen eine ständige Gefahr dar, sondern auch die geheimnisvollen Männer mit den langen Mänteln, die junge Mädchen aus ihren Betten oder auf der offenen Straße entführen.
    Manche von ihnen werden tot am Straßengraben gefunden, andere werden nie wieder gesehen.
    Sie werden zu Bräuten für die Erstgenerationer oder deren junge Söhne und Rhine kennt diese hübschen, edel gekleideten Mädchen bisher nur aus Ausschnitten von den Partys der Reichen, die im Fernsehen gezeigt werden.
    Das Buch beginnt damit, dass nun auch Rhine eines von diesen Mädchen ist.
    Sie wurde entführt und befindet sich mit anderen Mädchen in einem Lastwagen mit unbekanntem Zielort.
    Ein Teil der Mädchen, die bei ihr sind leiden lautstark, die anderen sind still und fügen sich in ihr Schicksal.
    Am Zielort angekommen, überleben nur drei der Mädchen.
    Rhine ist eine von ihnen und wird mit einer Limousine mitgenommen.
    Als sie zu sich kommt, befindet sie sich weit von zu Hause entfernt in einer opulenten Villa.
    Sie und die beiden anderen Mädchen, Cecily und Jenna, werden mit Hauswalter Linden, dem Sohn des reichen Hausprinzipals Vaughn verheiratet, um ihm Nachkommen zu schenken.
    Ja, ihr habt richtig gelesen, der junge Mann hat drei Bräute.
    Schnell wird klar, wer im Haus wirklich das Sagen hat, nämlich der Arzt und Hausprinzipal.
    Seine Worte sind doppeldeutig, sein Verhalten falsch und seine Absichten unmoralisch.
    Er scheint omnipräsent zu sein und es ist wenig ratsam, sich offen mit ihm anzulegen, wenn einem sein Leben lieb ist.
    Diese Erfahrung muss auch Rhine machen, die ihr altes Leben, das Meer und ihren Bruder furchtbar vermisst und alles dafür tun würde, um mehr Freiheiten zu bekommen.
    Sie ist der Liebling des naiven Hauswalters Linden, was sie für ihre Fluchtpläne nutzen könnte, wenn sie clever ist.
    Wird ihr die Flucht gelingen?
    Oder wird sie ihren Gefühlen für den Hauswalter erliegen?
    Und was ist mit dem Diener Gabriel, für den sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegt?


    ===Mein Fazit:===
    Gleich zu Beginn fesselte mich die Autorin mit ihrer Geschichte.
    Aus Rhines Sicht zu lesen, wie sie mit den anderen jungen Frauen in einem LKW eingesperrt ist und mit ihren Augen dann mitzuerleben, wie sie als eine von dreien ausgewählt wird, während die anderen Mädchen erschossen wurden war schon heftig.
    Dann wurde sie auch noch an einen unbekannten, beinahe surrealen Ort gebracht.
    Eine abgeschieden wirkende Villa auf einem großen Anwesen, mit riesigem Garten, einem Pool und zahlreichen Bediensteten.
    Hier leben Rhine, Cecily und Jenna buchstäblich wie in einem goldenen Käfig, denn zu Beginn dürfen sie noch nicht einmal ein Fenster öffnen, geschweige denn ihr Stockwerk verlassen.
    Zugang zur Freiheit bekommt nur, wer sich die Gunst und das Vertrauen des Hauswalters Linden verschafft und selbst dieser ist nur ein Gefangener, ohne es selbst zu wissen.
    Sein Vater hat ihn von der realen Welt abgeschottet und ihm viele Dinge schöngeredet oder gänzlich falsch erzählt.
    Es hat mich erschreckt, wie naiv Linden alles was Hausprinzipal Vaughn ihm erzählt einfach hinnimmt, ohne je aufzubegehren oder etwas zu hinterfragen.
    Ich konnte nicht glauben, dass er tatsächlich an eine rosarote Welt glaubt, in der junge Mädchen sich nichts sehnlicher wünschen, als eine von mehreren Bräuten eines jungen, reichen Mannes zu werden und ihm zahlreiche Kinder zu gebären.
    Seine Weltsicht bekommt Risse, als er ein paar Dinge mitbekommt, die er nicht mitbekommen sollte, aber leider reicht das nicht aus.
    Eigentlich tat er mir sogar Leid, denn er ist genauso ein Gefangener wie seine drei jungen Bräute und er hat keine Ahnung, was sein Vater für grausame Verhaltensweisen an den Tag legt und welche Experimente er im Verborgenen macht.
    Rhine findet schnell ein paar Verbündete in der Villa und nach und nach bekommt sie mehr und mehr Freiheiten.
    Ihr Alltag war für mich schwer zu ertragen.
    Wenn ich mir vorstelle, einfach so aus meinem Leben gerissen zu werden und gegen meinen Willen von meinen Lieben getrennt zu werden.
    Einfach furchtbar.
    Ich weiß nicht, ob ich da so stark wäre wie Rhine.
    Sie kann sich Tag für Tag nur in der Villa aufhalten.
    Sie wird geschminkt, es werden eigens für sie und die anderen Bräute Kleider entworfen und maßgeschneidert und sie sitzt bei Tisch wie eine Prinzessin.
    Den Tag verbringt sie mit Gesprächen, Spielen und am Pool.
    Doch das Leben dort draußen, die richtige Welt, die Freiheit sind weit weit weg und sie läuft Gefahr, sie in all dem Luxus zu vergessen und sich selbst aus den Augen zu verlieren.
    Ihre kleine Dienerin ist mir ebenso ans Herz gewachsen, wie ihre Vorgängerin, die große Liebe Lindens, die zu einer guten Freundin wird und deren Schicksal mich sehr getroffen hat.
    Jenna tut mir von Anfang an Leid.
    Sie tut sich am Schwersten mit ihrem Schicksal und so besiegelt sie ihren weiteren Weg geradezu.
    Cecily war meiner Meinung der wandelbarste Charakter in der Geschichte.
    Aus dem kleinen Mädchen, das bewundert werden wollte, wurde eine Ehefrau, die ihre Pflichten sehr ernst nahm.
    Auch sie tat mir Leid, denn sie war ihr Leben lang auf ein Leben als Braut vorbereitet worden und stellte sich dies als Erfüllung vor.
    Rhine selbst ist immer wieder versucht, dem trügerischen Schein der Welt in der Villa zu erliegen und schlussendlich auch dem Charme des Hauswalters, der alles tut um ihre Gunst zu erringen und dessen Gefühle für sie echt zu sein scheinen.
    Zum Glück erinnert sie sich immer wieder an das Leben dort draußen, an ihren Bruder und die Freiheit.
    Sie merkt schnell, dass in der Villa nicht alles mit rechten Dingen zugeht und dass sie sich vor Hausprinzipal Vaughn in Acht nehmen sollte.
    Zu dem Diener Gabriel fühlt sie sich schon von Anfang an hingezogen und erzählt ihm von der Welt, die er nie kennenlernte und die er nur aus Büchern kennt.
    Ihre Liebe zu ihm und ihre Sehnsucht nach ihrem Bruder treiben sie dazu an, Fluchtpläne zu schmieden und mehr als ein Mal dachte ich, dass Hausprinzipal Vaughn ihrem Leben durch einen „Unfall“ ein Ende setzt und seinem Sohn darüber ein weiteres Märchen auftischt.
    Hausprinzipal Vaughn möchte ich von Anfang bis Ende des Buches nicht.
    Ihn umgibt eine düstere Aura des Bösen und man möchte die drei Bräute und ihren jungen Ehemann am Liebsten vor ihm beschützen.
    Der doch recht eintönige Alltag in der Villa wird durch dramatische Ereignisse immer wieder erschüttert, was einen interessanten Kontrast darstellt und deutlich macht, wie trügerisch diese vermeintliche Idylle doch ist.
    Ich habe mit allen drei, eigentlich sogar vier Bräuten mitgelitten, aber Rhine ist mir am Meisten ans herz gewachsen, da die Autorin die Dinge aus ihrer Sicht geschrieben hat.
    Rhine ist eine mutige Kämpferin, die viele Risiken eingeht, um sich und den Menschen zu helfen, die ihr lieb und wichtig geworden sind.
    Gabriel ist loyal und hilfsbereit und bringt sich in große Gefahr, um Rhine zu sehen und ihr zu helfen.
    Ich hoffe, dass sein Charakter in den Folgebänden noch ausgebaut wird, denn darin steckt viel Potential.
    Das Ende der Geschichte nahm mich ziemlich mit und ich kann es kaum erwarten die Folgebände zu lesen.
    Mich würde interessieren, was aus Rowan, Rhines Bruder geworden ist und wie es den Bräuten anderer Hauswalter ergeht.
    Wie sieht es mit Rest der Welt aus oder gibt es diese nicht mehr?
    Welche Experimente macht Hausprinzipal Vaughn wirklich?
    Lauren DeStefano hat mit „Totentöchter – Die dritte Generation“ eine gelungene und sehr fesselnde Dystopie
    geschrieben.
    Das Buch hat mich emotional sehr mitgenommen und ich hoffe, dass wir weit entfernt von solch einer Zukunft sind, wie der, in welcher Rowan und Rhine leben müssen.
    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne düstere Dystopien liest.
    Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia.