Janine Wilk – Lilith Parker, Insel der Schatten

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  • Janine Wilk – Lilith Parker, Insel der Schatten


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    Die fast dreizehnjährige Lilith Parker muss eine unbequeme Zugfahrt antreten – sie reist zu ihrer Tante, auf die kleine Insel St. Nephelius. Ihr Vater muss zu Ausgrabungen nach Burma und schickt sie solange dorthin, da Liliths Mutter nicht mehr lebt. Vater und Tante haben schon seit Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt und Lilith fühlt sich alles andere als wohl, als sie in St. Nephelius ankommt. Irgendetwas stimmt hier nicht und Lilith und ihr neuer Freund Matt wollen unbedingt herausbekommen, was in dieserm mysteriösen Örtchen eigentlich in Wahrheit vorgeht …


    Die Geschichte um Lilith und ihre Erlebnisse auf der gruseligen Insel haben mich gepackt und kaum noch losgelassen. Janine Wilk hat einen tollen Stil und eine bildhafte Sprache, sie beschreibt die Bewohner des Seniorenwohnheimes (allen voran Hundegigant Hannibal) von Liliths Tante Mildred liebevoll und zeichnet ein sehr skurriles Bild des ganzen Ortes. Durch hie und da fallengelassene Bemerkungen legt sich ein unterschwelliges Gefühl der Bedrohung über die ganze Geschichte, und man müht sich, in den häppchenweise hingeworfenen Brocken eine Linie und die Lösung des Rätsels zu finden.


    Einen Teil kann der geneigte Leser schnell entschlüsseln, aber der „Masterplan“ enthüllt sich erst gegen Ende. Apropos Ende – das Ende ist zwar für's Erste abgeschlossen, aber dennoch offen genug für Fortsetzungen. Ich würde mich freuen, mehr über Lilith und ihre Verwandtschaft zu erfahren.


    Einziges kleines Manko: Janine Wilk verwendet, da die Geschichte in England spielt, eine Vielzahl schwieriger englischer Worte, das stelle ich mir für manche Kinder etwas demotivierend vor. Trotzdem eine tolle Lektürenicht nur über die Freundschaft, gruselig, unheimlich, spannend – ab und zu klingen sogar leicht philosophische Fragen an. Eine wunderbare Halloween-Lektüre für junge und junggeblieben Leser.


    4ratten


    Ein Zitat mit absolutem Niedlichkeitsfaktor:

    Zitat

    Die Spinne strich mit ihren Vorderbeinen immer wieder über Liliths Finger, bis Lilith schließlich ihre Hand öffnete und der Spinne ihre Handfläche hinstreckte. Als ob die Spinne darauf gewartet hätte, marschierte sie in Liliths Hand, drehte sich einmal um ihre eigene Achse und ließ sich in ihrer Mitte nieder.


    Und hier musste ich trotz der großen Gefahr, in der die beiden Mädchen gerade schwebten, lauthals lachen:

    Zitat

    “Du hast recht“, gab Emma zu. „So verschwitzt, wie wir sind, duften wir für [ZENSIERT] wie zwei frisch gebackene Brötchen.“

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Meine Meinung
    Ich kann mich Räubertochters positiver Meinung nur anschließen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich habe mit Spannung die Abenteuer von Lilith, Matt und Emma verfolgt.


    Obwohl das Buch ab 10 Jahren empfohlen wird, fand ich den Schreibstil sehr ansprechend und auch die Geschichte keine Sekunde lang langweilig. Als Erwachsener durchschaut man zwar relativ schnell, was eigentlich Sache ist, während Lilith noch ziemlich lange im Dunkeln tappt. Aber die Autorin hat einfach so viele witzige Ideen, dass ich mich schon immer auf die nächste Seite gefreut habe ... man weiß ja nie, was einen dort erwartet.


    Im realen Leben stehe ich eigentlich gar nicht so auf Halloween, aber hier hat einfach alles gepasst. Die ganze Atmosphäre ist so toll beschrieben und die vielen skurrilen Gestalten kann man einfach nur lieben ... allen voran Strychnin, aber zu dem verrate ich hier noch nichts näheres.


    Das einzige, das ich zu bemängeln habe, ist die doch recht unwahrscheinliche Überlegung, dass Lilith auf dieser Insel leben soll, aber nichts von dem Geheimnis der Bewohner erfahren darf. Dass das funktionieren soll, kann Lilith' Vater doch nicht ernsthaft geglaubt haben.


    Ansonsten bin ich aber wunschlos glücklich mit diesem Buch und vergebe deshalb 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)